Galeria Karstadt Kaufhof will mit persönlicher Beratung online wachsen.


Hat was auf der Pfanne: Der angeschlagene Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof will in den kommenden Jahren rund 100 Mio Euro in den Ausbau seines Online-Geschäfts investieren, kündigt Vorstandschef Miguel Müllenbach im Interview mit der "Wirtschaftswoche" an. Für 2021 strebt er einen Online-Umsatz von 200 Mio Euro an, 2020 waren es 130 Mio Euro. Bis 2025 soll der E-Commerce-Umsatz auf mehr als 500 Mio Euro steigen. Um mit dem vergleichsweise geringen Investitions-Budget etwas zu bewegen, will der Handelskonzern online die "Kundenansprache verändern" und sich stärker auf Menschen konzentrieren, "die vielleicht noch nicht so genau wissen, was sie kaufen möchten", sagt Müllenbach. Wer etwa nach einer Pfanne suche, solle die Möglichkeit bekommen, "per Video mit unserem deutschland­weit besten Pfannen­verkäufer zu sprechen. Das kann niemand sonst in dieser Form". Die stationären Warenhäuser sieht er als Wettbewerbs­vorteil gegenüber reinen Online-Händlern, die "sehr viel Geld investieren müssen, um sich überhaupt erst bei Kunden als Marke zu etablieren". Der Kaufhaus-Konzern sei mit seinen bundesweit 131 Filialen "deutlich präsenter bei den Menschen".

Weitere rund 100 Mio will Galeria Karstadt Kaufhof in die Logistik und IT des stationären Geschäfts investieren. Rund 400 Mio Euro fließen in die Modernisierung der Warenhäuser, die neben dem eigenen Sortiment künftig auch weitere Services bieten sollen – von städtischen Dienst­leistungen über Gastronomie und Ladestationen für E-Mobilität bis hin zu Reparaturen. Nach außen tritt der Konzern künftig nur noch als Galeria auf: "Der Zusammenschluss von Karstadt mit Kaufhof vor zwei Jahren war ein bisschen so wie eine Fusion der Fußballclubs Schalke 04 mit Borussia Dortmund zum FC Ruhrgebiet", sagt Müllenbach. Der gemeinsame Name soll einen "Neuanfang" der einstigen Wettbewerber signalisieren. (Foto: Ulrich Baumgarten / Picture Alliance)
wiwo.de (Zusammenfassung), wiwo.de (Interview, Paid)