turi2 edition #20: Wie bewahrt man sich Pioniergeist, Corinna Tappe?
14. Februar 2023
Früh übt sich: Gute Führungskräfte “halten ihren Mitarbeitenden den Rücken frei” und fördern so Innovationspotential, schreibt Corinna Tappe in ihrem Gastbeitrag in der turi2 edition #20. Mit dem selben Mindset müsse die Gesellschaft auch junge Menschen dazu “befähigen, ihre Ideen umzusetzen”. Denn Pioniergeist kann erstickt werden vom Gefühl, es allen recht machen zu müssen, glaubt die Geschäftsleiterin von Startup Teens.
Von Corinna Tappe
Pioniere sind dafür bekannt, neue Wege zu gehen. Doch wenn alles ungewiss scheint, tendieren wir dazu, in Schockstarre zu verfallen, in altbewährten Mustern zu denken.
Schockstarre funktioniert in unserer schnelllebigen Zeit aber nicht – Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Klimawandel und vieles mehr schreiten rasant voran. Gewagtes Handeln, kreative Ansätze und andersartige Wege sind gefragt.
Meine Devise lautet: Bleib mutig und neugierig. Dass bei Wagnissen Fehler passieren, ist völlig in Ordnung und sogar gewünscht. Eine gelebte Fehlerkultur ist für mich die entscheidende Mentalität, mit der sich Pioniergeist frei entfalten kann. Da muss sich auch in den Unternehmen noch einiges ändern. Eine gute Führungskraft ermutigt ihre Mitarbeitenden, groß zu denken und hält ihnen den Rücken frei, wenn mal was schief läuft. Nur so können Ideen entstehen, kann Innovationspotenzial freigesetzt werden.
Dieses Mindset sollten wir nicht nur im beruflichen Kontext fordern, sondern auch möglichst früh Kindern mitgeben. Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, junge Menschen zu befähigen, ihre Ideen umzusetzen. Neben Startup Teens sind Initiativen wie Digitalwerkstätten oder die Hacker School gute Beispiele.
Mir ist es ein großes Anliegen, insbesondere Mädchen schon früh genug zu stärken. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich: Es war ein langer Weg zur selbstbewussten, durchsetzungsstarken Frau. Wie mir geht es vermutlich Vielen. Als junges Mädchen hatte man oft das Gefühl, es allen recht machen zu müssen, wollte bloß nicht anecken. Da wird Pioniergeist im Keim erstickt.
Lasst uns also nicht kollektiv in Schockstarre verfallen, sondern uns bewusst machen, dass in uns allen Pioniergeist steckt – ob im Großen oder im Kleinen, bei Jung oder Alt.
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