artcount
  • News
  • Sport
  • themenwochen
  • Köpfe
  • Jobs
  • Termine
  • edition
  • podcast
  • werben bei turi2
  • suchen auf turi2
  • FAQ
  • werben bei turi2
  • Team
  • Newsletter
  • themenwochen
  • Köpfe
  • Firmen
  • Termine
  • Edition
  • podcast
  • turi2.tv
  • turi2 folgen
  • Partner
  • RSS-Feed
  • Datenschutz
  • Impressum

turi2 edition #21: Was bleibt von einer Marke nach dem Hype, Philipp Westermeyer?

3. Juli 2023

Höher, schneller, weiter: Marken dürfen im Zenit des Hypes nicht gierig werden, rät OMR-Chef Philipp Westermeyer. Gleichzeitig sollten sie die Leidenschaft, die das Produkt bei den Menschen auslöst, “nie vernachlässigen”, schreibt er in seinem Gastbeitrag für die turi2 edition #21. Er warnt davor, sich als Brand “abzukapseln”. Selbst eine schlecht erklärte Preiserhöhung oder eine strategische Neuausrichtung können “problematisch” sein.

Von Philipp Westermeyer
 
Was bleibt von einer Marke nach dem Hype? Im besten Fall bleiben die positiven Geschichten. Ich sehe es so: Eine Marke ist am Ende etwas Redaktionelles, ein Bündel von Storylines, die teils jahrzehntelang in den Köpfen der Menschen mit einem Logo verbunden sind. So gesehen gilt grundsätzlich für Marken, was angeblich Henri Nannen schon zu besten Zeiten über den „stern“ sagte: „Wir werfen das Geld doch nur mit beiden Händen zum Fenster hinaus, damit es unten schubkarrenweise durch die Tür wieder reinkommt.“ Plakativ, aber wahr.

Die nächste Frage ist: Für welche Art Produkt oder Leistung steht die Marke? Reden wir von einem Technologieanbieter, also einer Digitalmarke, einem Textilunternehmen, einem Dienstleister?

Zuerst die Digitalmarken: Warum haben Technologieunternehmen wie Amazon, Spotify, Airbnb oder Google – vor allem unter Berücksichtigung aller Probleme – beim Hype um ihre Marken kaum eingebüßt? Die Antwort liegt in ihrem Produkt, also der Plattform, die hinter der Marke steht. Sie bedürfen keiner besonderen Aufladung ihrer Marke, da die Plattformeffekte an sich schon ausreichend stark sind. Ihr Service und die teils kostenfreien Leistungen sind einerseits optimal in der eigenen Plattform positioniert und andererseits reibungslos mit Schnittstellen von Drittanbietern vernetzt. Werden diese Plattformen gut gemanagt, wird der Hype um sie nicht abreißen. Plattformanbieter wie Google haben verstanden, dass sie dafür sorgen müssen, dass der Wert für diejenigen, die davon profitieren (die Nutzer*innen), größer ist als für die Plattform, die diese kreiert – also das Unternehmen selbst.

Wenn diese Denkweise konsequent umgesetzt wird, ergeben sich in der Wirtschaftswelt indirekte Effekte, die überraschend stark sein können und die Bedeutung und Reichweite der Marke weiter stärken. Beispiel Amazon: Das Unternehmen investiert unerschöpflich in Content, und das eigentlich nur, um darüber mehr Amazon-Prime-Nutzer*innen zu generieren, die dann wiederum noch enger an die Handelsplattform gebunden sind. Die Faustregel für Digitalfirmen, die den ersten Hype überdauern wollen, sollte also sein: Wertschöpfungen verknüpfen. Das bedeutet auch, nicht bei jeder Handlung zu hinterfragen, ob der direkte Wert für alle Plattformpartner unmittelbar gegeben ist, sondern darauf zu setzen, dass indirekt Wert entsteht, wie durch das „kostenlose“ Video-Angebot für Prime-Nutzer*innen.

Anders verhält es sich bei klassischen Premium-Marken, hinter denen etwa ein Textilprodukt steht – für mich die zweite große Kategorie neben den Digitalmarken. Hier geht es häufig um Produkte, die tief in einer Community verwurzelt sind. Vielleicht kann man sogar von „Community-Marken“ sprechen. Um mehr als ein Hype zu sein, dürfen Unternehmen ihre Wurzeln zu dieser Community und letztendlich die Leidenschaft, die das Produkt bei den Menschen auslöst, nie vernachlässigen oder sich gar abkapseln – selbst eine schlecht erklärte Preiserhöhung oder eine strategische Neuausrichtung kann problematisch sein.

Die Aufgabe besteht also darin, langfristig die Community und damit den Erfolg zu managen. Eine große Herausforderung dabei ist es, im Zenit des Hypes nicht gierig zu werden. Das Geheimnis erfolgreicher Marken: Selbst wenn sich die Möglichkeit auftut, nicht tun, was eigentlich möglich wäre, sondern sich auf die langfristige Sicht konzentrieren. Eben nicht so viele Birkin Bags oder Ferraris produzieren, wie man verkaufen könnte. Nicht alle Rechte ans Pay-TV verkaufen, selbst wenn das kurzfristig mehr Geld bringen würde.

Am Ende besteht das größte Risiko für Community-Marken darin, dass der Erfolg zu groß ist. Bei Digitalplattformen sieht das anders aus. Aber hier sehen wir auch ein anderes Leistungsversprechen. Natürlich unterliegt jede Marke anderen Bedingungen. Die individuellen Erfolgsfaktoren hängen davon ab, in welcher Industrie, Zielgruppe oder welchem Preissegment sie sich bewegt. Weiter in Vereinfachungen herunter zu brechen, würde mir schwer fallen.

