turi2 am Morgen: Julian Reichelt, Katja Wildermuth, BBC.

Redaktion: Björn Czieslik, Pauline Stahl und Eva Casper


Julian Reichelt kündigt Comeback mit eigener Plattform an.
Servus, Opferrolle! Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt kündigt bei seinem ersten TV-Auftritt nach dem Rauswurf bei Springer ein Comeback mit eigener Plattform an. In der Talksendung “Links.Rechts.Mitte” des österreichischen Senders Servus TV sagt Reichelt, er spreche derzeit mit “spannenden, jungen Kollegen und Kolleginnen”. Journalismus, “der nach den Fakten sucht und sagt, was ist”, sei eine Marktlücke geworden. Den Gerüchten, er würde bei Servus TV anheuern, widerspricht Reichelt. Die Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegenüber Frauen bezeichnet er als “erfundenen Quatsch”. Vielmehr habe er während seiner Zeit bei “Bild” Frauen Karrieren ermöglicht. Schuld an seinem Rauswurf sei ein politisches Klima, “in dem man dankbar dafür ist, wenn kritische Stimmen verstummen”.
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turi2 edition #16: Wenn man den Bayerischen Rundfunk 2022 neu bauen würde, wie müsste er aussehen, Katja Wildermuth?
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Medienlandschaft stark verändert – auch der Bayerische Rundfunk. Kurz vor seinem 75. Jubiläum muss sich der Sender neuen Herausforderungen stellen und einer vielfältigeren Gesellschaft anpassen, schreibt BR-Intendantin Katja Wildermuth in ihrem Gastbeitrag für die turi2 edition #16.
weiterlesen auf turi2.de, issuu.com (Beitrag im E-Paper lesen)

Zahl des Tages: Ganze 63 % der Befragten einer Forsa-Umfrage für “stern TV” glauben, dass soziale Medien die Hauptverantwortung dafür tragen, dass sich Befürworterinnen und Gegnerinnen von Impfungen und Corona-Maßnahmen erbittert gegenüber­stehen. 45 % sehen klassische Medien wie Zeitungen und TV in der Verantwortung.
presseportal.de


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Markenmedien wird ein enges Verhältnis zur Leserschaft nachgesagt. Sie bringen mit jeder Ausgabe die Lesenden weiter. Klassisch und digital. Und wenn sich journalistische Beiträge und Empfänger so gut miteinander verstehen, beflügelt das auch die Qualität als Werbeträger. #darummarkenmedien

– NEWS –

Großbritannien: Die Regierung will die Gebühren-Finanzierung der BBC abschaffen. Das bisherige Modell soll 2027 auslaufen und der Sender sich dann durch Abos und eine Teilprivatisierung finanzieren. Die Pläne sind Teil einer “Reihe von populistischen An­kündigungen”, mit denen sich Premierminister Boris Johnson nach der Partygate-Affäre im Amt halten will, meint die “Sunday Times”.
thetimes.co.uk (Paid), bild.de, zeit.de


Vernichtendes Urteil: Die CDU sieht die fehlende Zugkraft des Kanzlerkandidaten Armin Laschet und eine inhaltsarme Kampagne als Ursache für ihre Wahlschlappe im vergangenen Jahr, schreibt The Pioneer. Demnach kritisieren CDU-Promis den Wahlkampf in einer internen Runde als “unprofessionell”, “chaotisch” und “phrasenhaft”.
thepioneer.de (nach Anmeldung kostenlos)


Telegramme aus Wiesbaden: Das Bundeskriminalamt will den umstrittenen Messenger-Dienst Telegram mit Anfragen fluten, um bei den Betreibern auf sich aufmerksam zu machen, berichtet die “Welt”. Über ein entsprechendes Vorgehen habe ein Behörden-Vertreter im Innenausschuss des Bundestages gesprochen. Ziel sei, eine Kooperation zu erreichen.
welt.de


Will aufstocken: Die Deutsche Bahn will in diesem Jahr mindestens 21.000 neue Mitarbeiterinnen einstellen – darunter 5.200 Auszubildende. Für die Ausbildungs­berufe sucht der Konzern 770 Fahr­dienst­leiter und 740 Elektroniker und Lokführer. 2021 hat die Bahn 22.000 Leute eingestellt.
manager-magazin.de


Hintergrund-Check: Der Louvre fordert die Löschung eines Wahlkampf-Videos, das die rechtsnationale, französische Politikerin Marine Le Pen vor der berühmten Glas-Pyramide des Museums zeigt. Le Pens Team hält eine Aufnahme-Erlaubnis für nicht erforderlich, weil das Video nicht kommerziell sei.
welt.de, twitter.com (3-Min-Video)


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Wie E-Paper gelesen werden
Die neuesten Erkenntnisse aus der Nutzerforschung als 16-seitiges Dossier von “kress pro”. Außerdem: Wie Burda-Chef Paul-Bernhard Kallen das Jahr 2021 zusammenfaßt, welche seiner Strategien goldrichtig waren und was er der Branche für 2022 rät. Plus: Umsatz ohne Mehraufwand – wie Zeitungen ihre Werbeerlöse aus dem Lokalen ins Digitale verlängern. Im neuen Dossier und in “kress pro”.

