Ob’s hilft? Mit diesen 5 kuriosen Benefits werben Arbeitgeber um Personal.
1. März 2023
Jobs mit gewissen Vorzügen: Der Obstkorb ist zu schnell aufgegessen, die Werkswohnung aber eine Nummer zu groß? Wir haben nach ungewöhnlichen Anreizen gesucht, mit denen Firmen bei ihren Angestellten – und jenen, die es noch werden sollen – punkten wollen. Fündig geworden sind wir u.a. bei einem Autobauer, der für einen Obolus Familie und Freunde mit durchfüttert und bei einem Ausbildungsbetrieb, der wortwörtlich einen Karriere-Sprung verspricht.
Flüssige Vergütung: Wer für Paulaner braut, fährt, rechnet oder tippt, darf pro Monat literweise Freibier mit nach Hause nehmen. Ohne Umdrehungen geht’s auch, das alkoholfreie Sortiment ist für alle Mitarbeitenden genauso kosten- und steuerfrei zu haben. Der sogenannte Haustrunk hat in der gesamten Branche Tradition. Per Paragraph 11 des Manteltarifvertrags für das Braugewerbe in Bayern haben die Beschäftigten sogar “Anspruch auf verbilligten Bierbezug für ihren eigenen Bedarf und den ihres Haushalts” – je nach Alter bis zu 36 Liter pro Woche, auch im Krankheitsfall. Prost!
Karriere im Sturzflug: Die Jugend strömt an die Unis. Azubis sind schwer zu kriegen. Also kommt Sport-Thieme, Händler für Sport-Ausrüstung aus dem 4.500-Seelen-Ort Grasleben in Niedersachsen, in einer Stellenausschreibung mit einem “Supergoody” um die Ecke: einem Fallschirmsprung. Die Firma sucht Leute für eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketing-Kommunikation. Wenn alles klappt, darf sich, wer sich traut, auf Arbeitgeber-Kosten sprichwörtlich fallen lassen – muss aber hoffen, dass der Ausbildungsbetrieb anschließend nicht dasselbe mit ihnen macht.
Car-tering: Um den Golf unter den Currywürsten wird längst ein regelrechter Kult betrieben. Volkswagen-Beschäftigte können sich aber auch andere Gerichte aus der Kantine “abgepackt als Kiloware” kaufen, um sie etwa auf der privaten Geburtstagsfete zuhause zu servieren. Mit der Verköstigung à la Wolfsburg wirbt der Autobauer auf seiner Karriere-Seite. Zur Auswahl stehen neben, na klar, der Currywurst u.a. Linseneintopf mit Würstchen und Milchreis. An einer Abschalt-Einrichtung für Kalorien scheint VW nicht zu arbeiten.
Griechischer Wein: Die Gehälter in der Startup-Welt fallen bekanntermaßen eher mager aus. CEOs und CHROs müssen ihre Teams anderweitig bei Laune halten. Das Fintech Raisin versucht es mit einem Remote-Trip in den Süden – so berichtet es Bloomberg. In einer über den Winter angemieteten Villa in Griechenland können demnach bis zu zehn Angestellte gleichzeitig eine Woche lang abhängen – und natürlich arbeiten. Noch wisse die Firma nicht, ob es bei einer einmaligen “Workation”-Aktion bleibt. Die Entscheidung hängt vermutlich auch an der Vereinbarkeit von Überstunden und Wein.
Die Quadratur des Freitags: Die Lern-Plattform Ada von Miriam Meckel, Léa Steinacker und Verena Pausder bietet die Light-Variante der 4-Tage-Woche. An jedem vierten Freitag im Monat hat das ganze Unternehmen frei. In Stellenausschreibungen oder auf Linked-in macht sich das Ganze gut und heißt “Free Friday For Fueling up” oder kurz und halbwegs knackig: FFFF. So lässt sich “die Motivation stärken und die Produktivität steigern”, hofft Meckel für die einjährige Testphase. Bis dahin dienen Back- und Naturfotos aus der Belegschaft als Arbeitsnachweis.
Dieser Beitrag erscheint in der Themen-Woche Future of Work bei turi2.