Der Club der Meinungsmacherinnen.

Michael Schaper bei turi2:

  • Journalist und Historiker Frank Otto, 56, ist tot.

    Frank Otto, 56, ist tot. Der Journalist und Historiker starb plötzlich und unerwartet in Hamburg. Er war viele Jahre lang Stellvertretender Chefredakteur von “Geo Epoche”. Otto war von 2008 bis 2020 an Bord des Geschichts­magazins von Gruner + Jahr und über viele Jahre die rechte Hand von Michael Schaper. Der Magazin­gründer ist erschüttert über Ottos Tod. Zu turi2 sagt er, es habe nur wenige Kollegen gegeben, mit denen er so eng und vertrauens­voll zusammen­gearbeitet habe. “Frank Otto war der Herzens­mann des Magazins, Vertrauter vieler Kolleginnen und Kollegen, Mentor der Jüngeren – aber auch intellek­tueller Zucht­meister”. Der promovierte und habilitierte Historiker war einst als Fach­berater zu “Geo Epoche” gestoßen – und blieb, so Schaper, weil er sich schnell zu einem “über­ragenden Autor und Blatt­macher” entwickelte.
    turi2 – eigene Infos, wikipedia.org (Profil Frank Otto)

  • Bertelsmann stellt “Geo Epoche” doch nicht ein.


    Noch nicht das Ende der Geschichte: Bertelsmann und RTL stellen das beliebte Geschichts­magazin “Geo Epoche” doch nicht ein. Die Marke werde neben “stern”, “Geo”, “Capital” und “stern Crime” als “tragende Säule” in Angebot stern+ integriert, heißt es. COO Stephan Schmitter lobt nun den “hochwertigen, zeitlose Content” und die “guten, stabilen Verkaufszahlen”. Noch Anfang des Jahres stand das Magazin neben 22 weiteren Publikationen auf der Abschussliste. Magazin-Erfinder Michael Schaper hatte in einem Statement sein Unverständnis für die Entscheidung ausgedrückt. Unter dem Hashtag #GeoEpocheMussBleiben formierte sich bei Twitter Protest von Fans des Magazins, angestoßen von Historiker Joachim Telgenbüscher, Redaktions­­leiter von “Geo Epoche”. RTL kündigt an, den “wirtschaftlichen Rahmen” für das Magazin in den kommenden Wochen zu schärfen. (Foto: Geo)
    presseportal.de, turi2.de (Background Schaper), turi2.de (Background Hashtag)

  • #GeoEpocheMussBleiben: Fans fordern Erhalt des Geschichtsmagazins.

    #GeoEpocheMussBleiben: Unter diesem Hashtag formiert sich bei Twitter Protest von Fans des Geschichts­magazins, das Bertelsmann auf die Streich-Liste gesetzt hat. Angestoßen hat die Solidaritäts­aktion der Account @drguidoknapp, hinter dem Historiker Joachim Telgenbüscher steht, bisher Redaktions­leiter von “Geo Epoche”. Er findet es unverständlich, “dass in diesen Zeiten ausgerechnet ein Magazin eingestampft wird, das historisches Wissen vermittelt, das erklärt und einordnet”. Auch Magazin-Gründer Michael Schaper fordert, die Einstellung “noch einmal zu überdenken”.
    twitter.com/drguidoknapp via mdr.de, turi2.de (Background Schaper)

  • Meistgeklickter Mann gestern war Michael Schaper.

    Meistgeklickter Mann gestern war der frühere “Geo Epoche”-Chefredakteur Michael Schaper, der in einem Statement für turi2 Unverständnis für das Aus des von ihm gegründeten Geschichtsmagazins äußert. Hinter ihm folgen Bertelsmann-Chef Thomas Rabe, der 23 G+J-Magazine einstellt, sowie Ex-“Geo”-Chef­redakteur Peter-Matthias Gaede. Bei den Frauen liegen erneut Donata Hopfen, Ulla Holthoff und Judith Holofernes vorne.
    turi2.de/koepfe (meistgeklickte Männer am 7.2.2023), turi2.de/koepfe (meistgeklickte Frauen am 7.2.2023)

  • “Entscheidung noch einmal überdenken” – Magazin-Erfinder Michael Schaper über das Aus von “Geo Epoche”.


    Epochen-Grenze: Der frühere Chef­redakteur von “Geo Wissen” und “Geo Epoche”,
    Michael Schaper, hat kein Verständnis für die Entscheidung von Bertelsmann-Boss Thomas Rabe, das von ihm gegründete Geschichts­magazin Geo Epoche komplett einzustellen. Der “Geo”-Ableger sei “nach wie vor profitabel” und journalistisch “über jeden Zweifel erhaben”, schreibt Schaper in einem Statement für turi2. RTL hätte den Titel “zumindest zum Verkauf anbieten” sollen, es habe durchaus Interessenten gegeben. Dem Argument, es widerspreche der “Marken­führung”, dass “Geo” bei RTL bleibt, “Geo Epoche” aber bei einem anderen Verlag erscheint, setzt Schaper das Beispiel “Bild der Frau” entgegen, das seit fast zehn Jahren bei Funke erscheint, ohne die Dachmarke “Bild” zu tangieren. An die Verantwortlichen bei Bertelsmann appelliert Schaper, die Entscheidung noch einmal zu überdenken.
    (Foto: Geisler-Fotopress / Picture Alliance)

    Michael Schapers Statement im Volltext:

    Auch wenn es viele Gründe gäbe, auf die Nachrichten von heute aus Hamburg sehr empört zu reagieren, möchte ich meinen Einwurf sachlich halten: Nach meinem Wissen ist “Geo Epoche” nach wie vor profitabel und journalistisch seit mehr als 20 Jahren über jeden Zweifel erhaben. Es gibt also überhaupt keinen Grund, diesen Titel einzustellen. Auch höre ich aus dem Verlag, dass es eine äußerst knappe und intern umstrittene Entscheidung gewesen sei, “Geo Epoche” einzustellen. So soll es durchaus Überlegungen gegeben haben, die digital verfügbaren Inhalte von “Geo Epoche” – immerhin mehr als 2.000 historische Reportagen – mit den Angeboten etwa von “Stern plus” zu verknüpfen und über weitere Formen der Zusammenarbeit nachzudenken. Deshalb verstehe ich wirklich nicht, weshalb dieser Titel so klang- und sanglos verschwinden soll.

    Und wenn man “Geo Epoche” schon nicht bei RTL/G+J behalten will, dann sollte man die Heftreihe zumindest zum Verkauf anbieten. Ich höre, dass es da im Vorfeld durchaus Interessenten gegeben haben soll. Wenn Thomas Rabe sagt, dass so etwas wegen der “Markenführung” nicht möglich sei – wenn die Dachmarke “Geo” bei Gruner + Jahr bzw. RTL bliebe, könne man nicht zulassen, dass “Geo Epoche” in einem anderen Verlag erschiene –, möchte ich an das Beispiel etwa von “Bild der Frau” erinnern, das seit fast zehn Jahren nicht mehr bei Springer, sondern bei Funke erscheint, ohne dass es irgendwelche Kollision mit der Dachmarke “Bild” gegeben hätte. Daher möchte ich die Verantwortlichen bitten, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Es ist um alle Titel schade, die heute von Herrn Rabe eingestellt wurden, aber um diesen, wenn Sie mir diesen Einwurf als Gründer von “Geo Epoche” gestatten, ganz besonders.

