Bettina Olf, Kreativchefin von Geometry Global Deutschland, lässt sich auf Reisen gern auch mal überraschen und hat dafür kleine Helfer auf ihrem iPhone. Aber auch in gesellschaftliche Untiefen taucht sie damit ab – bei Ebay, das für sie eine Form von Kulturanthropologie bietet.
Zugegeben – ich habe vor Kurzem angefangen, meinen Screen aufzuräumen und darauf Ordner anzulegen. Bei der Bestandsaufnahme ist mir erstmal bewusst geworden, wie viele Apps sich inzwischen angesammelt haben. Da ich mich im Job u.a. mit Experience-Design beschäftige, ist mein Handy ganz klar ein Job-Instrument.
Ich nutze es aber auch privat als Chronist meiner tagtäglichen Entdeckungen. Diese kleinen glücklichen Zufälle – “Serendipity” – stellen für mich einen großen Antrieb und berufliche Inspirationsquelle dar: Ich liebe es, Neues zu finden! Dafür bewege ich mich nicht nur auf digitalen Marktplätzen, sondern bin auch mit Begeisterung analog unterwegs, etwa auf Reisen. Gerne bin ich dann auch nur zu 50 % informiert, sodass ich mich immer noch der Überraschung und dem Ungeplanten öffnen kann – denn eine Reise muss für mich nicht immer ein Ziel haben.
Seit zwei Jahren besitze ich kein Auto mehr und nutze ShareNow (Android), Moia und Freenow (Android) – damit komme ich super durch die Stadt. Neben Car-Sharing und Ride-Hailing fällt meine Wahl auch auf öffentliche Verkehrsmittel, daher sind die HVV-App und der DB Navigator ganz vorne, aber natürlich auch Google Maps, wenn es um die Orientierung geht.
Vor einer Reise kann auch ein Blick auf die Wettervorhersage von Weather Pro nie schaden, die finde ich unter den vielen Angeboten am verlässlichsten. Bei der Reiseplanung hilft mir die praktische App Tripit, die alle einzeln erstellten Buchungen zu einem Reiseplan zusammenfasst. Das ist wichtig, wenn man – wie ich voller neuer Eindrücke – die wichtigsten Eckdaten einer Reise schnell vergisst.
Geht es in eine andere Währungsregion, ist The Converted als schneller und gut gestalteter Währungsrechner ein super Tool, um mich vor Fehlkäufen zu bewahren. World in Figures vom Economist informiert mich unterwegs mit geographischen und gesellschaftsrelevanten Daten von über 190 Ländern. Die Daten sind nicht nur visuell sehr interessant aufbereitet, sondern auch voll überraschender Fakten. Wenn ich unterwegs Lust und Zeit für lokale Kultur verspüre, versorgt mich Culture Trip schnell und leicht zugänglich mit Infos aus über 300 Städten.
Gut und vielseitig informiert zu sein, ist für mich ein Muss. Magazine und News lese ich in den digitalen Kioskangeboten Readly (Android) und Zinio. Bei Büchern ist Kindle ein Segen, da ich oft viel parallel lese und so alles dabeihaben kann. Gedruckte Bücher kaufe ich trotzdem – vor allem wenn ich das Cover mag. Bei Blinkist finde ich Kernaussagen von Sachbüchern schnell und snackable verdichtet. Praktisch für unterwegs.
Ich habe mich schon immer für Interiordesign interessiert und lange für einen großen schwedischen Möbelhersteller gearbeitet. Da reflektiert man natürlich auch immer wieder das eigene Wohnen. Richtig schön wird ein Zuhause ja erst durch die Kombi von Alt und Neu, Geplantem und Zufälligem. Da ist 1stdibs ein interessanter Online-Marktplatz, der mit hochwertigen Möbeln für Innenarchitektur, aber auch mit Kunst und Schmuck inspiriert – und echte Fundstücke beschert. Auch bei Ebay kann ich herrlich eintauchen: Für mich ist diese Plattform eine Form von Kulturanthropologie. Man schaut hinter die Kulissen des Alltags, denn die Accounts einzelner Menschen erzählen ihre eigenen Geschichten durch die dort gelisteten Objekte. Eine Form des forschenden Lernens.
Social Media-Content, der von Verbrauchern erstellt wird, ist oft sehr individuell, persönlich und aufrichtig – damit meine ich vor allem die Bereiche Kunst und Kultur. Jeder kann sein eigenes kleines Medienunternehmen sein. Ich lasse mich auf Instagram aber nicht nur inspirieren, sondern bin selber regelmäßig aktiv und teile dort auch Momente aus meinem Alltag. Für mich ist das ein visuelles Notizbuch. Wer mir folgt, sieht, welche (oft ganz kleinen) Bilder mir täglich auffallen.
Ich habe keinen Fernseher zu Hause. Und das, obwohl ich in einer Kommunikationsagentur arbeite. Der Ordner mit den Mediatheken von Arte (Android) und ARD sowie Netflix und Sky sind daher auch oft in Benutzung. Wenn es um Musik geht, gibt Spotify mir die Möglichkeit, die oftmals liebevoll und hingebungsvoll erstellten Playlisten meiner Freunde zu entdecken, und damit viele neue Songs und Künstler.