artcount
  • News
  • newsletter
  • Köpfe
  • Club
  • edition
  • turi2.tv
  • Debatte
  • Inspiration
  • suchen auf turi2
  • FAQ
  • Media
  • Jobs
  • Firmen
  • Wissen Newsletter
  • Team
  • Termine
  • turi2 folgen
  • RSS-Feed
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Edition
  • turi2.tv
  • Köpfe
  • Club
  • Wir graturilieren
  • Clubraum
  • Willkommen im Club
  • Inspiration
  • insights
  • Porträt
  • tipps im netz
  • Debatte
  • Interviews
  • nachgehakt
  • Agenda
  • Zitate im Netz
  • News
  • Newsletter
  • Filtern

turi2 edition #12, 50 Vorbilder: Julia Becker schreibt über Jakob Funke.

Vom Laufburschen zum Verleger: Journalist Jakob Funke schreibt für die Menschen und gründet eine Zeitung aus dem Nichts. In der turi2 edition #12 teilt seine Enkelin, Verlegerin Julia Becker, was sein Lebensweg sie über Journalismus mit Herz lehrt.

An meinen Großvater habe ich nur vage Erinnerungen, ich war drei, als er starb. Aber es gibt unzählige Geschichten in der Familie, vor allem aber viele Artikel von ihm selbst. Denn Jakob Funke war leidenschaftlicher Journalist.

Geboren 1901 als Sohn eines Schlossers stürmt “Köbes”, wie alle Welt ihn nennt, schon mit 14 Jahren in die Zeitungswelt – zunächst als Laufbote im “Rheinisch Westfälischen Anzeiger”. Bald steigt er zum Redaktionssekretär, Berichterstatter, Redakteur, dann zum Hauptschriftleiter des “Essener Anzeigers” und nach dem Krieg zum Lokalchef der “Neuen Ruhr Zeitung” auf.

Liest man Jakob Funkes Texte, fällt sein untrügliches Gespür für regionale Themen auf. Und seine intellektuelle und sprachliche Fähigkeit, direkt ins Herz zu treffen. Davon lebt guter Journalismus: Journalisten sollen für ihre Leserinnen und Leser schreiben und nicht in erster Linie eigene Interessen befriedigen.

Seine Berichte und Kommentare zeichnen sich über alle politischen Veränderungen hinweg durch klares, häufig mutiges Urteilsvermögen aus. “Bei ihm gab es keine halben Wahrheiten”, heißt es in einem Artikel zu seinem 50. Geburtstag, “Ja war Ja. Nein blieb Nein.” Immer ist seine Sympathie, ja Liebe zum Revier zu spüren. Stets ist er konstruktiv, gerade dort, wo er kritisiert.

Keine Frage, mein Großvater schrieb für die Menschen, deren Sorgen, Nöte, Erwartungen und Hoffnungen er kannte wie kein Zweiter. Nie finden sich zynische oder hämische Töne, von denen sich heute gar nicht selten auch Journalisten in den sozialen Netzwerken infizieren lassen. Journalismus aus Menschenliebe – auch hier kann Jakob Funke heute Maßstab sein.

Lesen Sie alle Geschichten der turi2 edition #12 – direkt hier im Browser als E-Paper oder bestellen Sie das Buch.

Sein verlegerisches Wirken beginnt, als er mit Erich Brost die “Westdeutsche Allgemeine Zeitung” (WAZ) entwickelt – eine neue, unabhängige, der Demokratie verpflichtete Zeitung für das Ruhrgebiet. “Oberstes Gebot ist sorgfältige Berichterstattung”, heißt es im “Grundgesetz” der “WAZ” von 1948, “immer interessant und leicht lesbar. Die menschliche Seite ist wesentlich.” Hier hört man meinen Großvater. Auch wenn es um die Sprache geht: “Kurze, straffe Sätze, Vermeidung unnötigen Beiwerks (…) viel direkte Rede, wenig Fremdworte, jedenfalls keine ungebräuchlichen, keine unverständlichen Fachausdrücke. Genaue Angaben der Wochentage, nicht ‘heute’ oder ‘gestern’.” Gerade die sprachliche Präzision hat zum Erfolg der “WAZ” beigetragen.

Eine neue Zeitung aus dem Nichts zu gründen, ist nicht leicht. In den Nachkriegsjahren fehlt es an allem. Mitarbeiter, Räume, Schreibmaschinen, Papier, Druckmaschinen – all das und mehr organisiert Jakob Funke. Als begeisterter Regionaljournalist und begnadeter Netzwerker verfügt er über unzählige Kontakte. Vor allem aber kann er Menschen für sich und sein Anliegen gewinnen – sie mögen Köbes, weil er absolut verlässlich ist und für sein Zeitungsprojekt brennt. Auch in dieser kommunikativen Energie und unternehmerischen Gestaltungskraft ist mir mein Großvater Vorbild.

Gerecht werden wir ihm nur, wenn wir uns an ihn als journalistisch denkenden Verleger erinnern. “Hier, im Journalismus und im Publizistischen, war er eigentlich zu Hause”, sagt meine Mutter Petra Grotkamp, “das Kaufmännische war natürlich wichtig, aber immer nur Mittel zum Zweck, nämlich um Journalismus zu ermöglichen.” Auch dieser Prioritätensetzung fühle ich mich verpflichtet: wirtschaftlicher Erfolg, um unabhängigen Journalismus zu finanzieren. Den brauchen wir, wenn die freiheitliche Gesellschaft eine Zukunft haben soll.
Jakob Funke hat einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer freien Presse und damit zum Aufbau unserer Demokratie geleistet. Es ist an uns, seinen Weg weiter zu verfolgen. Journalismus aus Leidenschaft, Lesernähe, kommunikative Kraft und verantwortliches Unternehmertum sind die Wegmarken.

