artcount
  • News
  • Köpfe
  • Jobs
  • Thema
  • Termine
  • edition
  • podcast
  • suchen auf turi2
  • FAQ
  • Media
  • Team
  • Newsletter
  • Köpfe
  • Firmen
  • Jobs
  • Termine
  • Wissen
  • Edition
  • Clubraum
  • podcast
  • turi2.tv
  • turi2 folgen
  • Partner
  • RSS-Feed
  • Datenschutz
  • Impressum

“Das Büro wird zum Zentrum der Begegnung.” – Petra von Strombeck über den Arbeitsplatz der Zukunft.

28. Februar 2023

 
Ins Büro bitte: Petra von Strombeck, Chefin der Xing-Mutter New Work, bezeichnet sich selbst als bekennende Bürogängerin. Sie ist überzeugt: Der Anteil an Remote-Arbeit wird wieder sinken. “Denn wir Menschen sind soziale Wesen”, schreibt sie in ihrem Gastbeitrag für turi2. Zudem bestehe im Homeoffice die Gefahr, dass Beschäftigte sich überarbeiten und den Draht zum Unternehmen verlieren. Verschwinden werde die Remote-Arbeit aber nicht. Das Büro sieht Von Strombeck im Wandel “zu einem sozialen Zentrum”. Der Arbeitsplatz an sich und die Möglichkeit der hybriden Arbeit “werden zu entscheidenden Erfolgsfaktoren für viele Unternehmen”.
 

 
Von Petra von Strombeck

Ich selbst bin ein großer Fan von Arbeit und sozialer Interaktion im Büro und verbringe alle meine Arbeitstage dort. Aber was macht das Büro für mich eigentlich so attraktiv? In den Lockdown-Perioden der Corona-Krise habe ich über mich selbst gelernt, dass ich aus direkten persönlichen Kontakten Energie ziehe, während mich Videocalls eher Energie kosten. In erster Linie optimiere ich also ganz egoistisch meinen Energiehaushalt durch meine Büroaufenthalte. Das muss nicht jedem so gehen, aber da wir Menschen soziale Wesen sind, ist das Büro für mich ein Ort, an dem durch den teils auch zufälligen Austausch, die Inspiration sowie Zusammenarbeit eine engere Bindung unter den Kolleginnen und Kollegen aber auch zum Unternehmen entsteht.

Ein Hirnforscher hat mir übrigens auch erklärt, wieso Videocalls so anstrengend sind: Sitzt man einem Menschen real gegenüber, so nehmen alle unsere Sinne intuitiv Millionen von Reizen und Botschaften auf – mein Gegenüber ist aufgeregt, schwitzt, hat eine hohe Präsenz, was auch immer. Im 2D-Format einer Videokonferenz füllt das Gehirn diese fehlenden Informationen auf und errechnet sozusagen eine Simulation. Diese Mehrleistung führt zur Anstrengung.

Es war für mich daher auch eine besondere Erfahrung, meine Position als Vorstandsvorsitzende und CEO der New Work SE, Mitten in der Corona-Pandemie im Mai 2020 anzutreten. Als neuer Kapitän ein Unternehmen mit knapp 2.000 Mitarbeitenden durch eine solche Phase zu steuern, ohne die Kolleginnen und Kollegen gut zu kennen, war herausfordernd. Denn, es ist schwierig, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, wenn man alle Menschen nur remote sieht. Alle diese Reize, die man empfängt, wenn man einer Person gegenübersitzt, entfallen. Man nimmt also gänzlich viel weniger wahr und weiß nicht, wie es der Person gegenüber wirklich geht. Virtuell mit Menschen zu arbeiten, die man noch nicht persönlich kennt, fällt einem daher oftmals schwerer, da es eben diese Reize und individuellen Eindrücke braucht, um sich einen Gesamteindruck von der Person zu machen und bestmöglich auf sein Gegenüber eingehen zu können.

