turi2 am Sonntag: Armin Laschet, Ingrid Fröhlich, Matthias Distel.

Redaktion: Tim Gieselmann und Björn Czieslik


Plagiatsjäger Weber spricht Laschet frei.
Erteilt Absolution: Baerbock-Buch-Filettierer Stefan Weber bescheinigt Armin Laschet für sein Buch “Die Aufsteigerrepublik” im Eiltempo eine weiße Weste. Seine Durchsuchung des Werks von 2009 mit einer Software habe “keine weiteren Plagiate” offenbart. Laschet hatte am Freitag einen Fehler im Buch eingeräumt und um Verzeihung gebeten. Weber schreibt, die Stelle sei “der Debatte (noch) nicht wert”, sie verwässere “eher das Problem”.
weiterlesen auf turi2.de, plagiatsgutachten.com

Zahl des Tages: Mehr als 400 Menschen haben sich am Freitag im thüringischen Sonneberg gegen Corona impfen lassen. Üblich sind in dem Impfzentrum sonst bis zu 140 Injektionen am Tag. Angelockt hat die Impf-Willigen wohl der Hunger: Als Belohnung gab’s für jeden eine Bratwurst. Die Folge: Volle Mägen und ein mittelschwerer Bratwurst-Krieg auf Twitter.
mdr.de


– NEWS –

Ingrid Fröhlich, 81, ist tot. Die Schauspielerin starb am Freitag. Sie war 1978 in der Serie Soko 5113 die erste Frau in Westdeutschland, die eine TV-Ermittlerin spielte. Ende 2019 kehrte sie in dieser Rolle für eine Folge in der Nachfolge-Serie “Soko München” zurück. Als Unternehmerin gründete sie 1986 mit ihrem Sohn die Firma Stellanova, die Globen herstellt.
bild.de


Plötzlich YouTube: Entertainer Matthias Distel, bekannt als Party-Sänger “Ikke Hüftgold”, wird Außen­reporter der Online-Show “Die SWR-Schlager-Suite”, berichtet “Bild”. Das von ihm selbst konzipierte Format startet am 11. August auf dem YouTube-Kanal vom SWR. Die Moderation übernimmt Ballermann-Sängerin Isi Glück.
bild.de, turi2.de (Background)


Nur zwischengeparkt: Finanzvorstand Klaus Patzak verlässt den Autozulieferer Schaeffler “in gegen­seitigem Einvernehmen” nach nur einem Jahr. Zuvor war er ebenfalls Finanz­vorstand bei Siemens Energy. Dort hatte er – wohl im Streit – gemeinsam mit Vorstandschef Michael Sen im Frühjahr 2020 die Segel gestrichen.
manager-magazin.de


Knausert zum Ende: Ex-US-Präsident Donald Trump hat die 220.000 Dollar Gehalt aus seinem letzten Halb­jahr im Amt womöglich doch nicht wie angekündigt gespendet, berichtet die “Washington Post”. Das Geld lasse sich trotz intensiver Suche nirgends finden. Zuvor hatte Trump stets öffentlich gemacht, wohin sein Gehalt fließt.
washingtonpost.com via businessinsider.com


Meistgeklickter Link am Samstag: Die ARD trennt sich von einem freien Mitarbeiter der Zuschauerredaktion, der den Buchautor Gunther Grabowski in einem Brief als ungebildet beschimpft hat.
bild.de

– DEBATTE –

“Für mich war eigentlich klar, wenn diese Frau aus Brüssel zurückkommt und nach vier Stunden Schlaf – vielleicht weniger – gutgelaunt in der Morgenlage sitzt, dann musst du das auch können.”

Ex-CDU-Generalsekretär Peter Tauber erzählt im Podcast “Hauptstadt Briefing” mit Gordon Repinski, dass er sich früher nicht zugestanden habe, eine andere Belastungsgrenze zu haben als Angela Merkel.
thepioneer.de (Paid)


Ola Källenius“Selbst wenn wir den kompletten elektrischen Antriebsstrang selbst bauen würden, werden wir Ende der Dekade weniger Menschen beschäftigen.”

Daimler-Boss Ola Källenius sagt der “Welt am Sonntag”, dass der Wandel zur E-Mobilität in jedem Fall eine “sozial verantwortliche Umbau­strategie” brauche.
edition.welt.de (Paid)


Reproduktions­debatte: Politik­redakteurin Livia Gerster (Foto) fremdelt in der “FAS” mit dem “digitalen Kniefall” von Annalena Baerbock, nachdem sie das N-Wort ausgesprochen hat. Die Ausformulierung des Begriffs unabhängig vom Kontext zu verurteilen, komme dem “Text­verständnis islamischer Fundamentalisten” gleich.
faz.net (Paid)


Wirtschaftsfrauen: “Jeder Abgang einer Vorständin, egal aus welchen Gründen, wird immer als Scheitern interpretiert”, sagt Simone Menne (Foto) der “Bild am Sonntag”. Bahn-Güter­vorständin Sigrid Nikutta will zugunsten der Menschen­würde das Schablonen­denken über Frauen­rollen loswerden.
“Bild am Sonntag”, S. 10 (Paid)


Progressiver Preis: Ein neuer, für 2022 geplanter Award für Pop-Musik muss anders als der Echo die “etablierten Strukturen” des Geschäfts “durchschütteln”, schreibt Juliane Liebert in der “Süddeutschen”. Deutscher Mainstream-Pop sei “verheerend harmlos”, auch “irritierende Künstler” sollten eine Chance haben.
sueddeutsche.de (Paid) via perlentaucher.de


– INSPIRATION –

Hör-Tipp: “Mit der Verschleierung von Begriffen transportieren wir Neben­informationen”, erklärt Linguistin Konstanze Marx bei Deutschlandfunk Kultur. Im Netz geschehe das häufig, um Filter auszuhebeln, was Auswirkungen auf die Wahr­nehmung des besprochenen Gegen­standes habe.
deutschlandfunkkultur.de (10-Min-Audio)


Lese-Tipp: “Unnatürlich ist nicht der Tod, sondern unsere Furcht vor ihm”, schreibt Tobias Haberl im “SZ-Magazin”. Das Thema zu vermeiden, sei “nicht nur feige und würdelos, sondern auch ungesund”. Er schlägt eine “obligatorische Sterbe­begleitung” vor und glaubt, dass die Gesellschaft dadurch “solidarischer und krisen­fester” würde.
sz-magazin.sueddeutsche.de


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– BASTA –

Hört nicht recht: Die britische Ex-Fußball-National­spielerin und BBC-Expertin Alex Scott verteidigt ihren Akzent gegen Anfeindungen und wird mit Wohlwollen überhäuft. Auslöser ist der britische Politiker Digby Jones, der fehlende G-Laute am Ende ihrer Worte “nicht mehr ausstehen kann”. Zum Glück lässt sich Jones Geisteshaltung auch ohne G umschreiben: elitär versnobt.
twitter.com via derstandard.at


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