Alle Geschichten aus der turi2-edition #12 lesen: turi2.de/edition12

    • Wissen Newsletter: Experten-Tipp von Nico Wilfer.

      Köder auslegen: Newsletter sind ein gutes Instrument, um Digital-Abonnentinnen zu gewinnen, meint Nico Wilfer, Chief Product Officer der “FAZ”. Sie helfen Medien, Leserinnen immer wieder in Kontakt mit ihrer Marke zu bringen. Der FAZ Frühdenker etwa ist Bestandteil der Digital-Abos d...
      weiterlesen
    • “Das Individuum hat keine Lobby” – Christian Schertz über Prozesse und Politik.

      Vor Gericht und auf hoher See: Christian Schertz, Medienanwalt u.a. von Jan Böhmermann, äußert sich im Interview mit Ellen Nebel und Michael Ridder erstmals zur erfolglosen Verfassungsbeschwerde im Rechtsstreit über das Erdogan-Schmähgedicht. Er wirft den Karlsruher Richtern vor, auch eine polit...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Ursula Ott über “Zweidrittel FM”.

      Licht am Horizont: Chrismon-Chefredakteurin Ursula Ott hört gerne Zweidrittel FM – Der Podcast aus dem Berliner Jugendknast. Aufgenommen aus einem kleinen Raum in der Knastschule erfährt Ott etwa, wie es in einer Zelle aussieht und was Freundschaft im Gefängnis bedeutet. Zwischendrin gibt es Mus...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Experten-Tipp von Martin Fehrensen.

      Geschäftsmänner: Martin Fehrensen und Simon Hurtz verdienen mit ihrem Newsletter, dem Social Media Watchblog, gutes Geld: Sie haben nach eigenen Angaben 4.500 zahlende Leserinnen. Ein Drittel sind Einzel-Abonnentinnen, zwei Drittel arbeiten bei Großkunden der beiden. Nachahmerinnen in spe empfie...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Expertinnen-Tipp von Franziska Bluhm.

      It’s the routine, stupid: Wer mit einem Newsletter erfolgreich sein will, muss seinen Leserinnen helfen, Routinen zu entwickeln. Zur regelmäßigen Lektüre werde er nur, wenn er regelmäßig und verlässlich im E-Mail-Postfach liegt, mahnt die Trainerin und Dozentin Franziska Bluhm. Newsletter-...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Experten-Tipp von Nico Zorn.

      Ran an die Adressen: Allein mit einem Anmeldeformular irgendwo auf der Website ist es nicht getan. Medienhäuser, die möglichst viele Abonnentinnen für ihre Newsletter gewinnen wollen, müssen sich vielmehr genau überlegen, wo es überall platziert werden kann und wie es aussehen muss. Nico Zorn, C...
      weiterlesen
    • Mehr Mut in der Markenführung: Keine Angst vor Filterblasen.

      Mehr Buzz: Die Anzahl der Werbebotschaften steigt, während die “Lust auf Markenwechsel” nie größer war, schreibt Ronald Focken in seinem Gastbeitrag für turi2. Der Geschäfts­führer der Kommunikations- und Werbe­agentur Serviceplan rät Menschen in der Kommunikations-Branche deshalb, i...
      weiterlesen
    • Florian Harms: “Empathie ist mir wichtiger als Lautstärke.”

      Politik-Flaggschiff: Chefredakteur Florian Harms bringt mit seinem Tagesanbruch seit 2017 T-Online auf Politikkurs. Er zählt heute zu den wichtigsten Morgen-Newslettern aus der Hauptstadt. Sein Prinzip sind die “dialektische, ausgewogene Argumentation und die persönliche Note, außerdem bem...
      weiterlesen
    • Wissen Newsletter: Experten-Tipp von Dominik Wichmann.

      Selbst ist die Marke: Mit einem klug konzipierten Newsletter können Unternehmen selbst zur Medienmarke werden, meint Dominik Wichmann, Mitgründer und Chef der Looping Group. Drei Voraussetzungen müssen Newsletter dafür erfüllen: Exklusivität, präzise Zuschnitte für die Zielgruppe und persönliche...
      weiterlesen
    • Sebastian Turner: “Wir suchen die Themen mit der größten Informationsasymmetrie.”

      Newsletter-Visionär: Als “Tagesspiegel”-Herausgeber und -Gesellschafter hat Sebastian Turner voll auf Newsletter gesetzt und war damit erfolgreich. Dieser Strategie ist er auch als Solo-Unternehmer treu geblieben: Mit seiner Firma Table.Media macht Turner Fach-Newsletter über China, ...
      weiterlesen

    Artikel-Navigation

    ← turi2 am Sonntag: Pen-Präsidium, ESC, Vodafone. turi2 am Morgen: Deniz Yücel, Sebastian Turner, Fazit. →

Suchen auf turi2

Loading...

Newsletter abonnieren

E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages
Impressum, Datenschutz, Mediadaten, FAQ, RSS-Feed, Termine
Dieses Blog läuft mit WordPress
  • home
  • faq
  • media
  • team
  • turi2.tv
  • edition
  • termine
  • köpfe
  • tags
  • abo
  • datenschutz