turi2 edition #21: Wie bleibt eine Marke frisch, Jochen Beckmann?
9. August 2023
Mit 77 noch fit: Programmzeitschriften wie die “Hörzu” müssen sich im Streaming-Zeitalter neu erfinden, ohne ihren Markenkern zu verlieren. Jochen Beckmann, Geschäftsführer Zeitschriften der Funke Mediengruppe, schreibt in der turi2 edition #21, dass sich eine Marke dafür auch inszenieren muss – “und das permanent”.
Von Jochen Beckmann
Unsere bald 77 Jahre alte „Hörzu“ ist immer noch die größte wöchentliche Kaufzeitschrift Europas. Im digitalen Markt ist die „Hörzu“-App die mit Abstand am meisten genutzte TV-Programm-App in Deutschland, unsere Website erreicht täglich eine deutlich jüngere Nutzerschaft als das gedruckte Magazin.
Wir – Verlag und Redaktion – legen allergrößten Wert auf eine klare und eindeutige Positionierung der Marke und achten sehr genau darauf, dass dieses Versprechen auch jede Woche, jeden Tag in Print und Digital eingehalten wird: Aktuell. Anregend. Anspruchsvoll. Die unterhaltsame Fernsehzeitschrift für anspruchsvolle Leute.
Die Herausforderungen für die Redaktion sind heute größer denn je. Wenn sich die Fernsehlandschaft ändert, müssen auch die Programmzeitschriften mit überzeugenden Konzepten darauf reagieren. Durch die zahlreichen neuen und erfolgreichen Streaming-Angebote verlagern sich die Ansprüche an eine Fernsehzeitschrift, die in erster Linie Orientierung liefern muss, fortlaufend. Darauf hat sich „Hörzu“ in den vergangenen Jahren mit neuen Services eingestellt, ohne ihren inhaltlichen Markenkern aufzugeben.
Das alleine reicht aber nicht. Eine Marke mit dem Anspruch von „Hörzu“ muss sich auch inszenieren und das permanent. Nicht nur für Leser*innen, auch für die Werbekund*innen. „Einer, der ‚Hörzu‘ zu Hause hat“ ist sicher die bekannteste und erfolgreichste Werbekampagne in der gesamten deutschen Zeitschriftenlandschaft. Seit jetzt über zehn Jahren haben sich 40 prominente Fernsehgrößen und über 30 Kunden aus Marketing und Werbung bislang von „Hörzu“ ohne Honorar fotografieren lassen. Auch das ist einzigartig und zeigt die große Strahlkraft der Marke.
Beides zusammen – ein relevantes und modernes Produkt und eine einzigartige Inszenierung der Marke – sind das Ergebnis einer stringenten Markenführung und machen gleichzeitig den wirtschaftlichen Erfolg aus. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu, aber sie muss auch gelebt werden. Das gilt für jede Marke, jede Zeitschrift und gilt auch für Programmzeitschriften.
Foto: PR
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