Money for Searching: Das rechtspopulistische Nachrichten-Portal Nius um Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt (rechts) soll nach Informationen des "Spiegel" das Plagiatsgutachten zur Doktorarbeit von Alexandra Föderl-Schmid finanziert haben. Die Vize-Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung" hat sich am Montag nach Plagiatsvorwürfen aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. Der österreichische Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber, der das Gutachten erstellt hat, sagt auf "Spiegel"-Anfrage, er habe für seine Arbeit einen "niedrigen vierstelligen Betrag" erhalten, betont aber, dass er inhaltlich unabhängig von "Nius" gearbeitet habe. Die beiden "Spiegel"-Autoren Alexander Kühn und Anton Rainer berichten von einer E-Mail, wonach es jedoch eine "enge Absprache" hinsichtlich der Publikation der Ergebnisse gegeben habe. "Nius" und Weber sollen sich darin auf ein "gemeinsames Wording in Bezug auf den Auftraggeber gegenüber anderen Medien" verständigt haben. "Nius" hatte am Montag als erstes Medium über das Gutachten berichtet, schreibt aber selbst nur, dass die Fundstellen der Redaktion "exklusiv" vorlägen. Das österreichische Boulevard-Portal "Exxpress" schreibt am Montagabend, Weber habe sich die Doktorarbeit "im Auftrag des deutschen Online-Mediums Nius" angesehen.
spiegel.de (€), turi2.de (Background)
(Fotos: Picture Alliance; Föderl-Schmid: Friedrich Bungert / SZ Photo; Reichelt: Tobias Steinmauer, APA; Montage: turi2)