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Henning Beck über die 7 Tod­sünden in Krisen­zeiten und wie man sie vermeidet.

14. Dezember 2022

 
Bleibt optimistisch: Ignorieren, verzweifeln, nach Lösungen suchen – Menschen gehen mit Krisen unterschiedlich um. Der Neuro­wissenschaftler, Autor und Science-Slammer Henning Beck schaut sich im Rahmen der turi2 Agenda-Wochen die “7 Todsünden” im Umgang mit Krisen­zeiten genauer an und gibt Tipps, wie man sie vermeiden kann. Dazu gehört auch, die Hoffnung nicht zu verlieren: “In Krisenzeiten werden Champions gemacht.” Mehr Tipps für den Umgang mit Krisen gibt Beck auch im neuen turi2 Wissen-Podcast.
 

 
Von Henning Beck

1. Das große Ganze lösen wollen.

Krisen sind heute keine in sich geschlossenen Probleme, sondern miteinander vernetzt. Klima-, Energie-, Wirtschafts- und Inflations­krisen hängen alle miteinander zusammen. Kognitiv ist das für eine einzelne Person nicht zu bewältigen, denn sobald wir in einen Krisenmodus verfallen, können wir uns nur noch auf Details konzentrieren. Unser Gehirn blendet sogar ganz konkret weitere Probleme aus und fokussiert sich immer auf eine “Hauptkrise”. Aus diesem Grund sollte man gar nicht versuchen, alle Krisen auf einmal zu lösen, sondern sich immer auf Teilaspekte konzentrieren, die man separat bearbeitet. Wir können als Einzel­person nicht die Klimakrise lösen, aber ganz konkret für uns einen Beitrag leisten. Genauso wenig können wir nicht die Inflationskrise in den Griff kriegen – aber wir verschaffen uns ein besseres Gefühl, wenn wir im Kleinen sparen und diesen Erfolg praktisch sehen.

2. Inaktiv werden.

Es gibt drei Arten, um mit einer Krise mental umzugehen: Man kann sie ignorieren, man kann verzweifeln oder man kann mutig nach Lösungen suchen. Gerade Letzteres ist umso wichtiger, je übermächtiger ein Problem erscheint. Mit einem kleinen konkreten Schritt anzufangen ist besser, als das große Ganze sofort lösen zu wollen. Nehmen Sie sich deswegen eine Kleinigkeit vor, an der Sie konkret ansetzen können. Vielleicht montieren Sie digitale Thermostate an der Heizung, vielleicht setzen Sie sich feste Ausgaben­budgets oder fahren einmal in der Woche mit dem Rad statt mit dem Auto. Aus der Gewohnheits­psychologie ist bekannt: Kleine Schlüssel­gewohnheiten lösen oftmals ganze Kaskaden an Handlungs­änderungen aus. Je konsequenter eine kleine Handlung umgesetzt wird, desto leichter eskaliert dieses Verhalten in andere Verhaltens­weisen – und ändert so langfristig ganze Handlungs­strukturen. Ein Tipp, den man grundsätzlich beherzigen sollte, wenn man gute Vorsätze umsetzen will.

3. Nicht darüber sprechen.

Was wir in Worte fassen können, können wir (zumindest sprachlich) kontrollieren. In einer Krise allein zu sein und nicht darüber zu sprechen führt jedoch oft dazu, dass wir Probleme gedanklich eskalieren und katastrophisieren. Eine eigene Hirnregion, das Grund­einstellungs­netzwerk im Scheitel­bereich, ist dafür verantwortlich, dass wir dann in eine Grübelfalle geraten. An dieser Stelle muss man diesen gedanklichen Teufelskreis durchbrechen, indem man mit anderen Menschen spricht. Welche Krise wurde schon besser, indem man sie totgeschwiegen hat? Den Austausch zu suchen, sich ablenken zu lassen, unerwartete Dinge zu tun – das ist der beste Weg, um sich mental nicht selbst zu schaden.

4. Zu viel darüber sprechen.

Im Deutschen neigt man dazu, Sachverhalte so lange zu problematisieren und zu theoretisieren, bis sie entweder irgendwann verschwunden oder noch wichtigere Probleme aufgetreten sind. Dieses Aussitzen mag bei kleineren Problemen noch möglich sein – doch Krisen unterscheiden sich von Problemen gerade dadurch, dass sie durch Nichtstun schlimmer werden. Deswegen sollte man auch für sich persönlich konkret aktiv werden, um den Erfolg seines Handelns zu sehen. Selbst­wirksamkeit nennt sich das in der Psychologie – das Phänomen, dass man durch den Erfolg seines Handelns in ebenjenem Handeln bestärkt wird.

5. Nicht abschalten.

Wir leben in einer Welt, in der man mit der Meldung von Krisen Geld verdient. Die Permanenz dieser medialen Verfügbarkeit führt leicht dazu, dass wichtige mentale Schutzräume zurückgedrängt werden. Wer schon im Schlafzimmer auf dem Smartphone die neuesten Nachrichten runterscollt, hat es schwer, eine gesunde Krisen­balance zu finden. Schaffen Sie sich Orte oder Zeiten, in denen Sie keine digitalen Geräte nutzen. “Ain’t no good after brushing your teeth” – “Nach dem Zähneputzen kommt sowieso keine gute Nachricht mehr rein”, gehen Sie dann ins Bett, lesen Sie etwas, hören Sie ein Hörspiel, aber beschäftigen Sie sich nicht mit Nachrichten. Genauso wichtig: Vermeiden Sie Multi-Screening, also das gleichzeitige Nutzen von mehreren Bildschirm­geräten. Und setzen Sie sich konsequent Limits beim Durchscrollen eines Newsfeeds: Legen Sie nach 5, 10 oder 15 Posts das Smartphone beiseite.

6. Immer dasselbe machen.

Eine robuste mentale Technik, um besonders widerstandsfähig durch Krisen­zeiten zu kommen, ist ein Hobby. Es ist völlig egal, was Sie tun, aber wenn Ihnen etwas Spaß macht, müssen Sie es pflegen. Sie schaffen sich dadurch Auszeiten, geben dem Gehirn die Möglichkeit, geistig zu regenerieren, durchbrechen unnötige Gedanken­schleifen und kommen oftmals mit einem guten Gefühl aus dem Hobby zurück.
 
7. Die Hoffnung verlieren.
 
Wir sollten optimistischer sein als derzeit. Nicht weil die zukünftigen Probleme kleiner sind als gedacht, sondern weil wir sie besser lösen werden als wir es uns derzeit vorstellen. Not macht erfinderisch. Einige der größten Ideen der Menschheit wurden von unzufriedenen Typen in Krisen­zeiten entwickelt. So düster wir uns die Zukunft ausmalen, wir werden Sie besser meistern, wenn wir uns ihr mutig stellen. In Krisen­zeiten werden Champions gemacht. Mit all dem Erfindungs­reichtum, der dieses Land voran gebracht hat. Es gibt keinen Grund, diese Zuversicht zu verlieren.
 
Diese Tipps sind Teil der Agenda-Wochen von turi2: Bis zum 18.12. blicken wir jeden Tag auf die Themen, die die Kommunikationsbranche zum Jahreswechsel bewegen.

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