Blinde Flecken: Aufschlussreich ist am ersten Menschenrechtsbericht von Meta vor allem, was nicht darin steht, schreibt "Süddeutsche"-Autor Philipp Bovermann. Der Konzern bereite wortreich aus, wie er u.a. die Meinungsfreiheit schütze. Ein externes Gutachten über Indien halte Meta dagegen wegen "Sicherheitsbedenken" zurück. Desinformationsexpertin Ritumbra Manuvie zufolge lösche Meta den zunehmenden Online-Hass in dem Land kaum.
sueddeutsche.de
Klick-Tipp: Das MIT Media Lab erklärt in einem Leitfaden, worauf es beim Erkennen von Deep-Fakes ankommt. Achten sollte man vor allem auf das Gesicht, da Manipulationen oftmals dort ansetzen. Auch häufiges Blinzeln oder unnatürliche Schatten können Hinweise auf Fälschungen sein. Mit dem Tool "Detect Faces" können User interaktiv testen, wie gut sie gefälschte Clips erkennen.
media.mit.edu (Leitfaden), detectfakes.media.mit.edu (Tool) via ada.com (Brief aus der Zukunft)
Hör-Tipp: Als junger Mann hat sich Ralph Dommermuth von dem Wunsch, viel Geld zu verdienen, antreiben lassen, sagt er im "Handelsblatt"-Podcast "Disrupt". Mittlerweile haben Geld und Statussymbole für den 1&1-Chef an Bedeutung verloren. Die Dotcom-Blase hat sein Unternehmen überlebt, weil er sich auf stabile Beteiligungen, wie das Hosting- und Mailgeschäft, fokussiert hat. Geheimnis seines Erfolgs sei nicht "das große strategische Vorgehen", sondern Themen, von denen er denkt, "dass sie auf Dauer funktionieren".
open.spotify.com (76-Min-Audio)
"Das Gefühl ist da, dass der Fußball in Deutschland an Grenzen stößt, vor allem bei der Refinanzierbarkeit der Fernsehrechte."
Sportjournalist Ronald Reng kritisiert im "FAZ"-Interview, dass verschiedene Streaming-Anbieter sich die Rechte an Fußballspielen teilen und die Abo-Gebühren steigen. Der Kampf der verschiedenen Dienstleister führe dazu, dass Fußball sich in einer Umbruchphase befindet.
zeitung.faz.net (Paid)
Bewusstseinserweiterung: Google entlässt einen Ingenieur, der glaubt, die Google-KI LaMDA habe ein eigenes Bewusstsein. Er habe mit seinen Behauptungen gegen Unternehmensrichtlinien verstoßen, begründet der Software-Konzern die Kündigung. Zuvor hatte Google den Mitarbeiter bereits beurlaubt.
handelsblatt.com, turi2.de (Background)
Twitter beendet das 2. Quartal mit einem Minus von 270 Mio Dollar, im Vorjahreszeitraum stand noch ein Gewinn von 66 Mio Dollar. Die Erlöse sinken um 1 % auf 1,18 Mrd Dollar. Die Zahl der täglichen User steigt binnen drei Monate nur um 8,8 Mio auf 237,8 Mio, im Quartal zuvor lag das Plus noch bei 14 Mio. In einer Mitteilung macht Twitter u.a. das Durcheinander um die Übernahme durch Elon Musk für die schwachen Zahlen verantwortlich.
tagesschau.de
Snapchat: Die Aktie der Foto-App ist vergangene Nacht um mehr als ein Viertel eingebrochen. Das Unternehmen verzeichnet ein langsameres Wachstum als bisher. Der Umsatz steigt um 13 % auf knapp 1,1 Mrd Euro. Snapchat fallen Einnahmen weg, weil Werbekunden wegen der hohen Inflation und schwachen Konjunktur weniger ausgeben. Zudem setzt der App die Konkurrenz mit TikTok zu.
