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turi2 edition #15: Bernd Buchholz über Digitalos hinterm Deich.

3. September 2021

Beruflich beweglich: Bernd Buchholz war mal Boss von Gruner + Jahr – bis zur Trennung vor neun Jahren. Seit 2017 ist der Jurist und Ex-Manager nun FDP-Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein. Im Interview mit Peter Turi spricht er über seine Vergangenheit als Journalismus-Lenker, über Medien-Geschäftsmodelle der Zukunft und frische Startup-Luft im hohen Norden.

Herr Minister, beim Thema Mobilität in der Medienbranche fällt mir sofort ein Spruch ein, mit dem Sie 2008 Ihr Personal bei Gruner + Jahr verschreckt haben: Die “Leute auf dem Sonnendeck” sollten “ihre Liegestühle und Drinks beiseite stellen”. Haben Sie diese Ansage je bereut?
Zwischendrin schon. Aber am Ende war sie ja nicht so falsch, wenn man den ungeheuren Umbruch sieht, den die Medien seit 2008 durchlaufen haben.

Werden Sie – außer in diesem Interview – noch darauf angesprochen?
Nein, außerhalb der Medienbranche ist das kein Thema mehr.

Sie selbst haben erstaunliche Mobilität bewiesen: Sie sind von der Politik in die Medienwirtschaft gewechselt und mit Erfolg zurück in die Politik. Welcher Wechsel war schwieriger?
Der Wechsel zurück in die Politik war wesentlich schwieriger. Als ich zu G+J kam, habe ich mich vom Trainee hochgearbeitet. Aber als ich als Vorstandsvorsitzender ausgeschieden war und in die Politik zurückgegangen bin, da haben viele gefragt: Was will der denn hier?

Was nervte Sie in den Medien am meisten?
Das unglaubliche Beharrungsvermögen vieler Journalisten und die strikte Weigerung, den strukturellen Wandel der Medienlandschaft anzuerkennen. Viele haben zu lange negiert, dass sich das Medienkonsumverhalten von Menschen grundlegend geändert hat durch die Digitalisierung.

Was nervt in der Politik?
In der Politik nervt mich am meisten die Einstellung: “Wenn es nicht von uns kommt, muss es vom Teufel sein.” Das sollten wir überwinden. Ich scheue mich nicht, im Landtag von Schleswig-Holstein zu sagen, dass die Vorgängerregierung sehr gute Entscheidungen in bestimmten Bereichen getroffen hat.

Wie hell ist die Zukunft für den Qualitätsjournalismus?
Qualitativ hochwertiger Journalismus hat eine große Zukunft, denn er wird gerade in der digitalen Welt gebraucht. Ich bin optimistisch, dass Qualitätsmedien weiter eine erhebliche Rolle spielen werden – wenn auch nicht mehr in der Größenordnung wie früher.

Sehen Sie schon das Geschäftsmodell der Zukunft?
Es wird immer Menschen geben, die bereit sind, für wertvolle Inhalte Geld auszugeben. Aber vielleicht entstehen gerade irgendwo Geschäftsmodelle, die wir noch gar nicht sehen.

Wie viele Medienunternehmen haben Sie schon nach Schleswig-Holstein gelockt?
Das war nie mein Ziel. In Schleswig-Holstein setzen wir auf Gesundheitswirtschaft, Medizintechnik und regenerative Energien. Natürlich spielt dabei die Digitalisierung auch eine große Rolle.

Gibt’s denn Digitalos hinterm Deich?
Oh ja, aber gewaltig. Wir haben eine sehr schöne, in den letzten Jahren stark gewachsene Startup-Szene, die bis ins Silicon Valley vernetzt ist. Wir haben Kooperationen mit einem Accelerator in Palo Alto und ein Verbindungsbüro in San Francisco.

Sehen Sie schon ein Einhorn grasen auf Schleswig-Holsteins Wiesen?
Ein richtiges Einhorn noch nicht. Aber da grasen einige, die das Potential dafür haben.

Wie mobil und zukunftsfest ist Deutschland?
Es gab eine Phase, wo man Sorge haben musste, dass Deutschland den Entwicklungen der Welt ein Stückchen hinterherhinkt. Aber Deutschland hat alle Fähigkeiten, Innovationskraft zu entwickeln. Wir haben es in der Pandemie gesehen, etwa an Biontech. Wir müssen zulassen, dass wir nicht immer die Risiken sehen, sondern zuerst mal die Chancen.

Machen Sie sich Sorgen, was den Wohlstand kommender Generationen betrifft?
Nein. Ich erlebe Deutschland inzwischen wieder als innovations- und antriebsstark. Wenn ich sehe, welche Potenziale und wirtschaftliche Chancen auch durch den Klimawandel entstehen, ist mir nicht bange. Wir müssen nur die Innovationskraft ermuntern und zulassen.

Was ist das Schönste an Ihrem Job?
Die Vielfalt. Ich bin Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus und auch noch mit verantwortlich für die berufliche Schulbildung. Das ist wirklich breit gestreut und macht großen Spaß.

Welcher Job wäre noch schöner?
Da fällt mir grad’ keiner ein.

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #15 über Bewegung. Hier das kostenlose E-Paper lesen!

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