Udo Foht bekennt sich vor Gericht schuldig.

Betrugs­programm: Der frühere MDR-Unterhaltungs­chef Udo Foht hat heute vor dem Land­gericht Leipzig ein Geständnis abgelegt. Er gibt zu, sich in mehreren Fällen Summen im fünf­stelligen Bereich von Bekannten, Produktions­firmen sowie Managern der Schlager-Szene geliehen zu haben, in dem Wissen, das Geld nicht, teilweise oder nur verspätet zurückzahlen zu können. Er habe sich aber damit nicht persönlich bereichern wollen, lässt er durch seinen Verteidiger Lawrence Desnizza verlesen. "Es ging mir immer darum, viele erfolgreiche Sendungen zu machen." Er sei von seiner Arbeit "besessen" gewesen.

Der heute 71-Jährige war bis 2011 Unterhaltungs­chef beim MDR. Er habe damals "seine Pflichten verletzt", gibt er zu. Die Produktions­budgets beim MDR haben für seine Ideen nicht ausgereicht, weshalb er eine Art Schneeball­system aufgebaut habe. Er sei permanent damit beschäftigt gewesen, "die Löcher zu stopfen, die mein kompliziertes Finanzierungs­konstrukt" gerissen hatte. Heute will er sich bei denjenigen entschuldigen, die er damals getäuscht hat.

Das Geständnis ist Bedingung dafür, dass das Gericht einige weitere Betrugs­vorwürfe sowie die Anklagepunkte Untreue und Steuer­hinterziehung fallen lässt. Foht, der gesundheitlich angeschlagen ist, droht eine Bewährungs­strafe zwischen zwölf und 21 Monaten. Wegen der genannten Betrugs­vorwürfe wird der Prozess fortgesetzt, allerdings abgekürzt. Namhafte Zeugen aus der Schlager-Branche müssen nicht vor Gericht erscheinen. (Foto: Jan Woitas / dpa / Picture Alliance)
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