turi2.tv: Peter Kloeppel macht einen Bogen um YouTube.


Beständigkeit ist die Basis des Erfolgs von RTL Aktuell, sagt Chefmoderator Peter Kloeppel, 56, vor der heutigen Sendung Nummer 10.000. Nachrichten sind Vertrauenssache und dazu gehören vertraute Gesichter vor der Kamera, sagt Kloeppel im Branchenfernsehen turi2.tv. Zuschauer denken gerne: "Wenn die Leute mir das erzählen, dann stimmt das auch."
 
Mit breiter Brust blickt Kloeppel auf die Zeit nach dem Jubiläum - und will möglichst wenig ändern, bis auf Geschichten und Darstellungsformen, die niemand erwartet - einen rappenden Reporter zum Beispiel.
 
Kloeppels privater Medienkonsum ist klassisch - und soll es auch bleiben, verrät er im Interview. "Ich gucke wenig YouTube, weil ich keine Zeit habe", sagt er. "Wenn ich abends zuhause bin, bin ich ein klassischer Fernsehzuschauer. Das große, weite Internet beackere ich erschöpfend in anderen Bereichen, aber nicht auf YouTube."
turi2.tv (6-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Roland Freund startet das dpa next lab.


News-Neustart: Die dpa beginnt Montag mit ihrem Projekt zur inneren Einkehr und schickt drei Redakteure ins "dpa next lab". Dort wollen sie drei Monate lang abseits des Alltags Arbeitsweisen überdenken, neue Produkte entwickeln und "agile Prozesse" in die Redaktion bringen, sagt Lab-Leiter Roland Freund dem Branchenfernsehen turi2.tv. "Das Lab liefert eine Initialzündung, die wir schnell in den Alltag übertragen wollen." dpa-Journalisten sollen Themen visueller denken und "multimediale Pakete" schnüren.
 
Die neuen Schreibtische im Berliner Coworking-Space Betahaus stehen nur 1,5 Kilometer vom Newsroom entfernt, aber abseits des täglichen Ticker-Terrors. Freund will "raus aus den Alltäglichkeiten, raus aus den Routinen. Ich kann keine Acht-Stunden-Schicht absolvieren und nebenbei die Agentur neu erfinden."
 
Mit Inlandschef Roland Freund zieht auch Wirtschaftschefin Antje Homburger um: "Die hat bei uns die Aufgabe: machen, machen, machen!" Für den nerdigen Part ist Entwicklungsredakteur Martin Virtel zuständig, der auch im Newslab der Technik-Tochter dpa-infocom arbeitet. Laufend sollen Gäste hinzukommen, etwa aus dem Vertrieb. Auch dpa-Kunden werden im Betahaus vorbeischauen. Freund bereitete das Lab mit Besuchen bei Süddeutsche.de, t-online.de und regionalen Zeitungsredaktionen vor.
turi2.tv (3-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de (Background)

turi2.tv: Wanja S. Oberhof von Newscase glaubt an die Zeitungs-Flatrate.


News-Aggregatoren sind Verlegertum 2.0, behauptet Mediengründer Wanja S. Oberhof im turi2.tv-Interview. Sein Berliner Startup Newscase - früher niiu - sei der zeitgemäße Vertrieb für digitale Inhalte. Für eine 9,99-Euro-Flatrate stehen rund 100 Zeitungen zur Verfügung.
 
Oberhof tritt gegen Giganten wie die gerade entstehenden Angebote Apple News und Springers Upday an. Die Konkurrenz schade nicht, sie belebe das Geschäft, spricht sich Oberhof selbst Mut zu. "Der ganze Markt steht erst am Anfang." Zudem habe Newscase seine "Überlebensfähigkeit bewiesen."
 
Das stimmt gewissermaßen: Schon 2007 trat der damals 21-jährige Oberhof an, um die personalisierte Zeitung niiu an Berliner Haushalte zu bringen. Die Idee scheiterte, wandelte sich ins Digitale. Doch Oberhof macht weiter: Bislang sammelte er 2,5 Mio Euro von Investoren und der Investitionsbank Berlin ein.
turi2.tv (4-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2), itunes.apple.com (App für iPhone und iPad), play. google.com (App für Android), torial.com (Background Newscase)

turi2.tv: Norbert Grundei glaubt, dass Radio auch Video braucht.


Radio ohne Video geht nicht mehr, sagt N-Joy-Programmchef Norbert Grundei im turi2.tv-Interview. "In den sozialen Netzwerken ist es tatsächlich schwierig, mit einem klassischen Audio-Angebot unterwegs zu sein", sagt der Mitgründer der jungen NDR-Welle. "Facebook bevorzugt Video in seiner Strategie."
 
Grundei stellt seine Moderatoren nicht nur vor das Mikro, sondern auch vor die Kamera. "Themen denken wir von Anfang an crossmedial", sagt der 42-Jährige. Die Probleme vieler Verlage habe der NDR zum Glück nicht: TV-Kompetenz gebe es im Haus genug, die Volontäre werden trimedial ausgebildet.
 
Radiomann Grundei graut es aber vor dem Tag, an dem Facebook das Schicksal seines Programms in den Händen hält. "Die absolute Abhängigkeit von Drittplattformen würde mir sehr viel Sorge machen", sagt Grundei. Noch habe die lineare Nutzung mit 1,4 Mio täglichen N-Joy-Hörern den Überhang – über die Sender-Website erreiche N-Joy aber immer weniger Menschen.
 
Die Branche steuere gegen – mit eigenen Plattformen: Grundei lobt die Sender-Initiative Radioplayer Deutschland und hofft auf den Siegeszug des Digitalradios DAB+.
turi2.tv (5-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Michaela Kammerbauer nimmt Verlagen die Video-Angst.


Video-Angebote überfordern viele Verlage, sagt Michaela Kammerbauer, COO des Vermarkters Clipkit. Dennoch rät sie im Branchenfernsehen turi2.tv: "Startet doch erstmal." Nur dann werde klar, welche Inhalte die Nutzer akzeptieren. Und nur was akzeptiert wird, könne wachsen. "Der Konsum nimmt stetig zu, die Nachfrage der Werbekunden auch. Da ist noch Potenzial zu holen für Verlage."
 
"Auch für kleine Verlage kann sich Video lohnen – mit einer guten Mischung", sagt Kammerbauer. Nur Filme aus der Pampa machen noch keinen Erfolg aus – überregionale News müssen her. "Es gibt viele, die bereits verstanden haben, dass Video ein sehr interessantes Medium ist, das Nutzer auf der Seite bindet."
 
Kammerbauer vermarktet mit Clipkit, liefert aber auch Player-Technologien und überregionalen Content. Auf Verlags-Websites taucht das Unternehmen nicht auf, sondern bleibt als Dienstleister im Hintergrund.
turi2.tv (4-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Jan Honsel will Pinterest zum Traffic-Treiber machen.


Teilbarkeit ist die neue Währung im Geschäft mit Inhalten. Verlage sollten deshalb Inhalte schaffen, die teilbar und nicht nur konsumierbar sind, sagt Pinterest-Chef Jan Honsel im turi2.tv-Interview. Wichtiger werden Bilder: "In den Social Networks wird immer mehr visueller Content geteilt, viel weniger der Text-Content."
 
