Basta: 14-Jährige mit mehr als 3 Mio Insta-Followern fälschlicherweise für tot erklärt.

Stirb jung? Die 14-jährige Social-Media-Protzerin Lil Tay und ihr Bruder sind tot – so steht es zunächst auf Tays offiziellem Instagram-Account. Kurz darauf stellt sich heraus, dass das gar nicht stimmt. Gegenüber dem Portal TMZ stellt Tay klar: "Ich bin nicht tot." Jemand habe sich unbefugt Zugang zu ihrem Instagram-Account verschafft und die Meldung verbreitet. Wer auch immer hinter der Aktion steckt, weiß: Die Wieder­auf­erstehung hat sich als Marketing-Trick bewährt.
t-online.de, tmz.com

Zitat: Janina Kugel beobachtet Clickbaiting auf Linked-in.

"Es gibt zwar immer mehr Content. Ich beobachte leider aber auch, dass echte Inhalte immer weniger werden."

Managerin und Aufsichts­rätin Janina Kugel schreibt im "Manager Magazin", dass die Community auf Linked-in "sehr versiert" beim Clickbaiting sei. "Selbst im aufregendsten Job der Welt passieren nicht ständig Dinge, die teilenswert sind."
manager-magazin.de (€)

Reuters: Mehr als die Hälfte der anfänglichen Threads-User nutzt die App nicht mehr, sagt Mark Zuckerberg.

Am Wickel: Tech-Boss Mark Zuckerberg räumt gegenüber seiner Beleg­schaft ein, dass mehr als die Hälfte der ur­sprünglich 100 Mio Nutzer­innen den haus­eigenen Twitter-Konkurrenten Threads schon nicht mehr nutzen, meldet Reuters. Der Meta-Chef glaube jedoch, dass die Leute etwa mit zu­nehmender Feature-Zahl in der App zurück­kommen. Meta wolle die Bindung u.a. fördern, indem Leute auf Instagram "wichtige Threads sehen können", sagt Produkt­chef Chris Cox.
reuters.com

Gericht bestätigt Entlassung eines Polizisten, der Inhalte der “Neuen Rechten” likte.

Das gefällt der Demokratie: Die Ent­lassung eines 21-jährigen Polizisten in Berlin, der durch mehrere Likes von rassistischen und anti­semitischen Inhalten der "Neuen Rechten" auf­gefallen war, war rechtens, ent­scheidet das Ober­verwaltungs­gericht Berlin-Branden­burg. Es sei "un­verzicht­bar", dass sich Beamt­innen von ver­fassungs­feindlichen Gruppen und Bewegungen distanzierten, so das Gericht.
t-online.de, berlin.de

Abo-Modell für Instagram startet bald auch in Deutschland.

Paid Content: Rund ein­ein­halb Jahre nach den USA startet Instagram "in den kommenden Wochen" u.a. in Deutsch­land, Frank­reich, Italien und UK ein Abo-Modell, kündigt Meta an. Creator mit mehr als 10.000 Followern können ihren zahlenden Fans darüber Zu­gang zu exklusiven Inhalten und "High­lights" geben. Kosten­punkt: zwischen 99 Cent und 99.99 Dollar pro Monat.
about.instagram.com via techcrunch.com

epd: Bundesjustizministerium will 600.000-Euro-Förderung für HateAid streichen.


Ampel auf rot: Das Bundes­justiz­ministerium unter Marco Buschmann plant, die gemein­nützige Organisation HateAid ab 2024 nicht mehr mit 600.000 Euro pro Jahr zu fördern. HateAid unterstützt Menschen, die von Hass und Gewalt im Netz betroffen sind, auch juristisch. HateAid-Prokuristin Josephine Ballon (Foto) beklagt die vor­gesehene Haus­halts­kürzung. Sie träfe "das Herz­stück unserer Arbeit: die Betroffenen­beratung". Die Spar­maßnahme sei "angesichts stetig steigender Fall­zahlen ein katastrophales Zeichen" und komme "zu einer Zeit, in der rechts­extreme Bewegungen welt­weit Zu­lauf er­halten und Menschen auf der Straße wie im Netz attackiert werden". Hier zu sparen, heiße, die Demokratie "zum denkbar un­günstigsten Zeit­punkt zu schwächen", so Ballon. Die Organisation teilt mit, dass sie das der­zeitige Beratungs­angebot nicht aufrechterhalten könne, sollte das BMJ die Maß­nahme durch­setzen. Gegen­über epd bestätigt eine Sprecherin des BMJ, dass der Haus­halts­entwurf keine Mittel für HateAid mehr vorsieht. Das Ministerium stehe in Sachen Anschluss­finanzierung aber im Aus­tausch mit HateAid. Der neue Haus­halt wird in der zweiten Jahres­hälfte 2023 vom Bundes­tag beschlossen. Auch Politiker­innen wenden sich an HateAid, um sich gegen Online-Hass zu wehren, u.a. Renate Künast und Aline Abboud.
hateaid.org, evangelisch.de, sueddeutsche.de