n-tv.de
Alexa, ändere ...: Leiden Kinder mit dem Namen Siri oder Alexa unter seelischer Belastung, können sie ihren Namen ändern, urteilt das Verwaltungsgericht in Göttingen. Die Eltern einer Grundschülerin aus Niedersachsen haben geklagt, um die Namensänderung ihrer Tochter durchzusetzen, nachdem die zuständige Stadtverwaltung den Antrag abgewiesen hatte. Das Mädchen leide unter Mobbing, da sie wie einer der Sprachassistenten heißt. Vor Gericht argumentierten die Eltern, andere Menschen würden mit ihrer Tochter wie mit den technischen Assistenten sprechen. Dem habe die Behörde entgegengesetzt, dass die Belastung des Mädchens nicht durch Gutachten belegt sei. Das Gericht stuft jedoch den Wunsch der Betroffenen höher ein als das öffentliche Interesse des gleichbleibenden Namens, vor allem da das Mädchen in ihrem Alter sich nicht gegen das Mobbing wehren kann.
spiegel.de
ProSiebenSat.1: Das "Manager Magazin" wirft Rainer Beaujean, CEO des Medienkonzerns, Management-Fehler im Digital-Geschäft vor. So gebe es, seitdem Beaujean die Digital-Beteiligungen zur Chefsache gemacht hat, einen Exodus an Führungskräften, etwa bei Flaconi. Auch bei der Gutschein-Plattform Jochen Schweizer sollen Führungskräfte vor dem Abgang stehen. Einen möglichen Flaconi-Exit für 600 Mio Euro habe Beaujean verpasst, weil er mehr Geld gewollt habe. Aktuell bröckeln bei dem Beauty-Shop die Gewinne.
manager-magazin.de (Paid)
Hör-Tipp: Die Porno-Industrie leidet unter ganz starken Transparenzmängeln, sagt Porno-Produzentin Denise Kratzenberg im "How to Hack"-Podcast vom "Business Punk". Unter Konsumierenden herrsche oft die Meinung: "Das ist sowieso alles schlecht und dann ist es mir auch egal." Auch bei der Nutzerfreundlichkeit sei noch viel zu tun. Als Frau habe sie sich auf Porno-Seiten fast nie wohlgefühlt, sondern hatte "eher Angst". Kratzenberg will auf ihrer Plattform Cheex faire Pornos für alle Geschlechter anbieten.
open.spotify.com (48-Min-Audio)
Heikler Hack: Nach einem Hackerangriff im Juni auf eine IT-Tochter des hessischen Energieversorgers Entega stellen Kriminelle massenweise Kundendaten ins Darknet. Namen, Anschriften und teilweise sogar Bankverbindungen sind dort nun vorzufinden – ebenso persönliche Daten von Mitarbeitenden und Geschäftspartnern. Ermittler vermuten eine russische Hackergruppe hinter dem Angriff, sie hatten damals angeblich 15 Mio Dollar Lösegeld gefordert. Ende 2021 zählte Entega rund 700.000 Kunden.
spiegel.de
Polizei hat Internet: Die Polizei im Saarland und in Rheinland-Pfalz kooperieren bei der Entwicklung einer bundesweiten Online-Wache. Zehn Länder hätten bereits Interesse an einer vergleichbaren Plattform angemeldet. Menschen können sich über die Online-Wache an die Polizei wenden, z.B. mit Hinweisen oder Anzeigen.
sueddeutsche.de
HelloFresh, Versender von Kochboxen, schraubt seine Jahres-Prognose herunter und rechnet nur noch mit einem bereinigten Ergebnis zwischen 460 und 530 Mio Euro statt von 500 bis 580 Mio. Die Verbraucherstimmung habe sich "erheblich eingetrübt". Im 2. Quartal geht der Gewinn vorläufigen Zahlen zufolge von 158 Mio nur auf 140 bis 150 Mio Euro zurück – Analystinnen gingen von 133 Mio Euro aus.
wiwo.de
Zahl des Tages: Bis zu 52 % der Surf-Aktivitäten aller Internetnutzer könnten Social-Media-Plattformen wie Facebook technisch nachvollziehen und speichern, sagt eine Studie des DIW Berlin. Das entspreche rund 40 % der von den Menschen im Internet verbrachten Zeit. Möglich machen das sogenannte Tracker, welche die Anbieter über Like-, Share- oder Login-Buttons laden.
diw.de via heise.de
Video-Shopping: YouTube geht eine neue Kooperation mit der E-Commerce-Plattform Shopify ein. Dadurch können User im Video beworbene Produkte künftig mit einem Klick zu bestellen – bisher mussten sie dafür auf die Websites der jeweiligen Shops wechseln.
