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turi2 edition #18: Benjamin Otto über Taschengeld und Turntables.

15. Juni 2022

Otto-Normal-Erbe: Der Kapitalismus ist keine dauerhafte Lösung für einen glücklichen Planeten, sagt Benjamin Otto. Im Interview in der turi2 edition #18 spricht der Otto-Erbe über Kindheits-Jobs, seine Arbeit als DJ und seine Stiftung für eine enkeltaugliche Welt.

Von Peter Turi

Benjamin, lass uns über Geld, Arbeit und Sinn reden. Wann hast du das erste Mal gearbeitet?

Mein erstes Geld habe ich noch zu D-Mark-Zeiten mit dem Waschen von Autos verdient. Zusammen mit einem Freund haben wir vor einem Café, das an einer Sandstraße lag, für das Reinigen der Scheiben circa 50 Pfennig erhalten und für die Komplettreinigung eines Autos sogar 10 D-Mark.

Hast du auch mal einen richtig verrückten Job gehabt?

Mein Job als DJ für einen 16. Geburtstag in dem Bistro meiner damaligen Freundin, heute Frau, war für mich bisher die kurioseste Tätigkeit. In meiner Jugend habe ich als DJ gutes Geld verdient. Ich hätte nicht gedacht, dass ich 20 Jahre später mal wieder auflegen würde – noch dazu auf Bitten und im Bistro meiner Frau.

Könntest du notfalls noch hinter den Turntables arbeiten?

Wenn alle Stränge reißen sollten, könnte ich mich als Cutter betätigen. Denn in dem Filmstudio eines Bekannten habe ich gesehen, wie man Filme professionell schneidet und habe dann mit meinem Computer selbst Filme bearbeitet und geschnitten. Aber ja, vielleicht würde auch meine Tätigkeit als DJ noch funktionieren.

Hast du mit deinem ersten selbst verdienten Geld gemacht?

Meine ersten 600 DM habe ich als Praktikant bei Otto verdient. Einen Teil davon habe ich für eine Computerplatine ausgegeben, mit der man den Programmcode von offenen Spielen zu seinen Gunsten verändern konnte. Der andere Teil des Geldes wanderte auf mein Sparkonto. Das gab mir ein großes Glücksgefühl.

Wann hast du gemerkt, dass Geld bei dir in der Familie kein Thema ist?

Grundsätzlich haben mich meine Eltern sehr sparsam erzogen. Ich bekam z.B. weniger Taschengeld, als meine Freunde. Als mein Vater mir als Jugendlichem dann aber als Anreiz zum Nichtrauchen und Bestehen des Abiturs ein eigenes Auto zum Abitur versprach, wusste ich, dass das etwas ganz Besonderes war und sich das auch nicht jeder leisten konnte.

Was war die beste Investition deines Lebens?

Wenn es nach der reinen Wertentwicklung geht, war der Aufbau und spätere Verkauf meines eigenen Unternehmens Evoreal die beste Investition. Inzwischen zählt für mich allerdings der Impact einer Investition mehr als die Wertentwicklung. Die beste Investition wird ein neues soziales Netzwerk im Impact-Bereich sein, in das ich gerade investiere. Dort wollen wir innerhalb der kommenden zehn Jahre das Leben von mindestens einer Milliarde Menschen direkt oder indirekt positiv beeinflussen.

Hat ein Investment auch mal richtig enttäuscht?

Mit meiner Beteiligungsgesellschaft bin ich an einigen Startups investiert. Es kommt immer wieder vor, dass sich einzelne Beteiligungen auch mal schlecht entwickeln. In meiner Anfangszeit als Venture-Capital-Investor habe ich mehrfach in ein Unternehmen investiert, das Überhänge – also nicht benötigte Ware – von Herstellern oder Händlern wiedervermarktet. Dieses Unternehmen gibt es leider nicht mehr.

Da gibt es sicher nettere Arten, Geld auszugeben.

