turi2 edition #18: “Wer zahlt, schafft an!” Stimmt das, Reiner Holznagel?

Hört die Zeiger ticken: Für Reiner Holznagel sind Schulden ein “süßes Gift”. Der Präsident des Bundes der Steuerzahler Deutschland findet, “Steuergeldverschwendung gehört genauso hart bestraft wie Steuerhinterziehung”. Er fordert im Gastbeitrag in der turi2 edition #18 einen sparsamen und effizienten Umgang des Staates mit Steuern. Diese Redensart ist… Weiterlesen …

turi2 edition #18: Wie schnell ist das Kapital Vertrauen verspielt, Jörg Howe?


Trust me, I’m a communicator: Vertrauensverlust ist für Betroffene eine kleine Katastrophe, weiß Jörg Howe aus Erfahrung. Der heutige PR-Chef von Daimler Truck schreibt in der turi2 edition #18 über einen beruflichen Wechsel, der seine Reputation fast zerstört hätte – und darüber, wie er sein Selbstvertrauen wiedergefunden hat. Weiterlesen >>>

turi2 edition #18: Wie bringe ich Menschen dazu, mir 10 Millionen Euro zu geben, Marco Klewenhagen?


Gimme, gimme, gimme: Wie frei bin ich, wenn mir jemand einen Batzen Geld gibt? Der Geschäftsführer des Magazins “Sponsors”, Marco Klewenhagen, kennt sich mit großen Summen im Sport-Business aus. Privat würde er so viel Geld nur ungern nehmen – oder noch viel mehr, schreibt er in der turi2 edition #18. Weiterlesen >>>

turi2 edition #18: Wie mache ich meinen Lieben posthum eine Freude, Birgit Wetjen?


Das letzte Hemd hat keine Taschen: Beim Erben geht es selten nur um Geld, sondern um Emotionen, weiß Birgit Wetjen. Die Chefredakteurin des Frauen-Finanzmagazins “Courage” gibt in der turi2 edition #18 Tipps, wie man seinen Nachlass am besten regelt. Ganz wichtig: Bloß kein Vorbild an Pablo Picasso nehmen! Weiterlesen >>>

turi2 edition #18: Zerstören die Reichen die Welt, Merit Willemer?

Tritt nach oben: Merit Willemer nimmt Reiche und Superreiche in der Klima-Frage in die Verantwortung. Sie zerstören “mit ihren Unternehmen und ihrem Lebensstandard” das Klima, gibt die Sprecherin der Klima-Bewegung Fridays For Future zu Protokoll. Die Klimakrise sieht Willemer als “strukturelles Problem” und fordert im Gastbeitrag in der turi2 edition #18, im Namen der Klimagerechtigkeit die soziale Schere zu schließen. Weiterlesen >>>

turi2 edition #18: Ist Geiz noch geil, Lena Binder?


Werbung von gestern: Der bekannte Slogan eines Elektromarkts ist so gar nicht geil, findet Lena Binder. Bei der Welthungerhilfe freut sie sich vielmehr über Solidarität, auch und vor allem in Form von Geld. Denn Spenden sind das Gegenteil von Geiz. Auch, wenn sie oftmals ungerecht verteilt sind, schreibt Binder im Gastbeitrag in der turi2 edition #18. Weiterlesen >>>

turi2 edition #18: Über Geld spricht man nicht – oder doch, Katharina Brunsendorf?


Den Knoten lösen: Das Beschwerlichste am Weg durch den Finanzdschungel ist der Anfang, sagt Katharina Brunsendorf. Sie leitet die Commerzbank-Initiative Finanz-Heldinnen und erlebt immer wieder, dass vor allem Frauen die Scheu vor dem Geld schnell ablegen können, wenn sie nur die richtigen Fragen stellen, schreibt sie in der turi2 edition #18. Weiterlesen >>>

turi2 edition #18: Was disruptiert die Liebe der Deutschen zum Bargeld, Christoph Keese?


Nicken und kassieren: Bargeld ist bequem und eignet sich gut für allerlei kriminelle Machenschaften, schreibt Christoph Keese in seinem Gastbeitrag in der turi2 edition #18. Genau deshalb wird es wohl nicht aussterben. Der Geschäftsführer von Springers Digitalberatung Hy glaubt, dass digitales Bezahlen trotzdem viele Vorteile bietet – auch für Faule. Weiterlesen >>>

turi2 edition #18: Was ist brotloser als Kunst, Mon Muellerschoen?


Am Hungerpinsel nagen: Nur sehr wenige verdienen sich mit ihren Werken eine goldene Nase, weiß Kunstberaterin und Kolumnistin Mon Muellerschoen. Dabei sind Kunstschaffende “Seismografen für gute wie schlechte Entwicklungen” – und haben deshalb Unterstützung verdient, schreibt Muellerschoen in ihrem Gastbeitrag in der turi2 edition #18. Weiterlesen >>>

Debatte: Meta entgleist in Zeitlupe, sagt Thomas Jahn.

Anfang vom Ende: Meta entgleist in Zeitlupe und der Crash des Unternehmens ist nicht mehr zu verhindern, schreibt Thomas Jahn im "Handelsblatt". Je größer das Unternehmen werde, desto schwere werde es, Wachstum vorzuweisen. Jahn stellt zudem in Frage, wie lang Instagram noch angesagt ist und sagt, der Kauf der App sei lediglich der Kauf von Zeit gewesen.
handelsblatt.com

Debatte: Twitter-Nutzerinnen kritisieren “SZ” für Selenskij-Karikatur.