Honsel, bis Ende 2013 Verlagsleiter der Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien, versucht heute Verlagen das Netzwerk Pinterest schmackhaft zu machen. Er verspricht deutsche Nutzerzahlen "in ordentlicher Millionengröße" und eine engagierte Community: "Es gibt Content-Player in Amerika, bei denen wir den größten Anteil des Referrer-Traffics liefern. In den meisten Fällen sind wir Nummer Zwei."
 
Pinterest kämpft um Aufmerksamkeit auf dem vollen Social-Markt zwischen Facebook, YouTube, Twitter, WhatsApp und Instagram – Honsel arbeitet daran, dass immer mehr Seiten den Pinterest-Button bekommen. So können Inhalte auf eigenen Boards abgelegt und weiter geteilt werden. Auf diesem Weg könnten Verlage neue Nutzer erreichen, verspricht Honsel: "Jede Pin-Impression ist eine Brand-Impression."
turi2.tv (5-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Meinolf Ellers über das mörderische Tempo digitaler Innovationen.


Die digitale Welle türmt sich jetzt erst richtig auf, glaubt Meinolf Ellers von dpa-infocom - und schickt mit Blick auf den US-Markt eine Warnung an die deutschen Verlage: "Wenn ich sehe, wie die das Tempo verschärfen, wird es für uns verdammt schwer, da Schritt zu halten." Ellers hält im turi2.tv-Interview fest: "Das Karussell der digitalen Medientransformation hat sich noch einmal enorm beschleunigt."
 
Verlage sollten nicht zögern und mutig neue Leute in ihre Büros holen. dpa-infocom hält sich dafür das Gründer-Trainingslager Next Media Accelerator. "Digitale Talente gibt es überall", sagt Ellers, fragt aber skeptisch: "Sehen die Talente Verlagshäuser als ihre Partner?"
 
Neu-Denker Ellers, seit 15 Jahren der Innovationen-Analyst bei dpa, empfiehlt eine Parallel-Strategie: Mit Startups verbünden und sie einfach mal machen lassen, zugleich das alte Haus kräftig umbauen. Für das Business mit Inhalten sieht Ellers naturgemäß eine goldene Zukunft: "Die Faszination für Information, für Inhalte ist ungebrochen. Die Menschen konsumieren mehr Inhalte denn je."
turi2.tv (7-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Julia Stein über die Macht des Recherche-Tankers.


Der Recherche-Gigant aus "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR ist nötiger denn je, sagt die Vize-Investigativchefin des NDR, Julia Stein. Auch wenn sich Privatsender und manche Verlage auf den Kopf stellen: "Wenn wir große Datenmengen haben, können wir heutzutage gar nicht anders als zusammenzuarbeiten", meint Stein im Branchenfernsehen turi2.tv.
 
Intransparent findet sie das, was Öffentlich-Rechtliche und "SZ" gemeinsam machen überhaupt nicht - auch wenn viele Fragen offen bleiben. Was verdient Verbund-Chef Georg Mascolo denn nun? "Das weiß ich auch nicht, aber wir wissen ja auch nicht was andere Menschen verdienen", sagt Stein.
 
Die Vorsitzende des Netzwerks Recherche versichert aber hoch und heilig, dass jede Redaktion auch im Rechercheverbund unabhängig arbeite. Es gebe, "in dem Sinne keine Geldflüsse oder Subventionierungen, Geld des Öffentlich-Rechtlichen, das Richtung 'Süddeutsche Zeitung' wandert. Da haben wir getrennte Bücher." Viele Kollegen und die privaten Sender wird das nicht überzeugen.
turi2.tv (5-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2), cicero.de (Background), faz.net (Sender-Kritik)

turi2.tv: Matthias Hardeel von Twipe über E-Paper-Publishing.


Wer digital erfolgreich sein will sollte E-Paper nicht vergessen, meint Matthias Hardeel vom belgischen Verlags-Dienstleister Twipe. Das Unternehmen aus Leuven drängt auf den deutschen Markt und umwirbt Verlage, die mit ihrem gedruckten Kern-Produkt ohne viel Aufwand auch auf Tablets und Smartphones gut aussehen möchten. "Sehr viele Häuser geben noch auf Papier aus und sind erfolgreich. Wir sehen aber viel Verbesserungspotenzial", sagt Hardeel.
 
Er verspricht im turi2.tv-Interview, Twipe-Anwender könnten "auf Knopfdruck digital publizieren" - eine Arbeitsstunde pro Tag reiche aus um ein ein E-Paper zu generieren, das an diverse Bildschirme angepasst ist. Zu den Kunden zählen "De Standaard" und das niederländische "NRC Handelsblad". Genaue Preise mag Hardeel nicht verraten, lockt aber mit einem Preismodell, das auf Erfolgsbeteiligung aufbaut.
 
Im 1. Quartal dieses Jahres lag die E-Paper-Auflage deutscher Zeitungen bei 733.000, laut BDZV ein Wachstum von 30 %.
turi2.tv (5-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Promi-Anwalt Christian Schertz über die rauen Sitten des Boulevards.


Permanenten kalkulierten Rechtsbruch wirft Promi-Medienanwalt Christian Schertz der Funke Gruppe vor. Ihr Käseblättchen Die Aktuelle sei "eine der aggressivsten Boulevardzeitungen überhaupt", sagt der 49-Jährige im turi2.tv-Interview. Beinahe jede Woche müsse seine Kanzlei gegen "Die Aktuelle" vorgehen.
 
Blätter wie dieses haben die Anwaltskosten wohl schon fest im Redaktionsetat eingepreist. "Und wenn die Anwälte kommen kostet die Unterlassungserklärung vielleicht 800 Euro und selbst wenn Schertz dann mit Schmerzensgeld kommt – mehr als 10.000 kommt da auch nicht raus."
 
Für Schertz wiederum lohnt sich dieses Spiel – seine Kanzlei floriert. "In diesem tradierten Yellow-Press-Bereich haben wir durch die Konkurrenz der Verlage immer mehr zu tun", sagt er. Verlage wie Bauer, Burda und Springer mit ihren Boulevard- und Yellow-Press-Medien hätten "weiterhin gut gefüllte Kriegskassen". Von Einsparungen keine Spur.
 
Ganz im Gegenteil: Medienrechtler Schertz beobachtet eine Verrohung - und ist bereit für den Kampf um die Persönlichkeitsrechte seiner Mandanten: "Solange sich der kalkulierte Rechtsbruch weiter lohnt, werden diese Magazine diese Dinge weiter tun und müssen meines Erachtens durch zivilrechtliche, teilweise auch strafrechtliche Maßnahmen davon abgehalten werden."
turi2.tv (6-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Wie Olaf Conrad mit der Zeitungstreuhand Titel retten will.


Kooperieren statt konsolidieren lautet die Zukunft deutscher Regionalzeitungen, meint der frühere Gruner + Jahr-Manager Olaf Conrad. Als Gründer der Deutschen Zeitungstreuhand will er kleinere Titel vor dem sicheren Tod bewahren. Der Trend zur Konsolidierung sei "richtig und wichtig", sagt Conrad im turi2.tv-Interview, "aber die Konsolidierung alleine wird nicht zum Ziel führen, sie kann nur einen Aufschub schaffen".
 