    Aus dem Archiv von turi2.tv: Michael Schaper über 20 Jahre “Sex, Drugs & Rock’n’Roll” bei “Geo Epoche”. (Interview von Mai 2018)

  • Bertelsmann baut bei Gruner + Jahr 700 Stellen ab und killt 23 Magazine.


    Rabe rationalisiert: Bertelsmann stellt 23 Titel aus dem Gruner+Jahr-Portfolio ein. Betroffen sind “Barbara”, “Guido” und die Ableger “Brigitte Be Green”, “Brigitte Leben”, “Brigitte Mom”, “Brigitte Woman”, “Brigitte Wir”, “Eltern Family”, “Geo Epoche”, “Geo Epoche Edition”, “Geo Epoche Panorama”, “Geo Kompakt”, “Geo Saison”, “Geo Walden”, “Geo Wissen”, “Geo Wissen Ernährung”, “Geo Wissen Gesundheit”, “Geo Wohllebens Welt”, “Guidos Deko Queen”, “stern Gesund Leben” und “View”. “Eltern” und “Chefkoch” sollen als Print wegfallen, online aber weiter bestehen. Mit dem Ende von “Geo Epoche” und vieler Line-Extensions von “Geo Wissen” stampft der Konzern das gesamte Erbe von
    Michael Schaper ein. Er hatte von 1999 bis 2019 alle “Geo”-Titel ohne Reise- und Reporter-Schwerpunkt verantwortet. Andere Zeitschriften, etwa “P.M.”, “11 Freunde”, “Business Punk” und “Beef”, gibt Bertelsmann in den Verkauf – hierfür gebe es “zahlreiche Interessenten”, sagt Bertelsmann- und RTL-CEO Thomas Rabe dem “Spiegel”. “stern”, “Geo”, “Capital”, “Gala”, “Schöner Wohnen” und weitere Kernmarken bleiben, sollen künftig aber bei der RTL News GmbH angesiedelt sein. Bertelsmann sieht dort “große Synergien mit den RTL-TV-Redaktionen”. Die Beteiligung an der Deutschen Medien Manufaktur, dem “Landlust”-Joint-Venture mit dem Landwirtschaftsverlag Münster, steht auf dem Prüfstand.

    500 von 1.900 Vollzeit-Stellen sollen durch den Umbau “bis Ende 2025 schrittweise” überwiegend in Hamburg wegfallen – vor allem in Verwaltung und IT, weniger in den Redaktionen –, weitere 200 Stellen durch den Verkauf der Magazine. “Im Nachhinein muss man sagen, dass der Ansatz, alle Redaktionen zu integrieren, nicht richtig war”, zitiert der “Spiegel” Rabe. Zugleich kündigt der Manager an, 80 Mio Euro in die verbleibenden Titel zu stecken, davon 30 Mio in das Paid-Content-Angebot des “stern”, 20 Mio in neue Büro-Räume.

    Der DJV sieht in der Entscheidung “einen verheerenden Aderlass für den renommierten Medienstandort Hamburg” und spricht von einer “Abwicklung”. “Diese Entscheidung ist durch nichts begründet als durch gewissenlose Profitmaximierung”, kommentiert DJV-Chef Frank Überall.
    spiegel.de (€), sueddeutsche.de, faz.net, media.rtl.com

    Bild: Picture Alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka

    Diese Meldung wurde nach Veröffentlichung aktualisiert.

  • Mein Homescreen: Michael Schaper.


    Michael Schaper, bei Gruner + Jahr langjähriger “Geo”-Multi-Chefredakteur, ist zwar seit Anfang des Jahres im Ruhestand, lässt es dennoch aber vor allem im Auto nicht ruhig angehen. Sein iPhone bewahrt ihn vor ungewollten Schnappschüssen auf der Autobahn. Dank Spotify findet er ständig neue Bands, bei denen er seine wohl verdiente Pension in grotesk überteuerte Konzerttickets anlegt.

    Im Hintergrund ist das Logo der Green Bay Packers zu sehen, mein Lieblingsteam im American Football. Dies erklärt auch, weshalb ich den NFL-Game Pass gebucht habe, der es mir ermöglicht, jedes der 256 Spiele einer Saison zu sehen (und in der Archivfunktion alle Spiele seit 1967). In der NFL-freien Zeit sehe ich notgedrungen Champions League – deshalb die Dazn-App (Android).

    Ich lese auf dem Telefon sehr viel US-Zeitungen und -Magazine, darunter den New Yorker, das New York Magazine (Android), die New York Times, Washington Post und den Economist. Zudem sind Spiegel, FAZ und SZ Pflichtlektüre.

    Als Ex-Chefredakteur des Titels lese ich natürlich Geo Epoche plus, das neue Paid-Angebot des Geschichtsmagazins und höre die dazugehörigen hoch erfolgreichen Podcasts über Verbrechen der Vergangenheit bei Audio Now (Android) – das mich auch mit vielen anderen Hörerlebnissen versorgt.

    Wie viele meiner Kollegen sehe ich das Wirken der Möchtegern-Weltbeherrscher von Amazon äußerst kritisch und finde, der Konzern ist ein Fall fürs Kartellamt. Und wie viele habe ich ein ausgesprochen schizophrenes Verhältnis zu seinen so verdammt praktischen Angeboten – was sich an den gleich vier (!) Apps auf meinen Homescreen ablesen lässt (fünf, wenn man die “Washington Post” dazuzählt).

    Netflix versorgt mich mit Filmen, Bandsintown (Android) mit Information über Konzerte in meiner Nähe.

    Und schließlich ist da noch Spotify, ein Dienst, den ich jahrelang boykottiert habe, weil ich sein Geschäftsmodell für reine Ausbeutung gegenüber den Künstlern halte. Doch inzwischen habe ich meinen Widerstand aufgegeben – zum einen, weil ich gefühlt der einzige war, der noch CDs kaufte, zum anderen, weil sich bei einem Test der Spotify-Algorithmus so beängstigend schnell auf meinen Geschmack (viel Afrika, viel Jazz) eingestellt hat, dass ich an einem halben Tag mehr neue Bands entdeckte als zuvor in drei Jahren. Den Künstlern leiste ich jetzt Abbitte, indem ich ihre grotesk überteuerten Konzerttickets kaufe.

    Alle etwas weniger wichtigen Apps – darunter Shazam, Bunte.de (Android), Instagram und Blitzer.de Pro (fahre oft zu schnell) – folgen auf den Seiten danach.

    Zuletzt zeigte Kristian Meinken, Chef der Hamburger Agentur Pilot, seinen Homescreen. Alle bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter turi2.de/mein-homescreen.

  • Jens Schröder und Markus Wolff werden Chefredakteure aller “Geo”-Titel und von “PM”.