news.shopify.com via handelsblatt.com, youtube.com
Wir graturilieren: Michael Bröcker, Chefredakteur von The Pioneer, feiert heute seinen 45. Geburtstag – "erst mit guten Freunden bei Bier & Burger im heimischen Garten, dann mit Gabor, Gordon und der Pioneer Crew". Am Abend wird sicher auch Annalena Baerbock gratulieren – auch wenn die Außenministerin nicht in erster Linie zum Feiern auf der Pioneer One vorbeischaut, sondern für eine Veranstaltung. Beeindruckt hat den unter Steingart-Flagge schippernden Journalisten ausgerechnet Armin Laschet: "Wie man eine Wahl so vergeigen kann, ist schon bemerkenswert." Gelernt hat Bröcker, dass Twitter-Debatten und die Anliegen des Pioneer-Publikums nur wenige Schnittmengen haben, und dass es nicht nur der Deutschen Bahn schwerfällt, Fahrpläne einzuhalten, sondern auch elektrischen Spree-Schiffen.
Privat freut Bröcker sich in nächster Zeit auf eine "hoffentlich traumhafte USA-Reise mit der ganzen Familie". Beruflich winken in seinem kommenden Lebensjahr "50.000 Pioneers". Glückwünsche zu seinem Ehrentag erreichen Michael Bröcker bei "Twitter, Facebook, Insta, E-Mail – ich nehme sie alle :-)"
Snapchat bekommt eine Web-Version, Snapchat for Web soll die Nutzung der Chat-App an PCs und Notebooks ermöglichen. Vorerst ist die Desktop-Variante nur in den USA, Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland verfügbar. Zudem können sie nur User nutzen, die für ein Snapchat-Plus-Abo zahlen. Der Start u.a. in Deutschland soll "bald" erfolgen.
mz.de
Aufstieg und Fall: Der russische Tech-Riese Yandex ist Uber, Google, Microsoft, Amazon, YouTube, Spotify in einem einzigen Unternehmen vereint und marktführend im russischsprachigen Internet. Doch obwohl das Unternehmen von der Sperre der amerikanischen Konkurrenz profitiert, steckt es in einer Krise. Wie eine Recherche des Schweizer Magazins "Republik" zeigt, hängt das mit der immer engeren Kontrolle durch den Kreml zusammen, die ein weltoffenes und politisch neutrales Tech-Unternehmen mit gemütlicher Startup-Atmosphäre in eine Propagandamaschine verwandelt hat.
Als Arkadi Wolosch, Jelena Kolmanowskaja und Ilja Segalowitsch das Unternehmen 1997 gründen, wollen die Mitarbeitenden vor allem programmieren und mit Politik nichts zu tun haben. Damit haben sie Erfolg: Yandex News wird zum wichtigsten Generator von Traffic und "yandexisiert" die russischen Medien. Aber bereits 2008 beginnen die Besuche aus dem Kreml. 2016 treten in Russland erste repressive Mediengesetze in Kraft, 2017 lässt der der damalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko alle Yandex-Dienste im Land sperren. Heute segnet der Kreml alle angezeigten Medienlinks bei Yandex News ab.
Seit der Sperrung der amerikanischen Konkurrenz hat Yandex mehr Nutzende als je zuvor, ist aber wirtschaftlich in Schieflage geraten. Die EU hat die Führungskader des Unternehmens mit Sanktionen belegt, inzwischen sind viele zurückgetreten, unzählige Mitarbeitende ins Ausland gezogen. "Ein IT-Riese wie Yandex lebt von frei verfügbarem Wissen und Austausch, von freien Märkten und verfügbaren Softwarekomponenten. Und an allem mangelt es mehr und mehr", beschreibt "Republik" die Situation.
