Jennifer Lachman, Chefredakteurin bei Xing Klartext, setzt bei privaten Kurznachrichten fast konsequent auf Verschlüsselung. Sie schläft derzeit nach Zahlen und nutzt bei E-Mails das klassische Ungelesen-Erinnerungssystem, Erzfeind der Zero-Inbox.
Ich gehöre zu den Menschen, die ständig mit zu wenig Speicherplatz auf dem Handy kämpfen. Daher gilt: Apps, die nicht schnell überzeugen, werden direkt gelöscht. Was mich zu meiner eigenen Überraschung schon seit ein paar Wochen fasziniert: die App Sleep Cycle (Android). Der Trend zum Quantified Self und Selbst-Tracken ist generell bei mir wenig ausgeprägt. Seit kurzem analysiere ich darüber aber für mich, wie gut ich schlafe – sprich, ob ich dauerhaft genug Schlaf bekomme, ob der Wechsel aus Tief- und Leichtschlafphase stimmt. Mir hilft das, auch in reiseintensiven oder ereignisreichen Phasen auf mich zu achten. Auch ist es interessant zu sehen, wie beispielsweise schon ein Glas Wein am Abend den Schlafverlauf beeinflusst. Als mir die App neulich nach dem Aufwachen das erste Mal eine Schlafqualität von 100 % bescheinigte, musste ich über mich selber lachen: Absurderweise fühlte sich das so an, als hätte ich richtig was geleistet.
Unverzichtbar sind für mich Apps geworden, die das Reisen leichter machen. So kompliziert ich zum Beispiel den Internet-Auftritt der Deutschen Bahn finde, so gut gefällt mir deren APP, gerade an eng getakteten Tagen mit kurzen Sprints zum Zug. Regelmäßig nutze ich auch Car2Go (Android), DriveNow oder MyTaxi: Sie sind mein Ersatz für ein eigenes Auto und ersparen mir – angesichts des Dauer-Parkplatz-Notstands in meinem Wohnort Hamburg – Zeit und Nerven. Bin ich länger verreist, verschicke ich über das Handy auch Postkarten. Die App, Fotopost24 (Android), ist aus Ermangelung an anstehendem Urlaub aktuell nicht im Bild zu sehen: der leidige Speicherplatz! Darüber kann man aktuelle Fotos von der Reise hochladen, einen Begleittext schreiben und das ganze ganz klassisch per Post an Freunde und Verwandte verschicken lassen. Das ist zwar in Summe etwas teurer als die reguläre Variante, aber dafür schön aktuell und individuell.
Mit meinen beruflichen Kontakten kommuniziere ich vorrangig über E-Mail und Xing. Intern nutzen wir bei Xing den Xing-Messenger und den Gruppenchat Hipchat, mit externen Dienstleistern auch Slack. Lustigerweise habe ich bei Xing gelernt, dass es eigentlich nur zwei Sorten von Menschen gibt: diejenigen, die Nachrichten und E-Mails als ungelesen markieren, um sich selbst daran zu erinnern, dass sie auf Wiedervorlage sind oder noch beantwortet werden müssen. Und die anderen, die alle Kanäle immer sauber auf Null zurücksetzen müssen, weil die Benachrichtigungen sie sonst irre machen. Wie man an den Zahlen bei SMS und E-Mails sieht: Ich zähle zu der ersten Gruppe.
Um privat zu kommunizieren, nutze ich am liebsten Threema und werbe auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis penetrant für die App, weil ich den Ansatz der Entwickler, sichere Kommunikation zu garantieren, unterstützenswert finde. Erfreulicherweise hat ein Großteil meiner Freunde die App inzwischen auch heruntergeladen, so dass das Argument “hat keiner” nicht mehr zählt. WhatsApp hingegen habe ich jahrelang hartnäckig boykottiert und nutze ich zugegebenermaßen auch heute eher widerwillig: Ich bin eingeknickt, als im vergangenen Jahr der anstehende Segeltörn beinahe ausschließlich über eine WhatsApp-Gruppe organisiert wurde – und diese sich derart etabliert hat, dass die Segelgruppe darüber in Kontakt bleibt. Immerhin: Der Urlaub hat sich gelohnt, denn ein Bild daraus ziert bis heute meinen Bildschirm-Hintergrund.
Zuletzt gab Kai Kromat, Digitalchef bei Klambt, einen Einblick auf seinen Homescreen. Alle bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter turi2.de/mein-homescreen.