Mit der Treuhand will der ehemalige "stern"-Verlagsleiter und DPV-Geschäftsführer den Boden für eine Zusammenarbeit vom Anzeigengeschäft über die Technologie bis hin zur gemeinsamen Produktion des Zeitungsmantels bereiten.
 
Dabei gehe es nicht um Sparen, Kürzen, Streichen, verteidigt Conrad seine Idee. Die Zeitungstreuhand sei neutraler Dritter - kein Handlanger größerer Verlage, die sich kleine Titel einverleiben. Kleine Verlage sollten im Treuhand-Verbund selbst "unternehmerisch aktiv" bleiben und sich an der Treuhand beteiligen.
turi2.tv (4-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), kress.de (Background)

turi2.tv: Leyendecker gibt Ressortleitung ab und liebäugelt mit Abschied vom Journalismus.


Ein Großmeister geht - schrittweise: Hans Leyendecker, die Investigativ-Ikone der "Süddeutschen Zeitung", kündigt beim Branchenfernsehen turi2.tv seinen Rücktritt als Ressortleiter für 2016 an und denkt laut darüber nach, komplett aufzuhören. "Es gibt ein ganz anderes Leben neben dem Journalismus", sagt der 66 Jahre alte Ressortleiter im Interview mit Jens Twiehaus. Mehr Balance im Leben wünscht sich Leyendecker, "von daher kann ich mir gut vorstellen, dass ich sage: 'Das war's.'"

Drei Lebensmodelle werden im Hause Leyendecker diskutiert: Weitermachen als Pauschalist, in einen "anderen Bereich" wechseln - oder das Altenteil genießen. Genug zu tun gibt es zu Hause: "Ich bin verheiratet seit 43 Jahren, werde bald 70, meine Frau wird bald 70. Ich hab fünf Kinder, acht Enkel."

Über Leyendeckers Nachfolge ist bereits entschieden - den Namen des neuen Ressortleiters will Leyendecker aber nicht verraten. Namentlich lobt er im Interview die Kollegen Bastian Obermayer, Jahrgang 1977, und Frederik Obermaier, Jahrgang 1984. Mit ihnen bricht eine neue Zeit an, denn im Netz wühlen und Daten durchforsten mag Leyendecker gar nicht: "Ich habe junge Leute, die das ganz erfolgreich machen und es dem alten Mann nicht mehr zumuten, das zu lernen."
turi2.tv (5-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Christoph Krachten gibt YouTube-Nachhilfe.


Leute, glotzt mehr YouTube, rät Ex-Mediakraft-Manager Christoph Krachten den Managern großer Sender im turi2.tv-Interview. "Die verstehen nicht wirklich wie Online-Video funktioniert", sagt Krachten, selbst ein Urgestein der Branche mit seinem Interview-Kanal Clixoom. Wer gut sein will, müsse verstehen wann Videos genau wie Fernsehen funktionieren - und an welchen Stellen ganz anders. Das zu kapieren geht nur durch praktische Erfahrung. "Deshalb sind 15-Jährige deutlich erfolgreicher als ein milliardenschweres Medienunternehmen."
 
Für Einsteiger empfiehlt Krachten ganz im Sinne der eigenen Haushaltskasse das von ihm mitverfasste YouTube-Buch - und die offizielle, kostenlose Bedienungsanleitung des Google-Unternehmens namens Playbook. Welche Inhalte werden noch größer? Wissenschaft, Kochen und überhaupt: "Es wird immer mehr Inhalte geben, die es im Fernsehen gibt."
turi2.tv (3-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: YouTuber “Dr. Allwissend” lästert übers Fernsehen.


Ein bisschen mehr Üben sollten große Medienmarken auf YouTube, rät Webvideo-Start Borja Schwember alias Doktor Allwissend. Mit mehr als 30 Mio Video-Klicks im Rücken lästert der rotbärtige Profi-Schlaumeier im turi2.tv-Interview: "Es gibt Kanäle oder Sender die ihre Sachen einfach da hochladen und dann passiert nicht so viel."
 
Medienmacher sollten sich an dem orientieren, was die YouTuber schon längst tun: mit ihrem Publikum interagieren, die persönliche Ansprache wählen, kooperieren. "Denn wenn man ganz alleine sein Ding macht, wird's schwer", sagt Schwember, selbst kein Einzelkämpfer, sondern unter Vertrag beim Netzwerk Endemol beyond.
 
Der Enddreißiger, ein gelernter Koch und Kommunikationswissenschaftler, erreicht auch Zuschauer seiner Alterskohorte - vor allem aber Nutzer zwischen 18 und 34. Viel TV-sozialisiertes Publikum also, das er dem klassischen Fernsehen klaut? Schwember ist das egal: "Wenn das Fernsehen zu langweilig geworden ist für diese Zielgruppe - dann kann ich ja nichts dafür."
turi2.tv (2-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de (YouTube-Tipps von "AlexiBexi", 5-Min-Video)

turi2.tv: NZZ-Chef Veit Dengler über Innovationen in der Zeitung.


Die Zeitung lebt, glaubt NZZ-Chef Veit Dengler. Er will sich nicht nur "auf neue Baustellen konzentrieren", sondern Innovationen auch ins Kernprodukt Zeitung bringen, sagt der gebürtige Österreicher im turi2.tv-Interview. Dengler denkt die Funktion der Print-Zeitung neu. Sie sei heute nicht mehr für den Nachrichtenüberblick da.
 
Ziel aller Innovationen sei eine möglichst breite Basis zahlender Kunden - und die sollten sich bitte selber aussuchen, ob sie Papier oder ein Smartphone in der Hand halten wollen. Ganz so großzügig wie mit seinen Kunden geht Dengler selten zur Sache - Margrit Sprecher beschrieb den CEO in der "Zeit" jüngst als hammerharten Durchregierer. Dengler selbst (Lieblings-Vokabeln: schnell, entschlossen, gründlich) kommentiert das ohne erkennbare Emotion: "Es geht nie geräuschlos."
turi2.tv (2-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de (Teil 1, 3-Min-Video)

turi2.tv: NZZ-Chef Veit Dengler über seinen Innovationen-Turbo.


Jedes Quartal ein neues Produkt, lautet das Streber-Ziel von NZZ-Geschäftsführer Veit Dengler. Der Österreicher mit Stationen bei McKinsey, T-Mobile und Dell duldet keine Schweizer Gemächlichkeit beim Traditionsblatt und drückt auf die Tube. "Aus dem laufenden Betrieb heraus wollen wir Innovation generieren", erklärt Dengler im turi2.tv-Interview.
 
Sein Kurs: Nicht in Startups investieren, sondern im publizistischen Kerngeschäft besser werden und "die Nische in der Produktdifferenzierung suchen". Für Dengler ist es höchst unbefriedigend, dass die NZZ zu 90 % in die kleine Schweiz hinein verkauft. Darum setzt der Österreicher auch auf die Heimat, wo nzz.at sich ohne eine gedruckte Schwester bewähren muss. "Das ist nicht einfach", sagt Dengler, "weil niemand hat auf die NZZ gewartet."
turi2.tv (3-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de (Interview Teil 2, 2-Min-Video)

turi2.tv: Schibsted verfolgt Nutzer auf dem Smartphone.



