“Spiegel”: Böhmermann-Bericht über BSI kommt Geheimdienstoperation in die Quere.

Spionage-Thriller: Jan Böhmermann ist mit seinem Bericht über Sicherheitslücken beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in eine Geheimdienstoperation des Bundesnachrichtendienstes reingegrätscht, berichtet der "Spiegel". Demnach ist BSI-Präsident Arne Schönbohm die Nähe zu einem von ihm selbst gegründeten Verein namens Cybersicherheitsrat Deutschland mit Verbindungen zu russischen Ex-Geheimdienstlern zum Verhängnis geworden sein. Eine Russland-nahe Mitgliedsfirma des Vereins war demnach Ziel einer langjährigen und sehr ertragreichen Geheimdienstoperation des Bundesnachrichtendienstes.

Der BND war deshalb nicht begeistert, über den Böhmermann-Bericht, in dessen Folge Schönbohm am Dienstag freigestellt worden war. Zugleich überwachte das Bundesamt für Verfassungsschutz den Vereinsvorsitzenden Hans-Wilhelm Dünn sowie eine weitere Person aus dem Vereinsumfeld. Der BSI und damit auch Schönbohm wusste von den Überwachungen nichts - zu nah seien die Verbindungen zum Verein. Schönbohm möchten seinen Posten nicht freiwillig räumen und hatte die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen sich selbst beantragt. Bisher hat das Bundesinnenministerium als Dienstherr des BSI nicht erklärt, welche konkreten Dienstverstöße Schönbohm vorgeworfen werden.
spiegel.de, turi2.de (Background)