turi2 am Morgen: Olaf Scholz, Alexander Krawczyk, Wolfgang Petersen.


Eklat bei Pressekonferenz mit Scholz: Palästinenser-Präsident Abbas wirft Israel “Holocaust” vor.
Ende ohne Widerspruch: Die gemeinsame Presse­konferenz von Olaf Scholz und Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas im Kanzleramt endet mit einem Eklat. In seiner letzten Antwort bezeichnet Abbas Israels Vorgehen gegen das palästinensische Volk als “Holocaust”. Auf TV-Bildern ist Scholz während der Aussage nicht zu sehen, soll die Äußerungen laut Medien­schaffenden vor Ort aber mit “versteinerter Miene, sichtlich verärgert” verfolgt haben. Scholz habe “auch Anstalten” gemacht, sie zu erwidern, jedoch hatte Regierungs­sprecher Steffen Hebestreit die Presse­konferenz bereits für beendet erklärt. Im Nachgang teilt Hebestreit mit, Scholz sei über die Aussage empört und verärgert, dass er nicht mehr wider­sprechen konnte. Auf Anfrage von “Bild” sagt Scholz: “Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel.”
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Wie finde ich den perfekten Podcast-Host, Alexander Krawczyk?
Ziemlich beste Freundin: Podcast-Hosts sollten was zu sagen haben, um nicht “schnell als Luftpumpe entlarvt” zu werden, und auch bereit sein, etwas von sich preiszugeben, schreibt Alexander Krawczyk, Senior Vice President von Seven.One Audio. Idealer­weise bringen die Hosts eine “starke Community” mit, die ihren Podcast von der ersten Folge an hört, um ihn so aus der “anonymen Masse heraus­zuheben”. Für Krawczyk ist der perfekte Podcast-Host heute eine Frau, weil es in allen Genres bereits “ein enormes Über­angebot an Männer-Podcasts” gebe. Sein Gast­beitrag erscheint im Rahmen der turi2 Podcast-Wochen. Bis zum 9. Oktober gibt es täglich Interviews, Podcasts, Profi-Tipps oder Hör-Empfehlungen. Am 12. Oktober erscheint außerdem die gedruckte turi2 edition #19 Audio – jetzt schon das kostenlose E-Paper vorbestellen.
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Zahl des Tages: Um 614 % sind die Abrufe der Songs von Olivia Newton-John in der Woche ihres Todes gestiegen, errechnet der Marktforscher Luminate Data. Vom 8. bis 11. August wuchsen die Audio- und Video-Streams ihrer Titel in den USA von 1,6 Mio in der Vorwoche auf rund 11,3 Mio. Im Radio stieg die Zahl um 1.481 % auf mehr als 6 Mio Plays.
variety.com via teleschau.de, turi2.de (Background)


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– NEWS –

Wolfgang Petersen, 81, ist tot. Der deutsche Hollywood-Regisseur ist am Freitag in seinem Haus im kalifornischen Brentwood “friedlich” und “in den Armen seiner Frau Maria Antoinette” gestorben, bestätigt seine Produktions­firma. Seit Mitte der 1960er Jahre drehte Petersen Filme, u.a. “Tatorte”. Der Durchbruch gelang ihm Anfang der 1980er mit Das Boot und Die unendliche Geschichte.
variety.com, deadline.com, tagesschau.de, sueddeutsche.de (Nachruf, Paid)


Deprämierend: Die wahren Gehälter von Ex-Intendantin Patricia Schlesinger und den Direktoren liegen deutlich über den veröffentlichten Zahlen, berichten “Business Insider” und RBB24. Demnach erhielten die Top-Kräfte mehr als 200.000 Euro an Prämien­zahlungen pro Jahr. Eine Beratungs­firma habe dem Sender für das ausgeklügelte Prämien-System knapp 56.000 Euro in Rechnung gestellt.
businessinsider.de, rbb24.de


Juristisches Großaufgebot: Der RBB beauftragt 16 Anwälte, um die Affäre Schlesinger aufzuklären, berichtet das Fachblatt “Juve”. Darunter ist der Berliner Medien­anwalt Christian Schertz, die meisten Juristinnen kommen von der Kanzlei Lutz Abel. Patricia Schlesinger lässt sich von Strafrechtler Oliver Sahan und Presse­rechtler Ralf Höcker vertreten.
juve.de via bild.de