Foto: Picture Alliance / Flashpic / Jens Krick + HateAid

Basta: Katze darf in Colorado Trauzeugin sein.

Cat Content: Ein Ehepaar aus Colorado gibt sich ein zweites Mal das Ja-Wort, weil es seine Heirats­urkunde verloren hat. Als Trau­zeugin fungiert die gemeinsame Katze Momo, die nach langer Übung mit der Pfote unter­tatzt. Ein TikTok-Video der Katzen-Hochzeit zählt inzwischen mehr als 1,1 Mio Likes – das erneute Ehe-Versprechen war also nicht für die Katz.
bunte.de

Hör-Tipp: Erfolgreicher TikTok-Creator Younes Zarou hat mit unlustigen Comedy-Videos angefangen.

Hör-Tipp: Mit 52 Mio Followern ist Younes Zarou der erfolgreichste TikTok-Creator Deutschlands. Angefangen hat seine Karriere mit selbstgedrehten Comedy-Videos bei Vine – das Problem: "Die waren nicht lustig", erinnert er sich im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer. Bei TikTok setzt er auf kreative Videos, die mit Farben und Perspektiven spielen. Mit seiner Creator-Agentur Totally MGMT hilft er bereits erfolgreichen Talenten aufs "nächste Level" und ermutigt sie, "vielleicht auch einfach mal einen anderen Weg zu gehen".
omr.com (82-Min-Audio)

Meta muss Fake-Anzeigen mit Hendrik Streeck proaktiv unterbinden.

Vollstreeckungsbescheid: Virologe Hendrik Streeck gewinnt im Eilverfahren gegen Meta, berichtet die "FAZ" – es geht um Fake-Anzeigen bei Facebook, die mit seinem Gesicht für Medizin- und Pharma-Produkte werben. Das Landgericht Bonn urteilt, dass Meta die Fake-Anzeigen nicht nur nach Hinweisen löschen, sondern proaktiv dafür sorgen muss, dass weitere Anzeigen gleicher Art gar nicht erst zur Veröffentlichung kommen.
faz.net (€)

Medienbericht: Anwalt droht Twitter-Konkurrent Threads von Meta mit Klage.


Vogel gegen Garn: Musk-Bude Twitter droht dem neuen Kurz­nach­richten-Konkurrenten Threads von Meta offen­bar mit einer Klage, meldet Semafor. Das US-Medium hat einen Brief von Anwalt Alex Spiro veröffentlicht. Darin wirft Spiro Mark Zucker­berg vor, für Threads vertrauliche Informationen von Twitter zu nutzen. So habe Meta im vergangenen Jahr "Dutzende" ehe­malige Twitter-Mit­arbeiter­innen ein­gestellt, um das interne Wissen des Wett­bewerbers an­zu­zapfen. Meta dementiert laut Semafor und gibt an, dass im Entwickler­team von Threads keine ehemaligen Twitter-Angestellten arbeiteten. Die Ansage in Richtung Zucker­berg kommt weniger als 24 Stunden nach dem Start des neuen Meta-Dienstes. Unternehmens­angaben zufolge sammelte Threads allein inner­halb der ersten zehn Stunden mehr als 10 Mio Nutzer-Profile. Seit seiner Über­nahme hat Elon Musk bei Twitter Tausende Mit­arbeiter­innen entlassen und den Dienst für nicht zahlende Nutzerinnen immer weiter eingeschränkt. Mehrere Promis haben sich von Twitter zurück­gezogen.
semafor.com via spiegel.de, techcrunch.com, cdn.sanity.io (Schreiben), turi2.de (Background)

Foto: Picture Alliance / Associated Press / Richard Drew

Offene regulatorische Fragen hindern Threads noch am Start in der EU.