Das Unternehmen versucht nun den Befreiungsschlag: Es will die "vergifteten Propaganda-Assets" Yandex News und die Blogging-Plattform Yandex Zen an das russische soziale Netzwerk VK verkaufen. (Illustration: Jakub Porzycki / Picture Alliance)
republik.ch
Lese-Tipp: Techjournalist und Autor Ben Tarnoff fordert ein Internet, das nicht von Profit dominiert wird, sondern den Nutzerinnen dient. Aktuell sei das Netz eine "Sammlung atomisierter Individuen, allein vor ihren Bildschirmen". Das sei für Unternehmen profitabel, aber führe eben auch zu "unsozialem und unsolidarischem Verhalten". Es brauche stattdessen Online-Dienste, die die Grenze zwischen "den Schöpfern und den Nutzern von Technologie" aufweichen.
zeit.de
Video-Tipp: Das BSI startet die Kampagne #einfachaBSIchern, die Aufmerksamkeit für IT-Security im Alltag schaffen soll. In Spots und Erklär-Videos setzen die Agenturen Faktor 3 und KNSK die "Helden der Cyber-Sicherheit" in Szene: Eine junge Social-Media-Nutzerin wird zur Kriegerin, ein Baby zum Sicherheitsprofi und eine ältere Dame zur Online-Shopping-Expertin.
youtube.com (Playlist mit allen Clips), bsi.bund.de (Kampagnen-Seite)
Digitale Aufrüstung: Innenministerin Nancy Faeser stellt Maßnahmen vor, um Behörden, Unternehmen und Bürgerinnen besser vor Cyberattacken zu schützen. "Die Zeitenwende, die wir angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erleben, erfordert eine strategische Neuaufstellung und deutliche Investitionen in unsere Cybersicherheit", sagt sie. Im Rahmen der Maßnahmen will Faeser das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zu einer Schnittstelle zwischen Bund und Ländern ausbauen und Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt und -polizei mit mehr Personal und neuer Technik stärken. Zudem plant sie, die Cybersicherheitsarchitektur und den digitalen Verbraucherschutz zu modernisieren.
Der Krieg verdeutlicht, "wie essenziell Cybersicherheit für einen modernen, hochtechnologisierten und digitalisierten Industriestaat ist", sagt Faeser. Deshalb sollen Bund und Länder "Cybergefahren koordiniert entgegentreten". Dafür kündigt sie eine Änderung des Grundgesetzes an. (Foto: Frederic Kern / Geisler-Fotopress / Picture Alliance)
spiegel.de, handelsblatt.com
WhatsApp-Knacker: Hacker haben offenbar versucht, sich per WhatsApp Zugang zu von Politik-Promis zu erschleichen und die Accounts zu übernehmen, berichtet Business Insider. So haben sie u.a. mit der Handynummer von Altkanzlerin Angela Merkel die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, kontaktiert und sie nach dem WhatsApp-Authentifizierungscode gefragt. Wie die Hacker an Merkels Nummer gekommen sind, ist bisher unklar. Auch Staatssekretär Jörg Kukies soll betroffen sein. Die Sicherheitsbehörden ermitteln.
businessinsider.de
Handball-Handel: Die Sportstreaming-Plattform S Nation Media sichert sich die Rechte der Handball-Bundesliga für die Saison 2023/24. Die Verträge sind noch nicht unterzeichnet - das soll aber zeitnah erfolgen. Christian Seifert hat S Nation Media mit Unterstützung von Springer gegründete und will die Plattform 2023 starten.
meedia.de
"Zettelwirtschaft bei Corona, Flops bei elektronischer Gesundheitskarte und digitalem Führerschein, Schulen ohne Breitbandanschluss und jetzt der Ausfall beim Vorzeigeprojekt Elster. Die Verwaltung schlittert von einem Digital-Desaster ins nächste, und es wird von Mal zu Mal schlimmer."
Bitkom-Chef Achim Berg bezeichnet den Ausfall des Steuerportals Elster im Gespräch mit der "Bild" als ein "Paradebeispiel dafür, was bei der Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland schiefläuft".
bild.de, turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Um 7 % an Wert verliert die Aktie von Twitter nach der am Wochenende geplatzten Übernahme durch Elon Musk. Der Aktienkurs liegt nur noch bei rund 34 Dollar – ein Vier-Monats-Tief. Zum Vergleich: Musk hatte ursprünglich 54,20 Dollar pro Aktie geboten. Auch auf Tesla hat das Twitter-Debakel des Chefs Auswirkungen: Die Aktie des E-Autobauers fällt um 4 %.