    Neue Chef-“Geo”logen: Gruner + Jahr befördert Markus Wolff (im Bild links) und Jens Schröder und macht sie zu gemeinsamen Chefredakteuren aller “Geo”-Titel und von “PM”. Damit vereint der Verlag alle seine Wissensmagazine unter einer Doppelspitze. Schröder und Wolff folgen bei “Geo” auf Christoph Kucklick, der – wie bereits bekannt – künftig die Henri-Nannen-Schule leiten wird. Bei “Geo Epoche”, “Geo Wissen”, “Geo kompakt” und “Wohllebens Welt” übernehmen sie von Michael Schaper, der sich zur Ruhe setzt.

    Schröder ist seit 2018 bereits Chefredakteur in der “PM”-Gruppe bei Gruner + Jahr und verantwortet die deutsche Ausgabe von “National Geographic”. Wolff leitet seit 2019 die “Geo”-Reisemagazine “Geo Saison” und “Geo Special” sowie “Walden”.
    presseportal.de, turi2.de (Schaper), turi2.de (Kucklick), turi2.de (Wolff)

  • “Geo”-Multi-Chefredakteur Michael Schaper geht Ende 2019 in den Ruhestand.


    Ruhe statt Rücken-Hefte: Multi-Chefredakteur Michael Schaper, 63, beendet seine 40-jährige Karriere bei Gruner + Jahr. Ende des Jahres gibt er die Chefredaktion von “Geo Epoche”, “Geo Wissen”, “Geo kompakt” und “Wohllebens Welt” ab. Schaper, Schüler im ersten Jahrgang der Henri-Nannen-Schule, kam nach Stationen beim “stern” und als freier Korrespondent in New York 1989 zu “Geo”, später wurde er Vize-Chefredakteur. Ab 1999 gründete er sieben Heftreihen unter der Geo-Dachmarke. Wer ihm nachfolgt, ist noch nicht bekannt.
    presseportal.de, turi2.de (Artikel in der turi2 edition #1 über 21 Macher einer Ausgabe “Geo Wissen Gesundheit”)

    Aus dem turi2.tv-Archiv (05/2018): Michael Schaper über 20 Jahre “Sex, Drugs & Rock’n’Roll” bei “Geo Epoche”.

  • Gruner + Jahr verkauft 45.000 Ausgaben Waldpapier von “Wohllebens Welt”.

    Gruner + Jahr hat von Wohllebens Welt bereits 45.000 Exemplare verkauft. Das Personality-Magazin um Peter Wohlleben ist im April gestartet, seit 14. Juni liegt die zweite Ausgabe am Kiosk. Bei einer Leserbefragung gaben 98 % der Befragten dem Magazin die Noten 1 oder 2.
    presseportal.de

    Aus dem Archiv von turi2.tv: Peter Wohlleben und Michael Schaper stellen “Wohllebens Welt” vor.

  • turi2.tv – die Top 5 des Branchenfernsehens im April 2019.


    Die Quoten bei turi2.tv: Media-Pionier
    Gabor Steingart erklärt, wie er ganz ohne Werbung ein Podcast-Imperium aufbauen will – ein Thema, das polarisiert und mit mehr als 8.800 Views die meisten Zuschauer anlockte – Platz 1 im Ranking der meistgeklickten turi2.tv-Videos. “Spiegel”-Blattmacher Clemens Höges spricht über die Aufklärung der Affäre Relotius. Und Jessica Peppel-Schulz, neue Deutschlandchefin von Condé Nast, berichtet, wie sie nach dem Sabbatical mit 120 % in den neuen Job starten will. Die turi2.tv-Videos werden auf allen Kanälen gern gesehen: bei YouTube, Facebook, Twitter und LinkedIn.

    Platz 1:
    “Ich will kein Geld verdienen”: Gabor Steingart baut ein Podcast-Imperium ohne Werbung.
    8.805 Video-Views
    (3.142 bei YouTube + 1.197 bei Facebook in Auszügen + 4.394 bei Twitter in Auszügen + 72 bei LinkedIn in Auszügen)

    Platz 2:
    Relotius-Aufklärer Clemens Höges: “Affäre ist größer als der Journalismus”.
    1.646 Video-Views
    (443 bei YouTube + 415 bei Facebook + 788 bei Twitter)

    Platz 3:
    Jessica Peppel-Schulz startet bei Condé Nast mit 120 % Power.
    1.278 Video-Views
    (577 bei YouTube + 275 bei Facebook + 426 bei Twitter)

    Platz 4:
    “Apotheken brauchen neue Geschäftsmodelle” – Gudrun Kreutner im Gespräch.
    909 Video-Views
    (163 bei YouTube + 362 bei Facebook in Auszügen + 268 bei Twitter in Auszügen + 116 bei LinkedIn in Auszügen)

    Platz 5:
    Peter Wohlleben und Michael Schaper stellen “Wohllebens Welt” vor.
    843 Video-Views
    (270 bei YouTube + 201 bei Facebook + 351 bei Twitter + 21 bei LinkedIn)

    Die Top 5 in einer Playlist

    Das waren die meistgesehen turi2.tv-Videos im März 2019

  • turi2 Termin-Tipp: MadsackDeepdive, Data Debates, Münchner Mediengespräch.


    turi2 Termin-Tipp: Der Madsack Medien-Campus lässt junge Talente digitale Produktideen entwickeln, der “Tagesspiegel” checkt die digitale Agenda der EU und die Friedrich-Ebert-Stiftung diskutiert über Agenda-Setting bei ARD und ZDF. Diese Veranstaltungs-Highlights haben wir für Sie in dieser kurzen Woche nach Ostern identifiziert. Alle Termine für die kommenden Tage und mehr als 300 weitere bis zum Jahresende finden Sie jederzeit auf turi2.de/termine. Fehlt Ihr Termin noch? Schreiben Sie uns!

    24. bis 25. April: #MadsackDeepdive
    Veranstalter: Madsack Mediengruppe
    Hannover
    madsack-deepdive.de

    25. April: Data Debates #12 – Europa und die digitale Agenda. Die EU im Wahl-Check
    Veranstalter: Tagesspiegel-Verlag
    Berlin
    datadebates.de

    26. April: Agenda-Setting bei ARD und ZDF? – 66. Münchner Mediengespräch
    Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung
    München
    fes.de

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    Die Think Publishing Roadshow geht in die zweite Runde!
    Praxisnahe Digitalisierung für Publisher: Sie erfahren in 4 deutschen Städten, wie Sie durch Automatisierung und Newsfeeds eine höhere Reichweite und eine bessere Vermarktung für Ihren Content schaffen und erlösstarkes Video-Inventar aufbauen.


    Weitere Highlights bis Ende Mai:

    30. April: W&V Sportmarketing Summit
    Veranstalter: W&V
    München
    events.wuv.de

    30. April: Businesstalk Hapag-Lloyd, About You, Spryker – Digitalisierung beginnt an der Unternehmensspitze
    Veranstalter: “manager magazin” Business Club
    Hamburg
    manager-lounge.manager-magazin.de

    30. April bis 5. Mai: Internationales Trickfilm Festival Stuttgart
    Veranstalter: Film- und Medienfestival gGmbH
    Stuttgart
    itfs.de

    – Mai 2019 –

    3. Mai: Fakten gegen Fakes – Wie glaubwürdig sind unsere Medien? (Schülermedientag)
    Veranstalter: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
    bayernweit
    blz.bayern.de

    4. Mai: Lange Nacht der “Zeit”
    Veranstalter: Zeitverlag
    Hamburg
    verlag.zeit.de

    6. Mai: Women’s Businessday
    Veranstalter: Emotion Verlag GmbH
    Hamburg
    emotion.de

    6. bis 8. Mai: Republica
    Veranstalter: Republica GmbH
    Berlin
    re-publica.com

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    Bei der Digitalisierung ist es wie bei der Musik: Was das genau bedeutet, erfahren Sie von Keynote-Speaker Christian Bredlow (Gründer & Geschäftsführer Digital Mindset) auf dem Kongress der Deutschen Fachpresse unter dem Motto #move am 22./23. Mai in Berlin. Jetzt anmelden!


