Madsack-Geschäftsführer Thomas Düffert tritt als BDZV-Vize zurück.

Bitter im Abgang: Madsack-Geschäftsführer Thomas Düffert tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als stellvertretender BDZV-Präsident zurück. Den Rückzug begründet Düffert mit fehlendem Vertrauen innerhalb des Verlegerverbandes. Man könne als Branche nur dann beste Chancen haben, sich Gehör zu verschaffen, "wenn wir gemeinsam vertrauensvoll zum Nutzen aller kleinen und großen Zeitungsverlage in Deutschland zusammenarbeiten", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" aus einem Schreiben zu den Beweggründen seines Rückzuges.

Düffert spielt dabei auf die Enthüllungen und Debatte rund um BDZV-Präsident Mathias Döpfner an, ohne ihn namentlich zu erwähnen. Die "Financial Times" wirft dem Springer-Chef nicht nur die Verschleppung interner Untersuchungen in der Causa Julian Reichelt vor, sondern auch "Gegenermittlungen" gegen Ex-"Bild"-Chef Kai Diekmann sowie die Satiriker Jan Böhmermann und Friedrich Küppersbusch. Die Causa Döpfner, der in einer SMS an Autor Benjamin von Stuckrad-Barre Journalistinnen als "Propaganda-Assistenten" bezeichnet hat, spaltet den Verlegerverband seit Monaten. Döpfner selbst hält trotz aller Kritik an seinem Amt als BDZV-Präsident fest.

Das Verhältnis zwischen Döpfner und Düffert war auch vor der Causa Reichelt schon angespannt. So gab es lange Streit um den Verteilungsschlüssel für die Einnahmen aus dem Leistungsschutzrecht: Düffert sprach sich u.a. dagegen aus, einen die große Mehrheit der Tantiemen anhand von Klick-Zahlen zu verteilen.
sueddeutsche.de, spiegel.de, turi2.de (Background Causa Reichelt), turi2.de (Background Leistungsschutzrecht)