Von Elisabeth Neuhaus und Björn Czieslik.
DFB kündigt Verträge mit Vermarkter Infront.
Getrennte Bande: Der DFB beendet die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Schweizer Vermarkter Infront nach Korruptionsvorwürfen, teilt der Verband mit. Ex-Infront-Funktionär Günter Netzer (Foto, rechts) soll den damaligen DFB-Chef Wolfgang Niersbach (Foto, links) auf eine Luxusjacht eingeladen haben. Dafür, dass der DFB Infront mit der Vermarktung beauftragte, gab es von den Marketing-Leuten offenbar teure Geschenke. Eine Untersuchung der Berliner Beratungsfirma Esecon sei nun zu dem Schluss gekommen, dass es “unrechtmäßige Einflussnahmen auf DFB-Vertreter” gegeben habe, so der Verband. Infront zweifelt an der “Wirksamkeit der Kündigung” bestehender Verträge. Die Vorwürfe und Verdächtigungen seien “unbelegt und teils abstrus”.
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Wolfram Weimer will weitere Medien übernehmen.
Aufschwung-Vision: Die Weimer Media Group lässt wissen, dass sie trotz Corona-Krise in Kauflaune ist. Das Verlegerpaar Wolfram Weimer und Christiane Goetz-Weimer teilt mit, dass es “in Qualitätsjournalismus und Elite-Netzwerke investieren” will und sowohl an Startups als auch an Traditionsmarken interessiert ist. Auch Genre-Grenzen gebe es nicht: Als Kandidaten kommen Buch-, Print- oder Online-Projekte infrage, aber auch Events mit Medienbezug. Die Weimers hoffen, dass sich interessierte Verlage oder Einzelunternehmen bei ihnen melden.
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Zahl des Tages: Bis zu 10,9 Mrd Dollar legt Bayer im Streit um den Unkraut-Killer Glyphosat auf den Tisch. Damit will Bayer Zehntausende US-Kläger*innen besänftigen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung hatte Glyphosat 2015 als “wahrscheinlich krebserzeugend” eingestuft.
wiwo.de, handelsblatt.com, dgap.de
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Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus 2020
Jetzt bewerben! Bewerbungen nimmt die Otto Brenner Stiftung noch bis 30. Juni online entgegen.
– NEWS –
Bild zieht Corona-Zwischenbilanz und legt ihren Zeitungen in mehreren Metropol-Regionen eine Sonderausgabe “voller Zuversicht” bei. In einigen Gegenden wandern die Blätter direkt in die Briefkästen. Aufmacher ist ein Interview mit Wolfgang Schäuble. Außerdem nutzt “Bild” die Aktion für Werbung in eigener Sache und erklärt ganzseitig, wie Bild Live funktioniert.
axelspringer.com, bild.de (Schäuble-Interview, Paid)
Lufthansa einigt sich mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo auf ein Sparprogramm: Es beinhaltet einen Kündigungsschutz für das Kabinenpersonal, dafür setzt Lufthansa Gehaltserhöhungen aus und reduziert u.a. Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge. Die Airline will so bis Ende 2023 mehr als 500 Mio Euro sparen.
handelsblatt.com, spiegel.de
Kein Veto mehr: Lufthansa-Großaktionär Heinz-Hermann Thiele wird dem milliardenschweren Staatseinstieg bei der heutigen Hauptversammlung doch zustimmen, sagt er der “FAZ”. Zuvor hatte Thiele die Beteiligungspläne stark kritisiert. Eine Zweidrittelmehrheit ist laut “FAZ” nun “nur noch Formsache”.
faz.net
Google kündigt an, Standortverläufe sowie Web- und App-Aktivitäten von neuen Nutzer*innen nach 18 Monaten automatisch zu löschen. Bei bestehenden Konten bleibe es bei bisher gewählten Einstellungen. Die Viewing-Historie von YouTube-Accounts will Google künftig nach drei Jahren vergessen.