(Foto: Benne Ochs)

 
Alle Geschichten der turi2 edition #21 – direkt hier im Browser als E-Paper:

 

    • Kurz und KNAckig: Warum wir nicht alle im selben digitalen Omnibus sitzen.

      Mit ihrem “Digitalen Omnibus” will die EU nicht weniger als Digitalregulierung grundlegend überarbeiten und vereinfachen. Ziel ist es, verschiedene bestehende Regelungen u.a. zu Datenschutz, Datennutzung und KI in einem einheitlichen Rahmen zusammenzuführen. Doch leider gelingt das n...
      weiterlesen
    • Geschichten schreiben, die die KI nicht kann: “NOZ”-Chefredakteur Burkhard Ewert über digitale Erfolge, politische Vorwürfe und historische Vergleiche.

      Die “Neue Osnabrücker Zeitung” und die Blätter der Medienholding Nord schaffen es inzwischen, ihre Redaktionen durch die Einnahmen aus digitalen Abo-Modellen zu finanzieren, freut sich Chefredakteur Burkhard Ewert im turi2 Podcast. Für ihn ist das ein “wichtiger Meilenstein...
      weiterlesen
    • Gedenken auf Tiktok: Wenn alte Erinnerung junge Menschen erreicht.

      Weniger Pathos und klarere Worte – das fordert Susanne Siegert. Ihre Aufklärungsarbeit über die NS-Zeit auf Social Media ist preisgekrönt. Mit Siegerts Account @keine.erinnerungskultur auf TikTok und Instagram hat sich Paula Konersmann für unsere Reihe NewsKNAcker, die wir in Kooperation mit dem...
      weiterlesen
    • Wie hat der in Deutschland erfundene Fitness-Wettkampf Hyrox die Welt erobert, Patricia Johannes?

      Im Jahr 2017 wurde in Hamburg der Fitness-Wettkampf Hyrox erfunden – u.a. vom früheren Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste. Heute, nur acht Jahre später, ist Hyrox ein weltweites Phänomen. Unsere Gastautorin Patricia Johannes geht im Rahmen der Themenwoche Sport der Frage nach, wie diese neue Spo...
      weiterlesen
    • Wäre ein US-Streamer nicht zeitgemäßer als ProSieben gewesen, um den Padelsport in Deutschland populär zu machen, Jonathan Sierck?

      Ein großer Quoten-Hit war die “Promi Padel WM” bei ProSieben Mitte des Monats nicht. Der Marktanteil beim Gesamt-Publikum war mit knapp über 3 % mau, in der jungen Zielgruppe mit 9,3 % aber immerhin solide. Jonathan Sierck, CEO von PadelCity, ist in seinem Gastbeitrag für turi2 denno...
      weiterlesen
    • Wer interessiert sich im Bundesliga-Land Deutschland für Fußball aus Asien und Baseball aus den USA?

      Obwohl Deutschland als Fußballland gilt, gibt es auch Wettbewerbe, die hierzulande eher in der Nische laufen. Und auf diese hat sich der Anbieter Sportdigital seit 2008 spezialisiert. Bei den Hamburgern gibt es 35 verschiedene Fußball-Ligen und -Wettbewerbe: aus Afrika und Asien genauso wie aus ...
      weiterlesen
    • “Wir wollen unsere Stärken als großes Netzwerk ausspielen” – Was Markus Knall und Florian Jamer mit Ippens neuem “Home of Sports” vorhaben.

      Ippen.Media, einer der größten Digital-Publisher Deutschlands, bündelt seine Sportaktivitäten in einer neuen Business Unit, geführt von Florian Jamer. Mit der neuen Plattform “Home of Sports” und weiteren Marken will er insbesondere jüngere Fans erreichen. Im Interview von Henning Ko...
      weiterlesen
    • Kurz und KNAckig: Genussvoll in den gemeinsamen Untergang – Steffen Grimberg berichtet vom Experience Day des MVFP.

      Der Zeitschriften-Verlegerverband MVFP hat in dieser Woche zu seinem ersten Experience Day eingeladen – in die Werbe-Metropole Düsseldorf. Steffen Grimberg, Leiter des KNA Mediendienstes, schreibt in unserer Kolumne “Kurz & KNAckig”, was all jene verpasst haben, die nicht dabei ...
      weiterlesen
    • “Die Content-Strategie ist das A und O” – Studio71-Chef Alexander Krawczyk über Sichtbarkeit und Monetarisierung von Sport-Content auf YouTube & Co.

      “Gerade auf algorithmusgetriebenen Plattformen ist die Formatidee entscheidender als die eigentliche produktionelle Umsetzung”, sagt Alexander Krawczyk. Der Chef von Studio71 erklärt im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow, wie Sportmarken ihre Sichtbarkeit und Reichweite...
      weiterlesen
    • Medienpräsenz als Kernziel – Wie Dyn sich und seinen Sportarten zu Wachstum verhelfen will.

      Sportstreamer Dyn ist gerade in die dritte Saison gestartet, wusste aber von Anfang an, dass “das Interesse an Sportarten zwischen den Spieltagen entsteht”, sagt CEO Andreas Heyden. Im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklärt er, wie sein Unternehmen die “stabil...
      weiterlesen

    Artikel-Navigation

    ← Neue Medienmacht: Otfried Jarren über die Gefahren von Social Media für die Demokratie. turi2 am Morgen: Dyn, Julian Reichelt, BDZV. →

Werktags um 7 und 17 Uhr die wichtigsten News aus Medien, Marketing und PR als Newsletter. Jetzt abonnieren!

Loading...

Suchen auf turi2.de

Banner turi2 Themenwoche
Impressum, Datenschutz, Mediadaten, FAQ, RSS-Feed, Termine
Dieses Blog läuft mit WordPress