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“Diese lethargisch gewordene, angstgetriebene Schnarchnasen-Branche”.

8. Dezember 2015

Barfuß-Verleger unter sich: Peter Böhling, Werber, Fachjournalist, Verleger des Medienmagazin “Clap” und Branchenkarikaturist (Bulo), streitet mit Peter Turi darüber, ob es kreativer macht, als Verleger von der Hand in den Mund zu leben. Böhling greift darin die Verlagsszene als “lethargisch gewordene, angstgetriebene Schnarchnasen-Branche” an. Das Interview erscheint am 18. Dezember auf sechs Seiten in der turi2 edition, Ausgabe 1. Auszug:

Peter, du warst jahrelang Redakteur beim Werbefachblatt “W&V”, dein Partner Daniel Häuser war bei “W&V” und “Horizont”. Jetzt verlegt Ihr selbst “Clap”, das People-Magazin der Kommunikationsbranche. Wie geht’s denn der Medienfachpresse?
Die Abo-Zahlen steigen, die Artikel werden immer bahnbrechender, die Relevanz der jeweiligen Titel erreicht ungeahnte Höhen und die Umsätze explodieren. Ach ja, und der Papst ist evangelisch! … Ganz ehrlich: Wie’s DER Medienfachpresse geht, ist uns schon immer völlig medienfachwurst gewesen. Wir machen jetzt seit knapp zehn Jahren unser Ding und darüber hinaus noch diverse andere Projekte. Ich befürchte aber, manch anderer Blattmacher wird das nicht so entspannt sehen können.

Ihr verschenkt euer “Clap” ja und setzt allein auf den Anzeigenverkauf. Ist diese Kostenlos-Kultur die Zukunft der Fachpresse?
Spinnst du? Verschenken?! Wer ein Abo will, muss sich das hart erarbeiten. Indem er uns darlegt, warum er das auch verdient hat. Aber du hast Recht: Wir sind anzeigenfinanziert. Und wenn man sich als Medium diesen Markt nicht selbst kaputt macht, dann kann so ein Modell auch funktionieren. Das Problem ist, dass gerade die Fachpresse in letzter Zeit viel zu bereitwillig jeden Unfug abdruckt, den die Unternehmen ihr reindrücken. Und warum sollte Company XY noch eine Anzeige schalten, wenn sie ihre Botschaften schon alle redaktionell untergebracht hat?

Ich mache mit der “turi2 edition” ja genau das Gegenteil davon und verlange 20 Euro pro Ausgabe. Gibst du “turi2 edition” eine Chance?
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Spinnst du? Ich mach in deinem Blatt doch keine Werbung für dein Blatt. Wie du’s mir im Vorfeld beschrieben hast, kommt mir das Ganze aber ’n büsschen gewollt vor. Als “Clap”-Herausgeber muss ich Dich natürlich als potenziellen Anzeigenklauer fürchten. Als Printfan sag ich aber: Alles, was der lethargisch gewordenen, angstgetriebenen Schnarchnasen-Branche zeigt, dass Gedrucktes immer noch kicken kann, ist im Markt willkommen.

Welche Lücke lassen denn die etablierten Fachtitel uns Barfuß-Verlegern?
Was denn für eine Lücke? Niemand sagt: Ach guck mal, da ist ja noch Platz, da lassen wir mal den Turi oder den Bulo rein. Das ist ein knallhart umkämpfter Markt. Und entweder du erarbeitest dir einen USP, für den dich die Leser lieben, oder dir ist sehr bald selbst die kleinste Lücke eine Nummer zu groß. Im Sommer geh ich übrigens sehr gern barfuß.

Können Verleger in Zukunft denn noch von ihrer Arbeit leben?
Na ja, in erster Linie leben sie ja von der Arbeit ihrer Angestellten – das wollen wir an dieser Stelle doch mal kurz ins sozialistische Protokoll aufnehmen. Du meinst aber, wir sollten anfangen, uns Sorgen um Frau Springer, Hubert B., die Rose-Brothers oder Herrn Bauer zu machen? Nein, ich denke, das wird nicht nötig sein.