Ohne EUch: Der Twitter-Klon Threads von Meta ist zum Start am Donnerstag noch nicht in der Europäischen Union verfügbar. Instagram verweist auf noch offene regulatorische Fragen. Threads gilt als potenziell größter Twitter-Konkurrent, weil alle Instagram-User den neuen Dienst mit ihrem Account nutzen können.
handelsblatt.com

EuGH: Auch Kartellamt darf Meta das Datensammeln verbieten.

Sammelverbot: Der Facebook-Mutter­konzern Meta erleidet eine Niederlage vor dem EuGH, der entscheidet, dass auch Kartell­behörden die Einhaltung des Daten­schutzes prüfen dürfen. Das Bundes­kartell­amt hatte Meta verboten, ohne Zustimmung Daten von Nutzern zu sammeln, die Webseiten außer­halb von Facebook aufrufen. Meta sah das Kartellamt dazu nicht befugt.
tagesschau.de, rnd.de

Neue Twitter-Chefin will Werbekunden zurückgewinnen.

Twitter will mit Video-Werbung und persönlicher Betreuung Werbekunden zurückgewinnen. Die neue Twitter-Chefin Linda Yaccarino habe den Beschäftigten laut "Financial Times" die Devise ausgegeben, sie müssten Werbe­kunden in persönlichen Gesprächen im "Nahkampf" überzeugen. Geplant seien u.a. Vollbild-Werbeanzeigen mit Ton sowie Kooperationen mit Promis. Zudem stehe Twitter in Verhandlungen über eine umfassende Werbe-Partnerschaft mit Google.
handelsblatt.com, businessinsider.com, ft.com (€)

Sport1 und Channel21 gründen Joint-Venture für Live-Shopping.

Sport1 gründet mit dem Teleshopping-Anbieter Channel21 das Joint-Venture Brandsome. Das Unternehmen will Marken neue Vertriebs- und Kommunikations­kanäle im Live-Shopping bieten – sowohl im TV, als auch in sozialen Netzwerken. Schon seit geraumer Zeit bespielt Channdel21 die Teleshopping-Strecke im Tages­programm von Sport1.
horizont.net (€)

Studie: Jugendliche verbringen knapp 64 Stunden pro Woche im Internet.

Digital Natives: Knapp 64 Stunden verbringen Jugendliche pro Woche im Internet, sagt die Jugend-Digitalstudie der Postbank. Das sind 5,7 Stunden mehr als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019, allerdings weniger als 2022 mit 67,8 Stunden pro Woche. Junge Frauen sind demnach häufiger online als junge Männer und nutzen stärker Smartphone und Tablets anstatt PCs.
horizont.net

Zahl des Tages: Mehr als 1.500 Anzeigen bei Facebook sollten Nutzer zu Anlagen animieren.

Zahl des Tages: Ein mehr als 1.500 Werbeanzeigen umspannendes Betrugs­netzwerk haben Desinformations­expertinnen der Software-Firma Checkfirst bei Facebook entdeckt. Mithilfe gefälschter News-Seiten sowie gekaperten Influencer-Profilen sollten Nutzer dazu gebracht werden, ihr Geld auf vermeintlichen Anlage-Plattformen zu investieren.
faz.net

Hör-Tipp: TikTok-Manager Karsten Samland rät, mehr Energie in die Video-Einstieg zu investieren.

Hör-Tipp: Auf TikTok einen viralen Erfolg zu landen, ist ein bisschen, "wie in einem leeren Pool schwimmen zu lernen – man muss es einfach machen", sagt Karsten Samland, Head of Entertainment Operations bei TikTok, im Podcast der Medientage Mitteldeutschland. Er rät, statt mit ausgearbeitetem Konzept lieber mit einer Idee loszulegen und daraus zu lernen. Medien­unternehmen und Marken empfiehlt Samland, mehr Zeit und Energie in den Einstieg zu investieren: TikTok-Videos seien wie ein Blind-Date – innerhalb von zwei Sekunden müsse klar werden, warum es für Nutzer relevant ist. Er warnt: "Auf gar keinen Fall langweilig sein", Werbespots wie im TV funktionierten bei TikTok gar nicht.
spotify.com (17-Min-Audio)

Zitat: Influencerin Annette Weber über einen “unangenehmen” Werbe-Fehlgriff.

