Polizei ermittelt gegen Medienportal “Recherche Nord” wegen der Dokumentation von Nazi-Symbolen.
Freund und Helfer? Die Polizei im thüringischen Eisenach ermittelt gegen einen freien Fotografen des Medienportals Recherche Nord, der im Zuge kritischer Berichterstattung über Neonazi-Konzerte Fotos von verbotenen Nazi-Symbolen und -Tattoos veröffentlicht hat. Der Vorwurf gegen André Aden lautet Verstoß gegen das Kunsturhebergesetz sowie Verdacht der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Aden berichtet der “taz”, ein Polizist aus Eisenach habe ihm am Rande eines Rechtsrock-Konzerts im Juli 2023 damit gedroht, durch “Mittel und Wege” die kritische Berichterstattung zu verhindern, da diese die Polizei “in ein schlechtes Licht” rücke.
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Zahl des Tages: Mehr als 23.000 Dollar Bußgeld pro Anruf drohen Unternehmen in den USA, die automatisierte Werbeanrufe mit KI-generierten Stimmen nutzen. Die Telekom-Behörde FCC verbietet solche Anrufe, nachdem Betrüger mit der gefälschten Stimme von US-Präsident Joe Biden am Telefon dazu aufriefen, den Vorwahlen fernzubleiben.
zeit.de
– NEWS –
Föderl-Schmid: Das Schicksal der vermissten “SZ”-Vize Alexandra Föderl-Schmid löst Entsetzen und Anteilnahme aus. Bei X schreibt Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt: “Erschüttert. Zutiefst.” ORF-Anchorman Armin Wolf ist “traurig und fassungslos”, er habe in seinem Leben “wenige derart integre Menschen” getroffen. Da sich online auch viele hämische Kommentare von Reichelt-Unterstützern finden, mahnt “Tagesspiegel”-Chefreporter Julius Betschka: “Jede Häme zeugt von der Uneignung als Mensch.” Bis zum späten Donnerstagabend war das Schicksal von Föderl-Schmid weiter ungewiss. Sie war am Donnerstagmorgen als vermisst gemeldet worden, die Polizei vermutet einen Suizid.
twitter.com (Göring-Eckardt), twitter.com (Wolf), twitter.com (Betschka), turi2.de (Background)
Haben Sie düstere Gedanken oder fühlen sich in einer vermeintlich ausweglosen Situation? Hier finden Sie Hilfe.
Putins Welt: Im Interview mit dem ultra-rechten US-Moderator Tucker Carlson macht Russlands Machthaber Putin Hoffnung auf eine Rückkehr des inhaftierten Journalisten Evan Gershkovich in die USA. Er deutet an, dass es einen Gefangenen-Austausch mit dem in Deutschland inhaftierten Tiergarten-Mörder Vadim K. geben könnte. Darüber hinaus bringt das Interview wenig Neues: Carlson ist offenbar schlecht vorbereitet auf Putins wirre Geschichts-Ausflüge, lässt Lügen unwidersprochen und verliert sich selbst in Verschwörungserzählungen.
n-tv.de (Gershkovich), t-online.de (kritische Zusammenfassung), twitter.com (127-Min-Interview)
Image-Hilfe: Die Deutsche Umwelthilfe hat dem Verband Erdgas Mobil 2016 angeboten, gegen Zahlung von 2,1 Mio Euro eine Lobbykampagne für fossiles Gas als PKW-Treibstoff zu machen, berichtet Table.Media. Das neunseitige Angebot, unterzeichnet von DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch (Foto), skizziert eine Kampagne mit dem Titel “Saubere Luft durch saubere Antriebe”. Letztlich habe sich der Gasverband gegen eine Finanzierung der Kampagne entschieden.
table.media (€) via focus.de
Nicht willkommen: Die Berlinale-Leitung um Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian lädt AfD-Politiker von der Eröffnungsgala des Filmfestivals am 15. Februar wieder aus. Damit reagiert die Leitung auf einen offenen Brief von über 200 Kulturschaffenden, die vor wenigen Tagen eine Ausladung gefordert hatten.