    6. bis 8. Mai: Media Convention Berlin
    Veranstalter: Medienboard Berlin-Brandenburg, Medienanstalt Berlin-Brandenburg
    Berlin
    19.mediaconventionberlin.com

    Logo-turi2tv-150 turi2.tv7. Mai: FuckUp-Night und Launchparty turi2 edition #8 “Erfolg”
    Veranstalter: turi2 & Flyeralarm
    München
    turi2.de

    7. Mai: Best of Content-Marketing
    Veranstalter: Content Marketing Forum e.V.
    Hamburg
    best-of-content-marketing.com

    7. bis 8. Mai: Online Marketing Rockstars Conference & Expo
    Veranstalter: Online Marketing Rockstars
    Hamburg
    onlinemarketingrockstars.de

    9. Mai: Kreatives Dialogmarketing: Abonnentengewinnung durch innovative Ansprache
    Veranstalter: VDZ Akademie
    Berlin
    vdz-akademie.de

    9. bis 10. Mai: Publishers’ Forum
    Veranstalter: The Publishers’ Forum
    Berlin
    publishersforum.de

    9. bis 12. Mai: High End – die Leitmesse der Audiobranche
    Veranstalter: High End Society Service GmbH
    München
    highendsociety.de

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    WLAN für alle, digitale Verwaltung, E-Residency: die wohl digitalste Infrastruktur Europas gibt es in Estland und zeigt, wie man aus dem Nichts einen modernen Staat schafft. Ein Land voll Vor- und Querdenker, Innovatoren und Disruptoren in Wirtschaft und Politik. Lust auf eine kurze Reise? Tallinn selbst erleben!

    11. Mai: #durchstarten19 – Der Tag für junge Journalist*innen
    Veranstalter: DJV-NRW
    Herne
    djv-nrw.de

    12. bis 14. Mai: European Newspaper Congress
    Veranstalter: Oberauer Verlag
    Wien
    newspaper-congress.eu
    >>> 3 Videos vom ENC 2018

    13. Mai: LFK Medienpreis
    Veranstalter: Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg
    Stuttgart
    lfk.de

    14. Mai: 5. Digital Future Science Match
    Veranstalter: Tagesspiegel-Verlag
    Berlin
    science-match.tagesspiegel.de

    14. bis 17. Mai: FESPA Global Print Expo
    Veranstalter: FESPA
    München
    fespaglobalprintexpo.com

    15. Mai: Loyalty pays! Editorial Days 2019
    Veranstalter: Desk-Net GmbH
    Hamburg
    eventbrite.de

    15. Mai: Influencer Marketing Day
    Veranstalter: Bundesverband Digitale Wirtschaft
    Berlin
    bvdw.org

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    Happy Birthday, InStyle!
    Zum 20. Jubiläum von Deutschlands erfolgreichstem Fashionmagazin erwartet Stars, Influencer, modebegeisterte Konsumenten und ausgewählte Markenpartner vom 3. bis 5. Juli ein besonderes Jubiläumsprogramm in der InStyle Lounge in Berlin.
    burda.com

    15. bis 17. Mai: Infotage – Islam in Medien und Gesellschaft
    Veranstalter: ARD ZDF Medienkakademie
    Berlin
    ard-zdf-medienakademie.de

    16. Mai: Professionelles Schreiben für Marketing und Vertrieb (Seminar)
    Veranstalter: Südwestdeutscher Zeitschriftenverleger-Verband e.V.
    Stuttgart
    svz.de

    16. Mai: Heise Security Tour
    Veranstalter: Heise Medien
    Köln
    heise-events.de

    16. Mai: New Work works – die Arbeitswelt der Zukunft nachhaltig gestalten
    Veranstalter: “manager magazin” Business Club
    München
    manager-lounge.manager-magazin.de

    21. Mai bis 2. Juni: ADC Festival
    Veranstalter: Art Directors Club
    Hamburg
    adc.de

    21. bis 22. Mai: Medientage Mitteldeutschland
    Veranstalter: Medientage Mitteldeutschland e.V.
    Leipzig
    medientage-mitteldeutschland.de

    22. bis 23. Mai: Kongress der Deutschen Fachpresse
    Veranstalter: Deutsche Fachpresse Servicegesellschaft
    Berlin
    kongress.deutsche-fachpresse.de
    >>> 3 Videos vom Kongress 2018

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    Bewegtes Agendasetting: turi2.tv ist der Pionier des Branchenfernsehens und hat seit 2008 über 800 Videos mit über 500.000 Aufrufen veröffentlicht. Wir bringen Ihre Themen emotional, aktuell und nachhaltig ins Bewusstsein der Branche – wenn Sie wollen, auch bei Horizont.net.
    Mehr Infos unter turi2.de/tv

    23. Mai: Think Publishing Roadshow
    Veranstalter: Contiago
    Berlin
    think-publishing.de

    23. Mai: Screenforce Days 2019
    Veranstalter: Screenforce
    Wien
    screenforce.de

    23. Mai: brand eins Zukunftskonferenz
    Veranstalter: brand eins
    Hamburg
    brandeins.de

    24. Mai: Signs Award – Zeichensetzer 2019
    Veranstalter: Weimer Media Group
    Berlin
    signs-award.de

    25. Mai: Tag des Journalismus
    Veranstalter: stern
    Hamburg
    stern.de

    turi2.tv vor Ort


    Naturbursche: Förster und Bestseller-Autor Peter Wohlleben bekommt von Gruner + Jahr ein Personality-Magazin unter dem Dach von “Geo Wissen”. Im Interview von turi2.tv sprechen Chefredakteur Michael Schaper und Wohlleben über Vorurteile und schlafende Bäume.
    turi2.tv (5-Min-Interview)

  • Festmeter-Fanzine mit Förster Peter Wohlleben heißt “Wohllebens Welt”.

    Gruner + Jahr nennt das Laub-Blatt rund um Bestseller-Autor Peter Wohlleben “Wohllebens Welt”, berichtet Roland Pimpl. Vier Ausgaben sollen 2019 erscheinen, die erste am 18. April. Das Faunaheft des Fichten-Freuds soll in 120.000 Auflage erscheinen, der Copypreis betrage 6 Euro.
    horizont.net, turi2.de (Background)

  • Gruner + Jahr startet Personality-Magazin mit Bestseller-Autor Peter Wohlleben.

