Madsack steigt bei Google News Showcase ein.


Late to the party: Über ein Jahr nach dem Start von Google News Showcase in Deutschland tritt Madsack dem Nachrichtenangebot bei. Gleichzeitig schließt der Regionalzeitungs-Konzern eine Vereinbarung mit Google über eine Vergütung im Rahmen des Leistungsschutzrechts. Darüber, wie viel Google an Madsack überweist, haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Google News Showcase, das vor Kurzem von der ZAK als Medien­plattform und Benutzer­oberfläche eingestuft wurde, ist im Oktober 2020 mit rund 20 Medienhäusern als Partner gestartet, darunter u.a. Burda, Funke und Spiegel-Verlag. Madsack hatte bisher gezögert, dem News-Aggregator beizutreten. Nun erkenne man die strategische Bedeutung der "digitalen Nachrichten-Kioske", sagt Bernhard Bahners, Chief Digital Officer von Madsack.

Unabhängig von Google News Showcase hat Google mit fast 60 Publikationen in Deutschland bereits Lizenzverträge auf Basis des Leistungs­schutz­rechts abgeschlossen, schreibt Gerrit Rabenstein, bei Google verantwortlich für die Zusammenarbeit mit Medien, in einen Blog-Beitrag. Dazu gehören neben Madsack u.a. "FAZ", "Hamburger Morgenpost", "taz" und Correctiv. Mit weiteren Verlagen sei Google im Gespräch.

Bisher lässt Madsack seine LSR-Ansprüche von Corint Media vertreten. An dem Geschäftsverhältnis ändere sich nichts, sagt der Verlag und hofft weiter auf LSR-Einnahmen aus Social Media, vor allem von Facebook. Gegenüber Google tritt Madsack nun aber wohl selbst auf. Corint hatte sich beim Kartellamt über Google News Showcase beschwert. Die Verwertungsgesellschaft befürchtet, dass Google die Nachrichten seiner Partner-Verlage bevorzugt. Die Verwertungsgesellschaft fordert von Google 420 Mio Euro für das Jahr 2022 Jahr. Corint ignoriere "wirtschaftliche und rechtliche Fakten" und beharre "auf haltlosen Forderungen", sagt Google-Mann Rabenstein.
madsack.de, blog.google.de, turi2.de (Background Google News Showcase), turi2.de (Background Corint Media)