focus.de, spiegel.de, turi2.de (Background)
Keine Bonus-Fahrt: Die Deutsche Bahn zahlt ihren Führungskräften für 2023 keine Boni, sagt Vize-Aufsichtsratschef Martin Burkert, der auch Chef der Gewerkschaft EVG ist, der dpa. Grund sei, dass die Bahn vom Bund mehr als 50 Mio Euro aus der Strompreisbremse erhalten hat. Für 2022 würden Boni gezahlt: Bahnchef Richard Lutz erhält mehr als 1,26 Mio Euro.
spiegel.de
Lohnt sich kaum: Mit Bonusprogrammen von Edeka, Lidl, Rewe und Co sparen Verbraucherinnen im Durchschnitt weniger als 1 %, sagt eine Auswertung von 3,5 Mio Kassenbons der Preisvergleichs-App Smhaggle für das “Handelsblatt”. Mit der Lidl-Plus-App spare man 0,99 %, mit der Deutschlandcard nur 0,05 %.
handelsblatt.com (€)
Geliefert wie bestellt: Unterhändler des EU-Parlaments und der EU-Staaten wollen die Rechte der Mitarbeitenden von Plattform-Unternehmen wie Uber stärken. Wer als Fahrerin oder Essenslieferant arbeitet, soll künftig nicht mehr als selbstständig gelten und damit z.B. Anspruch auf Bezahlung bei Krankheit haben.
rnd.de
Es reicht: Die Meta-Plattformen Facebook und Instagram entfernen die Accounts von Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei. Auf den Profilen sei es wiederholt zur Befürwortung von Gewalt gekommen, heißt es in der Begründung. Bei X ist sein Account hingegen weiter aktiv.
faz.net
– COMMUNITY –
Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: Christoph Amend, Editorial Director der “Zeit”, macht heute die 50 voll. Hubert Burda, Verleger und Eigentümer von Hubert Burda Media, feiert seinen 84. Geburtstag. Antje Sirleschtov, Mitherausgeberin von Table Media, wird 61. Nora Feist, CEO der Berliner Agentur Mashup Communications, feiert ihren 46. Geburtstag.
Meistgeklickter Kopf gestern war Ex-Burda-Mann Kay Labinsky, der Geschäftsführer der Motor Presse Stuttgart wird. Auf ihn folgen im Ranking die ehemalige “Business-Insider”-Vize Carline Mohr sowie Jan Böhmermann, der im Honig-Streit zurückstecken muss.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 8.2.2024)
Meistgeklickter Link gestern Abend: Die Vize-Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, Alexandra Föderl-Schmid, wird im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet vermisst. Laut Mediengruppe Bayern hat die Polizei u.a. ihr Auto und einen “Abschiedsbrief” gefunden.
turi2.de
Lese-Tipp: Im “Falter” prüft die promovierte Historikerin Barbara Tóth die Vorwürfe vom Reichelt-finanzierten Plagiatsjäger Stefan Weber gegen die Doktorarbeit von Alexandra Föderl-Schmid. Ihre Dissertation sei eine “umfangreiche, eigenständige und verdienstvolle Arbeit” mit lediglich zwei “ärgerlichen Ungenauigkeiten”, urteilt Tóth. Weber sei befangen, da er einen Konflikt mit dem Begutachter der Dissertation hatte.
falter.at
– BASTA –
Geisterjäger: US-Präsident Joe Biden glänzt mal wieder mit einem Aussetzer. Bei einer Wahlkampfveranstaltung erzählt er, wie er beim G7-Gipfel 2021 mit Helmut Kohl plauderte. Wahrscheinlich sprach er mit Angela Merkel – Kohl starb 2017. Vielleicht ist Biden aber auch gar nicht tattrig, sondern ein Medium mit Kontakt ins Jenseits.
n-tv.de
Redaktion: Nancy Riegel und Björn Czieslik
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