Es stimmt natürlich, dass durch Homeoffice Anfahrtswege und -zeiten wegfallen, die Umwelt dadurch geschont und die Produktivität für Aufgabenbereiche, die Stillarbeit erfordern, größer ist. Allerdings verschwimmen auch die Grenzen zwischen Beruf- und Privatleben mehr, was dazu führen kann, dass Menschen vergessen sich ausreichend Pausen zu nehmen oder kontinuierlich über den Feierabend hinaus ihre Arbeit nochmal aufnehmen. Oftmals mit dem Ergebnis, dass sich Personen überarbeitet fühlen und die mentale Gesundheit leidet. Aus Arbeitgeberperspektive besteht zudem das Risiko, dass Beschäftigte bei der Arbeit aus dem Homeoffice vermehrt den Draht zu ihrem Unternehmen verlieren. Deshalb ist es mir wichtig, dass möglichst viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zumindest teilweise aus dem Homeoffice immer wieder ins Büro zurückkehren.

Das funktioniert nicht durch Zwang, sondern durch Anreize. Denn warum sollen Leute ins Büro kommen, wenn es keinen Mehrwert für sie hat? Das Verständnis und damit auch die Anforderungen, die Menschen an ein Büro haben, haben sich seit der Corona-Pandemie verändert, in Teilen sogar reformiert. Wenn Beschäftigte heute ins Büro kommen, muss es sich “lohnen”. Das “Lohnen” kann dabei sehr vielschichtig sein, vom Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, über persönliche Meetings und das Erledigen von Aufgaben als Team bis hin zur Pflege von Kontakten und dem Essen in der Kantine. Kurzum: Das Büro wird zum Zentrum der Begegnung und hat sich damit gewandelt, von einem Ort, an dem Menschen sein müssen, um ihre Arbeit zu erledigen, hin zu einem sozialen Zentrum.

Das Büro der Zukunft
 
Noch während der Corona-Pandemie haben wir uns als Unternehmen mit der Frage beschäftigt, was das Büro der Zukunft ausmachen soll. Mit dem Ergebnis, dass wir im September 2021, also mitten in Pandemiezeiten, in unsere neue Unternehmenszentrale, den New Work Harbour gezogen sind. Statt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Gang ins Büro vorzuschreiben, wollen wir mit unserem Büro eine Sogwirkung entfalten, in das die Leute kommen wollen und nicht müssen. Unser Ziel war es also einen Ort zu erschaffen, an dem Unternehmenskultur wirksam werden kann. Der New Work Harbour bietet daher nicht nur die Möglichkeit zu arbeiten, sondern fördert insbesondere auch den Austausch und die Inspiration untereinander. Hierfür gibt es neben vielfältigen Teamräumen, z.B. auch eine hauseigene Kneipe, ein Fitnessstudio oder eine Dachterrasse mit einem großartigen Ausblick über den Hamburger Hafen. Denn, das Büro der Zukunft ist nicht länger ein Ort, an dem der Arbeitgeber verordnet, wann, wo und wie Arbeit verrichtet werden muss. Stattdessen ist es entscheidend, dass wir Beschäftigten mit einem Büro bewusst einen Mehrwert zum Homeoffice bieten. Ohne diesen Mehrwert hat das Büro für die Menschen nach der Corona-Pandemie keine Relevanz mehr.

