artcount
  • News
  • Köpfe
  • Jobs
  • Wissen
  • Termine
  • clubraum
  • edition
  • suchen auf turi2
  • FAQ
  • Media
  • Team
  • Newsletter
  • Köpfe
  • Firmen
  • Jobs
  • Termine
  • Wissen
  • Edition
  • Clubraum
  • podcast
  • turi2.tv
  • turi2 folgen
  • Partner
  • RSS-Feed
  • Datenschutz
  • Impressum

turi2 edition #12, 50 Vorbilder: Julia Becker schreibt über Jakob Funke.

23. Oktober 2020

Vom Laufburschen zum Verleger: Journalist Jakob Funke schreibt für die Menschen und gründet eine Zeitung aus dem Nichts. In der turi2 edition #12 teilt seine Enkelin, Verlegerin Julia Becker, was sein Lebensweg sie über Journalismus mit Herz lehrt.

An meinen Großvater habe ich nur vage Erinnerungen, ich war drei, als er starb. Aber es gibt unzählige Geschichten in der Familie, vor allem aber viele Artikel von ihm selbst. Denn Jakob Funke war leidenschaftlicher Journalist.

Geboren 1901 als Sohn eines Schlossers stürmt “Köbes”, wie alle Welt ihn nennt, schon mit 14 Jahren in die Zeitungswelt – zunächst als Laufbote im “Rheinisch Westfälischen Anzeiger”. Bald steigt er zum Redaktionssekretär, Berichterstatter, Redakteur, dann zum Hauptschriftleiter des “Essener Anzeigers” und nach dem Krieg zum Lokalchef der “Neuen Ruhr Zeitung” auf.

Liest man Jakob Funkes Texte, fällt sein untrügliches Gespür für regionale Themen auf. Und seine intellektuelle und sprachliche Fähigkeit, direkt ins Herz zu treffen. Davon lebt guter Journalismus: Journalisten sollen für ihre Leserinnen und Leser schreiben und nicht in erster Linie eigene Interessen befriedigen.

Seine Berichte und Kommentare zeichnen sich über alle politischen Veränderungen hinweg durch klares, häufig mutiges Urteilsvermögen aus. “Bei ihm gab es keine halben Wahrheiten”, heißt es in einem Artikel zu seinem 50. Geburtstag, “Ja war Ja. Nein blieb Nein.” Immer ist seine Sympathie, ja Liebe zum Revier zu spüren. Stets ist er konstruktiv, gerade dort, wo er kritisiert.

Keine Frage, mein Großvater schrieb für die Menschen, deren Sorgen, Nöte, Erwartungen und Hoffnungen er kannte wie kein Zweiter. Nie finden sich zynische oder hämische Töne, von denen sich heute gar nicht selten auch Journalisten in den sozialen Netzwerken infizieren lassen. Journalismus aus Menschenliebe – auch hier kann Jakob Funke heute Maßstab sein.

Lesen Sie alle Geschichten der turi2 edition #12 – direkt hier im Browser als E-Paper oder bestellen Sie das Buch.

Sein verlegerisches Wirken beginnt, als er mit Erich Brost die “Westdeutsche Allgemeine Zeitung” (WAZ) entwickelt – eine neue, unabhängige, der Demokratie verpflichtete Zeitung für das Ruhrgebiet. “Oberstes Gebot ist sorgfältige Berichterstattung”, heißt es im “Grundgesetz” der “WAZ” von 1948, “immer interessant und leicht lesbar. Die menschliche Seite ist wesentlich.” Hier hört man meinen Großvater. Auch wenn es um die Sprache geht: “Kurze, straffe Sätze, Vermeidung unnötigen Beiwerks (…) viel direkte Rede, wenig Fremdworte, jedenfalls keine ungebräuchlichen, keine unverständlichen Fachausdrücke. Genaue Angaben der Wochentage, nicht ‘heute’ oder ‘gestern’.” Gerade die sprachliche Präzision hat zum Erfolg der “WAZ” beigetragen.

Eine neue Zeitung aus dem Nichts zu gründen, ist nicht leicht. In den Nachkriegsjahren fehlt es an allem. Mitarbeiter, Räume, Schreibmaschinen, Papier, Druckmaschinen – all das und mehr organisiert Jakob Funke. Als begeisterter Regionaljournalist und begnadeter Netzwerker verfügt er über unzählige Kontakte. Vor allem aber kann er Menschen für sich und sein Anliegen gewinnen – sie mögen Köbes, weil er absolut verlässlich ist und für sein Zeitungsprojekt brennt. Auch in dieser kommunikativen Energie und unternehmerischen Gestaltungskraft ist mir mein Großvater Vorbild.

Gerecht werden wir ihm nur, wenn wir uns an ihn als journalistisch denkenden Verleger erinnern. “Hier, im Journalismus und im Publizistischen, war er eigentlich zu Hause”, sagt meine Mutter Petra Grotkamp, “das Kaufmännische war natürlich wichtig, aber immer nur Mittel zum Zweck, nämlich um Journalismus zu ermöglichen.” Auch dieser Prioritätensetzung fühle ich mich verpflichtet: wirtschaftlicher Erfolg, um unabhängigen Journalismus zu finanzieren. Den brauchen wir, wenn die freiheitliche Gesellschaft eine Zukunft haben soll.
Jakob Funke hat einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer freien Presse und damit zum Aufbau unserer Demokratie geleistet. Es ist an uns, seinen Weg weiter zu verfolgen. Journalismus aus Leidenschaft, Lesernähe, kommunikative Kraft und verantwortliches Unternehmertum sind die Wegmarken.