Ja, wenn man es für einen guten Zweck einsetzt. Meine Frau Janina Lin und ich haben uns vor einigen Jahren dazu entschieden, eine eigene Stiftung, die Holistic Foundation, ins Leben zu rufen. Die Geburten unserer Kinder waren hier sicherlich entscheidende Momente, in denen wir uns überlegt haben, welchen Beitrag wir leisten wollen, um die Welt enkeltauglicher zu machen. Die Vision unserer Stiftung lautet: Bewusste Menschen für eine glücklichere Welt. Die Stiftung ist nun der Ort, an dem es für mich persönlich am schönsten ist, Geld auszugeben und zu sehen, was es bewirken kann.

Was macht mehr Sinn als Geld?

Es mag etwas pathetisch klingen, aber es sind die vermeintlich kleinen Dinge, die den Sinn des Lebens formen. Zum Beispiel ein schöner Waldspaziergang, bei dem man den Duft der Nadelbäume riecht und Sonnenstrahlen, die den Waldboden erhellen oder ein Lächeln eines Menschen. Die Liebe der Familie, Traktor fahren und den Pferdemist verteilen, wo er gebraucht wird, artgerecht Tiere züchten, alternative Energiegewinnung und vieles mehr, was unseren Planeten vielleicht ein wenig besser macht.

Fördert unsere Wirtschaftsordnung das Streben nach solchen Idealen? Was hältst du vom Kapitalismus?

Der Kapitalismus hat in Teilen der Welt für Wohlstand gesorgt, während dieser Wohlstand zu Lasten anderer Menschen und vieler Tiere gegangen ist. Der Kapitalismus ist meines Erachtens keine dauerhafte Lösung für einen glücklichen Planeten.

Geld kann Unfriede stiften oder Gutes. Wozu willst du anstiften?

Ich glaube, es muss für eine zukunftstaugliche Gesellschaft einen Paradigmenwechsel geben. Geld kann helfen, ein System zu schaffen, um einen Paradigmenwechsel zu erleichtern. Es gibt viele Dinge, die wir gerade anstiften wollen. Ein großes Projekt, das Janina Lin und ich angeschoben haben, ist das Life Hamburg. In der Stadt wird bis 2025 ein großes Gebäude entstehen, welches als Begegnungsstätte für alle Generationen wirken soll. Ein Ort der Kollaboration und des lebenslangen Lernens. Hier wird eine Schule genauso ihren Platz finden, wie ein Startup-Campus oder ein Gesundheitszentrum. Ich hoffe, dass wir so einen Paradigmenwechsel erleichtern können.

Geld regiert die Welt. Glaubst du an diesen Spruch?

Für die Vergangenheit mag das zutreffen, da viele Menschen durch das kapitalistische System profitiert haben. Die Welt ist jedoch im Wandel. Geld wird vor allem dann Mehrwert generieren, wenn es intelligent eingesetzt wird.

Sind Dinge, die nichts kosten, nichts wert?

Was für eine Frage. Gegenfrage: Ist Liebe, ein Spaziergang in der Natur oder ein Lächeln nichts wert? Ich finde schon.

Spielen wir Wahrsager. Worauf dürfen sich deine Erben freuen?

Eine bewusstere und glücklichere Welt, in der jeder sein Potenzial lebt. Unsere Ressourcen und unser Wirken werden hoffentlich dazu beitragen.

Benjamin Otto
ist gestaltender Gesellschafter bei Otto. Der Hamburger macht eine Lehre als Bankkaufmann und studiert dann Wirtschaftswissenschaften. Er betätigt sich als Gründer, ruft etwa das E-Commerce-Startups Collins
mit ins Leben, das heute About You heißt. Zudem steht er mit seiner Frau hinter der Stiftung Holistic Foundation

(Foto: PR)

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #18 Kapital – alle Geschichten hier im E-Paper:

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