Mehr Geld durch Targeting verdient Schibsted in Schweden. Werbe-Spezialistin Frida Kvarnström erläutert im turi2.tv-Interview knapp und unverblümt, wie Anzeigenabteilung und Redaktion die Geodaten mobiler Nutzer ausbeuten, um Werbung und Inhalte auf den Punkt auszuspielen. Nutzer der Schibsted-Medien, die sich im Stadion ein Fußballspiel anschauen, bekommen gezielt Bier-Werbung ausgespielt. "Denn in Schweden ist Fußball und Bier eine wirklich gute Kombination", sagt Kvarnström - um ein paar Werbe-Kronen einzustreichen.
 
Auch im Inhalte-Geschäft bieten sich Geofencing und Beacon-Technologie - ganz allgemein: das Verfolgen der Nutzer - hervorragend an, um Inhalte mit geringen Streuverlusten auszuspielen. Das "Aftonbladet" etwa nutzte Geodaten, um festzustellen, wer bei den Grill-Weltmeisterschaften vor Ort zuschaute. Diese Nutzer bekamen dann das Video von Aftonbladet TV besonders prominent angeboten.
 
Und wie ist das mit dem Datenschutz? "Wir versuchen so transparent wie möglich mit unseren Nutzern umzugehen und bieten die Möglichkeit eines Opt-ins und Opt-outs", antwortet Kvarnström, macht sich aber keine Sorgen um Ärger mit Datenschützern: "Die Schweden gehen sehr offen mit ihren Daten um – sie wissen, womit sie online bezahlen."
turi2.tv (3-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: AlexiBexi über seinen Pakt mit dem NDR.



TV-Sender, paktiert mit YouTubern, fordert der Selfmade-Videostar Alexander "AlexiBexi" Böhm. Seine Kooperation mit dem NDR sei für beide Seiten ein Erfolg. Die derben, schnellen, akzentuierten Videos bringen dem Sender Zuschauer außerhalb der Rentner-Zielgruppen, AlexiBexi sieht darin die Möglichkeit sich weiter zu entwickeln.
 
"Ich kann nicht die nächsten zehn Jahre den Erklärbär machen, das ist ja Quatsch, ich will mich auch selbst entwickeln und ausprobieren", sagt Böhm, der Regie studierte und neben seinen YouTube-Produktionen als Sprecher für Werbeproduktionen arbeitet.
 
Böhm ist gut im Geschäft und kann über mangelndes Selbstbewusstsein nicht klagen, wie seine Antwort auf folgende Frage beweist: Ob das Rezept Hol-dir-einen-YouTuber-und-du-hast-Erfolg immer aufgeht? "Wenn Leute wie meine Wenigkeit mitmachen, schon!"
turi2.tv (5-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

interview2: Ralf Ressmann über die Chancen der Apple Watch.


Findet eure Nische auf der Smartwatch, fordert Ralf Ressmann im turi2.tv-Interview von den Verlegern. Der Europa-Direktor des Zeitungs-Verbandes WAN-IFRA sieht in der Apple Watch den Startpunkt einer "neuen User Journey". Auch Regionalverlage sollten den Anschluss nicht verpassen: "Wir haben doch beim iPhone gesehen, was innerhalb von sieben Jahren passiert ist!" Deshalb gilt: "Wir müssen wie die Goldgräber unseren Claim abstecken."
 
Und ja, das kostet, räumt Ressmann ein: "Es ist ein weiterer Kanal, in den Publisher investieren müssen, aber noch nicht direkt Geld zurück kriegen." Priorität hat für ihn das Ausprobieren des passenden Angebots. Einen Fehler sollten Redaktionen gleich vermeiden: Für jeden Quatsch eine Push-Mitteilung schicken – oder die Mitteilung rausjagen, bevor der Artikel auf der Seite steht.
turi2.tv (5-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de (Background)

interview2: Peter Hogenkamp übers Scheitern.


Zum Startup-Unternehmer geboren ist Peter Hogenkamp: "Ich kann nichts anderes richtig gut als Startups", sagt der ehemalige Digital-Chef der "NZZ" im turi2.tv-Interview. Mit seiner Art "sympathisch, bodenständig und direkt" war Hogenkamp im Zürcher Verlagshaus nicht immer "komplett konzernkompatibel", sagt er. Aus heutiger Sicht würde er daher nicht wieder zu einem großen Verlag gehen. "Erfolgreiches Scheitern" ist für Hogenkamp daher auch die Erkenntnis: "Ich weiß jetzt, was ich nicht mehr machen möchte."

Die Einführung einer Paywall bei der "NZZ" nennt er eine "Defensiv-Maßnahme", glaubt aber nicht an einen wirtschaftlichen Erfolg. Wenn Verlage davon sprechen, dass Paid Content alternativlos sei, dann meinen sie "alternativlos für sich" und haben die Rechnung ohne die Leser gemacht. Denn die haben "mehr Alternativen an ähnlichen Content zu kommen, als die Verlagsmanager denken", bremst Hogenkamp die Euphorie.
turi2.tv (4-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.tv (Peter Hogenkamp über Niuws)

interview2: Mounira Latrache über YouTubes Spielwiese in Berlin.


Nicht nur senden, auch empfangen ist die wichtigste Lektion für erfolgreiche Webvideos, sagt YouTube-Mitarbeiterin Mounira Latrache. Wer als Unternehmen erfolgreich sein will, müsse sich zunächst diese Einstellung bei den Kinderzimmer-Produzenten abgucken. "Sie nehmen das Feedback der Zuseher sehr, sehr ernst", beschreibt Latrache das Rezept unabhängiger Produzenten. "Das ist Teil ihrer Videos. Es ist sehr speziell, aber auch deren Erfolgsgeheimnis."
 
YouTube professionalisiert seit Kurzem unabhängige Kreative und lässt sie im Berliner Creator Space experimentieren. Als Leiterin beschreibt Latrache das Konzept: YouTube stellt Kulissen, Equipment und Know-How, damit Inhalte noch besser werden und die Neuen von den Erfolgreichen lernen. "Wir wollen, dass alle, die kreativ mit Video was machen wollen, die Möglichkeit haben neue Dinge zu lernen", sagt Latrache – und lädt auch Video-Macher aus Verlagen auf ihre Spielwiese ein.
turi2.tv (3-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2.tv), turi2.de (Background)

interview2: Mattias Hjelmstedt, Magine TV.


Mattias Hjelmstedt braucht zum fernsehen keinen Fernseher. Wenn der Chef und Gründer des schwedischen Streaming-Anbieters Magine TV davon spricht, dass er Fernsehen schaut, meint er meist weniger den Bildschirm im Wohnzimmer, sondern eher die Fernseh-Inhalte, sagt Hjelmstedt im Interview mit turi2.tv. Sein Dienst streamt, ähnlich wie Zattoo, Live-TV übers Netz auf den Computer, auf Smartphones oder Tablets und ersetzt damit den Kabelanschluss oder die Satellitenschüssel auf dem Dach. Sofern es die Rechteinhaber erlauben, können die Nutzer das Programm bis zu sieben Tage lang auch nachträglich noch abrufen.