Melodien für Moneten? “Bild” wittert beim NDR den nächsten Fall von Vettern­wirtschaft in der ARD. Musik­berater Dieter Petereit, Lebens­gefährte der Hamburger Landes­funkhaus-Direktorin Sabine Rossbach, soll von NDR 1 Niedersachsen bis zu 50.000 Euro Honorar pro Jahr bekommen. Der NDR teilt mit: Die Beziehung sei bekannt, Rossbach habe den Auftrag nicht vermittelt.
bild.de (Paid), ndr.de (Reaktion)


Springer befördert Mark Dekan, bisher CEO von Ringier Axel Springer Polska, zum Chief Operating Officer der Politico Media Group. In der neu geschaffenen Position soll er das Wachstum der Gruppe vorantreiben. Dekans Nachfolger in Polen wird sein bisheriger Vize Aleksander Kutela.
axelspringer.com


Reifen platt: Der Hype um Lebensmittel-Lieferdienste flaut ab, berichtet das “Handelsblatt”. Die europäischen Bringdienste Glovo und Zapp erhalten deutlich niedrigere Bewertungen. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rät von Kreditgeschäften mit der Firma Gorillas ab. Der Berliner Lieferdienst räumt Zahlungsrückstände ein.
handelsblatt.com (Paid)


Volkswagen will sich künftig mehr nach den Bedürfnissen seiner Kundschaft richten und installiert den neuen Vorstands­ausschuss “Customer”, berichtet “Business Insider”. Das Top-Gremium unter der Leitung von Chief Experience Officer Markus Kleimann solle sich dem “ganzheitlichen Kunden­erlebnis” widmen.
businessinsider.de (Paid)


Kick oder Trick? Tech-Milliardär Elon Musk schreibt bei Twitter, dass er den Fußballclub Manchester United kaufen werde. “Außerdem kaufe ich Manchester United. Gern geschehen”, twittert er in einem Thread. Unklar ist, wie ernst er den Tweet meint. Der Börsenwert des englischen Rekordmeisters beträgt mehr als 2 Mrd Dollar.
twitter.com, handelsblatt.com


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Historisch hören: Zum Auftakt der turi2 Podcast-Wochen begrüßen Aline von Drateln und Markus Trantow am Freitag den Podcaster und Historiker Richard Hemmer im turi2 Clubraum. Mit “Geschichten aus der Geschichte” steht er auf Platz 7 der deutschen Podcast-Charts, im Live-Podcast spricht er am Freitag ab 12 Uhr über sein Erfolgsrezept.
turi2.de/clubraum, clubhouse.com (Kalender-Link)

– COMMUNITY –

Meistgeklickter Link gestern Abend: “taz”-Redakteurin Ulrike Herrmann ist Patricia Schlesinger “dankbar” für ihre “dumme Gier”.
taz.de

Meistgeklickter Kopf gestern aus dem Journalismus war Ferda Ataman. Die Bundes­­beauftragte für Anti­­diskriminierung hat ihren ersten öffentlichen Auftritt im neuen Amt absolviert – und nebenbei Beef mit “Bild”. Hinter ihr folgen ZDF-Börsen­reporterin Sina Mainitz und “Süddeutsche”-Chefredakteur Wolfgang Krach. Ataman führt am Dienstag auch das Ranking der meist­geklickten Politik-Köpfe an.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Journalismus-Köpfe am 16.08.2022), turi2.de/koepfe (meistgeklickte Politik-Köpfe am 16.08.2022)


Top-Jobs: Scholz&Friends haben eine Stelle als Senior Consultant Content ausgeschrieben. +++ Das Burda-Unternehmen Blue Ocean Entertainment sucht Unterstützung für die Lego-Magazin-Redaktion. +++ Die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) bietet ein Wirtschafsjournalismus-Volontariat in Berlin. +++ Alle Top-Jobs unter turi2.de/jobs. Trag deine offene Stelle kostenlos unter turi2.de/join ein.