Meistgeklickter Link am Sonntag: US-Staaten werfen Google und Meta Marktmanipulation vor.
turi2.de

– DEBATTE –

“Ich gehe davon aus, dass es einen Clash der Kulturen in der Olympia-Bubble geben wird. Chinas Null-Covid-Politik, gepaart mit einem auto­kratischen System auf der einen Seite und westliche Journalisten, die an freie Presse und Covid gewöhnt sind, auf der anderen Seite.”

ARD-Peking-Korrespondentin Tamara Anthony spürt “wenig Euphorie” für Olympia in der chinesischen Bevölkerung. Die Winter­spiele seien letztlich “eine Regierungs­veranstaltung”.
showcase.teleschau.de


“Wenn mit Haltung gemeint ist, Argumente, Perspektiven, Gesprächspartner nach der persönlichen Meinung auszuwählen, dem Publikum aber Unvoreingenommenheit vorzugaukeln, wird das Wort Haltung missbraucht.”

WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn spricht im “Tagesspiegel”-Interview über Vor­eingenommen­heit bei Medienschaffenden. Journalismus sei “die Profession” diese zu erkennen “und bei der Arbeit auszublenden”.
tagesspiegel.de


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turi2.de/digital

Rassismus: Das ZDF soll sich dafür entschuldigen, schwarze Menschen mit Affen gleichgesetzt zu haben, fordert “taz”-Autorin Silke Mertins. Auf Instagram hatte der Sender vor Kinderliedern wie “Wer hat die Kokosnuss geklaut” gewarnt. Allerdings setze nicht das Lied “Affen mit Schwarzen gleich, sondern das ZDF”, schreibt Mertins.
taz.de


Mehr Frauen, bitte: TV-Sender sollten Moderatorinnen wie Palina Rojinski oder Jeannine Michaelsen öfter auf die Bühne von Unterhaltungs-Shows holen, findet Peer Schader. Es sei historisch belegt, “dass Frauen genauso gut” und zum Teil sogar besser geeignet seien, um durch die Sendungen zu führen.
dwdl.de


– INSPIRATION –

Lese-Tipp: Die Grünen-Politikerin und Anwärterin auf den Partei-Vorsitz, Ricarda Lang, sieht einen “gigantischen” Rückstand im Klimaschutz. Wichtig sei ihr eine “sozial gerechte” Umsetzung der Energiewende. Im Interview mit T-Online kündigt sie an, Mieterinnen entlasten zu wollen.
t-online.de


Hör-Tipp: Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld findet die Entwicklung von sozialen Medien und die ständige Smartphone-Nutzung “beängstigend”. Sie erzählt Bettina Rust im Podcast “Hörbar Rust”, sie wolle ihren Sohn gut vorbereiten, sodass er kein “Pseudoleben in den sozialen Medien führt”.
ardaudiothek.de (84-Min-Audio)


Video-Tipp: In einem “Spiegel”-Video beantwortet Ethikrat-Mitglied Steffen Augsberg sieben Fragen zur allgemeinen Impfpflicht, die Leserinnen auf Instagram besonders häufig gestellt haben. Darunter sind u.a., ab welchem Alter eine Impfpflicht gelten könnte und welche Strafen denkbar wären.
spiegel.de (6-Min-Video)


Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Ralf Zinnow ist schon ein Viertel­jahrhundert bei Antenne Bayern, mittlerweile als Chef­redakteur. In der turi2 edition #16 schreibt er über die Chancen des Podcast-Booms für klassische Radio­sender. Zinnow ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Zinnow)



Wir graturilieren: Karin Immenroth, Daten- und Analysechefin der Mediengruppe RTL, feiert heute ihren 42. Geburtstag. Weil ihr Ehrentag auf einen Montag fällt, hat sie wenig Zeit zum Feiern – sie verbringt den Tag bei einem Workshop. Besonders begeistert hat sie im abgelaufenen Jahr, dass sie und ihr Team trotz überwiegender Remote-Arbeit viele Daten-Projekte realisiert haben. Auch auf die schwierige Suche nach neuen Fachkräften blickt sie positiv zurück: Mittlerweile besteht das Team aus “Talents aus 21 verschiedenen Ländern”. Geburtstagsgrüße erreichen Immenroth u.a. per E-Mail.
weiterlesen auf turi2.de

– BASTA –

An vorderster Front: Fifa-Boss Gianni Infantino ist nach Katar umgezogen. Der Fußballverband betont, dass Infantino nach wie vor in der Schweiz arbeite und Steuern zahle. Bestimmt nimmt er das Leben im heißen Wüsten-Emirat nur auf sich, um höchst­persönlich die Einhaltung von Menschen­rechten im Umfeld der WM zu über­wachen.
blick.ch via spiegel.de


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