"Viele meiner Followerinnen haben die Kopfhörer gekauft und waren nicht zufrieden damit. Deren Enttäuschung und Ärger über das Produkt sind auf mich zurückgefallen, denn die Käuferinnen hatten mir vertraut."

Influencerin und Ex-"InStyle"-Chef­redakteurin Annette Weber spricht im großen Marken-Interview für die turi2 edition #21 über ein "äußerst unangenehmes, aber wichtiges Learning": Einmal habe sie Kopfhörer beworben, ohne sie ausgiebig zu testen. Das Urteil ihres Sohnes: "totaler Fernost-Schrott".
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)

Alle Geschichten der turi2 edition #21 – direkt hier im Browser als E-Paper:

Zitat: Bahn-Vorstand Michael Peterson schätzt ungefiltertes Feedback bei Linked-in.

"Linked-in ist keine Einbahnstraße. Ich freue mich, neue Kontakte zu knüpfen und in den Dialog mit meinen Follower:innen zu gehen. Ungefiltertes Feedback ist mir wichtig. Und das gilt explizit auch für Kritik, solange der respektvolle Umgang miteinander gewahrt ist."

Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr bei der Deutschen Bahn, erklärt, warum Linked-in für ihn ein wichtiger Kommunikationskanal ist, "an dem heute kein Vorstand mehr vorbeikommt".
linkedin.com, turi2.de/edition21 (Interview mit Peterson in der turi2 edition #21 Marken)

Zitat: Whistleblowerin Frances Haugen warnt vor der Gefahr sozialer Medien für Kinder.

"Ich erinnere gerne daran, dass wir gerade ausrasten, weil KI irgendwann mal Kinder töten wird, dabei haben wir doch schon eine KI, die Kinder tötet."

Whistleblowerin Frances Haugen warnt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" vor den Gefahren sozialer Medien. Die Suizid­raten für Kinder und Jugendliche gingen in den USA "steil nach oben".
sueddeutsche.de (€)

YouTube entfernt keine Videos mehr, die Falschbehauptungen über US-Wahlen verbreiten.

YouTube entfernt künftig keine Videos mehr von seiner Plattform, die Falsch­behauptungen zu US-Wahlen verbreiten. Das Löschen entsprechender Inhalte berge die Gefahr, "politische Äußerungen einzuschränken, ohne das Risiko von Gewalt oder anderen realen Schäden signifikant zu verringern", teilt der Konzern mit. YouTube hatte nach der US-Wahl 2020 angekündigt, Videos zu löschen, die u.a. den Wahlsieg von Joe Biden anzweifeln.
huffpost.com, turi2.de (Background)

PwC startet Metaverse-Büro “Virtual Space” für Meetings.

Teuerverse: Die Beratung PwC legt sich eine Metaverse-Präsenz zu und investiert dafür einen "mittleren ein­stelligen Millionen­betrag", hört das "Handels­blatt". Das Unter­nehmen will die Platt­form namens "Virtual Spaces" künftig u.a. für Bewerbungs­gespräche und andere Meetings nutzen. "Das Metaverse ist da und wird bleiben", glaubt PwC-Chef Clemens Koch.
handelsblatt.com (€)

Twitter verlässt freiwilliges EU-Abkommen gegen Desinformation.

Twitter kehrt einer freiwilligen EU-Vereinbarung gegen Desinformation den Rücken, teilt EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton mit. Schon zuletzt hatte der Kurz­nachrichten­dienst deutlich weniger Infos über Fake-Accounts und Faktenchecks geliefert als andere Unternehmen wie Google oder Meta. Am 25. August tritt das EU-Gesetz über Digitale Dienste in Kraft. Breton mahnt, Twitter könne sich davor nicht verstecken.
tagesschau.de, reuters.com

Rewe beerdigt mangels Interesse Coupon-Chatbot bei Instagram.