Gegenüber anderen Streaming-Anbietern wie Netflix oder Amazon sieht Hjelmstedt sich im Vorteil, weil er beliebte TV-Inhalte wie etwa Serien durch die Ausstrahlung bei den TV-Sendern bereits auf seiner Plattform hat. "Wir müssen keine eigenen Inhalte produzieren", sagt er selbstbewusst. Im Gegensatz zum Kabel-TV sind für Magine TV selbst Nischen-Inhalte, für die es vielleicht nur 15.000 Zuschauer gibt, immer noch interessant. Egal ob live oder on-Demand, vor oder nach der Ausstrahlung im linearen Fernsehen - für die Zuschauer mache das immer seltener einen Unterschied.
turi2.tv (5-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2.tv)

interview2: Juliane Leopold über das Rezept für viralen Erfolg.


Emotionales Aufrühren ist das A und O, wenn Inhalte im Netz Erfolg haben sollen. Lustig, herzerweichend oder packend – mindestens eines dieser Kriterien muss erfüllt sein, sagt BuzzFeed-Deutschland-Chefin Juliane Leopold. Sie glaubt im Interview von turi2.tv, dass emotionale Komponenten jedes Nachrichten-Thema zu einem digitalen Klick-Hit machen. BuzzFeed könne selbst das Freihandels-Abkommen TTIP netztypisch erzählen: "Wir würden versuchen herauszustellen, wie TTIP das Leben einzelner Menschen betrifft."

Thematisch gebe es keine Beschränkungen, sagt Leopold. Jeden Tag was ausprobieren stehe auf dem Programm ihres Berliner Redaktionsteams: "Wir kennen keine Scheuklappen." Die BuzzFeed-Zentrale in den USA lässt dazu freie Hand, berichtet die frühere Zeit-Online-Redakteurin: "Bisher schwebt keine Klick-Peitsche über meinem Haupt."
turi2.tv (3-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2.tv), turi2.tv (2-Min-Fragebogen)

interview2: YouTube-Manager Ben McOwen Wilson über Chancen für TV-Macher.


Die Angst der TV-Häuser vor YouTube stellt den Video-Giganten vor Herausforderungen. Partner-Manager Ben McOwen Wilson erzählt im Interview bei turi2.tv, dass viele Anbieter sich wehren, bestimmte Inhalte auf YouTube zu teilen. "Viele arbeiten mit uns an Clips, aber nicht an Longform-Inhalten. Wir verstehen das und haben kein Problem damit", sagt McOwen Wilson, der in Europa, dem Nahen Osten und Afrika mit Sendern und Produzenten verhandelt.

Mit britischem Charme wirbt der Ex-Angestellte von ITV um Vertrauen und verspricht: "Wir helfen, Inhalte noch erfolgreicher zu machen." Die Profis von YouTube wüssten schließlich am besten, wie Inhalte fürs Netz besser teilbar und für Nutzer auffindbar werden. YouTube glaube an die Kraft der Story: "Die Welt der Inhalte-Verbreitung hat sich enorm verändert. Der Wunsch gute Geschichten zu erzählen und sie Zuschauern zu präsentieren ist so stark wie einst, als TV-Macher begannen TV zu machen."
turi2.tv (4-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2.tv)

interview2: Stefan Lange, News Republic.


Ein Newsaggregator mit Segen der Verlage ist die Nachrichten-App News Republic. Anders als der unbeliebte, aber notwendige Traffic-Lieferant Google News zeigt die App "ausschließlich lizenzierte Inhalte", erklärt Stefan Lange, Contry Manager für Deutschland und Spanien, im Interview mit turi2.tv. Statt nur Snippets und Links gibt es in der App den kompletten Text zu lesen, der deutlich mit einem Logo den "Contentgebers" versehen ist. Die Erlöse aus Werbe-Einlendungen teilt News Republic mit den Verlagen.
 
International hat News Republic über 1.000 Inhalte-Anbieter an Bord, in Deutschland rühmt sich Lange mit "knapp 200 Medien". Darunter sind große Namen wie die Nachrichten-Agenturen dpa und Reuters, aber auch Publikumstitel wie der stern oder Special-Interest-Magazine wie Connect und der Kicker sowie eine Reihe Spezial-Blogs. Die Menge an teilnehmenden Medien biete Nutzern die Möglichkeit zur "360-Grad-Information", sagt Lange.
turi2.tv (3-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2.tv)

interview2: Emily Forbes, Seenit.


Werbefilmchen aus Nutzervideos erstellt das Londoner Startup Seenit. Über die Plattform der Firma können Marken und Medienhäuser Smartphone-Clips einsammeln und aus dem eingesandten Material schnell und kostengünstig Imagevideos oder Kurzfilme zusammenschneiden. Der Effekt: "Echte Menschen mit echten Botschaften" tragen viel stärker zur Markenbindung bei als Hochglanz-Imagevideos, erklärt Seenit-Mitgründerin Emily Forbes im Interview mit turi2.tv. Vielen Nutzern reiche als Entlohnung der Ruhm. Kleine Preise oder der Zugang zu Exklusiv-Inhalten seien zusätzliche Anreize.
 
Auch Medienunternehmen nutzen die Plattform bereits: So haben zum Beispiel Reporter von Bauer Media bei einer Filmpremiere in London Videos am roten Teppich gemacht und waren dabei wesentlich flexibler als mit einem professionellen Kamera-Team. Zur London Fashion Week lieferten Modeblogger mit ihren Handy-Videos für Grazia und The Debrief einen Einblick ins Innenleben des Modezirkusses.
turi2.tv (5-Minuten-Video im YouTube-Kanal von turi2.tv)

Offenlegung: Das Interview entstand im Rahmen der "FCP Innovations Tour" nach London, zu der turi2 von der VDZ Akademie eingeladen war.

interview2: Peter Hogenkamp über Niuws.


Wie Twitter, nur ohne den ganzen Lärm drumherum - so beschreibt Peter Hogenkamp die Idee hinter der Nachrichten-App Niuws. Der ehemalige Digital-Chef der "NZZ" ist heute Investor und CEO beim Schweizer Startup Newscron, das Entscheidern täglich handkuratierte News zu Spezial-Themen liefert. Selbst typische Entscheidermedien wie etwa das "Handelsblatt" seien "noch nicht sehr digital", konstatiert Hogenkamp im Interview mit turi2.tv. Finanziert durch Sponsoring von "Boxen", so heißen die Themen-Kanäle bei Niuws, und Native Advertising wollen die Schweizer eine Nische besetzen, ohne dabei in Konkurrenz zu großen Playern wie Spiegel Online oder der "NZZ" zu treten. Hogenkamp ist auch zufrieden, die "zweite oder dritte News-App" auf dem Smartphone zu sein, wenn die Nutzer die anderen ausgelesen haben.
turi2.tv (4-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Pauline Tillmann berichtet mit femininem Fokus.


Fünf Minuten Fame für Frauen in aller Welt – das ist das journalistische Ziel von Pauline Tillmann. Die Chefredakteurin von Deine Korrespondentin erzählt die feminine Sicht auf globale Probleme. Das digitale Abo ihres Angebots wird ab dem dritten Artikel zehn Euro pro Monat kosten. Content und Community gehen Hand in Hand, Workshops und Bildungsreisen inklusive.
 
