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Marke sucht Partner: Flensburger und Regiocast lassen Radio-Hörer um Bier zocken.

1. Juni 2023

Und es hat Plop gemacht: Vor über zehn Jahren ertönt das Markenzeichen der Flensburger Brauerei zum ersten Mal im Programm. Regiocast-Tochter Audio House hebt das Geräusch bis heute über ein Gewinnspiel ins Radio. Es läuft gleich bei mehreren Sendern, um verschiedene Geschmäcker zu bedienen – von Pink bis Rammstein. Nervt das nicht irgendwann? Dieser Beitrag ist einer von 17 Marken-Cases aus der turi2 edition #21 und Teil der turi2 Marken­wochen – bis 11. Juni beschäftigen wir uns auf turi2.de mit starken Marken und den Menschen dahinter.

Von Elisabeth Neuhaus

Wie alt die Orgel ist? So genau weiß das nicht mal mehr ihr Vermarkter. Die Regiocast-Aufzeichnungen gehen zurück bis 2010, sagt eine Sprecherin. Also muss die Orgel vor mindestens 13 Jahren erstmals erklungen sein, im Programm des Kieler Senders Delta Radio. Statt – wie für Orgeln üblich – sakral zu pfeifen, ploppt sie zünftig. Zum Beispiel “So What” von Sängerin Pink. Sponsor der sogenannten Plop-Orgel ist die Flensburger Brauerei.

Die langlebige Kampagne spielt mit Marke und Markenzeichen: Vorbild für den Plop ist das Geräusch, das der Bügelverschluss einer Flasche Flensburger Pilsener beim Öffnen macht. Zu gewinnen gibt’s einen Kasten Flens. Den kriegt, wer sich online registriert und den vorgeploppten Song am Telefon erkennt. Viel Arbeit für ein paar Flaschen Bier. Mitmach-Zahlen nennt Regiocast nicht – die Laufzeit des Gewinnspiels spricht für sich. Seit 2020 gibt es den Plop auch bei Radio Bob Schleswig-Holstein, seit 2022 deutschlandweit. Der Rock-Sender, bei dem sonst die “Hells Bells” von ACDC läuten, ploppt seinem Publikum etwa “Amerika” von Rammstein vor. Die Orgel heißt hier Plop-Rock-Rätsel.

Die Kampagne passe zu den Regiocast-Sendern Delta und Bob, beides “Marken mit Kanten und Profil – wie Flensburger”, so Delta-Geschäftsführerin Angela Lubitz. Die Ansprache im Norden sei “vielleicht rauer, aber herzlich”. Eigenschaften, die auch Flensburger für sich beanspruche. Bloß: Wie bleibt ein Gewinnspiel frisch, das ewig läuft? Da stets neue Songs verfremdet würden, wirke das Spiel immer aktuell, finden die Plop-Macherinnen: “Musik zu erraten, wird nicht als nervig empfunden.”

Wie viele Kästen Flens schon per Plop erzockt wurden, darüber schweigen sich die Initiatorinnen aus. Und auch darüber, was das Spiel der Marke Flensburger bis heute gebracht hat. Danny Pirnack, bei Audio House Head of Audio Sales Nord sagt: “Monetär aufwiegen kann man das nicht, das ist eine Investition in Markenwerte.”

Ziel: Markenwert steigern.

Clou: Ein Markenzeichen wird zum Sound-Logo. Und zum Endlos-Gewinnspiel.

Fazit: Musik macht’s möglich – lang lebe der Plop.

 
Alle Geschichten der turi2 edition #21 – direkt hier im Browser als E-Paper:


 

Foto: Picture Alliance / Torsten Sukrow / sulupress.de

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