Wir graturilieren: RTL-Reporterin Charlotte Maihoff feiert heute ihren 40. Geburtstag – in einem Jahr, das sie beruflich besonders herausgefordert hat. Denn als Journalistin aus Moskau über den Ukraine-Krieg zu berichten, ohne das Wort “Krieg” in den Mund zu nehmen und damit hohe Strafen zu riskieren, war alles andere als einfach für die Moderatorin der RTL-Hauptnachrichten. Maihoff pendelt zwischen Köln und Moskau, wo ihr Mann arbeitet, und ist mehr als verwundert über “das Ausmaß des Hasses gegen Westen und Nato, der wirklich an Zeiten des Kalten Krieges erinnert”. Umso mehr bewundert sie ihre “vielen tollen Kollegen”, die zu Kriegsbeginn aus der Ukraine berichtet haben. Über Glückwünsche freut sie sich per Instagram und Twitter, bei Freunden besonders über einen Anruf.
weiterlesen auf turi2.de

– DEBATTE –

“Ob du willst oder nicht, du bringst immer eine ganze Reihe von ganz wesentlichen Secrets zum Ausdruck.”

Arno Fischbacher, Wirtschafts-Stimmcoach und Rhetoriktrainer, sagt im turi2 Jobs-Podcast, Menschen verraten durch ihre Stimme “im Grunde ununterbrochen neu”, mit welcher Einstellung sie dem Anderen gegenübersitzen.
turi2.de, turi2.tv (63-Min-Podcast)


“Die Vorgänge beim RBB zeigen, dass Gremien nur funktionieren können, wenn sie eingebunden sind, hier wurden anscheinend Absprachen und Entscheidungen mutmaßlich auch am Rundfunk- und Verwaltungsrat vorbei getroffen.”

Heike Raab, Medienstaats­sekretärin aus Rheinland-Pfalz, appelliert im “FAZ”-Interview, nicht die ganze öffentlich-rechtliche Medien­landschaft infrage zu stellen. Die Rundfunk­kommission werde auch “nicht die Intendanten­gehälter fest­setzen”.
zeitung.faz.net (Paid)


Keine privilegierte Quelle: Zu viele Medien­schaffende übernehmen unkritisch, was die Polizei sagt, schreibt Markus Reuter bei Netzpolitik.org. Vor allem bei politischen Protesten zeige sich, dass die Polizei nicht immer “sachlich kommuniziert, sondern selbst zum Akteur der öffentlichen Meinungs­bildung wird”. Medien müssten daher die “Plausibilität der polizeilichen Aussagen prüfen”.
netzpolitik.org


– INSPIRATION –

Hör-Tipp: 15 Jahre lang war Stan Sugarman das “digitale Gesicht von Gruner + Jahr”, bis er sich 2015 verabschiedete. “Die Reise war zu Ende”, sagt er im Podcast von Lars Haider, er habe sich nicht mehr gefordert gefühlt. Die Fusion von G+J mit RTL findet der heutige Gaia-Mitinhaber von außen betrachtet richtig. Es gebe nicht viele andere Möglichkeiten, für einen Verlag, zu überleben.
abendblatt.de (52-Min-Audio)


Lese-Tipp: In der “Süddeutschen” malt Christian Mayer sich aus, wie die “Bunte” wohl über die Trennung von Hubert Burda und Maria Furtwängler berichten würde, wäre Burda nicht ihr Besitzer. Am Anfang stünde “die ganz große Liebe dieses ungleichen Paares”, das die Liaison geheim hält, bis “die Leidenschaft siegt”.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)


– BASTA –

Das Leiden der jungen Kevins: Der französische Filme­macher Kevin Fafournoux will mit seiner Doku “Rettet die Kevins” auf seine leidgeplagten Vornamens­vettern aufmerksam machen. 8.000 Euro wollte er per Crowd­funding einsammeln – und erzielt mehr als das Doppelte. Hunderte Kevins hätten sich bereits gemeldet. Man kann wohl von einer Kevin-Win-Situation sprechen.
sueddeutsche.de

Redaktion: Björn Czieslik und Eva Casper

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