Die Zukunft der Arbeit ist hybrid
 
Ich werde oft in Gesprächen sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext gefragt, welchen Stellenwert das Homeoffice nach der Pandemie noch hat. Seit Aufhebung der gesetzlichen Homeoffice-Pflicht im März 2022 ist eine deutliche Entwicklung erkennbar: Die Postpandemie-Arbeitswoche sieht anders aus als vor der Corona-Pandemie. Die Wahrscheinlichkeit, dass 100 % der Beschäftigten, zumindest die Wissensarbeiterinnen und -arbeiter, wieder Vollzeit ins Büro zurückkehren wird, ist gleich Null – genauso wie die Wahrscheinlichkeit, dass die Mehrzahl derer, denen es möglich ist, weiterhin ausschließlich im Homeoffice arbeiten wird. Anders ausgedrückt: Die Zukunft der (Wissens-)Arbeit ist hybrid! Vor der Corona-Pandemie waren wir alle im Büro, dann haben alle von zuhause gearbeitet. Es bestand immer ein synchroner Rahmen. Nun besteht die Herausforderung darin, dass wir lernen müssen, asynchron zu arbeiten. Denn das bedeutet hybrides Arbeiten auch und das kann zunächst ganz schön anstrengend sein. Dabei sind einige im Homeoffice, andere im Büro. Ich buche einen Meetingraum und brauche gleichzeitig einen Einwahl-Link für einen Call. Wir befinden uns also mitten in einem Umbruch und in diesen Zeiten müssen wir uns erst daran gewöhnen. Die Tradition morgens in ein Büro zu gehen, haben wir seit Jahrzehnten praktiziert. Das hybride Arbeiten können wir nicht in allen Facetten, auch nach mittlerweile knapp drei Jahren Pandemie, vollständig routiniert anwenden.

Hybrides Arbeiten als Erfolgsfaktor
 
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland werden auch in post-pandemischen Zeiten ihre gewonnene Flexibilität nicht wieder aufgeben. Im Gegenteil. Wer Beschäftigte zwingt, wieder täglich ins Büro zu gehen, läuft Gefahr, diese zu verlieren. Der Arbeitsplatz an sich und die Möglichkeit der hybriden Arbeit werden zu entscheidenden Erfolgsfaktoren für viele Unternehmen. Unsere Studien zeigen, dass dies insbesondere auf die Gruppe der Millennials und die Generation Z zutrifft. Vor allem diese Young Professionals erwarten, dass sie hybrid arbeiten können. Unternehmen sind in Zeiten des Fachkräftemangels daher gut beraten flexible Arbeitsbedingungen als entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu erkennen und zu fördern, statt auf dem alten “9-to-5” im Büro zu bestehen. Aus diesem Grund ist für mich eines klar: Der Arbeitsplatz an sich und die Möglichkeit der hybriden Arbeit werden im Kampf um Talente zu entscheidenden Wettbewerbsvorteilen für viele Unternehmen. In Zukunft werden wir hybrid arbeiten, aber der Anteil an Arbeit, die remote gemacht werden wird, wird wieder sinken. Davon bin ich überzeugt, denn wir Menschen sind soziale Wesen.

Dieser Beitrag erscheint in der Themen-Woche Future of Work bei turi2, in der wir auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen der Arbeitswelt schauen.

    • Alle gemeinsam? Otfried Jarren wünscht sich “maximale” Zusammenarbeit im Journalismus.

      Nächster Schritt: Der Journalismus als Ganzes sollte auf “eine eigen­kontrollierte Infra­struktur der publizistischen Branche” hinarbeiten, schreibt Otfried Jarren bei epd Medien. Dafür brauche es im Kampf gegen die großen Tech-Konzerne branchen­intern ein “maximale...
      weiterlesen
    • “Drei Tage Energie tanken und dann produktiver arbeiten” – Katharina Zander über die 4-Tage-Woche und lustvolles Arbeiten.

      Sex, Klicks & Payroll: Mit dem Joyclub hat das Unternehmen F&P eine sexpositive Community mit fast fünf Millionen Mitgliedern aufgebaut. In ihren Büros in Leipzig und Selbitz bei Hof bietet die Firma aber auch ihren rund 180 Angestellten ein besonderes Goodie: Seit Oktober 2022 arbeite...
      weiterlesen
    • Wie schaffen wir es, dass uns der Job nicht krank macht, Ines Räth?

