Medienbündel: RTL hat Wort gehalten und nach drei Jahren alle Audio- und Video-Inhalte – Serien, Filme, Sport, Musik, Hörbücher, Podcasts – in eine einzige App gegossen. Das Paket war bereits lange angekündigt, der Start hatte sich aber verzögert. Auch Beiträge aus G+J-Titeln, darunter "Brigitte" und "Gala", sind auf RTL+ verfügbar, in der Webversion schon jetzt, auf Mobile sollen sie sukzessive einlaufen, genauso "stern", "Capital" und "Geo". Im "Horizont"-Interview sagt RTL-Co-Chef Matthias Dang, die RTL Group habe in den vergangenen zweieinhalb Jahren mehr als 670 Mio Euro in die Programme von RTL+ und des niederländischen Videoland investiert. "Wir wollen, dass die Menschen ihre begrenzte Medienzeit möglichst lange bei uns verbringen", so Dang. In der kostenfreien, werbefinanzierten Version von RTL+ rechnet Dang mit einem "hohen zweistelligen Millionenbetrag" an Werbeumsätzen. Mit dem Angebot schaffe es RTL "tatsächlich, eine Art Vorreiterrolle im umkämpften Streamingmarkt von heute einzunehmen", schreibt "Horizont"-Redakteurin Kathrin Ansorge. Bei DWDL bezeichnet Thomas Lückerath die Positionierung von RTL+ gegenüber dem Streaming-Konkurrenten Joyn von ProSiebenSat.1 als "weitaus offensiver und derzeit schlüssiger". RTL ist der erste Medienkonzern mit einer derartigen "Alles-App". Die Plattform zählt bisher 4,5 Mio Abonnentinnen.
dwdl.de, horizont.net (Interview Dang, €), horizont.net (€), handelsblatt.com, plus.rtl.de, turi2.de (Background)
Artikelfotos: Screenshot, Selina Pfrüner