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Die eierlegende Wollmilch-App? Henning Nieslony über RTL+.

16. November 2023

Eine für alles: Bei RTL+ können User nicht nur fern­sehen, sondern auch lesen, hören und blättern. Henning Nieslony, Streaming-Chef von RTL, erklärt im Kurz­interview in der turi2 edition #22, was die Vorteile und Heraus­forderungen einer App sind, die so ein Angebot in sich vereint.

Interview von Anne-Nikolin Hagemann

TV, Film, Musik, Podcast, Hörbuch, Radio und Magazine von Gruner + Jahr – Bertelsmann und RTL treiben den Trend zur umfassenden App auf die Spitze. Warum eigentlich?
In allen entwickelten Streamingmärkten finden wir Bundles. Kund:innen wünschen sich ein breites Inhalteangebot, möglichst einfach und relevant aufbereitet, zu einem guten Preis. Wir wissen aus hiesigen Studien und unseren eigenen Befragungen und Tests, dass eine App als Content-Begleiter durch den Tag für viele Menschen in diesem Markt einen starken Mehrwert bietet. Verbunden über Feeds, Recos und Themenwelten können so beispielweise tagsüber Audio- und Magazin-Inhalte und vorzugsweise abends Video-Inhalte noch einfacher aufgefunden werden. Zudem sehen wir, dass die monatlichen Budgets für digitale Bezahl-Inhalte von Kund:innen aktiv gemanagt werden. Hier bieten wir mit der Multimedia-App einen starken Preisvorteil, der die Nachfrage ebenfalls ankurbelt.

Gehen die einzelnen Marken in einem solchen Konvolut nicht unter?
Wir haben die Markenarchitektur von RTL Deutschland vor knapp zwei Jahren harmonisiert. Damit wollten wir es unserem Publikum leichter machen, sich zu orientieren. In diesem Zuge wurde unser Streamingdienst TVNOW auch in RTL+ umbenannt. Da, wo RTL drinsteckt, steht jetzt auch RTL drauf. Eine Marke mit dieser Strahlkraft und Bekanntheit zu haben, ist in einem fragmentierten Markt ein Geschenk, von dem auch alle anderen Marken profitieren, die auf RTL+ gut sichtbar vertreten sind. So geben wir unseren Format-, Produkt-, und Sendermarken, aber auch den Inhalten unserer Partner eine starke Bühne, um Kund:innen anzuziehen und zu begeistern.

Was ist die größte Gefahr bei der Entwicklung einer solchen Super-App?
Wir sprechen von einem Katalog mit über 55.000 Programmstunden an Video- und TV-Entertainment, über 120 Millionen Musiktiteln, mehr als 100.000 Hörbüchern und Hörspielen, mehreren tausend Podcast-Formaten sowie den Digitalausgaben von aktuell sieben Gruner + Jahr-Magazinen. Die Komplexität ist gigantisch für alle beteiligten Teams, die Anforderungen unserer Abonennt:innen sind sehr hoch und gleichzeitig gibt es wenig Vorlagen. Die App ist jetzt im Markt. Das liegt vor allem daran, dass wir nie an einem Weg festgehalten, sondern ihn immer wieder angepasst haben – so wie mit dem Launch der RTL+ Musik-App im letzten Jahr. Auch dadurch haben wir zahlreiche Learnings generiert, die uns beim Launch der Multimedia-App sehr geholfen haben. Jetzt gilt es, das Produkt täglich weiterzuentwickeln.

Alle Geschichten der turi2 edition #22 – direkt hier im Browser als E-Paper:
 

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