Alle Geschichten aus der turi2-edition #12 lesen: turi2.de/edition12

    • turi2 edition #20: Welche Zukunft hat der Wirtschaftsjournalismus, Kirsten Ludowig?

      Sturmerprobt: Wer über Wirtschaft berichtet, muss Einzelschicksale genauso im Blick haben wie das große Ganze, schreibt Kirsten Ludowig in der turi2 edition #20. In ihrem Gastbeitrag plädiert die Vize-Chefredakteurin beim “Handelsblatt” für Optimismus und Konstruktivismus im Job: Es ...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Rainer Esser über Zahlen und Zeit.

      Keine Zeit verschwenden: In der Krise stehen die “Zeit” und ihre Ableger so gut da wie nie, Rainer Esser steuert den Verlag von Erfolg zu Erfolg. “Decke über den Kopf ziehen, ist keine Lösung”, sagt er im großen Interview in der turi2 edition #20. Mit 66 Jahren ist ihm Ru...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: 7 Antworten von Evelyn Palla.

      Gleiswechsel: Evelyn Palla ist 2022 als dritte Frau in den Bahn-Vorstand aufgerückt und nun CEO von DB Regio. Die Unterstützung ihrer Familie war ihr beim Jobwechsel eine große Hilfe, sagt sie im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20. Auch wenn ihr der Ukraine-Krieg Sorgen bereitet, machen ihr...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Christine Becker über “Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?”.

      Kein Spiel: Christine Becker, Head of Podcasts bei der Deutschen Telekom, hört gerne Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?, weil der Podcast “jedem Einzelnen den Spiegel vorhält”. Khesrau Behroz und das Team von Studio Bummens erzählen darin die Geschichte des als “Drachenl...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Profitiert die PR von der Krise des Journalismus, Birand Bingül?

      Gegenspieler? Wenn Zeitungen sterben und Journalistinnen keine Zeit mehr zum Telefonieren haben, ist das schlecht für die PR, schreibt Birand Bingül in der turi2 edition #20. Der gelernte Journalist und ehemalige Leiter der ARD-Kommunikation führt inzwischen die Markenberatung FischerAppelt Advi...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Dürfen wir uns 2023 auf schönes Wetter freuen, Özden Terli?

      Sonne oder Wolken? Özden Terli moderiert beim ZDF das Wetter. Das Rampenlicht nutzt der Meteorologe regelmäßig, um auf die menschengemachte Klimakrise hinzuweisen. Im Gastbeitrag für die turi2 edition #20 kritisiert Terli die “zerstörerische” Agenda einiger Medien gegen die Wissensch...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Werden Nachhaltigkeits-Rankings wichtiger als Geldgewinne, Thimo Stoll?

      Der Markt regelt: Umweltbewussten und sozialen Unternehmen sagt KPMG-Partner Thimo Stoll in der turi2 edition #20 eine erfolgreichere Zukunft voraus. Noch fehle es an vergleichbaren Kennzahlen, wenn Unternehmen über ihren Einsatz für die Nachhaltigkeit berichten. Das könnte sich aber schon bald ...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Judith Wiese über Resilienz und Ressourcen.

        Doppel-Mission: Als Siemens-Vorständin für Nachhaltigkeit und Personal hat es Judith Wiese gleich mit zwei großen Baustellen unserer Zeit zu tun. Und die passen wunderbar zusammen, findet sie. Denn bei Nachhaltigkeit ist aus “Machen wir!” ein “Wie machen wir es denn nun ...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: 7 Antworten von Maybrit Illner.

      Energie­effizient: Im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20 erinnert sich Maybrit Illner an einen Strom­ausfall im Studio kurz vor ihrer allerersten Sendung. Die Journalistin und Moderatorin möchte 2023 weniger Untergangs­prophe­zeiungen hören und dafür mehr Anlässe zum Lachen haben – “n...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Carsten Fiedler über “Apokalypse & Filterkaffee”.

      News ohne Depressions­gefahr: Für Carsten Fiedler, Chef­redakteur vom “Kölner Stadt-Anzeiger”, beginnt der Tag mit Apokalypse & Filterkaffee. Der Morgen-Podcast von Micky Beisenherz, Markus Feldenkirchen und Yasmine M’Barek liefert einen “gnadenlos witzigen, überraschenden ...
      weiterlesen

    Artikel-Navigation

    ← turi2 am Morgen: Hans-Georg Maaßen, Greta Thunberg, Sara Weber. turi2 am Abend: Jalag, Christine Lambrecht, Carsten Fiedler. →

Suchen auf turi2

Loading...

Newsletter abonnieren

E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages
Impressum, Datenschutz, Mediadaten, FAQ, RSS-Feed, Termine
Dieses Blog läuft mit WordPress
  • home
  • faq
  • media
  • team
  • turi2.tv
  • edition
  • termine
  • köpfe
  • tags
  • abo
  • datenschutz