turi2 edition #21: Übernehmen jetzt Maschinen das Marketing, Helena Mager?
18. Juli 2023
Kollege KI: Keine KI kann in absehbarer Zeit die menschliche Intuition ersetzen, glaubt Helena Mager, Director PR bei der Unternehmensgruppe TLGG. Aber die Programme können Fleißaufgaben im Marketing abnehmen und dadurch “Freiräume für Kreativität, frische Ideen und innovative Gedanken” schaffen, schreibt sie im Gastbeitrag in der turi2 edition #21.
Von Helena Mager
Übernehmen jetzt Maschinen das Marketing? Ja bitte, das wird aber auch Zeit! Die Frage ist doch, was wir daraus machen.
KI-basierte Systeme bieten extrem viele Möglichkeiten für das Marketing. Die Bandbreite reicht von der Erstellung digitaler Produkte, über Optimierung der Performance bis hin zur Automatisierung der Kund:innenberatung.
Auf der Performance-Ebene kann KI beispielsweise dazu dienen, personalisierte Werbung und Marketingbotschaften zu erstellen, die auf den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben der Verbraucher:innen basieren. In diesem Fall kann sie dazu beitragen, dass die Marketingkampagne relevanter und ansprechender wird.
Auch in der Kund:inneninteraktion können KI-basierte Systeme wie beispielsweise Chatbots Anfragen schneller und effizienter beantworten als Menschen und so eine bessere Bindung mit der Zielgruppe ermöglichen. Ebenso kann KI bei der Datenauswertung hilfreich sein: Sie kann große Datenmengen auswerten und dabei Trends und Muster identifizieren, die von Menschen schwer zu erkennen sind. Diese Erkenntnisse können dazu genutzt werden, neue Marketingstrategien zu entwickeln, die auf den Bedürfnissen der Zielgruppe basieren.
Bei der Bild- und Spracherkennung kann KI wiederum dabei helfen, visuelle und sprachliche Elemente in Marketingmaterialien zu erkennen und zu analysieren. Dies kann dazu beitragen, dass die Botschaften besser auf die Zielgruppe abgestimmt werden können. Auch steckt großes Potenzial in der Content-Erstellung mit KI: Tools wie Neuroflash, Dall-E oder ChatGPT ermöglichen die Generierung von Bildern und Texten innerhalb von Sekunden, während die klassische Erstellung Stunden oder Tage dauern kann.
All diese Werkzeuge können unglaublich viel. Sie fordern von Nutzer:innen aber auch mehr bzw. andere Skills als bisherige Tools. Nutzt man beispielsweise ChatGPT zur Texterstellung, müssen Fragen und Arbeitsaufträge sehr präzise formuliert werden, um die gewünschten und relevanten Informationen effektiv zu erhalten. Kontextuelles Nachfragen und kritisches Bewerten der Antworten und der genannten Quellen sind relevanter als bei einer Google-Recherche, da ChatGPT die Quellen eben nicht proaktiv, sondern erst auf Nachfrage anzeigt. Die Kontextualisierung der generierten Informationen und Texte erfordert allerdings menschliche Entscheidungen und Eingriffe ebenso wie die strategische Planung und Nutzung der Ergebnisse.
Lassen wir also die Maschinen das Marketing übernehmen! Indem sie uns die Fleißaufgaben abnehmen, schaffen sie uns Freiräume für Kreativität, frische Ideen und innovative Gedanken. KI-Systeme werden kein Ersatz für menschliche Kreativität und Expertise werden. Sie können vielmehr ein Werkzeug sein, um menschliche Kreativität und Innovation zu unterstützen und zu erweitern.
Letztendlich werden es immer Menschen bleiben, die Ideen haben, Strategien entwickeln, Kund:innenbeziehungen aufbauen und pflegen. Keine KI wird absehbar die menschliche Intuition ersetzen können, die zwischenmenschliche Interaktion wird unverzichtbar bleiben für erfolgreiches Marketing.
(Foto: TLGG)
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