“Welt am Sonntag”: Funke-Geschwister haben mit Verlagsübernahme die Familien-Mission erfüllt.


Mission erfüllt: Funke-Verlegerin Julia Becker (links im Bild) und ihre Geschwister Nora Marx (rechts) und Niklas Wilcke (Mitte) geben in ihrem ersten gemeinsamen Interview in der "Welt am Sonntag" Einblick in die Komplett-Übernahme des Verlags und ihre Pläne. Der Kauf des letzten Drittels war "die Finalisierung eines klaren Plans, einer Mission, die in unserer Familie, seitdem wir denken können, vorgelebt wird", sagt Becker. Dabei hätten die Geschwister viel diskutiert, "wie wir mit Verantwortung, Erwartungen, aber auch unseren Ängsten umgehen wollen". Zu ihren Plänen für die Mediengruppe sagt Marx: "Wir wollen Funke in den kommenden zwei Jahren wirklich transformieren", wobei sich die Transformation nicht allein auf Digitalisierung beschränken soll. Sie erwartet eine "Herausforderung, die Aufbruchstimmung entfachen wird".

Wilcke sieht neue Geschäftsmodelle vor allem bei Data, Content Marketing und Events. "Wir sind hier heute schon in vielen Bereichen gut aufgestellt", sagt er. Auch die Unternehmens­kultur soll eine Neuausrichtung erfahren, "die von absoluter Transparenz, Respekt und vertrauens­vollem Miteinander geprägt ist", so Marx. Becker sieht "viele Eitelkeiten, Machtansprüche und Begehrlichkeiten", die allein der Titel CEO wecke und kündigt an: "Ich glaube, man ist auch hier gut beraten, von diesem traditionellen Management-Modell der 80er-Jahre mit Berichtslinien, Vorzimmerdamen und Fensterachsen wegzugehen".
"Welt am Sonntag" (Paid), turi2.de (Background)