Porträt: Ingo Rieper, CEO von Media Pioneer.

Tatendurst statt Perfektionismus: Denkverbote sind verboten an Bord der Pioneer One. Das hat Folgen. "Wer hätte gedacht, dass wir eines Tages ein Medienschiff bauen oder Leseraktien herausgeben?", sagt Chef-Pionier Ingo Rieper. Er und sein Team schippern mit ihrem Elektro-Kahn durchs Regierungsviertel, wollen "Journalismus neu denken" und ein funktionierendes Geschäftsmodell entwickeln.

"In der deutschen Medienlandschaft gibt es eine große Innovationslücke, die es zu füllen gilt", sagt Rieper. Kreativität und Tatendurst sind für ihn die Eigenschaften, die die Branche am dringendsten braucht.

Arbeitstage genießt Rieper besonders, wenn er Zeit findet, sich mit dem Publikum auszutauschen: "Lob spornt an, Kritik macht uns besser." Nach 28 Jahren im Beruf hat er erkannt, dass "eine 80-Prozent-Lösung meist der bessere Weg ist, anstatt immer dem eigenen Perfektionismus zu folgen". Es sei wichtiger, seinem Gespür zu vertrauen und nicht den Bedenkenträgern.

Ingo Rieper ist seinem eigenen Rat gefolgt und damit rundum zufrieden. "Ich fühle mich beschenkt. Mehr zu verlangen wäre maßlos." Nur manchmal, da wünscht er sich einen achten Tag in jeder Woche. "Um neue strategische Ideen zu entwickeln."

Ingo Rieper
Geb. 1967 in Köln
1990: Studium BWL in Kiel und Birmingham
1994: Wirtschaftsprüfer KPMG
1997: Stellv. Leiter Finanzabteilung, ProSiebenSat.1 Media
2000: Vertriebsleiter Consorsbank in Madrid
2004: Kaufmännischer Geschäftsführer Ströer
2014: CFO Handelsblatt Media Group
2019: Mitgründer & CEO von Media Pioneer


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