Ein festangestellter Journalist glaubt, eine Marktlücke entdeckt zu haben. Der Verlag glaubt daran aber nicht. Was soll der Journalist tun?
Nichts. Die Chance, dass der Journalist Recht behält, liegt bei 1:100 – oder weniger. Das Risiko lohnt sich nicht. Also lieber die Energie in den eigenen Verlag einbringen und Chefredakteur werden.
Ein regionaler Zeitungsverlag mit 100.000 Auflage könnte entweder einen halb so großen Nachbarn kaufen oder an einen doppelt so großen verkaufen. Wozu raten Sie?
Ich würde dem Verleger zu vier Schritten raten:
Schritt 1: Den halb so großen Nachbarn kaufen, in den eigenen Verlag integrieren und so das Ergebnis deutlich steigern.
Schritt 2: Mit dem größeren Nachbarn fusionieren, größter Einzelgesellschafter werden und die Geschäftsführung übernehmen.
Schritt 3: Über Akquisitionen eine Verlagsgruppe aufbauen, die noch rentabler arbeiten kann und genügend Geld für Zukunftsinvestitionen erwirtschaftet.
Schritt 4: Das Geld in neue Geschäftsmodelle investieren, die mein Verlagsgeschäft abrunden.
Wichtig: Den Berater am Erfolg beteiligen.
In einer Tageszeitung hat der Juniorverleger die Macht übernommen. Leider ist er total unfähig, aber enorm selbstbewusst. Was sollen die Angestellten tun? Erfahrene Verlagsmanager wissen, was zu tun ist. Auf der zweiten Ebene das Tagesgeschäft sauber organisieren und dafür sorgen, dass die Zahlen mindestens so gut sind wie beim Nachbarn. So bleibt der Verleger ruhig. Damit die Ruhe anhält, sollte man den Verleger in ehrenhafte, aber wirtschaftlich unbedenkliche Projekte verwickeln.
Ein Fachverlag sucht einen neuen Geschäftsführer. Zwei Bewerber, die beide einen guten Eindruck machen, stehen zur Auswahl. Der eine ist jung und Digitalexperte, der andere ein erfahrener Printmann. Wen nehmen Sie?
Auf jeden Fall den Digitalexperten. Das Printgeschäft läuft in der Regel sicher und beständig.
Ein kleiner Digitalverlag hat plötzlich Erfolg mit einer Ausgabe einer Printzeitschrift. Für eine Serienproduktion fehlen die Verlagsstrukturen und das Geld. Was raten Sie dem Verleger?
Partner suchen. Wenn das Projekt erfolgreich ist, finden die sich leicht. Wenn nicht, sind Partner auch wertvoll.
Angenommen Sie selbst hätten 5 Mio Euro geerbt und hätten drei Angebote, sich zu beteiligen: bei einer Social-Media-Agentur, bei einem kleinen Zeitungsverlag oder bei einem Online-Fachdienst. Wo investieren Sie?
In den kleinen Zeitungsverlag. Dann würde ich die vier Schritte (siehe oben) gehen.
Ein Wochentitel will Print- und Onlineredaktion miteinander verknüpfen, um Geld zu sparen. Wie stellt er das am besten an?
Aus den Printredakteuren müssen glühende Online-Verfechter werden. Notfalls mit aufwändigen Reiseprogrammen, mindestens nach Berlin, besser ins Silicon Valley. Wenn Printredakteure die Onliner rechts überholen, entstehen unglaubliche Effekte. Von diesen sollten man einen Teil in der Redaktion lassen, für schöne journalistische Ideen.
Der Seniorchef eines Zeitungsverlags will das Leistungsschutzrecht bei Google durchsetzen, der Juniorchef möchte lieber bei Googles Digital News Initiative mitmachen. Wer hat recht? …. (alle Antworten finden Sie in der turi2 edition, Ausgabe 1: Print)
Ein Verlagsgeschäftsführer ist mit der Tochter des Verlegers verheiratet. Nun glaubt er, dass seine Sekretärin die Frau seines Lebens ist. Was soll er tun? ….
Ein Regionalverleger hat eine harte Paywall auf der Verlags-Website eingeführt. Visits fallen daraufhin um 75 %. Wie soll er reagieren? ….
Warum sehen alle deutschen Regionalzeitungen gleich aus? ….
Auf wen sollte ein Verleger in Auflagendingen hören: auf den Chefredakteur oder den Chef-Marktforscher? ….
Einer einstmals jungen Frauenzeitschrift ist die Leserinnenschaft laut neuester Marktforschung um 20 Jahre gealtert. Mitaltern oder jung bleiben? ….
Ist die „Zeit“ trotz oder wegen ihrer unhandlichen Größe erfolgreich? ….
Der Sohn eines Zeitungsverlegers sieht, dass sein alter Herr sein Erbe mit Fehl-Einkäufen, alten Weinen und jungen Frauen durchbringt. Was soll er tun?