    Gruner + Jahr startet ein Personality-Magazin mit Bestseller-Autor und Baumflüsterer Peter Wohlleben (Foto). Das Heft entsteht im “Geo Wissen”-Universum von Michael Schaper und soll ab Frühjahr 2019 “die Phänomene der Tier- und Pflanzenwelt verständlich, gehaltvoll und unterhaltsam” erklären, teilt G+J mit.
    per E-Mail

    Aus dem turi2.tv-Archiv: Michael Schaper stellt sich turi2.de-Fragebogen.

  • “Geo Epoche” wird dicker und teurer.

    Schwarze Kunst: Chefredakteur Michael Schaper optimiert das schwarz umrandete Geschichtsmagazin Geo Epoche. Die Nr. 89, Die Inquisition, die am Mittwoch erscheint, wird dicker (172 statt 164 Seiten), noch hochwertiger und leider auch teurer (12 statt 10 Euro). Die Grundschrift wird etwas größer, weil das Publikum nicht jünger wird, die Zeittafel rückt aufgewertet mit Karton-Papier in die Mitte des Heftes, ein Lesezeichen mit den wichtigsten Namen und Daten liegt bei. Auf dem Titel ist die Teillackierung verschwunden, dafür ist der Umschlag kräftiger. Schaper wagt einen Schuss Populismus und lässt den jungen Illustrator Samson J. Goetze düstere Szenen der Ketzerverfolgung malen.
    turi2 – eigene Infos, geo.de (Vorschau), turi2.de (Lob auf “Geo Epoche”),

  • Blattkritik: Peter Turi über “Geo Epoche”.

    Historytelling vom Feinsten: Peter Turi über sein Lieblingsblatt Geo Epoche. Das zeigt, so Turi, wie kaum ein zweites Magazin die Stärke und Unersetzlichkeit von Print.

    * Dieser Beitrag erschien Ende Dezember 2017 in der VDZ-Zeitschrift Print & More, Ausgabe 4/2017. Peter Turi, 56, ist Gründer des Fachdienstes turi2.de – und neuerdings VDZ-Mitglied.

    Wer die Geschichte nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen – hat einmal ein kluger Mann gesagt. Ich würde es ein bisschen anders ausdrucken: Wer sich Gedanken macht, wohin wir gehen, sollte wissen, woher wir kommen. Um die großen Linien, die Brüche und Konstanten in unserem Dasein als Gesellschafts-Tier zu erkennen, hilft es zu wissen, wie andere Menschen in anderen Zeiten gedacht und gelebt haben. Der schönste und beste Zugang zur Vergangenheit heißt für mich “Geo Epoche”. Nie war es einfacher und unterhaltsamer, der eigenen, kurz getakteten Lebens-Perspektive Weite und Tiefe hinzuzufügen.

    Wundervolle Bilder, spannende Rekonstruktionen und kluge Texte – die Art, wie das Redaktionsteam von “Geo Epoche” um Chefredakteur Michael Schaper sechsmal im Jahr Geschichten aus der Geschichte erzählt, ist für mich Magazinjournalimus par excellence. Quasi Historytelling vom Feinsten. Wenn das neue “Geo Epoche” in der Post liegt, ruht bei mir für ein paar Stunden die Arbeit und ändert sich das Wochenend-Programm. Fast kein Heft, in das ich nicht tief eintauche. Egal, ob “Die Hanse” als “Europas heimliche Großmacht 1150-1600” beschrieben wird oder der “Mythos Babylon” als “Geburt der Zivilisation 3330-500 v. Chr.” ausgeleuchtet.

    Die allerliebsten Hefte sind mir Themen der Zeitgeschichte, Themen, die nah an unser heutiges Leben reichen. “Der Traum vom Fliegen” beschreibt von Leonardo da Vinci bis zur Mondlandung, wie ein Menschheitstraum wahr wird. Von diesem Heft habe ich jede einzelne Zeile gelesen – obwohl ich alles andere als ein Vielflieger bin und unter Höhenangst leide. Dieses Heft hat mich, obwohl ich vom Heimatflughafen Sofa nie abgehoben habe, mit auf eine große Reise genommen.

    Vor allem der Umgang mit Bildern macht “Geo Epoche” so herausragend: Die Fotos, Stiche, Illustrationen sind sorgfältig ausgewählt, sie bekommen ihren Platz, sie können atmen. Der Leser wird erst mit faszinierenden Fotos eingefangen, dann mit wunderbaren Texte gefesselt. Geschichte wird als Geschichte von Menschen erzählt. Menschen interessieren sich für Menschen – Schaper und sein Team informieren unterhaltsam und unterhalten informationsreich. Mehr kann man von gedrucktem Journalismus nicht erwarten.

    Ein Gespräch mit Schaper hat mir sehr dabei geholfen, das Konzept meiner eigenen Magazinreihe turi2 edition zu entwickeln. Schaper sagte: “Wir denken das Heft fast wie ein Buch.” Zeitlos, tief schürfend. “Geo Epoche” zeigt wie kaum ein zweites Magazin die Stärke und Unersetzlichkeit von Print. Die App fürs iPad habe ich getestet – ich kann damit nichts anfangen. Ohne Haptik geht die Hälfte der Freude verloren. Seitdem gilt bei mir die Regel: Alles, was ich gedruckt lesen kann, lese ich gedruckt.

    Denn was ich gedruckt und gebunden besitze, das kann ich überall hin mitnehmen, wo Elekronik keinen Zugang hat (vom Schlafzimmer bis zum Strand). Und ich kann es aufheben: ins Regal stellen, verleihen, ja sogar vererben. Denn dereinst, nach meiner Zeit, wird ein Heft von “Geo Epoche” von 2017 immer noch Auskunft geben über eine Epoche und ihre Menschen. Und über die Art, wie das “Geo Epoche”-Team am Anfang des 21. Jahrhunderts das Thema gesehen und beschrieben hat.

    Alle bisher erschienen Blattkritiken finden Sie unter turi2.de/blattkritik.

  • Blattkritik: Julia Werner, Chefredakteurin “Unikat”, über “Berliner”.

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    Julia Werner, Chefredakteurin der Luxusbeilage Unikat von Condé Nast, liest für turi2 den Berliner, die neue Magazin-Beilage des “Tagesspiegel”. Die hauptberufliche Vize-Chefredakteurin von “Glamour”, nebenher Stilkolumnistin der “Süddeutschen”, entdeckt im “Berliner” eine gewisse Unentspanntheit durch stetig vorgetragene Offenheit, aber auch viel Interessantes und Lesenswertes.

    Der “Berliner”, so der Tagesspiegel, richtet sich an Berlinerinnen und Berliner – weltweit, also im Geiste – und befasst sich mit Themen, die sich um Aufbruch und Veränderung, Kultur und Konsum drehen. So ist das mit den Machern von Magazin-Beilagen: Sie sind ständig hin- und hergerissen. Sie müssen ein “attraktives Umfeld” für potentielle Anzeigenkunden schaffen, wollen und dürfen ja aber den Konsum der Produkte nicht über Gebühr feiern.

    Bei den Magazinen von “Süddeutsche” und “Zeit” löst man dieses Dilemma traditionell mit immer besonders um die Ecke konzipierten Mode- und Produktstrecken – und der mode- und produktinteressierte Leser ertappt sich beim Blättern dieser Fotos manchmal dabei, sich ein langweiliges, eskapistisches Modeheft herbeizusehnen, wo Menschen und Kleider einfach nur schön sind.