Die Journalistin mit Sitz St. Petersburg will Geschichten aus aller Welt erzählen, die nur Frauen recherchieren können: "Es gibt Regionen in der Welt wie Indien, Afghanistan und Syrien, wo nur Journalistinnen über Themen berichten können, an die Männer nicht herankommen." Die freien Korrespondentinnen leben in Uganda, Argentinien und Israel.
turi2.tv (4-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2), turi2.tv (Fragebogen Pauline Tillmann)

turi2.tv: Jonas Wixforth über Web-Experimente des WDR.


Erfolg auf YouTube ist keine Frage des Geldes, glaubt Jonas Wixforth vom WDR. Der Mitentwickler des Formats WDR #3sechzich kritisiert: "Geld ist bei uns viel zu oft eine Ausrede, Dinge nicht zu machen." Sein Team habe kein riesengroßes Budget für die tägliche Arbeit auf YouTube und Instagram. #3sechzich liefere trotzdem TV-Ersatz für die Zielgruppe der 20- bis 30-Jährigen.
 
Stefan Niggemeier begleitete den Start im Januar mit purer Ablehnung, was Wixforth natürlich gar nicht schmeckte: Witzigerweise kämen gerade die Medienkritiker "aus der Ecke", die sonst forderten, das öffentlich-rechtliche Fernsehen solle mehr ausprobieren. "Mund abwischen und weitermachen haben wir da gesagt." Die konstruktivste Kritik komme ohnehin aus der Community. Sorry, @niggi!
turi2.tv (5-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

interview2: Karsten Lohmeyer übers Geldverdienen im Netz.


Der Königsweg zum Glück ist längst verschüttet, sagt Karsten Lohmeyer. Verlage, die im Internet Geld verdienen wollen, müssen sich "von klassischen Erlösmodellen trennen, kreativ sein und neue Wege finden". Dazu gehört auch, bekannte und eingeführte Print-Marken zu nutzen, um "über die Marke Zusatzprodukte zu verkaufen", rät der Web-Experte im Interview mit turi2.tv. Beindruckt ist Lohmeyer von Springers Digital-Strategie: Die machen zwar auch "nicht alles richtig, aber sehr konsequent". Grundsätzlich rät Lohmeyer: "Wir müssen uns von der Mittelmäßigkeit verabschieden". Schließlich würdigt nicht nur Google besondere, einzigartige Inhalte, "sondern auch der Leser".
turi2.tv (2-Min-Video im turi2-Kanal bei YouTube), turi2.tv (Interview Lohmeyer über Content Marketing), turi2.tv (fragebogen2 Lohmeyer)

turi2.tv: James Pallot erzählt Storys in virtuellen Welten.


Virtuelle Realität eröffnet Medien emotionale Dimensionen des Storytelling, wirbt James Pallot. Der Ex-Chef von Conde Nast Digital zieht als Pate des Immersive Journalism durch die Lande – findet für seine Emblematic Group aber keinen deutschen Partner. Die BBC ist längst am Thema dran.
 
VR-Storytelling, etwa Project Syria, "erzeugt ein tiefes Gefühl der Empathie", sagt Pallot. Medienhäuser bräuchten für einen ersten Test nur die Lust am Rumprobieren. "Inzwischen können wir Stücke schnell produzieren, schnell genug um in den Nachrichten-Kreislauf hineinzukommen."
turi2.tv (5-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.tv (Interview mit VR-Experte Janssen)

turi2.tv: Elmar Theveßen über die Zwickmühle des ZDF.


Verkauft sich das ZDF an Facebook? Nachrichtenchef Elmar Theveßen streitet das nicht ab. In seinem neuen News-Format heute+ gilt ab Montag Facebook first: Die Redaktion streut ihre Inhalte erst über soziale Netzwerke und packt sie dann in eine Fernseh-Sendung.
 
"Wir kommen aus der Zwickmühle nicht raus", gibt Theveßen zu. Er rechnet vor: 160.000 Leute unter 40 Jahren gucken die "heute"-Sendung, aber 700.000 zumeist junge Menschen folgen dem ZDF im Netz. "Dann habe ich doch keine andere Wahl als unsere Angebote auch auf diesem Wege an die User zu bringen." Für "heute+" denke die Redaktion online und konzentriere sich auf die Interaktion mit Nutzern: "Die Fernseh-Ausstrahlung ist das Nachrangige."
turi2.tv (3-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2), turi2.tv („heute+“-Moderator Bröckerhoff)

turi2.tv: Christian Bollert blickt in eine goldene Podcast-Zukunft.


Radio erlebt seinen zweiten Frühling, weil Millionen Menschen Audio-Inhalte vom Smartphone konsumieren wollen, glaubt Christian Bollert. Der Radio-Vordenker und Gründer von detektor.fm sieht "wahnsinnig viele Nutzungsszenarien, in denen Audio das beste Medium für mobiles Internet ist". Verlage würden dies nun erkennen: Bollert lässt seine Sprecher Zeitungs-Texte vorlesen, schon länger für "SZ" und "Zeit", neuerdings auch für die App Phonicle, die unter anderem "FAZ" und "Handelsblatt" hörbar macht.
 
Giganten wie Spotify jagen Bollert keine Angst ein – im Gegenteil: "Spotify sorgt dafür, dass Leute mobil Audio nutzen." Richtig sauer ist Bollert hingegen auf radio.de: Der Aggregator nutze teuer produzierte Inhalte, ohne Sender daran zu beteiligen. Auch wenn detektor.fm grundsätzliche alle neuen Anbieter auf dem Markt als Chance sehe – an radio.de will Bollert sich nicht verschenken.
turi2.tv (5-Minuten-Interview im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de (Background Phonicle)

turi2.tv: Daniel Bröckerhoff über die neuen ZDF-Nachrichten “heute+”.


 
Von der Nachrichten-Kanzel runterkommen will der neue ZDF-Moderator Daniel Bröckerhoff in heute+. Pastorale Verkündigungen sind passé, der Dialog mit der Zuschauer-Welt stehe über allem, sagt Bröckerhoff. Montag um 23.50 Uhr geht "heute+" erstmals auf Sendung im klassischen TV.
 
Die Machart werde in andere Flaggschiffe des ZDF ausstrahlen – doch allzu viele Erwartungen soll bitte keiner haben. „Nachrichten sind halt Nachrichten“, sagt der Poster-Boy des deutschen Journalismus fast schon in merkelscher Inhaltsleere. Auch zum Thema, wie lang es noch News im klassischen TV geben wird, mag sich Bröckerhoff nicht festlegen. Seiner Tochter sei es heute schon egal, ob sie Kabel-TV, Internet-Fernsehen oder Videos in einer App schaue.
turi2.tv (4-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de (Background)

interview2: Karsten Lohmeyer, The Digitale.


Mit Geschichten Produkte verkaufen will Karsten Lohmeyer, 42, als Editorial Diretor bei The Digitale. Die Content-Marketing-Firma unter dem Dach der Deutschen Telekom versucht, mit anregendem Storytelling statt plumper Werbebotschaften für die Produkte ihrer Kunden begeistern. "Mit einer reinen Verkaufsseite erreichen Sie heutzutage keine Leute mehr", sagt Lohmeyer im Interview mit turi2.tv.

