“Man muss sich auch immer selbst hinterfragen” – Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner über Radiokultur, Rundfunkbeitrag und Ruhegeld.
Kleiner Sender, große Töne: “Wir müssen auffallen und tun es”, sagt Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner. Als Chefin der chronisch klammen, kleinsten ARD-Anstalt freut sie sich im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow darüber, dass der Zukunftsrat der Öffentlich-Rechtlichen zu dem Sender steht und Fusionsfantasien eine Absage erteilt: “Wir geben wichtige kreative Impulse in die ARD-Gemeinschaft hinein. Wir sind nicht Teil des Problems, wir sind Teil der Lösung”, sagt sie. Als Sender ohne eigenes TV-Vollprogramm steht das Radio für Gerner “im Zentrum unseres regionalen Tuns”. Warum sie wenig Angst davor hat, dass dem Medium das junge Publikum davon läuft, wie sie zur Diskussion über den Rundfunkbeitrag steht und warum sie auf eine anstehende Gehaltserhöhung verzichtet, erklärt Gerner im Auftakt-Interview zur Themenwoche Audio bei turi2.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Audio)
Zahl des Tages: Rund 70 % der Deutschen räumen mindestens einmal im Jahr ihr Smartphone auf, entfernen alte Fotos, Mails oder Apps, sagt eine Bitkom-Umfrage. Auf Computern und Laptops tun dies nur 48 % der Nutzerinnen. 32 % der Befragten verzichten komplett auf das Aufräumen ihres PCs, beim Smartphone sind es 3 %.
bitkom.org
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– NEWS –
Presserat verteilt 20 öffentliche Rügen, acht davon an “Bild”. Das Blatt hatte u.a. Rapper Disarstar unrechtmäßig “Judenhass-Rapper” genannt, obwohl dieser sich von früheren antisemitischen Songtexten distanziert habe. Zudem habe die Redaktion ihm keine Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben. Die anderen Rügen beziehen sich größtenteils auf Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht und den Opferschutz.
presserat.de, sueddeutsche.de
Jung, digital, abwesend: Robert Habeck zieht dem Beirat “Junge Digitale Wirtschaft” den Stecker und ersetzt das Gremium durch ein kleineres mit festen Plätzen und externen Experten, meldet The Pioneer. Grund ist wohl auch gesunkenes Interesse: Bei der letzten Sitzung des Beirats sollen nur sieben von 27 Mitgliedern teilgenommen haben. Das Gremium gibt es seit mehr als zehn Jahren, damals war die Digital-Lobby noch schlechter organisiert.
thepioneer.de (€)
Will nicht joynen: Joyn-CEO Katharina Frömsdorf hält eine Kooperation mit RTL+ mit Blick auf unterschiedliche Strategien zurzeit für nicht möglich, sagt sie der dpa. Der RTL-Streamer fokussiere sich im Gegensatz zur ProSiebenSat.1-Plattform auf zahlende Abonnentinnen: “Aber: Unsere Türen stehen weiter offen für alle Partner, und das gilt selbstverständlich auch für die Angebote von RTL.”
handelsblatt.com (€), zeit.de
Auf Anfang: Das Gründer-Team des Podcast-Vermarkters Julep kauft das Unternehmen von Libsyn zurück. Vor erst 19 Monaten hatten Marcus Englert, Sebastian Weil und Björn Jopen Julep an das US-Unternehmen verkauft. Geschäftsführer Steffen Hopf verlässt in dem Zuge das Unternehmen, Nachfolger ist David Mossler, bisher Head of Sales. Grund für den Rückkauf ist wohl eine Strategie-Änderung bei Libsyn, das sich künftig auf den US-Markt konzentrieren will.
horizont.net (€)
Gefällt nicht mehr: Insgesamt 140 Social-Media-Accounts hat die ARD laut eigenen Angaben seit Anfang 2023 gelöscht, meldet “epd Medien”. Ende 2023 seien noch 659 Kanäle bei YouTube, Instagram, Facebook, X und TikTok übrig gewesen, Funk nicht miteinbezogen. Das ZDF habe acht Konten geschlossen und betreibt noch gut 90 Kanäle.
medien.epd.de (€)
Back to the Zone: Der SWR hält trotz eines Rechtsstreits mit Zeitungsverlagen an seiner App Newszone fest. Ein Neustart sei “zeitnah geplant” und werde “gerade vorbereitet”, teilt der SWR der dpa mit. Auch der Rundfunkrat spricht sich für eine Reaktivierung aus. Die Verlage halten die App für zu “presseähnlich”.
