
“Bild” sagt “Nein” zu Griechenland, DJV-Chef Konken sagt “Nein” zu “Bild”. (Foto: Screenshot, Bild.de)
Fotos nach Athen tragen: “Bild” gibt mal wieder die Boulevard-Haubitze und schießt scharf gegen neue Hilfs-Milliarden für Griechenland. Springers Blatt fürs Grobe ruft seine Leser dazu auf, mit der heutigen Seite 2 Selfies zu schießen und die Bilder zu posten. Die Seite ziert zu etwa der Hälfte ein großes “Nein”, ergänzt durch “Keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen.” Aus Sicht vieler Journalisten-Kollegen leistet sich das Blatt damit einen journalistischen Fauxpas, viele reagieren mit entsprechenden Tweets. DJV-Chef Michael Konken sieht gar die Grenze zur politischen Kampagne überschritten. Ein Vorwurf, den “Bild”-Chef Kai Diekmann nicht mal zurückweist. Er stellt sich via Twitter in die Tradition von Henri Nannen und Rudolf Augstein. Durch deren Vorbild sieht er die Aktion seines Blattes gedeckt. Bestätigt fühlt Diekmann sich zudem von den Leserreaktionen – auf Twitter spricht er von einer Rekord-Teilnehmerzahl. Zum Beweis zeigt Bild.de Selfies von unzähligen Lesern, die sich bereitwillig vor “Bilds” Anti-Griechen-Karren spannen lassen.
bild.de, meedia.de, bild.de (Leser-Fotos)
Ist das Journalismus oder kann das weg? @Bild pic.twitter.com/buYyJ8Rek6
— Bernd Ulrich (@berndulrich) 26. Februar 2015
Bei @Bild hat man gestern erschrocken festgestellt, bisher viel zu sachlich über Griechenland berichtet zu haben. pic.twitter.com/ofok9TmzzI
— Stefan Niggemeier (@niggi) 25. Februar 2015
NEIN!
Keine weiteren 80 Cent für gierige BILD-Schmierfinken!
#BILD #Griechenland pic.twitter.com/cW4wT0cNqf
— BlockN5 (@BlockN5) 26. Februar 2015
die aktionäre des springer verlages danken den sozialen netzwerken für die kostenlose werbekampagne.
— Marco Herack (@mh120480) 26. Februar 2015
Ich male jetzt ein Plakat mit “Entschuldigung”, mache ein Foto und schicke es an alle Griechen. Das ist Brandstiftung, @bild
— Marcus Bark (@artus69) 26. Februar 2015