    Womit wir schon mittendrin wären im “Berliner”. Das Gast-Editorial hat Helene Hegemann geschrieben, sie erklärt von außen, worum es in diesem Heft überhaupt geht, nämlich: “um Vielfalt. Um Freiheit, die immer schwieriger von Konkurrenzkampf zu unterscheiden ist. Und um Produkte. Um das, was wir haben wollen, was wir haben können – und deshalb zwangsläufig auch um die Frage, was wir wirklich brauchen.” Laut der Modestrecke sind das zum Beispiel ein Kleid von Hermès. Oder silberne Overknees von Balenciaga. Sie enthält außerdem laut Motto “Vorschläge für eine vielfältige Gesellschaft”.

    Ja, schöne Menschen sind da zu sehen, mit verschiedenen Hautfarben, unterschiedlich langen Leben und Geschlechtern. Man hätte natürlich einfach ein Modethema definieren können (auch, weil die Mainstream-Modehefte das Thema Genderbender schon im letzten Jahr rauf und runter erzählt haben). Und die Models einfach so behandeln, wie das alle Berliner im Geiste doch ohnehin schon tun in ihrem Alltag – ganz selbstverständlich nämlich. Wenn man den Berliner Geist zum Leitgedanken eines Hefts macht, besteht natürlich das Risiko, nur noch die eigene, kompromisslose Weltoffenheit zu feiern.

    Auf dieses Dilemma stößt man beim Lesen im “Berliner” öfters: zum Beispiel bei den Nacktportraits junger schwuler Berliner. Auch hier wird der Leser schon im Motto daran erinnert, was er ist, nämlich ein Unterstützer von Freiheit, Offenheit, Zugehörigkeit und Toleranz. Aber warum müssen die Jungs bloß splitternackt sein, um ihre Geschichten zu erzählen?

    Oder dann, wenn die Autorin Laura Naumann darüber nachdenkt, wie wir modernen Menschen heute Beziehungen führen und uns unsere Familie aus Freunden und Wunschkindern zusammenschustern. Das wirkt eher nicht wie Nachdenken, sondern nur wie die ewige Bestätigung der eigenen liberalen Coolness. Klar muss das Thema “Alle dürfen so leben wie sie wollen” behandelt werden – gelesen werden müssten diese Geschichten aber ja nicht von denen, die das eh schon tun, leben und leben lassen.

    Wie war das noch mal mit den Protestwählern, die den urbanen Eliten Arroganz vorwerfen? Interessant und lesenswert ist der “Berliner” trotz dieser gewissen Unentspanntheit aber an vielen Stellen trotzdem. Und zwar immer dann, wenn er mal – alter, aber guter Journalistentrick – eine entgegengesetzte Haltung zum erwarteten Weltbild einnimmt. Wenn Fabian Federl zum Beispiel Peter Altmaier klug zu seinem Idol erklärt, bekommt der Leser wirklich ein Gefühl dafür, was den Millenial so bewegt. Schön und unterhaltsam ist die Idee zur Rubrik “Dr. Körners gesammeltes Schweigen”, in der sich der Autor mit Ulrich Matthes zum gemeinsamen Schweigen trifft.

    Genau das erwarte ich ja von Magazinen: Informationen, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass sie mich berühren könnten. Auch eine Reportage über den sizilianischen Polizisten, der versucht, die auf dem Seeweg ertrunkenen Flüchtlinge zu identifizieren, gehört natürlich in so ein Heft, wie übrigens auch ein bisschen was Ironisches, Martensteiniges: Das fehlt leider im “Berliner”, es sei denn, die fünf Serienvorschläge eines Drehbuchschreibers mit der Prämisse “deutsche Serien sind Mist” waren ernst gemeint. Das Beste kommt zum Schluss: der “Berliner” schließt mit der Rubrik “Sicherheit/Freiheit”, in der die Autorin Mirna Funk die Frage beantwortet, wann sie sich zwischen beidem entscheiden musste in ihrem Leben (und das Wort “Freiheit” ist in der Markette durchgestrichen). Das ist ja eigentlich die essentielle Frage, die uns Berliner im Geiste umtreibt – mehr davon bitte, beim nächsten Mal.
    tagesspiegel.de (Gratis-Epaper)

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    Die Blattkritik erscheint sonntags bei turi2.de und folgt dem Prinzip des Reigens.

    Beim letzten Mal hat Jan Oberländer, verantwortlicher Redakteur des Tagesspiegel Berliner, über die Emder Zeitung geschrieben.

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  • Blattkritik: Jan Oberländer, verantwortlicher Redakteur “Tagesspiegel Berliner”, über die “Emder Zeitung”.

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    Jan Oberländer verantwortet beim “Tagesspiegel” das Magazin Berliner, das am Samstag in einer Woche erstmals erscheint. Für turi2 blättert er durch die Emder Zeitung, ein Lokalblatt, das – trotz aller Klischees – “sorgsam auf die Zielgruppe” abgestimmt ist. So richtig hängen bleibt der Hauptstadt-Journalist aber an einer Kolumne auf Seite 1, in der die Postfrau zweimal unerwartet klingelt.

    Die “Emder Zeitung” vom Freitag, dem 18. November 2016, berichtet über die ostfriesische Kaninchenzucht-Meisterschaft. Sie druckt das Foto einer Spendenübergabe, auf dem sechs Sakkoträger einen quadratmetergroßen Scheck präsentieren. Lokalsporttermine füllen eine komplette Seite: Boßeln, Frauen II, 1. Kreisklasse B, Nesse gegen Siegelsum. Wunderschöne Klischees. Stehen alle drin in der EZ.

    Steht aber auch noch was anderes drin.
    “Moin!” ruft die “Tageszeitung für Ostfriesland, Emden, Hinte, Ihlow und Krummhörn” ihren Lesern im Logo entgegen. Aufmacher ist der “Zukunftspakt” für das VW-Werk in Emden, ein viertes Modell wird gebaut, Top-News, da hängen Existenzen dran. Darunter die Seitenoptik: düsteres Gegenlicht-Foto, Gruseltyp setzt Hammer und Schraubenzieher an. “Polizei jagt die Fensterstecher” – super Zeile für ein Einbrecherthema. Temporeich, emotional, nah dran am Leser. Winzig darunter: Obama-Abschied, Bus-Streit, Geflügelschau.

    Verkaufte Auflage der “EZ”: 9.243 Exemplare, langsam sinkend. 72 % Marktanteil. Keine Mantelredaktion, hier wird alles vor Ort gemacht. Ein Chefredakteur, zwei Chefs vom Dienst, ein Onliner, sechs Lokalredakteure, zwei für Nachrichten, vier Volontäre. Und eine fünfköpfige Truppe in Aurich. Zusammen füllen sie 28 Seiten am Tag.

    Thea ist geboren, eine Galeristin aus Leer wurde ermordet, die African Highway läuft in den Emder Hafen ein: Wie schnell sich beim Lesen ein Eindruck vom Leben in dieser Gegend herausbildet! Viele kleine Puzzleteile – auch gestalterisch. Die Seiten sind vollgestopft mit Meldungen und Kästlein, hier noch ein Sudoku, da noch sechs Zeilchen Verkehrsunfall. Anstrengend zu lesen, sicher auch anstrengend zu machen.