spiegel.de, wiwo.de, turi2.de (Background)
Burda beteiligt sich an ihreapotheken.de von Pharma-Großhändler Noweda. Der Verlag übernimmt 35 % der Bestellplattform für Arzneimittel, die anders als reine Online-Apotheken Bestellungen an Apotheken vor Ort vermittelt. Burda will in Weiterentwicklung der Plattform angesichts des E-Rezepts investieren. Der Verlag und Noweda sind Partner im "Zukunftspakt Apotheke" und stehen gemeinsam hinter der "Apotheken Umschau"-Konkurrenz "My Life".
burda.com
Hör-Tipp: Der Journalismus der Zukunft zeigt Gesicht, sagt YouTuber Chris Müller im "Horizont"-Podcast Newsfluence. Er macht Personal Journalism aus intrinsischer Motivation und hofft, dass sein Publikum sich durch seine Videos intensiver mit Themen beschäftigt. Allerdings könne Personal Journalism nur mit bereits etablierten Journalismus-Formen "co-existieren".
newsfluence.podigee.io
Twitter will den geplatzten 44 Mrd Dollar schweren Übernahme-Deal mit Elon Musk nun gerichtlich durchdrücken. Laut Bloomberg hat das Management bereits eine auf solche Fälle spezialisierte Anwaltskanzlei beauftragt, die Anfang dieser Woche Klage einreichen will. Zuvor hatte Tesla-Boss Musk sich wegen eines Streits um Fake-Accounts bei Twitter von dem Deal zurückgezogen.
bloomberg.com (Paid), derstandard.at, turi2.de
Schießt den Vogel ab: Das Steuerportal Elster ist seit Tagen überlastet und bricht zeitweise zusammen – offenbar, weil zu viele Eigentümer auf einmal die neue Grundsteuererklärung abgeben wollen, die seit Juli verpflichtend ist. Das zeigt: Es wird wohl noch viel mehr Steuergelder brauchen, um Deutschland fit fürs digitale Zeitalter zu machen – umso blöder, dass ausgerechnet das Steuer-Tool nicht richtig funktioniert.
focus.de
xHamster will sich am Dienstag mit der Medienaufsicht NRW treffen. Die Pornoseite hatte eine Sperre der Medienanstalten der Bundesländer mit einem zusätzlichen Buchstaben in der Domain umgangen. Nun wolle die Plattform eine "einheitliche und wirksame Lösung zur Beschränkung des Zugangs von Kindern zu Pornos erörtern". Die Medienaufsicht will die Seite zu einer Altersverifikation verpflichten.
n-tv.de, turi2.de (Background)
Lernen und Teilen: Der Bayerische Rundfunk baut sein Lernangebot Telekolleg zur multimedialen Bildungsplattform "kolleg24" um und stellt ab 2023 den überwiegenden Teil der Neuproduktionen unter die Creative-Common-Lizenz CC BY-SA. Das bedeutet, interessierte Nutzerinnen, Schüler oder Lehrkräfte dürfen die Inhalte bearbeiten und daraus eigene Lehrinhalte erstellen sowie diese in Webseiten oder Wikipedia-Artikel einbinden. Den Anfang machen Lerninhalte aus den Fächern Deutsch und Mathematik.
BR-Intendantin Katja Wildermuth sieht einen wachsenden Bedarf an "seriösen, nach didaktisch-publizistischen Maßstäben erstellten und kuratierten Inhalten" und sagt zum geplanten Angebot: "Das ist für mich echter öffentlich-rechtlicher Public Value." Inhalte unter CC-Lizenz sind bei der ARD nicht völlig neu: Auch einzelne Erlärstücke der "Tagesschau" oder das "Coronavirus-Update" dürfen Dritte nutzen, bisher jedoch ohne das Recht zu Bearbeitung. (Foto: BR)
presseportal.de
Twitter-Übernahme durch Elon Musk ist offenbar ernsthaft in Gefahr, berichtet die "Washington Post". Grund ist der Streit um Fake Accounts. Das Musk-Team hält die Angaben des Twitter-Managements für nicht verifizierbar. Die Übernahme soll 44 Mrd Dollar kosten. 1 Mrd haben die Parteien als Strafe vereinbart, sollte eine der Parteien sich aus dem Deal zurückziehen.
washingtonpost.com, handelsblatt.com (Paid)
Sponsored by Gazprom: Die russischen Komiker Vladimir Krasnov (Foto) und Alexei Stolyarov, die hinter den Klitschko-Fakes stecken, werden von der russischen Video-Plattform Rutube bezahlt, sagen sie im Interview mit "Kontraste". Rutube gehört zum russischen Staatskonzern Gazprom.
