turi2 am Abend: RBB, RT DE, TikTok.

Redaktion: Björn Czieslik und Elisabeth Neuhaus


RBB zieht Berufung in jahrelangem Streit mit Verlagen um “presseähnliche Inhalte” zurück.
Wenn zwei sich streiten: Der RBB hat im Januar 2017 unzulässigerweise “presseähnlich gestaltete Inhalte” auf rbb24.de veröffentlicht. Diese Entscheidung des Landgerichts Potsdam ist nun rechtskräftig, teilt der BDZV mit. Der RBB hat seine Berufung zurückgezogen. Verlage aus Berlin und Ostdeutschland hatten der Rundfunkanstalt vorgeworfen, “in wichtigen Teilen gegen den Medienstaatsvertrag verstoßen” zu haben. RBB-Intendantin Patricia Schlesinger und Chefredakteur David Biesinger sagen, dass die Online-Nachrichtenangebote des Hauses dem Stand von 2017 längst entwachsen sind. Auch deshalb rudern sie nun zurück: Inzwischen setze man verstärkt auf Video und Audio. Dem RBB sei eine “gute Zusammenarbeit mit den Verlagen” wichtiger als der Prozess.
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– NEWS –

RT DE: Die Medienanstalt MABB leitet ein förmliches Verfahren gegen den deutschen Ableger des russischen Senders RT ein, der am Donnerstag ohne Lizenz auf Sendung gegangen ist. “Dass es sich um Rundfunk handelt, ist fraglos”, sagt MABB-Direktorin Eva Flecken der dpa. RT habe weder eine Lizenz beantragt, noch erhalten. Der Sender hat nun bis Ende 2021 Zeit, sich zu äußern.
t-online.de (MABB), rp-online.de (YouTube), turi2.de (Background)


Tanz mit dem Teufel: Mitarbeiterinnen von TikTok in Deutschland werden offenbar daran gehindert, einen Betriebsrat zu wählen, schreibt der “Spiegel”. Der chinesische Anbieter der Kurzvideo-App halte die Mitarbeiterinnen als für die Rolle ungeeignet. TikTok-Moderatorinnen sprächen, auch aufgrund der hohen Arbeitsanforderungen, intern von einem “Klima der Angst”.
“Spiegel” 51/2021, S. 66 – 72 (Kurzversion)


Deutsche Welle legt einen Zwischenbericht zu Antisemitismus-Vorwürfen bei arabischen Partner­sendern vor. Es gebe “keine Anhalts­punkte” für “eklatante organisatorische Fehler innerhalb der DW”. In einer Sondersitzung Ende Januar will sich der Rundfunkrat mit einem Untersuchungsbericht zu den Vorwürfen beschäftigen.
dw.com


Moin, Main: Die ehemalige SAP-Kommunikations­chefin Nicola Leske steigt als Partnerin bei der Frankfurter Kommunikations- und Strategieberatung Gauly ein, meldet das “Handelsblatt”. Die 52-Jährige war von 2014 bis Juni 2020 beim Software-Konzern angestellt. Zuvor war sie 14 Jahre Wirtschafts­journalistin bei Reuters.
handelsblatt.com, turi2.de (Background)


WDR: Intendant Tom Buhrow schlägt Andrea Schafarczyk als Programm­direktorin für NRW, Wissen und Kultur vor – als Nachfolgerin von Valerie Weber, die den Sender verlässt. Am 25. Januar entscheidet der Rundfunkrat. Schafarczyk ist derzeit medien­übergreifende Chef­redakteurin beim HR.
presseportal.de, dwdl.de, turi2.de (Background)


Comeback: Werber Sven Holsten, Ex-Chef der Agentur Kinetic, meldet sich als Blatt­macher zurück, schreibt “Horizont”. Zunächst in München bringt er Only the Best – Brand Spaces heraus. Das Magazin stellt Unter­nehmer­innen vor und ist schon in der Stadt­ausgabe der “Süddeutschen” erschienen. Zudem liegt es in München aus.
horizont.net (Paid), uploads.com (E-Paper), turi2.de (Background Holsten)


Nicht mehr an ihrer Seite: Die Commerzbank steigt Ende 2021 vorzeitig als Sponsor der DFB-National­elf der Herren aus, berichtet “Horizont”. Die Partner­schaft besteht seit 2008, der Vertrag liefe eigentlich bis Juli 2024. Grund für das Aus ist der Spar­kurs der Bank. Beim Frauen-National­team bleibt die Commerzbank als Sponsor dabei.
horizont.net (Paid), meedia.de, wuv.de


RBB hebt den True-Crime-Podcast Im Visier – Wahre Verbrechen ins Fernsehen. Ab 3. Januar beleuchten Teresa Sickert und Uwe Madel immer montags um 21 Uhr die Hintergründe von Kriminalfällen. Sie suchen nach den Motiven und vermitteln Einblicke in die Ermittlungsarbeit.
dwdl.de


dpa zahlt ihren Beschäftigten ab Januar zwischen 85 und 100 Euro mehr im Monat, 2023 folgt eine weitere Steigerung um 2,1 %. Der Tarifabschluss mit den Gewerkschaften sieht zudem eine einmalige Corona-Prämie von 500 Euro sowie im Januar eine Einmalzahlung von 950 Euro vor. Die Vereinbarung läuft bis Ende 2023.
verdi.de, djv.de


Fresskorb: Die ARD Mediathek bündelt Videos zu Ernährung, Essen und Kochen in der neuen Themenwelt Food. Dort finden sich Dokus und Reportagen, dazu gibt es Rezepte von Spitzen­köchinnen sowie Koch- und Küchen­tipps. Die redaktionelle Betreuung liegt bei der Verbraucher-Redaktion des WDR.
presseportal.de


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Meistgeklickter Link heute Morgen war der “Bild”-Bericht über die Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Deutsche Welle.
bild.de

– DEBATTE –

“Regieren heißt Leiden.”