Oder müssen wir alle auf den Straßenstrich für Kommunikationsarbeiter – und als Dienstleister für Corporate Publishing anbieten?
Du immer mit Deiner pathologisch ablehnenden Haltung CP-Produkten gegenüber. Ganz ehrlich: Man kriegt gutes Geld und hat dann – clevere Kunden vorausgesetzt – ziemlich freie Hand, Papier spannend zu gestalten. Zumindest ist das bei uns der Fall. Was vermutlich daran liegt, dass jemand schon sehr genau weiß, welcher Stil ihn bei Clap & Co. erwartet. Da müssen wir dann nicht mehr allzu oft diskutieren.

Bulo Nippon edition 1 Alexander von Spreti

Markus Wiegand hat im „Wirtschaftsjournalist“ angeprangert, dass die Industrie den Verlagen das Wasser abgräbt, in dem sie stark auf kostenlose PR setzen statt auf bezahlte Anzeigen.
Und was soll ich dazu jetzt sagen: “Mensch, der Wiegand, der alte Anprangerer! Der traut sich aber was”? Ich find’s gut, dass der Kollege nicht einen auf Lobliedsänger macht, wie so manches anderes Oberauer-Gewächs. Aber neu ist diese Wahrheit nicht. Klar stehen viele Medien gerade durstig da. Daran sind viele Medien aber auch selbst schuld. Wie ich vorher schon sagte: Wer jedermann bereitwillig den redaktionellen Hintern entgegenstreckt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er … Klar, oder?

Sägen Verlage am eigenen Ast, wenn sie kaum noch Anzeigen in Branchentiteln schalten?
Das ist in der Tat so dämlich wie grotesk. Das hatten wir auch schon: Da versucht ein Anzeigenverantwortlicher, dir begreiflich zu machen, warum er sein Budget zum Beispiel lieber irgendwo online investiert. Will aber im nächsten Schritten seine eigenen Kunden davon überzeugen, wie wichtig es für diese wäre, möglichst viel Kohle in Print zu stecken.

Glauben die Verlage selbst noch an ihr altes Geschäftsmodell?
Viele offenbar nicht. Dabei wäre das Ganze so einfach, wie wir aus eigener Erfahrung wissen: Holt Euch ein paar Kreative ins Haus, die für den Kunden maßgeschneiderte Anzeigen im eigenen Objekt-Stil gestalten! Das macht den Marken und den Menschen Spaß. Denen, die ein Blatt gestalten, und denen, die es lesen. Den ganzen Native-Advertising-Leser-Verarsche-Kram könnt ihr euch dann sparen.

Peter, machen wir uns nix vor: Zu einem echten Verleger fehlt uns beiden der Riesenberg Geld, auf dem ein Verleger sitzen sollte. Bedauerst Du, von der Hand in den Mund leben zu müssen?
Welcher unterbezahlte Aushilfs-Rechercheur hat Dir denn gesteckt, dass ich von der Hand in den Mund lebe? Lass Dich bitte nicht von meiner Billig-Brille und dem schlechten Haarschnitt täuschen. Ich stinke vor Geld, und “Clap” ist nur mein Hobby.

Oder setzen fehlende Fettreserven Kreativität frei?
Nein im Ernst: Natürlich fragt man sich mitunter, warum manche Schwachköpfe für den Scheiß, den sie täglich fabrizieren, mehr und regelmäßiger verdienen als man selbst. Und manchmal würde man sich selbstverständlich größere monetäre Spielmasse wünschen ….

Weiterlesen können Sie in der turi2 edition, Ausgabe 1, Print. Ein Plädoyer für Slow Media.

Fotos: Alexander von Spreti für turi2 edition

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