t3n.de, nytimes.com, germany.googleblog.com
HBO Max holt den Film-Klassiker Vom Winde verweht zurück ins Streaming-Programm. Ein rund vierminütiger Clip soll die Geschehnisse kritisch einordnen und den historischen Kontext präsentieren. Vor rund zwei Wochen hatte HBO den Film wegen seines rassistischen Grundtons in den Giftschrank gestellt.
variety.com, nytimes.com, turi2.de (Background)
Disney verschiebt die Wiedereröffnung seiner Freizeitparks in Kalifornien auf unbestimmte Zeit. Der geplante Termin am 17. Juli ist Makulatur, weil Kalifornien Richtlinien für die Öffnung frühestens am 4. Juli veröffentlicht. Danach brauche Disney Zeit für die Umsetzung.
eu.usatoday.com, cnbc.com
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Better safe than sorry – mit dem Corona-Paket von turi2! Wer bis 31. Juli 2020 bei turi2 eine Digitalanzeige bucht, bekommt eine weitere geschenkt – und kann die Anzeigen nutzen, wann er möchte (ohne Mengenbeschränkung, ohne Mengenrabatt). Jede Anzeige erreicht garantiert 20.000 Meinungsmacher*innen. Sie buchen z.B. vier Maxi-Anzeigen für 2.400 statt 4.800 Euro. turi2.de/digital
Meistgeklickter Link gestern Abend: Die PR-Agentur Storymachine geht juristisch gegen eine Äußerung von PR-Rat Uwe Kohrs vor.
turi2.de
“Ich bin Journalist, ich habe keine Aktion gut zu finden.”
“heute-journal”-Moderator Claus Kleber sagt im Video-Talk der Heraeus-Bildungsstiftung, es gab zu Beginn der Corona-Krise Beiträge von ihm, die “in Ton und Stil” zu nah an der Regierung gewesen seien.
turi2 digital dabei beim Chat der heraeus-bildungsstiftung.de
“Ich habe von Leuten gehört, die jetzt wegen der Polizisten-Kolumne wohl ihre Anteile zurückgegeben haben. Ich selbst würde das aber nicht tun.”
Kai Diekmann, Storymachine-Chef und einstiger “Bild”-Frontmann, findet die Kolumne von Hengameh Yaghoobifarah “einfach nur schlecht”, die Zeitung insgesamt aber “geschmacklos gut”. Deshalb will er “taz”-Genosse bleiben.
cicero.de
– BACKGROUND –
Sport-Sponsoring: Der Verband VSA zählt für die Ligen im Handball, Basketball und Eishockey ein Umsatz-Minus von 70 Mio Euro durch Corona, sagen Geschäftsführerin Inka Müller-Schmäh (Foto) und Vize-Präsident Frank Bohmann in “Horizont”. Im Sponsoring erwarteten Zuschauer*innen jetzt “zunehmend Haltung und Werte”.
“Horizont” 26/2020, S. 12 (Paid)
Nestlé erreicht im 1. Quartal 2020 ein organisches Wachstum von 4,3 %, registriert durch Corona aber etwa im Wassergeschäft eine sinkende Nachfrage, sagt Media-Chefin Tina Beuchler im “Horizont”-Interview. Als starken Krisen-Profiteur sieht sie den Maggi-Konzern nicht.
horizont.net (Paid)
Lese-Tipp: Die italienische Zeitung La Repubblica richtet ihre traditionell linksliberale Linie unter ihrem neuen Eigentümer, dem Fiat-Erben John Elkann, allmählich neu aus, beobachtet Ulrich Ladurner. Sie fürchtet, dass die “linke Tradition” der Zeitung durch die Übernahme gefährdet ist.
zeit.de, turi2.de (Background)
– BASTA –
Dünnes Fell: Der US-Kongressabgeordnete Devin Nunes scheitert in seinem Kampf gegen eine Kuh. Ein Parodie-Account gibt bei Twitter vor, die Kuh von Nunes zu sein, deswegen hat er gegen Twitter geklagt. Ein Gericht stellt nun fest, dass die als Section 230 bekannte Regelung Twitter vor der Haftung schützt. Nunes findest das unkuhl.
mashable.com
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