Unternehmen, die bei Google oder Facebook wahrgenommen werden wollen, müssen entweder in Werbung investierern oder in Inhalte, die den Leser verzücken: "Oh, ist ja toll, die erzählen mir eine Geschichte." Das gelingt umso besser, "je weniger werblich" ein Text ist und "je mehr Nutzwert und Informationen" die Geschichten einem bringen. Für Ebay produziert The Digitale individuelle Einkaufsratgeber, für die Allianz haben Lohmeyer und seine Kollegen ein Portal entwickelt, das über aktuelle Versicherungs- und Servicethemen informiert.

Verwerflich findet er es keineswegs, dass die Inhalte letztlich dazu dienen sollen, Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. "Auch ein Verlag will auf gewisse Weise etwas verkaufen", sagt Lohmeyer. Was ihn an der Arbeit unter dem Dach der Telekom so begeistert, verrät er im 4-Minuten-Interview von turi2.tv.
turi2.tv (interview2 im turi2-Kanal bei YouTube), turi2.tv (fragebogen2 von Karsten Lohmeyer), the-digitale.com

interview2: Nikolaus Röttger, “Wired”.


Eine Insel im Content-Strom soll der deutsche Ableger des Tech-Magazins Wired sein. Chefredakteur Nikolaus Röttger, seit rund einem Jahr Kapitän auf der MS Wired, will auf Papier und digital "Kontext schaffen und einordnen", erklärt er im Interview mit turi2.tv.

Auf ein gedrucktes Magazin über das Internet will Röttger "Wired" nicht reduzieren, er spricht lieber vom "Wired Universum" aus Heft, Website und Newsletter sowie Events und Konferenzen. Ab Sommer will Röttger mit einem Wired Campus auch im lukrativen Markt der Bildungsangebote Geld verdienen.

Ein Geheimnis macht der Chefredakteur aus den Verkaufszahlen. Nur soviel: Er und der Verlag seinen "echt zufrieden mit der Entwicklung". Röttger glaubt, dass ein Magazin wie "Wired" Zeit für seine Entwicklung braucht, und ist sich sicher, dass Condé Nast die nötige Geduld dafür aufbringt.
turi2.tv (3-Min-Video im turi2-Kanal bei YouTube)

interview2: Thomas Elstner, zuio.tv.


Ein Biotop für den Moderatoren-Nachwuchs pflegt Thomas Elstner, 44 und Sohn von TV-Legende Frank Elstner, unter dem Dach von Axel Springer. Seit gut einem Jahr ist die Video-Plattform zuio.tv online, die ein "Schaufenster" für die Moderatoren der Frank-Elstner-Masterclass sein will. zuio.tv-Geschäftsführer Thomas Elstner freut sich im Interview mit turi2.tv darauf, dass viele der Jung-Moderatoren "bereits ihr Unwesen im Fernsehen treiben". Erklärtes Ziel: Die ausgebildeten Nachwuchskräfte sollen "so schnell wie möglich wichtige Marken werden, die neben Joko & Klaas und Barbara Schöneberger bestehen können".
 
Mit Springer als Geldgeber könne zuio.tv "viel auszuprobieren" und stehe nicht unter dem "Damoklesschwert schwarze Zahlen schreiben" zu müssen. Zwar gebe es nur ein "kleines, sehr überschaubares Budget", doch Sparsamkeit sei zugleich ein Vorteil für den Verkauf von zuio-Produktionen an TV-Sender: Die beiden Sendungen Frau Dingens will zum Fernsehen und Bomarama Late Night laufen seit einigen Wochen bei Tele 5. Produziert werden sie mit schmalem Webvideo-Budget.
 
Was Verlage wie Springer in Sachen Bewegtbild von zuio.tv lernen können und woher eigentlich der Name zuio kommt, sagt Thomas Elstner in 8-Minuten-Interview.
turi2.tv (8-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2.tv)

interview2: Marten Blankesteijn, Blendle.


Den Weg zu jungen Lesern kennt Marten Blankesteijn. Der Co-Gründer des holländischen Startups Blendle verkauft in einer Art iTunes für Print Artikel aus Zeitungen und Magazinen - nach turi2-Infos bald auch in Deutschland. Stolz berichtet Blankesteijn im Interview mit turi2.tv von 250.000 Nutzern in den Niederlanden. Zwei Drittel davon sind unter 35 und gehören damit zu denjenigen, die immer seltener bedrucktes Papier kaufen.
 
Blendle verkauft Print-Artikel einzeln und gewährt ein Rückgaberecht, wenn der Text nicht gefällt. Vorteil für den Leser: "Er bekommt genau, das was man will", sagt Blankesteijn. Vorteil für die Verlage: Sie kommen über die Artikel mit Lesern in Kontakt, die das Blatt sonst gar nicht lesen würden. Wann Blendle in Deutschland startet, will Marten Blankesteijn auch auf dreifache Nachfrage nicht verraten - es wird aber bald soweit sein. Was Blendle ist, erklärt Blankesteijn im 4-Minuten-Interview mit turi2.tv.
turi2.tv (interview2 im turi2-Kanal bei YouTube)

turi2.tv: Hansi Voigt über sauberes Native Advertising.


Native Advertising ist die Rettung des Journalismus, glaubt watson.ch-Gründer Hansi Voigt. Dummerweise werde die "große Chance für Journalisten und Journalismus" in Diskussionen stets verteufelt, bemängelt der Schweizer Star-Journalist im turi2.tv-Interview. "Es geht darum, Werbung zu integrieren auf eine intelligente Weise, wo man die Inhalte nicht kompromittiert."

Voigt kann auch gar nichts anderes sagen - inzwischen macht Watson die Hälfte seines Mobil-Umsatzes über Native Ads. Und das ganz sauber und transparent, beteuert er: "Bei uns kann man keine Artikel bestellen!" Stattdessen nennt er im Interview erfolgreiche Beispiele für Werbung, die vom journalistischen Inhalt kaum zu unterscheiden ist.
turi2.tv (3-Min-Interview im turi2-Kanal auf Youtube)

turi2.tv: Walter Freese über Mobil-Nutzung und Native Advertising.


Mobile wird nicht groß, es ist es schon, erklärt Walter Freese von TNS Infratest. Bei Verlagen sieht er noch zu wenig Geschäftsmodelle verbreitet, die auf das mobile Nutzungsverhalten eingehen. Native Advertising ist eines davon, müsse aber Wert für Nutzer bringen und zum Teilen verleiten. Inhaltlich passen solche Produkte gut zu Verlagen, das Thema "ist ja nicht neu", so Freese. Sharing-Funktionsweisen müssten die Verlage aber erst noch erlernen. Den journalistisch ausgebildeten Werbetexter gibt es seiner Beobachtung nach in den Verlagen schon - wenn auch "nicht offiziell als IHK-Ausbildungsberuf".
turi2.tv (3-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Google-News-Chef Gingras über die Zukunft ohne Print.

Wenn Print stirbt, ist einer gar nicht traurig: Richard Gingras, Chef von Google News. Die Zeitungskrise ist gut fürs Geschäft seiner Content-Maschine. Und Gingras, Jahrgang 1952, hat seinen privaten Medienkonsum längst komplett digitalisiert. Drei Zeitungsabos nutzt er im Netz - und vermisst das Geräusch des knisternden Papiers am Morgen nicht, wie er im turi2.tv-Interview sagt: "Meine Frau und ich sitzen am Frühstückstisch, wie viele Leute mit geöffneten Laptops, und lesen Nachrichten aus verschiedenen Quellen."