Rewesion: Die Supermarkt-Kette Rewe schickt ihren Chatbot bei Instagram nach vier Monaten in den Ruhestand. Der "Spar-Assistent" sollte auf Angebote und Coupons hinweisen. Die Zahl der registrierten Nutzer und das wöchentliche Wachstum zeigten jedoch, "dass der Service aktuell für nicht genügend Menschen relevant ist", schreibt Media Director Jan Flemming bei Linked-in.
linkedin.com via wuv.de (€)

Zahl des Tages: WhatsApp ermöglicht Bearbeitung von Nachrichten bis 15 Minuten nach dem Versand.

Zahl des Tages: Bis zu 15 Minuten nach dem Versand können WhatsApp-Nutzer ihre Nachrichten künftig bearbeiten. Die Empfänger können zwar sehen, dass die Nachricht bearbeitet wurde, aber nicht konkret was. Die Neuerung soll in den kommenden Wochen weltweit für alle verfügbar sein.
tagesschau.de, blog.whatsapp.com

TikTok klagt gegen Verbot in Montana.


TikToks Taktik: Die chinesische Video-App TikTok reicht Klage gegen das Verbot im US-Bundesstaat Montana ein. "Wir fechten das verfassungs­widrige TikTok-Verbot von Montana an, um unser Unternehmen und Hundert­tausende TikTok-Nutzer in Montana zu schützen", teilt das Unternehmen via Twitter mit. Es gebe eine Reihe von Präzedenzfällen, die TikTok nach eigener Auffassung in eine juristisch starke Position bringen. Montana ist der erste US-Bundestaat, der es Plattformen ab Januar 2024 verbietet, die TikTok-App zum Download anzubieten. In den USA gibt es schon seit Längerem Bestrebungen, TikTok zu verbannen. Hintergrund sind Befürchtungen, chinesische Behörden und Geheim­dienste könnten via Tiktok Informationen über US-Nutzerinnen sammeln und sie politisch beeinflussen. Die Klagen von TikTok und einer Gruppe von Nutzerinnen könnten das Inkraft­treten der Gesetzes in Montana verzögern oder verhindern.
rnd.de, techcrunch.com, theverge.com, turi2.de (Background)

Foto von Explosion am Pentagon ist ein Fake.

Falscher Alarm: Ein gefälschtes Foto einer angeblichen Explosion am Pentagon lässt die US-Aktienmärkte für einige Minuten taumeln. Das Bild, das über soziale Medien Verbreitung fand, zeigt eine große Rauchwolke neben dem US-Verteidigungs­ministerium und wurde vermutlich von Künstlicher Intelligenz generiert. Das Pentagon stellt klar, dass es keine Explosion gegeben hat.
rp-online.de, n-tv.de, twitter.com

USA: Influencer in Montana gehen gegen TikTok-Verbot vor.

Wollen weitertanzen: Fünf TikTok-Influencer klagen gegen das für 2024 geplante Verbot des Kurz­video-Dienstes im US-Bundes­staat Montana. Sie sehen ihr in der Verfassung verankertes Recht auf Rede­freiheit verletzt. Zudem meinen die Klägerinnen, dass der Bundes­staat mit dem Verbot seine Befugnisse überschreite. Dieser argumentiert mit der nationalen Sicher­heit. Die vom chinesischen Konzern Bytedance betriebene App steht in Verdacht, Nutzer­daten auszuspähen.
taz.de, tagesschau.de, turi2.de (Background)

Elon Musk kündigt seinen Rücktritt als Twitter-CEO und eine Nachfolgerin an.

Zweite Reihe: Twitter-Eigner Elon Musk kündigt seinen Rücktritt als Vorstands­chef des Kurz­nachrichten­dienstes an. Er habe eine Nach­folgerin gefunden, die in etwa sechs Woche anfange, twittert Musk, ohne einen Namen zu nennen. Er selbst beschränke sich dann auf seine Rolle als Executive Chairman and Chief Technology Officer.
twitter.com, theverge.com

ZDF Digital liefert mehr Online-Inhalte zu Fußball-Spielen.

