turi2 am Abend: Springer, Mathias Döpfner, Kerstin Weng.

Redaktion: Elisabeth Neuhaus und Björn Czieslik


“Spiegel”: Springer hat Anwalt und Mandantin mit strafrechtlichen Schritten gedroht.
Drohgebärden? Der “Spiegel” berichtet in einer ausführlichen Titel­story, dass Springer die Veröffentlichung von Details aus dem Verfahren um Julian Reichelt mittels Droh­schreiben juristisch verhindern wollte. Springers Chef­justiziar Konrad Wartenberg habe Christian Schertz, Rechtsanwalt einer Betroffenen, vor dem Erscheinen der Texte von “New York Times” und des Ippen-Teams vorgeworfen, Protokolle aus Springers Compliance-Verfahren gegen Reichelt an Medien durchgestochen zu haben. Springer habe den Juristen aufgefordert, das Protokoll sofort zurückzuziehen, um “Schadensbegrenzung” zu üben. Schertz bestreitet, dass er oder seine Mandantin das Protokoll weitergegeben haben. CEO Mathias Döpfner hatte in einem Video an die Springer-Belegschaft vor wenigen Tagen noch jegliche Einflussnahme durch Springer auf die Berichterstattung bestritten. Inzwischen hat sich Döpfner bei einem internen “Bild”-Meeting zum Fall Reichelt geäußert. Medieninsider zitiert aus dem Statement, Springer bestätigt die Authentizität: “Ich bedauere zutiefst, was ihr alle erleben müsst”, sagt Döpfner der Belegschaft. Aus heutiger Sicht hätte der Vorstand sich “schon vor einem halben Jahr von Julian Reichelt trennen müssen”.
weiterlesen auf turi2.de, spiegel.de (Paid), medieninsider.com (Paid)

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Diese Woche im FOCUS:
Politik: Was ist konservativ, Herr Spahn?
Grüne neue Welt: Deutschland macht sich fit fürs Klima.
Born in the USA: Barack Obama im Gespräch mit Bruce Springsteen.
Mehr zur aktuellen Ausgabe unter: www.focus-magazin.de

– NEWS –

Condé Nast macht Kerstin Weng, bisher Chef­redakteurin der “Instyle” von Burda, zur Chefin der “Vogue”. Kreativ- und Beauty-Chefin Stephanie Neureuter, eigentlich als Nach­folgerin von Ex-Chef­redakteurin Christiane Arp gehandelt, verlässt das Mode-Blatt zum Jahres­ende, hört “Clap”. “Vogue” steht unter Druck: Im Zuge von Spar­maßnahmen bei Condé Nast werden für die nationalen Ausgaben des Magazins künftig verstärkt Übersetzerinnen arbeiten.
wuv.de (Weng), clap-club.de (Neureuter), turi2.de (Background)


Linear geschrumpft: Die 16 Minister­präsidentinnen legen einen Entwurf zum Medien­änderungs­staats­vertrag vor. Demnach soll die lineare Ausstrahlung nur noch für Das Erste, das ZDF, die Dritten sowie 3sat und Arte vor­geschrieben sein. Überall sonst, etwa bei Spartenkanälen, sollen die Sender selbst über den Ausspielweg entscheiden können.
rnd.de, dwdl.de


stern: Die Leitende Redakteurin für Bezahl-Inhalte, Cordula Schmitz (Foto), verlässt das Magazin, bestätigt Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier “Meedia”. Schmitz war zuvor Vize-Chefredakteurin von stern.de. Beim Paid Content übernehmen Julia Rieke, die 2020 vom “Spiegel” zum “stern” kam, und Cornelia Fuchs, schreibt Stefan Winterbauer.
meedia.de, turi2.de (Background)


Republic, gemeinsamer Vermarkter von “FAZ” und “Süddeutscher Zeitung”, liegt im ersten halben Jahr seines Schaffens “zweistellig” über den addierten Einzel­umsätzen beider Titel des Vorjahreszeitraums, sagt “FAZ”-Vermarktungs­chef Ingo Müller bei “Horizont”. Als Grund nennt er u.a. eine “gestiegene Nachfrage nach Qualitäts­medien”.
horizont.net (Paid)


Maskiertes Magazin: Die Burda-Tochter Blue Ocean Entertainment bringt am Donnerstag ein Magazin zur ProSieben-Show The Masked Singer heraus, berichtet “Clap”. Das Heft kommt mit 30.000 Auflage für 4,99 Euro an den Kiosk. Es enthält u.a. zehn XXL-Poster mit den neuen Masken der aktuellen Staffel.
clap-club.de, blue-ocean.de


Science Busters: Der DRPR rügt die Pressestelle der Uni Hamburg – wegen “nachhaltiger Irritation der Öffentlichkeit”. Sie hatte im Februar eine Presseinfo zur “Studie zum Ursprung der Coronavirus-Pandemie” von Prof. Roland Wiesendanger veröffentlicht. Das Papier hatte nicht den üblichen Peer-Review durchlaufen.
drpr-online.de


Geld fürs Geld: Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna, der chinesische Internet-Konzern Tencent, Rocket-Internet-Gründer Oliver Samwer und weitere Investoren steigen beim Berliner Fintech Billie ein. Insgesamt fließen 100 Mio Dollar, die Bewertung liegt damit bei 640 Mio, schreibt der “Spiegel”.
“Spiegel” 43/2021, S. 73