    Für journalistische Großtaten bleibt wenig Raum. Die Texte sind handwerklich okay, vermutlich bleibt aber im hektischen Arbeitsalltag wenig Zeit, Zeilen zu machen – Überschriften und Einblocker bleiben mitunter kryptisch, manche schrecken sogar ab. Das ist schade, denn die Informationen in den Texten sind offensichtlich sorgsam auf die Zielgruppe hin ausgesucht.

    Sage keiner, dass das Blatt nicht auch Bundesliga kann: Lokalredakteur Jens Voitel wurde 2006 mit einer Langzeitreportage aus dem Emder Amtsgericht mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Ex-“EZ”-Volontär Paul Ronzheimer ist heute Reporter bei der “Bild”.

    Alles in allem erweckt diese Zeitung aber gar nicht den Eindruck, als gehe es ihr in erster Linie um Scoops und Lesegold. Ihre ehrenwerte Aufgabe ist vielmehr die Grundversorgung der Menschen vor Ort. Die erfüllt sie wacker, auch über die Website, einen Twitter-Feed und eine ordentliche Facebook-Präsenz, die auf die aufbereiteten Printtexte verlinkt. Die Redakteure schreiben ihre Bürodurchwahl unter die Autorenzeile.

    Wer wollte da mäkeln? Man stutzt zunächst, wenn man als Journalist in Berlin sitzt und in der “Emder Zeitung” liest, dass der Lidl in Borssum nach wochenlangem Umbau am 24. November wieder öffnet. Aber es sind genau diese Meldungen, die eine gute Regionalzeitung ausmachen. Die überregionalen Themen hält man kurz, weil man weiß, dass die Leute ihr Abo nicht wegen Obama oder des Volksbühnen-Streits haben. Aber das VW-Werk vor Ort, die klammen Schulen und der neue Lidl – das wollen, das müssen Leser wissen, das macht einen Unterschied in ihrem Alltag. Da kann man eigentlich nur “Weiter so!” rufen.

    Vorher doch noch kurz mäkeln. Mit “Aus aller Welt” (Sex&Crime, diesmal Schwerpunkt Sex-Crime) und “Letzte Seite” (Lottoquoten, “Wurzel”-Comic) hat die “EZ” zwei sehr ähnliche Abwurfstellen für Buntes, Verteilsystem unklar. Sollte man pointieren. Schaden würde es auch nichts, Agenturstücke als solche zu kennzeichnen, anstatt einfach nichts drunter zu schreiben. Ein bisschen gaga sind Bildcredits wie: “EZ-Foto: dpa”.

    Und dann das Schlimmste. Die Kolumne “Im Eck” links unten auf der Seite 1. Leicht gekürzte Wiedergabe: “Die Familie ist aus dem Haus. Gute Gelegenheit, im Gesicht mal gründlich aufzuräumen. Rasierseife, Rasierer. Schrapp, schrapp, schrapp. Da scheppert die Haustürklingel. Blau und Gelb trägt nur eine – die Frau von der Post. Notfallbademantel, Schaum aus den Ohren, Tür auf.” So weit, so munter. Leser grinst. Postbotin auch. “Sie überreicht einen dicken Brief aus der Ukraine. Ein Gimmick für den Ältesten. Von wegen wichtig…” Ende.
    Ein dicker Brief? Mit Gimmick? Aus der Ukraine? Stimmt, total unwichtig.

    Ist es nicht! Es ist nervenzerfetzend! Lieber namenloser Autor der Eck-Kolumne, packen Sie aus: Was war in dem Umschlag?

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    Die Blattkritik erscheint sonntags bei turi2.de und folgt dem Prinzip des Reigens.

    Beim letzten Mal hat Stefan Bergmann, Chefredakteur der Emder Zeitung, über die Elbe-Jeetzel-Zeitung geschrieben.

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  • Blattkritik: Stefan Bergmann, Chefredakteur “Emder Zeitung”, über die “Elbe-Jeetzel-Zeitung”.

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    Stefan Bergmann, Chefredakteur der Emder Zeitung, liest für turi2 die Elbe-Jeetzel-Zeitung aus dem Wendland, Deutschlands beliebteste Lokalzeitung. Er lobt das Design und die Sorgfalt der Macher, vermisst aber größere Bilder im Lokalen – und hätte sich den eher mittelspannenden Mittwoch im Lokalteil knackiger aufbereitet gewünscht.

    Was macht man in der Lokalredaktion, wenn Mittwoch ist, und nichts passiert? Außer, dass die monatlichen Arbeitslosenzahlen kommen. Und außer, dass am Vorabend drei Ratssitzungen waren. Leider alle nur konstituierende Sitzungen. Viele Namen, viele Eitelkeiten – aber keine ordentlichen Sachthemen.

    Entweder man holt vorbereitete bunte Geschichten aus dem Stehsatzordner, oder man arbeitet mit dem, was vorliegt.
    Die “Elbe-Jeetzel-Zeitung”, sie erscheint in Lüchow-Dannenberg im Osten Niedersachsens, ist den zweiten Weg gegangen. Aber mal von Anfang an.

    Das Blatt sieht auf den ersten Blick schick aus. Moderne Typo, klares Layout, die Überschriften nicht vollgepackt, sondern mit kräftig Weißraum. Edel. Die Hausfarbe Blau unterstreicht den seriösen Auftritt. Der nahezu rechtschreibfehlerfreie Lokalteil zeigt, wie sorgfältig gearbeitet wird. Der Mantel kommt von der Lüneburger Landeszeitung.

    Schade, dass das klare Layout des Mantels – Aufmacherbilder groß – nicht im Lokalteil fortgesetzt wird, wo alles irgendwie gleich groß ist. Die “EJZ” hat einen tollen, klaren Druck. Größere Bilder kämen brillant zur Geltung! Der hohe lokale Anteil auf der Titelseite zeigt, dass dieses Blatt das Lokale ernst nimmt. Vorbildlich!

    Ebenfalls gut: Leser können ihre Termine selbst im System der “EJZ” eintragen. Das spart natürlich auch redaktionell Zeit und Mühe, aber es ist eben auch ein toller Service, den nur wenige Zeitungen bieten.

    Inhaltlich hätte ich mir mehr gewünscht. Mehr als nur Gruppenbilder (die dazu technisch nicht perfekt sind), mehr als nur Fließtext über die Ratssitzungen mit den vielen Namen und Abstimmungsergebnissen, mehr Unterhaltung an einem Tag, der geprägt ist von dröger Politik (wofür die “EJZ” nichts kann).

    Da habe ich mich dann gefreut auf die Rezension eines Kirchenkonzertes, weil auch lokale Feuilletonisten, wenn sie ihren Job gut machen, sehr amüsant sein können. Doch dann lese ich Wörter wie “Affektgestalten”, “pointierte Koloraturen” und “subtile farbliche Schattierungen”, das ganze gekrönt von einem – Gruppenbild. Schade. Da hat sich jemand selbst verwirklicht, leider am normalen Leser vorbei. Dagegen ein Highlight in dieser Ausgabe: Der “Mensch Lüchow-Dannenbergs”. Wunderbar einfühlsam geschrieben, mit Extra-Themenkästchen daneben, mit freiem Layout.