Markus Söder zitiert im Interview mit der “Augsburger Allgemeinen” eine SMS, die Altkanzlerin Angela Merkel ihm geschrieben hat. Bayerns Ministerpräsident nenne die Merkel-Messages “immer Konfuzius-SMS”, “weil sie viel Lebensweisheit enthalten”.
augsburger-allgemeine.de


“Es muss für alle klar sein: Wer im Netz Hass und Hetze verbreitet, bekommt es mit der Polizei zu tun. Wir müssen solche Delikte konsequent verfolgen, auf allen Ebenen.”

Bundes­innen­ministerin Nancy Faeser kündigt im “Spiegel” an, den “Ermittlungsdruck” zu erhöhen. Zur Impfpflicht sagt sie, der Staat dürfe sich nicht “von einer radikalen Minderheit einschüchtern” lassen.
spiegel.de (Paid)


Verlorene Werte? “Europa führt da ein grausames Theaterstück auf”, kritisiert Klaas Heufer-Umlauf im “Spiegel” den Umgang mit Flüchtlingen. Die Grenz­schutz­agentur Frontex schaue dabei zu, wie im Mittelmeer Menschen “auf die gefährliche offene See internationaler Gewässer zurückgedrängt werden”. Das Europa, das “wir Jüngeren irgendwie für gottgegeben hielten”, sieht er in Gefahr.
“Spiegel” 51/2021, S. 118 – 121 (Paid)


Abschiedsfrust: Der scheidende DFL-Chef Christian Seifert rechnet in einer Medienrunde mit dem DFB ab. Das Verhältnis beider Verbände sei “auf einem absoluten Tiefpunkt”, sagt Seifert. Er selbst habe sich aus dem DFB-Präsidial­ausschuss zurückgezogen, weil ihm mehrmals “glatt ins Gesicht gelogen” worden sei.
faz.net


Money for future: Ein nachhaltiger Lebensstil ist für Teens zu teuer, sagt der jüngste Teengeist-Report von FischerAppelt. Zwei Drittel der Jugendlichen hätten Angst vor dem Klimawandel, aber: “Die Fridays-for-Future-Generation schwächelt beim Engagement für das Thema.” Vor allem Öko-Kleidung sei oft “nicht stylish genug und zu teuer”.
fischerappelt.de


– INSPIRATION –

Hör-Tipp: “Das hat mich sehr, sehr berührt, das war kein schöner Freitagabend”, sagt Metas EMEA-Chefin Angelika Gifford im Podcast mit Simone Menne zur Facebook-Abrechnung im “ZDF Magazin Royale”. Es sei “nicht alles, was in den Medien steht, komplett falsch”, aber es sei eine “sehr einseitige Darstellungs­weise” – auch von Whistle­blowerin Frances Haugen.
stern.de (62-Min-Audio), turi2.de (Background)


Lese-Tipp: In 600 Episoden ihres Podcasts hat sich Angela Merkel in den vergangenen 15 Jahren immer wieder mit aktuellen Themen direkt an die Bevölkerung gewandt. Als “Visionärin dieses Mediums” und “Power-Podcasterin” beherrscht sie die “Podcast­klaviatur”, schreibt Benjamin Knödler im “Freitag”. Auf ein Comeback mit Podcast von Merkel höchstselbst sei zu hoffen.
freitag.de


– Bild des Tages –

Merz-Stimmung im Dezember: Als könnte er es selbst noch nicht ganz glauben, schaut CDU-Politiker Friedrich Merz nach der Bekanntgabe der Mitglieder­abstimmung über den Parteivorsitz. Auf ihn entfallen 62,1 % der abgegebenen Stimmen – deutlich mehr als auf seine Kontrahenten Norbert Röttgen (25,8 %) und Helge Braun (12,1 %). Stimmt im Januar auch der Parteitag zu, wird er im dritten Anlauf doch noch CDU-Chef. (Foto: Michael Kappeler / dpa / Picture Alliance)
faz.net

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– BASTA –

Sein schlechtester Kunde: Journalist und Podcaster Michel Abdollahi ruiniert in der Satireshow von Florian Schroeder mit radikaler Offenheit seine Medien­karriere. Für RTL macht er den Morgen-Podcast Heute wichtig, steht aber nicht gerne früh auf. Im Bahn-Podcast reist er im Zug durchs Land, fliegt jedoch lieber. Ach ja: Und Podcasts hört er selbst sowieso nicht.
daserste.de (45-Min-Video, ab 32:42 Min)


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