ZDF baut ab der Saison 2023/24 seine Online-Sport­berichterstattung aus. Die 100%-ige Tochter ZDF Digital wird Zusammen­fassungen für zahl­reiche Fußball­spiele der 1. und 2. Bundes­liga, der Frauen-Bundes­liga, des DFB-Pokals, der Champions League und der Nations League produzieren, die u.a. bei YouTube und in der ZDF-Mediathek abrufbar sind. Bereits seit 2016 beliefert ZDF Digital die digitalen Kanäle und Social-Media-Plattformen des "Aktuellen Sport­studios" mit Inhalten.
per Mail

Zahl des Tages: WhatsApp-Account lässt sich nun auf vier Geräten nutzen.

Zahl des Tages: Auf bis zu 4 Smartphones können Nutzer künftig WhatsApp verwenden – bisher war ein Account an ein Gerät und eine Nummer gebunden. Als Einsatz­beispiel nennt WhatsApp etwa Klein­unternehmen, bei denen mehrere Beschäftigte von ihren Geräten Zugriff auf einen Geschäfts­account haben.
welt.de, techcrunch.com

EU-Kommission legt fest, welche großen Webseiten besonderer Kontrolle unterliegen.

Größe verpflichtet: Die EU-Kommission definiert zunächst 19 Online-Dienste als "Very Large Online Platforms", kurz Vlops, für die künftig besonders strenge Regeln gelten, berichtet das "Handelsblatt". Die Anbieter müssen u.a. offenlegen, nach welchen Kriterien sie Inhalte an ihre Nutzer ausspielen. Betroffen sind Dienste mit mindestens 45 Mio aktiven Nutzern, z.B. Amazon Marketplace, Facebook, Instagram, Tiktok und Twitter, aber auch Booking.com und Zalando.
handelsblatt.com (€)

Video-Tipp: Walulis nimmt nordkoreanische Feel-Good-Propaganda auf TikTok auf’s Korn.

Video-Tipp: Philipp Walulis nimmt den kuriosen TikTok-Trend unter die Lupe, bei dem Influencer den vermeintlich normalen Alltag in Nordkorea dokumentieren. Mal zeigen die Bilder einen Bahnhof, den es gar nicht gibt, mal Schwestern beim Einkaufen oder glückliche Bauern bei der Landarbeit. Ob es sich dabei wirklich um staatlich kontrollierte Propaganda handelt, ist unklar.
funk.net (11-min-Video)

Twitter entfernt kostenlose Verifikationshäkchen.

Abgehakt: Der Kurznachrichtendienst Twitter entfernt wie angekündigt blaue Häkchen, mit denen bisher Promi-Accounts verifiziert wurden. Ab sofort erhalten nur noch zahlende Abonnenten das Symbol, ohne dass Twitter allerdings die Echtheit der Profile überprüft. Eine tatsächliche Verifizierung gibt es nur noch für Unternehmensprofile.
rp-online.de, theverge.com, turi2.de (Background)

Zahl des Tages: Facebook-Nutzer in den USA können Anspruch auf 725-Mio-Dollar-Vergleich anmelden.

Zahl des Tages: Insgesamt 725 Mio Dollar sind aus dem Vergleich einer Sammelklage gegen Facebook zu verteilen. In dem Fall ging es um den Vorwurf der Weitergabe von Nutzerdaten an Cambridge Analytica. Bis zum 25. August können alle Menschen in den USA ihren Anspruch anmelden, die in den vergangenen 15 Jahren ein Facebook-Konto hatten. Wie hoch die Entschädigung ausfällt, hängt von der Zahl der angemeldeten Ansprüche ab.
businessinsider.com, theverge.com

Instagram erlaubt jetzt bis zu fünf Links im Profil.

Gelinkt: Instagram ermöglicht künftig bis zu fünf Links im Profil – bisher war nur einer möglich. Damit gräbt die Foto-App "Link in Bio"-Anbieter wie Linktree ein Stück weit das Wasser ab: Bisher müssen Nutzer auf Dritt­anbieter ausweichen, um mehrere Links in ihrem Profil zu platzieren. Instagram begründet die Erweiterung mit der Nachfrage von Content Creatorn.
techcrunch.com, mediapost.com

Warum vertikales Storytelling wichtig für Medienhäuser ist – Aylin Güler über die “FAZ” auf TikTok.