Durch seinen persönlichen Abschied von Print wurde Gingras zu einem leidenschaftlicheren Leser. Dank Tablet und Smartphone konsumiere er mehr Medien als je zuvor. Er lese heute auch deutlich mehr Bücher, "einfach, weil sie ständig bei mir sind. Wo immer ich auch bin, ich habe mein Tablet dabei und mein Buch gleich dazu." Sind Gingras' Gewohnheiten Vorboten für deutsche Verlage? VDZ-Chef Stephan Scherzer widerspricht. Und Gingras selbst sagt turi2.tv, dass Verlage keine Angst haben müssen - wenn sie denn kooperieren.

turi2.tv (2-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv-Interview: Alexander von Reibnitz.


Verleger und Startups - zwei Welten prallen aufeinander. VDZ-Mann Alexander von Reibnitz möchte das aber nicht so hart ausdrücken: "Sie kommen zusammen." Das sei eine gute Kombination, ein "perfect match", denn "beide Seiten können sehr voneinander profitieren". Der VDZ-Mann für Print und Digitales glaubt nicht, dass Verlage besonders langsam sind (anders als Medienprofessorin Katja Nettesheim). Verlage könnten sich "von der Kreativität und Begeisterung von Startups anstecken lassen". Ein konkretes Beispiel will von Reibnitz aber nicht nennen. Das Inkubatorengeschäft hält er nur für wenige Großverlage für relevant. Wenn er je sein eigenes Startup gründen sollte, würde er auf Native Advertising und Paid Content setzen.
turi2.tv (3-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Gerrit Klein über digitale Fachverlage.


Wie stark leiden die Fachzeitschriften unter der Digitalisierung? "Nicht mehr und nicht weniger" als andere Zeitschriften, sagt Gerrit Klein, Geschäftsführer beim Fachverlag Ebner. Klein möchte "nicht jammern", sondern die "Chancen sehen". Klein ist ein ausgewiesener Experte für Fachzeitschriften, er leitet einst die Sparte Fachverlage beim VDZ, arbeitet für den Deutschen Fachverlag und für Vogel. Im Web sieht er viele Chancen für Fachverleger, "in der Nische" mit klaren Zielgruppen Erfolg zu haben. Google sieht er nicht als Bedrohung, sondern als "nützliches Tool" für eine Optimierung des eigenen Angebots. Fachredakteure müssen "andere Skills" entwickeln, sollen als "transaction editors" mit technischer Kompetenz für Erlöse sorgen. Kleins Lieblingsmagazin mit der höchsten Rendite ist das Feuerwehr-Magazin.
turi2.tv (3-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Cordt Schnibben über die Zukunft der Reportage.


Stirbt die klassische Reportage im digitalen Zeitalter? Cordt Schnibben, Reporter-Legende beim "Spiegel", sagt: "Nein, überhaupt nicht. Ich als Reporter kann heute viel mehr, viel besser und viel intensiver erzählen als vor 15, 20 Jahren." Schnibben, der beim "Spiegel" für neue Erzählform zuständig ist und auch mit Leser-Beteiligung experimentiert (turi2.tv vom 30. März 2015), glaubt, dass "die Art und Weise, wie wir erzählen, vollkommen neu erfunden werden kann". Dazu muss der Reporter die Digitalisierung "als Chance begreifen, multimedial zu arbeiten".

Damit ändere sich auch das Berufsbild des Reporters: "Wir Alten müssen umlernen." Und: "Fotografen müssen heutzutage videotauglich sein". Weil die Standards und Vorbilder erst gefunden werden müssten, sei das für ihn "die aufregendste Zeit in den 30 Jahren, in denen ich Journalist bin".

Schnibben glaubt, dass sich "auf Dauer nur große Verlage multimediales Erzählen leisten können". Daher würden die neuen, digitalen Möglichkeiten auch dazu führen, dass sich die Presse "weiter konzentriert". Zwar gebe es kleine Zeitungen, die mit mit knappen Mitteln Großartiges leisten oder auch einen Journalisten wie Richard Gutjahr, "den ich bewundere". Aber dabei entstehen, so Schnibben, nur Nischenprodukte - allein Großverlage haben "die Möglichkeit, die Dinge so anzubieten, dass der Leser bereit ist, dafür zu bezahlen - und das ist ja das Entscheidende".

turi2.tv (6-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.tv (Schnibben über Leserbeteiligung)

turi2.tv: Jan-Keno Janssen über VR für Verlage.


Virtual Reality - das nächste große Ding im Journalismus? Jan-Keno Janssen, Redakteur bei der Computerzeitschrift "c't" ist sicher, dass auch traditionelle Medien damit arbeiten können. "Virtual Reality bietet einem dieses Mittendrin-Gefühl", sagt Janssen im turi2.tv-Interview mit Jens Twiehaus. Für eine ganz neue Form der Reportage sei das reizvoll. Erste Tests gebe es bereits. Und Papp-Halterungen für das VR-Erlebnis mit dem Smartphone kosten nur ein paar Euro.
turi2.tv (4-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: David Schraven über Gemeinnützigkeit im Journalismus.


"Correctiv" ist das erste gemeinnützige Recherchebüro von Journalisten in Deutschland. Drei Millionen Euro von der Brost-Stiftung ermöglichten den Start. Ist Gemeinnützigkeit die Rettung des Qualitätsjournalismus? Gründer David Schraven sagt im turi2.tv-Interview: Nein, nicht die Rettung, aber ein Beitrag im gegenwärtigen Umbruch der Medienwelt. "Viele Leute haben lange Angst und dann merken sie 'Ah, was anderes funktioniert' und dann machen sie halt das und dann gehts wieder", erzählt Schraven im feinsten Ruhrpott-Slang.
turi2.tv (3-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: Katja Nettesheim über Verlage und Startups.


Vermintes Gelände ist mitunter die Zusammenarbeit von Startups und etablierten Verlagen in Deutschland. Katja Nettesheim, Professorin für Medienmanagement an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Berlin, weiß, wovon sie spricht: "Nicht immer finden die Parteien zusammen." Für Entscheidungen, die Startups locker an einem Tag treffen, brauchen Verlage manchmal sechs Monate. _mediate, die Unternehmensberatung von Nettesheim, versucht, Startups und Verlage zusammenzubringen - mit mehr oder weniger Erfolg."Inzwischen sind viele Startups als Dienstleiter für Verlage etabliert", sagt Nettesheim. Verlage seien für Startups immer weniger Investoren, sonder immer häufiger "Dienstleistungs-Partner".
turi2.tv (3-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

turi2.tv: VDZ-Chef Stephan Scherzer sieht Boom für Independants.

Boom für Spezial-Zeitschriften: “Die Zahl der Zeitschriften nimmt deutlich zu”, sagt VDZ-Chef Stephan Scherzer im Interview mit Peter Turi am Rande des VDZ Innovations-Gipfels in Berlin. Zwar schrumpfen bei den großen Publikumstiteln die Auflagen, doch ein Zeitschriftensterben wie in den USA sieht Scherzer nicht – im Gegenteil: Weil… Weiterlesen …