Next try: Lager­personal von Amazon in den USA versucht erneut, eine Gewerkschaft zu gründen. Ziele der New Yorker Vereinigung sind u.a. höhere Löhne und mehr Urlaub. Amazon lehnt Gewerk­schaften weiter grundsätzlich ab. Ein erster Anlauf im US-Bundes­staat Alabama war im Frühjahr gescheitert.
deutschlandfunknova.de, spiegel.de, turi2.de (Background)


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Die vorbildliche CEO-Kommunikation bei Volkswagen
Wie es zum Surfbrett-Stunt von CEO Herbert Diess kam und wieso Linkedin das wahrscheinlich effektivste Tool der internen Kommunikation ist. Außerdem: Mit agilem Arbeiten mehr Tempo und bessere Ideen in der PR. Im neuen “PR Report”.
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Meistgeklickter Link heute Morgen: Schauspieler Alec Baldwin erschießt bei einem Western-Dreh in New Mexico eine Kamerafrau.
faz.net

– DEBATTE –

“Personalfragen löst man besser nicht in der Öffentlichkeit. Und Gespräche vertrauensvoll zu führen, heißt ja nicht, dass man sich mit Samthandschuhen anfasst.”

Annalena Baerbock versichert im “Spiegel”-Interview, dass in den Sondierungen auch “mal Tacheles” gesprochen wird – aber “hinter verschlossenen Türen.”
spiegel.de (Paid)


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Up, up and away: Bring deine Karriere zum Fliegen – als Verstärkung im turi2.de-Team.
turi2 ist der Kommunikationsclub für Medien, Wirtschaft und Politik und eine Erfolgsgeschichte. Wir wachsen – und suchen Dich als Redakteurin (m/w/d) für unseren Newsdienst. Wir bieten ein extrem nettes Team, zukunftssicheren Community-Journalismus, ortsunabhängige Arbeit und faire Bezahlung.
Mehr Infos hier.

Hörzu garniert Tipps der NDR-Ernährungs-Docs mit einer konkreten Produkt­empfehlung für ein Nahrungs­ergänzungs­mittel, berichtet Stefan Niggemeier. Der Hinweis stamme weder von den Ärztinnen selbst noch vom Verlag ihres Buchs. Von Schleich­werbung will Funke nichts wissen und bezeichnet die “beispielhafte Nennung” eines Produkts als “schnellen, leicht zugänglichen Lösungsansatz”.
uebermedien.de


Motel Mindestlohn: Motel-One-Gründer Dieter Müller fordert für die Hotellerie einen Mindestlohn von 12 Euro. Die Branche müsse ihre Beschäftigten “vernünftig bezahlen und ihnen vernünftige Arbeits­zeiten bieten”, sagt Müller der “Wirtschaftswoche”. Die Hotel-Kette habe in der Pandemie 800 Beschäftigte verloren.
wiwo.de (Kurzfassung), wiwo.de (Paid)


– INSPIRATION –

Hör-Tipp: DuMont-Chef Christoph Bauer (Foto) spricht im “Wiwo”-Podcast mit Beat Balzli über die Macht­stellung von Facebook und Co in Europa. Dass die Politik nur das Steuer­recht heran­ziehe, um Tech-Firmen zu regulieren, komme ihm “ein bisschen vor wie Al Capone, den sie am Ende als größten Mafiosi der Welt für eine falsche Steuer­erklärung drang­ekriegt haben”.
wiwo.de (62-Min-Audio)


Lese-Tipp: Die CDU sucht den Anschluss an die Moderne. Bloß: “Immer wenn es darum geht, mehr Frauen für wichtige Positionen in der Partei aufzustellen, dann scheint das Thema zu nerven”, resümieren Milena Hassenkamp, Anna Clauß und Kevin Hagen im “Spiegel”. Nun zeige sich, “dass Merkel ein Einzel­fall war: Für den Partei­vorsitz laufen sich aus­schließlich Männer warm”.
spiegel.de (Paid)


– Bild des Tages –

Angeln um Kompromisse: Unter wolken­verhangenem Himmel stehen SPD-Frau Franziska Giffey (4. von links), die Grüne Bettina Jarasch (5. von links) und Klaus Lederer (3. von links) von den Linken mit weiteren Vertreterinnen ihrer Parteien bei einem Foto­termin vor dem Brandenburger Tor. Das Shooting soll den Auftakt der Koalitions­gespräche für eine rot-rot-grüne Regierung in Berlin markieren. (Foto: Monika Skolimowska / dpa-Zentralbild / Picture Alliance)

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Das Erste zeigt heute eine weitere neue Folge der Reihe “Toni, männlich, Hebamme”. In “Gestohlene Träume” steht Geburtshelfer Toni zwischen zwei Frauen. Und das ist gar nicht so angenehm. Zwei neue Folgen der Reihe werden bereits gedreht. Alle Infos dazu finden Sie hier.


– BASTA –

Hyeper Hyeper: Influencerin Cathy Hummels gießt zusammen mit drei Little-Lunch-Männern ein Wellness-Getränk auf den Markt. Hye, so der Name des Trunks, soll die Stimmung verbessern und Energie liefern. Die 500 ml pro Flasche verhelfen womöglich zu schöneren Insta-Fotos – vor gemein­gefährlichen Manspreading-Attacken scheinen sie nicht zu schützen.
horizont.net, wuv.de, businessinsider.de


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