tagesschau.de
Digitaler Doppelgänger: Hologramm-Projektionen, wie z.B. die des ukrainischen Präsidentens Wolodimir Selenskyj, sind paradox, da sie "trotz ihrer Körperlosigkeit eine neue Körperlichkeit" erzeugen, schreibt "taz"-Journalist Adrian Lobe (Foto). Sie erstellen fiktive Momente, bei denen sich die Frage stellt, ob die Virtualisierung die Wirklichkeit zur Fiktion macht.
taz.de
Lese-Tipp: Das "Manager Magazin" porträtiert den SAP-Berater Torben Mauch, den wohl "unbekanntesten Influencer-Star Deutschlands". Bereits über 73.000 Bilder von Cafés, Restaurants oder Hotels stellt er ohne Bezahlung bei Google Maps ein, was ihn "zu einem der besten Local Guides der Welt macht" – und Google in die Karten spielt. Der Suchmaschinen-Riese will den Dienst zur "Zehn-Billionen-Dollar-App" ausbauen.
manager-magazin.de (Paid)
Läuft nicht: Die App TikTok stampft ihr Live-Shopping wegen ausbleibendem Erfolg wieder ein, berichtet die "Financial Times". Die Videoplattform hatte das Angebot seit vergangenem Jahr in Großbritannien getestet und geplant, es u.a. auch in Deutschland und den USA anzubieten. In China hat TikTok-Mutterkonzern ByteDance großen Erfolg mit Live-Shopping.
ft.com (Paid), theverge.com
Retro-Kommunikation: In einer Verivox-Umfrage geben mittlerweile wieder 81 % der Befragten an, einen Festnetzanschluss zu nutzen – 8 % mehr als in derselben Umfrage 2021. Verivox-Experte Jens-Uwe Theumer vermutet die schlechte Mobilfunkabdeckung als Grund. In Anbetracht der vielerorts schlechten Qualität des Festnetz-Internets kommt bald wahrscheinlich auch das Faxgerät wieder in Mode.
tagesschau.de
BigTech bändigen: Das Europaparlament beschließt mit großer Mehrheit den Digital Services Act und den Digital Markets Act. Ersterer soll Hassrede und anderen illegalen Inhalten im Netz Einhalt zu gebieten. Mit Letzterem will die EU die Marktmacht von großen Internetkonzernen eindämmen und den Verbraucherschutz verbessern. Nun müssen noch die Ministerien der Länder zustimmen, was als Formsache gilt.
zeit.de
Jung & Naiv: TikTok gibt den gesperrten Interview-Ausschnitt von Tilo Jung mit dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk wieder frei. Eine Begründung liefert die Video-Plattform wie schon bei der Sperre nicht. In dem Gespräch äußert Melnyk sich unkritisch über den Nationalisten und Antisemiten Stepan Bandera.
twitter.com, tiktok.com, turi2.de (Background)
Warnhinweis: Das BSI und der Verfassungsschutz warnen alle Abgeordneten des Bundestags vor Hackern, die sich Zugang zu Chats von hochrangigen Politikerinnen verschaffen wollen, berichten übereinstimmend der WDR und NDR sowie der "Spiegel". Konkret sprechen die Behörden von einer "Social-Engineering-Kampagne" mit dem "Ziel der Übernahme von Benutzerkonten": Dabei geben sich die Angreifenden als Politiker aus und überzeugen ihre Opfer, auf einen Messenger-Dienst wie WhatsApp, Signal oder Telegram zu wechseln. Danach bringen sie ihre Opfer dazu, die Authentifizierungscodes für den neuen Account zu verschicken. Wer hinter den Angriffen steckt, ist unklar.
tagesschau.de, spiegel.de
TikTok entfernt ein Video-Interview von Tilo Jung mit dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk wegen Verstoßes gegen die Community-Richtlinien. Es handelt sich um den ersten Teil eines Gesprächs, in dem sich Melnyk unkritisch über den Nationalisten und Antisemiten Stepan Bandera äußert. Im Laufe des Vormittags will TikTok die Sperrung begründen.