deutschlandfunk.de, turi2.de (Background)
Aufstehen gegen Rechtsextremismus: Die Funke-Zeitungen veröffentlichen vorab einen Appell gegen Hass und Hetze von 200 Verbänden aus Medizin und Pflege. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, spricht von einem “breiten Zusammenschluss”, den es so zuvor noch nie gegeben habe.
morgenpost.de
Wolfgang Seibel, 95, ist tot. Er war Gründungsdirektor der Katholischen Journalistenschule ifp und leitete sie von 1968 bis 1991. In einem Nachruf würdigt das Institut ihn als einen “formvollendeten, korrekten, sogar lebensfrohen Gentleman”, der von allen respektiert worden sei.
katholisch.de
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br-media.de
“Es sollte Standard sein, dass Quellen hinterlegt werden. Ein Beleg darüber, woher das Wissen kommt.”
Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim fordert im “FAS”-Interview von Medien mehr Nachvollziehbarkeit und mehr Transparenz.
faz.net (€)
– COMMUNITY –
Die Termin-Highlights vom 18. bis 24. März.
Netzwerken, weiterbilden, feiern – hier trifft sich die Kommunikationsbranche:
18.-19.3.: Radiodays Europe 2024, München | 18.-20.3.: Seminar: Intensivtraining KI in Kommunikation, PR & Marketing, Düsseldorf | 19.-21.3.: Chatbot Summit, Berlin | 19.-20.3.: W&V Summit 2024, München | 19.-20.3.: Tagesspiegel: Europe 2024, Online | 20.3.: Webinar: Newsletter als Geschäftsmodell, Online | 20.-21.3.: Markendialog und GEM Award 2024, Berlin | 20.3.: Data Debates: So gelingt Deutschlands Wirtschaftsaufschwung, Berlin, Online | 21.3. Webinar: Die besten KI-Content-Tools, Online | 22.3.: BIPoC Media Salon – Talks, Networking & more, München
Alle Events auf turi2.de/termine. Fehlt dein Termin? Trage ihn kostenlos auf turi2.de/join ein!
Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: Die langjährige ARD-Polit-Talkerin Anne Will wird heute 58. ADAC-Unternehmenssprecher Michael Gebhardt macht die 40 voll. Und Moderatorin Charlotte Roche feiert heute ihren 46. Geburtstag.
Meistgeklickter Kopf gestern war Podcast-Produzent Konstantin Seidenstücker von Studio Bummens. Ihm folgen im Ranking die frühere WDR-Journalistin Georgine Kellermann und “Zeit”-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 17.3.2024)
Meistgeklickter Link am Freitagabend: Der Bundesnachrichtendienst startet erstmals eine Arbeitgeber-Kampagne, um Geheimdienst-Personal anzuwerben. Slogans sind etwa “Wir suchen Terroristen (m/w/d) – Finde sie mit uns”.
bnd.bund.de
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Video-Tipp: Die Legende, “Löwenzahn”-Erfinder Peter Lustig würde Kinder hassen, geht auf eine “BamS”-Falschmeldung von 2002 zurück, erklärt “Topf voll Gold”-Macher Mats Schönauer (Foto). Journalist Kai Biermann, der Lustig damals für die “Stuttgarter Zeitung” interviewt hat, sagt, er sei darüber entsetzt gewesen, dass “Bild” aus Lustig einen Kinderhasser gemacht habe.
youtube.com (13-Min-Video), uebermedien.de
Lese-Tipp: Weil die AfD bei TikTok “so etwas wie eine Zweidrittelmehrheit” hat, versuchen andere Parteien panisch auf den Zug aufzuspringen, analysiert der “Spiegel”. Politikberater Martin Fuchs warnt, sich nur an der AfD abzuarbeiten, auch wenn das Klicks bringe. Er rät, nicht planlos und aus Panik heraus auf der Plattform zu starten.
spiegel.de (€)
– BASTA –
Foto-Fail: Die britischen YouTuber Josh & Archie haben offenbar den rechten Moderator und Putin-Interviewer Tucker Carlson reingelegt. In einem Interview mit ihm hätten sie behauptet, das viel diskutierte Foto von Prinzessin Kate bearbeitet zu haben. Kein Wunder: Wer auf Putin-Propaganda reinfällt, geht auch Photoshop-Philipps auf dem Leim.
deadline.com, spiegel.de, youtube.com (8-Min-Video), turi2.de (Background)
Redaktion: Daniel Sallhoff und Björn Czieslik
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