        Räth zur Unterstützung: Arbeitgeber haben eine Verantwortung für die mentale Gesundheit ihrer Angestellten, urteilt Ines Räth. Nehmen Unternehmen diese wahr, entsteht “eine Win-win-Situation”, da Beschäftigte gesundheitlich gestärkt werden und besser performen. Wichtig findet ...
      weiterlesen
    • Macht New Work aus der Deutschen Welle eine neue Welle, Felix Kaiser?

      Krönt das neue Arbeiten: New Work darf kein Selbstzweck sein, glaubt Felix Kaiser. Bei Veränderungs­prozessen “gehören Bedenken der Mitarbeitenden dazu”, weshalb deren “frühzeitige und umfassende” Information und Einbindung wichtig sei. Der Brand Manger ist Teil des New-W...
      weiterlesen
    • “Disziplin und Leistungs­bereitschaft bleiben entscheidend” – Stepstone-Urgestein Simone Reif über Karrieren von morgen.

      Standhaft: Simone Reif hat Stepstone auf dem Weg vom norwegischen Startup zur Branchen-Größe mit Milliarden-Umsatz unter das Dach von Springer begleitet. Seit zwei Jahr­zehnten ist sie nun bei dem Job­börsen-Betreiber – und macht sich Gedanken über die Arbeits­welt der Zukunft. Statt...
      weiterlesen
    • “Einmal im Jahr feiern wir ein fettes Fest.” – BVG-Kommunikatorin Maja Weihgold über New Work und Personal-Werbung im ÖPNV.

      Einsteigen, bitte: Modernes Arbeiten ist mehr als Home-Office, ist Maja Weihgold überzeugt. Die Kommunikationschefin der Berliner Verkehrsbetriebe wirbt mit Vielfalt, Flexibilität und Job-Sicherheit um Bahnfahrerinnen, Busfahrer und Gleisbau-Mitarbeitende in Deutschlands größtem Nahverkehrs-Unte...
      weiterlesen
    • Ob’s hilft? Mit diesen 5 kuriosen Benefits werben Arbeitgeber um Personal.

      Jobs mit gewissen Vorzügen: Der Obstkorb ist zu schnell aufgegessen, die Werkswohnung aber eine Nummer zu groß? Wir haben nach ungewöhnlichen Anreizen gesucht, mit denen Firmen bei ihren Angestellten – und jenen, die es noch werden sollen – punkten wollen. Fündig geworden sind wir u.a. bei einem...
      weiterlesen
    • Warum Arbeit kein Ort ist – Hypr-Chef Sachar Klein über die Vorteile des Remote-Arbeitens.

        Homeoffice-Hommage: “Wenn Arbeit ein Ort wäre, dann kriegen wir nicht die besten Köpfe, sondern die, die im Umkreis dieses Orts verfügbar und willig sind”, schreibt Sachar Klein, Gründer und Geschäftsführer der PR-Agentur Hypr. Sein Team arbeitete schon vor Corona komplett rem...
      weiterlesen
    • “Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich eine wichtige Rolle im Team spiele.” Warum Vidi Legowo-Zipperer die Indonesisch-Redaktion der DW auf New Work trimmt.

        Loslassen lernen: Für Vidi Legowo-Zipperer ist New Work mehr als nur ein Buzzword. Ihr Indonesisch-Team der Deutschen Welle ist die Pilotredaktion in Sachen New Work beim deutschen Auslandssender. Im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklärt die Journalistin, die seit zwanz...
      weiterlesen

    Artikel-Navigation

    ← turi2 am Morgen: Benjamin von Stuckrad-Barre, Alice Schwarzer, Christoph Magnussen. turi2 am Abend: Werbeverbot, Florian Hager, RBB. →

Suchen auf turi2

Loading...
Banner Themenwochen

Newsletter abonnieren

E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages
Impressum, Datenschutz, Mediadaten, FAQ, RSS-Feed, Termine
Dieses Blog läuft mit WordPress
  • home
  • faq
  • media
  • team
  • turi2.tv
  • edition
  • termine
  • köpfe
  • tags
  • abo
  • datenschutz