Vertikal-Artistin: Wer als Medien­unternehmen Marken­bekanntheit bei jungen Menschen schaffen möchte, ist mit seinem Auftritt bei TikTok dicht an der Zielgruppe, schreibt Aylin Güler im Magazin Republic Media. Sie verantwortet in der Online-Redaktion der “FAZ” das Thema “Vertical Storytelling” und weiß aus Erfahrung: TikTok-Videos brauchen eine eigene Bildsprache und angepasste grafische Elemente. Die Zweit­verwertung von Inhalten aus anderen Plattformen, etwa Instagram oder Facebook, gelinge nicht immer. Weiterlesen >>>

NPR verabschiedet sich wegen falscher Einordnung von Twitter.

Bye, bye, Elon: Der US-Radiosender NPR zieht sich komplett von Twitter zurück und legt seine mehr als 50 Accounts auf Eis. Vorausgegangen ist ein Streit über die Einordnung des unabhängigen Senders durch Twitter als staatlich kontrolliertes Medium. Zwar klassiert Twitter NPR inzwischen als ein "von der Regierung finanziertes Medium", jedoch stimmt auch das nicht: Weniger ein 1 % des Budgets von 300 Mio Dollar kommt aus staatlichen Mitteln.
npr.org, handelsblatt.com

Justizministerium plant richterliche Account-Sperren gegen Hass im Netz.

Sperrung als letztes Mittel: Das Bundes­justiz­ministerium legt Eckpunkte für ein "Gesetz gegen digitale Gewalt" vor, berichtet das ARD-Haupt­stadt­studio. Menschen, die in den sozialen Netzwerken angegriffen werden, sollen "unter gewissen Voraus­setzungen" per Gericht eine Account-Sperre verlangen können, wenn sich nicht heraus­finden lässt, wer hinter einen Account steckt. Es müsse sich jedoch um "schwer­wiegende Persönlichkeits­verletzungen", zudem müsse die Sperre "verhältnismäßig" sein.
tagesschau.de

Zitat: DJV-Chef Frank Überall fordert Ende der Willkür von Elon Musk.

"Das gestörte Verhältnis von Musk zur Presse­freiheit ist fast schon legendär. Seit dem Erwerb von Twitter missbraucht er seine Macht­fülle hemmungs­los gegen Medien und Journalistinnen und Journalisten, die nicht auf seiner Linie sind."

DJV-Chef Frank Überall fordert von Twitter ein Ende der "Willkür" von Elon Musk, der unabhängige Medien wie die BBC "selbstherrlich" in die Nähe von staatlich gelenkten Propagandakanälen rückt.
djv.de

Hör-Tipp: Marcus Wolter sieht bisher keinen Austausch von Talenten zwischen Twitch und TV.

Hör-Tipp: Als Chef von Banijay Germany, dem deutschen Ableger des welt­größten unabhängigen Content-Produzenten, baut Marcus Wolter "eine Art Bayern München des Produzenten­marktes" auf. Im OMR-Podcast von Philipp Westermeyer erzählt Wolter, dass TV-Sender nach wie vor mit Abstand die wichtigsten Kunden sind, dennoch sei TikTok ein wachsendes Geschäft. Fernsehen und Live-Streaming wie Twitch seien "zwei Plattformen, die nebeneinander herlaufen", einen großen Wechsel von Content Creatorn ins TV gebe es "bisher nicht".
omr.com (92-Min-Audio)

Twitter tauscht Hunde-Logo wieder gegen Vogel aus.

Twitter macht nach vier Tagen mit Hund als Logo die Kehrtwende und holt den blauen Vogel zurück. Am Montag hatte Twitter-Eigner Elon Musk als Macht­demonstration, ohne Ankündigung und Erklärung, das Vogel-Logo gegen den Hund der Krypto­währung Dogecoin ausgetauscht, wodurch der Kurs zeitweise um bis zu ein Drittel anstieg.
wiwo.de, turi2.de (Background)

Basta: Bei Markus Söder spielt die Musik.

Er liebt den DJ: Markus Söder lässt das Internet nach seiner Nahrungsaufnahme nun auch an seinem Musik­geschmack teilhaben. Bei Spotify veröffentlicht er die Playlist #SöderSongs mit Titeln wie Die Legende lebt, Fly me to the Moon oder Will you still love me tomorrow. Rio Reisers König von Deutschland hat Söder sicher nur vorüber­gehend von der Playlist gelöscht.
bild.de, twitter.com/Markus_Soeder, spotify.com (Playlist)

Basta: Elon Musk löst Barack Obama als Twitter-König ab.