    Wegweisend klar
    ist der Umgang mit Werbetexten von örtlichen Unternehmen. Sie werden zusammengefasst auf einer Seite, die mit “Anzeige” überschrieben ist. Soviel Mut sollten andere Zeitungen mal aufbringen. Sie wären dann auch raus aus der Bredouille, PR-Texte im normalen redaktionellen Teil unterbringen zu müssen – womit sie sich ja automatisch angreifbar machen, Stichwort Trennungsgebot.

    Fazit: Eine solide Zeitung, inhaltlich sauber – aber der Unterhaltungsfaktor und die Aha-Effekte fehlen.

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    Die Blattkritik erscheint sonntags bei turi2.de und folgt dem Prinzip des Reigens.

    Beim letzten Mal hat Benjamin Piel, Chefredakteur der “Elbe-Jeetzel-Zeitung”, über Warum! geschrieben.

    Alle Blattkritiken: 11 Freunde, ADAC Motorwelt, Allegra, Apotheken Umschau, art, auto motor und sport, B.Z., Bento.de, Bild der Wissenschaft, Capital, chrismon, Cicero, Clap, c’t, Detektor.fm, Donna, Dummy, Edition F, Elbe-Jeetzel-Zeitung, Eltern, Emotion, Enorm, Euro am Sonntag, Flow, Fit for Fun , Gala, Geo Wissen Gesundheit, Hohe Luft, Horizont, Kicker, Kontext Wochenzeitung, Kreuzer, Landidee, Laura, L’Officiel Hommes, manager magazin, Merian, Morgen Europa, National Geographic, Neon, People, Playboy, Psychologie bringt dich weiter, ramp, Séparée, Sneaker Freaker, Spektrum der Wissenschaft, St. Georg, SZ am Wochenende, t3n, taz.de, Tichys Einblick, Titanic, Vice, Walden, Warum, Women’s Health, Yps, Zeit-Magazin, Zeit Magazin Mann, Zitty.

  • Blattkritik: Benjamin Piel, Chefredakteur “Elbe-Jeetzel-Zeitung”, über “Warum”.

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    Benjamin Piel, 32, Vater von drei Kindern und Chefredakteur der Elbe-Jeetzel-Zeitung im Wendland, liest für turi2 das Familienmagazin Warum. Er formuliert ein klares “Deshalb”, obwohl er vor lauter Fragen streckenweise die Antworten nicht mehr sieht.

    “Warum?” Das ist die Frage aller Fragen. Es ist die Frage, die den Menschen vom Tier und den Schlichten vom Geistreichen unterscheidet. Nicht auf alle Fragen gibt es Antworten, aber dem Fragenden öffnet sich die Welt. Wenn der Weg das Ziel ist, dann ist das Warum der Kompass. “Warum!” Das ist eine Lebenseinstellung. Es macht die Frage der Frage zur Aussage der Aussagen. Das Ausrufezeichen gibt das Ziel vor, hinein in die Welt, auf ins Unbekannte. Das Magazin “Warum!” hat sich das Ausrufezeichen nicht ohne Grund hinter den Titel gestellt, es will Kindern und Eltern die Welt erklären. Untertitel: “Gemeinsam entdecken, erleben, erfinden”.

    Das 100-Seiten-Heft gliedert sich in die Rubriken “Denken und Wissen”, “Sehen und Entdecken” sowie “Kochen und Erfinden”. Auf den ersten 40 Seiten reiht sich Frage an Frage. Darunter solche, die sich kein Kind je gestellt hat (“Warum haben Stürme Namen?” / “Können Bäume sprechen?” ) und solche, die Eltern ständig nicht beantworten können (“Warum gibt es Blasen auf den Pfützen, wenn es regnet?” / “Warum haben Giraffen so einen langen Hals?” / “Warum müssen wir die Zähne putzen?”). Jede Seite beantwortet eine Frage und so sieht man nach einer Weile vor lauter Fragen kaum noch die Antworten. Da steht so viel Wahres, dass es einem nach einer Weile beinahe falsch vorkommt. Dieser Heftteil ist deshalb nur wohldosiert konsumierbar. Trotzdem: Von Zeit zu Zeit zu blättern und zu lernen, bringt Freude.

    Was ganz und gar stimmt, sind Haptik und Optik. Die festen Seiten fassen sich gut an, das Layout ist luftig-klar, die Grafiken sind erhellend, die Fotos sitzen, die Farbmischung ist ausgewogen. Was fehlt, ist ein guter Stilmix. Es gibt kein einziges Interview im Heft und nur eine Reportage (“Auf Streife mit der Wasserschutzpolizei”). Mehr davon und ein paar weniger Fragen täten gut.

    Schön sind die “Frühstücksrezepte aus aller Welt”, vom syrischen Kichererbsenmus bis zur japanischen Miso-Suppe mit Tofu. Meinen Kindern würde vermutlich beides nicht schmecken, aber vielleicht habe ich die falschen Kinder. Das Experiment “Wie funktioniert Elektromagnetismus?” liest sich so kompliziert, dass ich es lieber dem Physiklehrer überlasse. Aber vielleicht bin ich einfach der falsche Vater. Dass das Magazin mitunter wirkt wie eine Unterrichtsempfehlung für Grundschullehrer oder ein Vorschulleitfaden für Erzieher, liegt in der Natur des edutainenden Ansatzes.

    Die Naturthemen sind überrepräsentiert. Wenn ich als Dorfbewohner in einem Editorial Sätze lese wie “Ziehen Sie Ihren Kindern die Gummistiefel an, sie lieben Pfützen! Gehen Sie in den Wald und enträtseln gemeinsam die Sprache der Bäume, oder lösen Sie unser Blätter-Quiz”, dann kommt mir das so vor, als wollte jemand einem Städter die U-Bahn erklären. Macht nichts, Spaß macht das Heft trotzdem. Warum? Warum!

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    Die Blattkritik erscheint sonntags bei turi2.de und folgt dem Prinzip des Reigens.

    Beim letzten Mal hat Alexandra Werdes, Chefredakteurin “Warum!”, über Flow geschrieben.

    Alle Blattkritiken: 11 Freunde, ADAC Motorwelt, Allegra, Apotheken Umschau, art, auto motor und sport, B.Z., Bento.de, Bild der Wissenschaft, Capital, chrismon, Cicero, Clap, c’t, Detektor.fm, Donna, Dummy, Edition F, Eltern, Emotion, Enorm, Euro am Sonntag, Flow, Fit for Fun , Gala, Geo Wissen Gesundheit, Hohe Luft, Horizont, Kicker, Kontext Wochenzeitung, Kreuzer, Landidee, Laura, L’Officiel Hommes, manager magazin, Merian, Morgen Europa, National Geographic, Neon, People, Playboy, Psychologie bringt dich weiter, ramp, Séparée, Sneaker Freaker, Spektrum der Wissenschaft, St. Georg, SZ am Wochenende, t3n, taz.de, Tichys Einblick, Titanic, Vice, Walden, Warum, Women’s Health, Yps, Zeit-Magazin, Zeit Magazin Mann, Zitty.