turi2 am Abend: Funke, Andreas Kösling, ARD-Kritik.

Redaktion: Tatjana Kerschbaumer, Eva Casper und Elisabeth Neuhaus


Grotkamps bauen Funke um – Schoo und Wüller gehen.
Frische Funken: Die Funke Mediengruppe verkündet nach der Erlaubnis des österreichischen Kartellamts zur Komplett-Übernahme durch Verlegerin Julia Becker und die Grotkamp-Familie große Umbaupläne. Die bisherigen Geschäftsführer Andreas Schoo und Michael Wüller sowie Zeitschriftenchef Michael Geringer verlassen Funke erwartungs­gemäß. Das neue Führungsteam bilden Christoph Rüth als Konzernchef mit Verantwortung für Regionalmedien und Digitales sowie die Neu-Geschäfts­führer­innen Andrea Glock und Simone Kasik. Bianca Pohlmann und Jochen Beckmann verantworten die Zeitschriften (Foto von links). Die neuen Eigentümer wollen Funke zudem in den nächsten zwei Jahren eine “Spartenstruktur mit schlanker Holding” verpassen.
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“Über Menschen” – ein Corona-Roman, der von Menschen in einem Dorf in Brandenburg handelt, das unter sandigem Boden und Trockenheit einerseits leidet und in dem kunterbunt AFD Wähler, Alltagsrassisten und Dorfnazis zusammen leben. Hier ein eindrucksvolles Video der Autorin Juli Zeh.

– NEWS –

Schon wieder Schluss: Andreas Kösling (Foto) verlässt Seven.One Entertainment, die TV- und Digitaleinheit von P7S1, nach nur wenigen Monaten wieder – wie das Unternehmen mitteilt “auf eigenen Wunsch”. Dafür stockt Seven.One aus den eigenen Reihen auf und beruft Lennart Harendza und Maximilian Klopsch in die Geschäftsführung. Güldag Prange soll im Frühjahr 2022 nach ihrer Elternzeit zum Führungsteam um Thomas Wagner stoßen.
horizont.net (Paid), turi2.de (Background)


Harte Worte: Die Landesarbeitsgemeinschaft Medien der Berliner Bündnis-Grünen kritisiert die ARD-Programmreform in einer Stellungnahme scharf. Polit-Magazine “zusammenzustreichen” und etwa den “Weltspiegel” “ins Abseits zu schieben” zeuge “von einem hohen Maß an Ignoranz für journalistische Leistungen”. Die ARD-Chefetage “biedere sich an ein jüngeres Publikum an”. Bei ARD-Programm­direktorin Christine Strobl (Foto) schwinge “eine gewisse politische Agenda mit”.
per Mail, turi2.de (Background)


Serviceplan schließt in der Corona-Krise das Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Umsatz von 488 Mio Euro ab, ein Plus von 9 %. Fast die Hälfte des Umsatzes kommt von Mediaplus und Plan.net, die um 11 % zulegen. Das internationale Geschäft bringt Serviceplan 120 Mio Euro ein, ein Zuwachs von 14 %.
horizont.net (Paid)


Netflix erhält für die Produktion der Serie 1899 die Rekordsumme von 10 Mio Euro vom German Motion Picture Fund. Insgesamt soll die Serie mindestens 40 Mio Euro kosten. “1899” handelt von europäischen Auswanderern auf dem Weg nach Amerika. Die vierte Staffel von Babylon Berlin streicht 6 Mio ein.
dwdl.de


Sky startet im September die Kanäle Sky Nature und Sky Documentaries. Der Pay-TV-Sender kündigt u.a. “Her Story” an, das Promi-Frauen wie Dunja Hayali porträtiert. Schauspieler Fahri Yardım reist in “SaFahri” in die Natur. Eine Doku zur Ibiza-Affäre und zum Unglück der Costa Concordia sollen ebenfalls kommen.
presseportal.de, meedia.de (Paid)


Aussteigen, bitte: VW verlängert den Vertrag der einzigen Konzern-Vorständin Hiltrud Werner nicht. Werner, 55, ist seit 2017 zuständig für Integrität und Recht und bleibt bis Anfang 2022. Grund für den Wolfsburger Abgang sind laut “Business Insider” Differenzen zwischen Werner und VW-Chef Herbert Diess.
businessinsider.de


Lufthansa verschiebt den auf heute angesetzten Start ihrer Comeback-Kampagne #TogetherAgain um etwa eine Woche. Als Grund nennt die Flug­gesell­schaft die Hochwasser-Katastrophe. Diese habe “alle Lufthanseat:innen tief bewegt, teilweise sind sie selbst betroffen”, teilt eine Sprecherin mit.
horizont.net (Paid)


Toyota geht auf Distanz zu den Olympischen Spielen und legt alle bereits produzierten Werbespots mit Olympia-Bezug auf Eis. Der japanische Autobauer ist einer der Hauptsponsoren der Sommerspiele in Tokio. Er begründet den Werbe-Rückzug mit der großen Olympia-Ablehnung in der japanischen Bevölkerung.
wiwo.de


Mic Drop: Investor Bill Ackman steigt doch nicht bei Universal Music ein, berichtet CNBC. Grund sind u.a. Probleme mit der US-Börsenaufsicht. Ackmann wollte sich über seinen Börsenmantel Pershing Square mit ursprünglich 4 Mrd Dollar an Universal Music beteiligen.
cnbc.com, turi2.de (Background)


Allianz gegen China: Joe Biden macht China für den größten Hacker-Angriff auf die USA der vergangenen Jahre verantwortlich. Rückendeckung bekommt er u.a. von der EU und der Nato. Zehntausende US-Firmen und -Behörden waren von dem Angriff auf Microsoft betroffen, der im März 2021 ans Licht kam.
sueddeutsche.de, wsj.com (Paid), turi2.de (Background)


Meistgeklickter Link heute Morgen: Armin Laschet entschuldigt sich im WDR ausführlich für seinen Lach-Ausrutscher zur Flutkatastrophe.
twitter.com

– DEBATTE –

“Ich bin mir sicher, dass es rein analoge Messen nicht mehr geben wird.”