König im eigenen Land: Tech-Milliardär Elon Musk löst Barack Obama als meistgefolgte Person auf Twitter ab. Den Weg dahin hat er sich selbst geebnet. Musk hatte nach der Übernahme unter anderem einen Feed eingeführt, der besonders polarisierende Nutzer in den Vordergrund rückt. Endlich zahlt sich das Herumschrauben am Twitter-Feed wirklich aus.
spiegel.de

Meta denkt laut “Financial Times” über Verzicht politischer Werbung in Europa nach.

No Political Correctness: Facebook-Mutterkonzern Meta denkt laut "Financial Times" darüber nach, in Europa künftig auf politische Werbung zu verzichten. Grund sind Bedenken, die EU-Vorgaben gegen Desinformation einhalten zu können. Ein geplantes EU-Gesetz verpflichtet Tech-Konzerne dazu, Daten zu politischer Werbung offenzulegen und droht bei Verstößen mit Strafzahlungen von bis zu 4 % des weltweiten Umsatzes.
derstandard.de, ft.com (€)

Gericht: Abwertender Facebook-Kommentar gegen Sawsan Chebli ist “noch” Meinungsfreiheit.

Hirn und Hass: Die Bezeichnung "dämliches Stück Hirn-Vakuum" für die SPD-Politikerin Sawsan Chebli fällt unter die Meinungs­freiheit, urteilt das Land­gericht Heilbronn. Es liege keine Schmähung im ver­fassungs­rechtlichen Sinn vor. Eine Klage Cheblis weist das Gericht damit ab. Die Politikerin, bis 2021 Staats­sekretärin in Berlin, hatte sich damit gegen einen Facebook-Kommentar aus dem Jahr 2020 wehren wollen. Chebli sieht die Entscheidung als "fatales Signal". Hass und Hetze seien keine Meinung.
faz.net

Zitat: Sawsan Chebli twittert heute bedachter als früher, wird aber oft vom Shitstorm überrascht.

"Ich twittere heute zumindest deutlich weniger intuitiv als zu Beginn. Tatsächlich ist es aber meistens so, dass bei Tweets, bei denen ich vorher mit einem Shitstorm gerechnet habe, nichts passiert – umgekehrt aber einer losbricht, wenn ich nicht damit gerechnet habe."

Für SPD-Politikerin Sawsan Chebli ist ein Rückzug von Twitter keine Option. Sie sagt, sie lässt das "Gift in Buchstaben", wie sie Hass im Netz bezeichnet, nicht mehr so tief eindringen und fordert mehr Zivilcourage gegen Hass im Netz.
faz.net

Meta arbeitet an einem Twitter-Konkurrenten.

Wurm-Klau? Unter dem Decknamen P92 arbeitet Meta an einer Konkurrenz-App zu Twitter, bestätigt die Facebook-Mutter dem Online-Magazin Moneycontrol. Der neue Dienst soll text­basiert und genauso dezentral auf­gestellt sein wie Mastodon. Dem Bericht zufolge sollen Nutzer­innen den Twitter-Konkurrenten via Insta-Login nutzen können. Seit der Über­nahme durch Elon Musk kriselt es bei Twitter. Zahlreiche User des Kurz­nachrichten­dienstes sehen sich nach Alternativen um.
moneycontrol.com via mashable.com

Spotify lädt mit neuem Design wieder mehr zum Entdecken ein.

Spotify krempelt seine App um und präsentiert auf dem Start-Screen künftig Kurzvideos und Kacheln mit Musik-Vorstellungen, Podcast- oder Hörbuch-Ausschnitten. Mit dem neuen Design will der größte Musik-Streaming­dienst mehr aussehen wie Instagram, YouTube oder TikTok – und damit Land zurück­gewinnen: Vor allem der chinesische Kurvideo-Dienst dient vielen Nutzern inzwischen als Mittel, um neue Musik zu entdecken. Auch Videos und Video-Podcast sollen bei Spotify eine größere Rolle spielen.
welt.de, faz.net, theverge.com