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turi2 edition #18: Ist das Streben nach Geld und Erfolg gesund, Eckart von Hirschhausen?

22. Juni 2022

Genug ist genug: Wir könnten es so schön auf der Erde haben, würden wir nur auf unsere echten Bedürfnisse hören, ist Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen überzeugt. Denn noch nicht mal Privatversicherte können sich eine eigene Außentemperatur kaufen, schreibt er im Gastbeitrag für die turi2 edition #18. Er sieht die Verantwortung auch bei den Medien.

Von Eckart von Hirschhausen

Stellen Sie sich vor, in Ihrem Körper wächst etwas unaufhaltsam, ohne Rücksicht auf natürliche Grenzen oder auf andere Organe. Wäre das eine gute Nachricht? Als Arzt weiß ich, dass dauerhaftes Wachstum eine kranke Idee ist. Es fällt uns schwer zu verstehen, dass das Streben nach Erfolg, Reichtum und Glück uns nur dann glücklich macht, wenn wir die natürlichen Grenzen von dem Lebewesen respektieren, dem wir unser Leben verdanken: Mutter Erde.

Unsere menschliche Gesundheit ist viel stärker von unserer Umwelt abhängig, als mir das im Medizinstudium beigebracht wurde. Seit vier Jahren habe ich es mir zur Lebensaufgabe gemacht, als bekanntester Arzt der Nation auf die größte Gesundheitsgefahr hinzuweisen, die wir über all die anderen Krisen in unseren Nachrichten oft vergessen: Wir sind mit Karacho dabei, uns selber abzuschaffen. Wenn wir die Klimakrise, das Artensterben und den immer noch exponentiell steigenden Verbrauch von einmaligen Ressourcen nicht stoppen, sind wir im Arsch. Und machen uns und allen folgenden Generationen das Leben zur Hölle.

Diese Erde ist der einzige Ort im bekannten Universum mit Wasser, Luft, Pflanzen zum Essen und bislang für uns erträglichen Temperaturen. Und wem das zu esoterisch ist: Nur auf der Erde gibt es Schokolade, Sex und Kaffee. Besser wird es nirgends.

Medienschaffende haben eine Verantwortung. Welche Bilder, welche Geschichten, welche “Erfolgsstorys” berichten wir? Was setzen wir in die Welt, was die Welt verändert? Ist Erfolg gleichzusetzen mit Reichweite oder Tiefe? Ist Gewinn Monetarisierung oder Erkenntnisgewinn? Reden wir weiter über “Jahrhundertereignisse”, so als wäre nicht längst die Ausnahme die Regel, die Krise das neue Normal? Neun Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Luftverschmutzung. 3,5 Milliarden Menschen können dort, wo sie momentan sind, nicht weiter sicher leben.

Die nächsten Kriege drehen sich nicht mehr um fossile Energie, sondern um Wasser, Schatten, fruchtbaren Boden. Das sind die “Elefanten” im Raum. Aber in den Nachfolgeformaten der “Elefantenrunden” geht es immer noch darum, ob wir uns Klimaschutz leisten können. Das Teuerste, was wir jetzt tun können, ist: nichts.

Was wird unserer Generation eher verziehen: temporär gestiegene Spritpreise oder für immer gestiegene Meeresspiegel? Wollen wir ernsthaft weiter immer neue Bedürfnisse wecken, wenn wir dafür unsere echten Bedürfnisse verraten? Essen, Trinken, Atmen, Genießen und mit Menschen im Herzen verbunden sein – das ist Glück. Keiner kann sich seine eigene Außentemperatur kaufen, noch nicht mal Privatversicherte. Reich ist, wer weiß, dass er genug hat. Und ein erfolgreiches Leben ist eins, an dessen Ende man seinen Kindern und Enkeln in die Augen gucken kann.

Aber ich bin immer noch Optimist und glaube, dass Menschen sich verändern, wenn sich Rahmenbedingungen ändern. Und Medien. Wenn wir eine Klimakommunikation hinbekommen, die zeigt, was alles heute schon machbar ist, die Mut macht auf die Veränderungen. Und Vorfreude! Denn wir könnten es schöner haben auf der Erde. Und gesünder.

Eckart von Hirschhausen
engagiert sich als Arzt und Moderator mit seiner Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ für den Klimaschutz. Für die ARD konzipiert und präsentiert er “Wissen vor Acht – Erde”. Sein Buch zum Thema heißt “Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben”

(Foto: Julian Feldmann)

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #18 Kapital – alle Geschichten hier im E-Paper:

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