twitter.com (Tweet Jung), spiegel.de
Düstere Aussichten: Metas Angestellte werden künftig mehr Arbeit mit weniger Ressourcen leisten müssen, sagt Chef Mark Zuckerberg in einem internen Meeting am Donnerstag. Das Unternehmen stehe vor einem der "schlimmsten Tiefpunkte seiner jüngeren Geschichte". Zuckerberg wolle zudem weniger neue Ingenieure als geplant einstellen.
nytimes.com
Hör-Tipp: Einen Führerschein fürs Internet wünscht sich YouTuberin Jasmin Sibel, bekannt als "Gnu", damit sie online weniger beleidigt wird. Im 1Live-Podcast Bratwurst und Baklava kritisiert sie, dass es zu wenig Konsequenzen für Cyber-Mobbing gibt, das z.T. in Übergriffen im echten Leben ausartet.
ardaudiothek.de (64-Min-Audio)
Lese-Tipp: Das "Handelsblatt" beschreibt, wie es durch TikTok zu einem "großen Umbruch in der Social-Media-Welt" kommt. Die Kurzvideo-App zwinge Google und Meta zu Veränderungen, u.a. weil sich das Nutzerverhalten ändert. Social-Media-Berater Matt Navarra prognostiziert eine "Tiktok-ifizierung der sozialen Medien und von Apps im Allgemeinen": Kurze Videos und vertikales Scrollen würden zum Standard werden.
handelsblatt.com
Bearbeitungshinweise: Ab 10.000 Followern soll eine Kennzeichnungspflicht für bearbeitete Bilder bei Social Media gelten, fordern die Gleichstellungsminister der Länder. Die u.a. mit Beauty-Filtern geschönten Fotos würden ein "unrealistisches Schönheitsideal bei Mädchen und Frauen" prägen, sagt Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank: "Wir sollten uns nicht von digitalen Tools vorschreiben lassen, was als schön zu gelten hat und was nicht."
tagesschau.de
Ohren auf: Microsofts Business-Netzwerk Linked-in holt seinen Clubhouse-Klon "Audio Events" aus der Testphase und stellt die Funktion einer größeren Gruppe von Usern zur Verfügung. Voraussetzung ist die Nutzung des Creator Mode, sowie eine Mindestzahl von 150 Followern. Das Starten eines Audio Events war weltweit bisher nur einer kleinen Test-Gruppe möglich.
linkedin.com, turi2 – eigene Beobachtung
Upday bietet sein E-Sports-Angebot Jaxon nun mit neuem redaktionellen Konzept auch im Web an. Unter jaxon.gg bietet der Springer-Service in englischer Sprache Geschichten zu beliebten E-Sports-Spielen wie League of Legends, Dota 2 und Valorant. Ein zehnköpfiges Redaktionsteam erstellt alle Inhalte der Website.
per Mail
Video-Tipp: Das ZDFkultur-Format "13 Fragen" diskutiert darüber, ob Social Media die Demokratie zerstört. Hartmut Gieselmann, Redakteur des Computermagazins c’t, etwa kritisiert die Macht der großen Tech-Konzerne und fordert eine Zerschlagung. "Dass jeder jetzt ein Sprachrohr hat", sei eher positiv zu sehen, sagt YouTuber Rick – auch wenn "jetzt jeder Depp seine Meinung ins Internet rausballern kann".
youtube.com (43-Min-Video)
Wertlose Währung: "Wir sollten aufhören, Fan-Zahlen wichtig zu nehmen", schreibt Social-Media-Experte Dirk von Gehlen in seinem Blog. Generell treffe die Follower-Zahl keine Aussage darüber, welche Reichweite ein Account hat – entscheidend seien vielmehr "gut laufende Inhalte", welche die Plattformen priorisieren und mit Reichweite versorgen. Sinnvoller sei es, "Prominenz oder Sichtbarkeit im digitalen Ökosystem als fluide Währung zu betrachten".
dirkvongehlen.de
Schwierige Weltrettung: "Wir sind nicht mehr diskursfähig, seit das Internet uns dabei geholfen hat, ineinander die Feinde zu sehen", sagt Buchautorin Sybille Berg im Podcast "Der 8. Tag". Deswegen sei es sehr schwierig zu sagen, "jetzt ziehen wir alle an einem Strang und retten die Welt". Die Bevölkerung zerlege sich stattdessen selbst.
thepioneer.de (36-Min-Audio, Paid)