Syzygy-Chefin Franziska von Lewinski glaubt, dass Messe-Konzepte in Zukunft Präsenz-Besucherinnen ebenso ansprechen müssen wie digitale Gäste.
horizont.net (Paid)


“Ich notiere mir viel aus Gesprächen und lese auch viel, um dann gute politische Entscheidungen zu treffen. Aber selbstkritisch muss ich sagen, dass so nicht unbedingt ein handwerklich gutes Buch entsteht, weil bei den dafür genutzten Notizen dann die Quellen fehlten.”

Grünen-Kanzler­kandidatin Annalena Baerbock sagt im “Spiegel”, dass sie ihr Buch aus heutiger Sicht hätte “anders schreiben müssen”. Durch die Diskussionen ums Buch seien nun “die wichtigen politischen Fragen” zu kurz gekommen.
spiegel.de (Paid)


Zählen Sterne: “Bild” wirft dem ZDF vor, die Ergebnisse einer Umfrage zum Umgang mit gendergerechter Sprache in den Medien unter den Teppich zu kehren. Demnach halten mehr als 70 % der Befragten Gender­sternchen und Co für “überhaupt nicht” oder “nicht so wichtig”. “Bild” kritisiert u.a., dass die Ergebnisse “kommentarlos und fast schon versteckt in einer langen Liste von Grafiken” veröffentlicht worden seien.
bild.de


Gegen den Untergang: Radiosender müssen aufhören, wie Radiosender zu denken, fordert Martin Liss. Statt “die tolle neue Single von XY” vor allen Sendern zuerst spielen zu wollen, sollten sie sich an Titanic orientieren: Der Film zähle zu den erfolgreichsten aller Zeiten, obwohl jeder wisse, “dass das Schiff am Ende untergeht”. Nicht was, sondern wie erzählt werde, sei entscheidend.
meedia.de


– INSPIRATION –

Video-Tipp: In der Bundes­presse­konferenz herrscht Ahnungs­losigkeit in Sachen Hoch­wasser­warnungen, zeigt Tilo Jung bei Jung & Naiv. Weder das Bundes­ministerium für Verkehr und digitale Infra­struktur noch das Bundes­innen­ministerium können erklären, “wer wann wie gewarnt wurde” – oder nicht. Stattdessen verweisen die Teil­nehmer­innen u.a. auf den Deutschen Wetterdienst.
youtube.com (10-Min-Video), twitter.com (Tweet Jung)


TV-Tipp: Das ZDF sendet heute Abend ab 20.15 Uhr einen kurzfristig angesetzten Themenabend zur Flut­katastrophe im Westen und Süden Deutschlands. Den Start macht die “ZDFzeit”-Doku “Trauer, Zerstörung, Hilfe – Die Tage nach der Flut”. Ab 22.45 Uhr hat Markus Lanz (Foto) in einem 90-minütigen Spezial u.a. Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens zu Gast.
presseportal.de, dwdl.de


Lese-Tipp: Der Londoner Stadtteil Notting Hill ist vor allem durch den gleichnamigen Hollywood-Film bekannt. Tim Lindemann beschreibt die Entwicklung vom Problemviertel, in dem weiße Arbeiterschicht und Einwanderer aufeinandertreffen, bis zur Instagram-tauglichen “Dorfästhetik” mit “kosmopolitischem Glamour”.
freitag.de


– Bild des Tages –

Abkühlung: Eine junge Eisbärin streckt die Pfote nach ihrem Dessert aus. Es sind rote Äpfel, eingefroren in einem Eisblock. Im Hintergrund sind schneebedeckte Felsen zu sehen. Das Tier lebt im Tennoji Zoo in der japanischen Stadt Osaka. Dort herrschen dieser Tage Temperaturen um die 35 Grad. (Foto: Mami Nagaoki / AP / Picture Alliance)

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DER TV-Tipp am Montag: “Green Book”. In dieser Tragikomödie über einen afro-amerikanischen Jazz-Pianisten, der in den 60er Jahren durch die von Rassismus geprägte USA tourt, glänzen Mahershala Ali und Viggo Mortensen. Alle Termine des ZDF-Sommerkinos und mehr Infos zu “Green Book” finden Sie hier.

– BASTA –

Ausgegruschelt: StudiVZ, zuletzt als VZ.net unter­wegs, überlebt auch sein Comeback nicht und schließt 15 Monate nach Start der Beta-Testversion endgültig die digitalen Tore. Die Macherinnen kämpfen gegen die Pleite – und Geeks dürfen sich freuen: Sie können ab 2022 unbehelligt von sozialer Interaktion auf SpieleVZ.net zocken.
businessinsider.de, blog.vz.net


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