Schlechter Vergleich: Die "Süddeutsche Zeitung" wird auf Twitter für eine Karikatur des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij kritisiert. Die Darstellung des übergroßen Selenskij über dem Tisch der WEF-Versammlung erinnere an antisemitische Karikaturen aus u.a. der NS-Zeit. Die "SZ" twittert eine Stellungnahme in der es heißt, die Abbildung ist "die zeichnerische Umsetzung der Fernsehbilder vom Montag". Jedoch vermissen Twitter-Userinnen wie u.a. Paul Ronzheimer eine Entschuldigung.
twitter.com ("Süddeutsche"), twitter.com (Ronzheimer)

Debatte: Volkswagens Probleme in China entstehen, weil die Wolfsburger Zentrale zu viel Kontrolle hat.

Volkswagen hat Probleme in China, weil nichts "ohne Genehmigung der Zentrale" in Wolfsburg entschieden wird, analysiert Michael Freitag im "Manager Magazin". Die Folge daraus: "alles dauert zu lange", Entwicklungen bleiben auf der Strecke und Marken stimmen sich bei Zusammenschlüssen nicht ab.
manager-magazin.de

Debatte: Josef-Otto Freudenreich kritisiert das “eiserne Sparprogramm” der SWMH.

Taking care of Business: Die SWMH verfolgt ein "eisernes Sparprogramm ohne publizistischen Kompass" - außer es geht um Klickzahlen, schreibt der Journalist Josef-Otto Freudenreich. Deshalb lasse der Verlag "blattprägende" Autorinnen gehen, sobald der Businessplan gefährdet sei. Freudenreich kritisiert, dem Verlag und der Chefredaktion fehlt es an Empathie und Wertschätzung der Belegschaft.
kontextwochenzeitung.de, turi2.de (Background)

Debatte: Pen würde eine Lücke hinterlassen, sagt Interimsvorständin Maxi Obexer.

Wieder vertragen: Die Schriftsteller-Vereinigung Pen würde eine Lücke hinterlassen, wenn sie aufgegeben wird, sagt Interimsvorständin Maxi Obexer im "Spiegel"-Interview. Sie findet, die Organisation sollte über die Streitereien hinwegkommen und eine "adäquate Gesprächs- und Handlungskultur" entwickeln.
spiegel.de

Debatte: Die Autorenvereinigung Pen ist unfassbar tief gesunken, sagt Friedrich Christian Delius.

Alles hat ein Ende: Der Autor Friedrich Christian Delius verlässt Pen nach 50 Jahren und bedauert, dass der Verein "einen derart tapferen und klugen Mann wie Deniz Yücel öffentlich demütigt". Delius widerspricht Yücels "Bratwurst­buden"-Bezeichnung. Der Verband gleiche eher einem "Club von Kleingeistern", die "wenig oder nichts zum Kauen zu bieten haben". Am Freitag ist Deniz Yücel als Pen-Präsident zurückgetreten. Er wirft dem Verein vor, "nicht effizient zu arbeiten".
faz.net, turi2.de (Background)

Debatte: Die SPD ist der Klotz am Bein der Ampelkoalition, glaubt Anna Schneider.

Politik-Bremse: Die SPD ist "das Problemkind" der Ampelkoalition, sagt "Welt"-Chefreporterin Anna Schneider mit Blick auf den Ukraine-Krieg. Im Interview mit Christina Lewinsky mahnt sie, die SPD übernehme "nicht die Führung, die man der Kanzlerpartei zurechnen würde". Sie "bremst, kommuniziert nicht gut, trifft langsame Entscheidung und schmollt oft".
welt.de (3-Min-Audio)

Zitat: Comedian Hazel Brugger kritisiert Böhmermann-Video über Fynn Kliemann.

"Man darf nicht vergessen, dass dieses Stück von Jan Böhmermann und seiner Redaktion eine dramaturgische Arbeit ist. Nicht in dem Sinne, dass es erfunden ist, es ist journalistisch aufgearbeitet, aber auch künstlerisch verwertet."

Comedian Hazel Brugger äußert in einer Sonderfolge ihres Podcasts "Nur verheiratet" Kritik am Böhmermann-Video über Fynn Kliemann. Der Mix aus Journalismus und Entertainment sei schwierig, das Video selbst wenig "lösungsorientiert".
watson.de, turi2.de (Background)

Datenschützer Ulrich Kelber will EU-Chatkontrolle verhindern.

Gegen Massenüberwachung: Der Bundesdatenschutz­beauftragte Ulrich Kelber kündigt Widerstand gegen die von der EU geplante sogenannte Chatkontrolle an. Er werde sich "auf nationaler und europäischer Ebene dafür einsetzen", dass die Verordnung in dieser Form nicht komme, schrieb Kelber auf Twitter. Der Entwurf sei "nicht vereinbar mit europäischen Werten", kollidiere mit geltendem Datenschutzrecht und führe zu massenhaft Verdächtigungen unbescholtener Bürger. Die EU will Messenger-Dienste, Mail-Anbieter und Hosting-Provider dazu verpflichtet, die Kommunikation von Nutzerinnen nach verbotenen Inhalten zu durchsuchen.
golem.de

Debatte: Miriam Meckel plädiert dafür, angereicherte Intelligenz statt KI zu sagen.

KI vs. Mensch? Publizistin Miriam Meckel plädiert dafür, "angereicherte Intelligenz" statt "künstliche Intelligenz" zu sagen. KI sei kein "gepixeltes Schafott am Horizont", viel mehr helfe sie, menschliche Intelligenz auszubauen. Das "praktische Miteinander" von Mensch und Maschine müsse Teil des Alltags werden, da sich für diese Zusammenarbeit immer mehr Anwendungsbereiche ergeben, schreibt Meckel.
"Handelsblatt", S. 29

Debatte: Die Folgen der Fusion von G+J und RTL zeigen sich erst jetzt, schreiben Aurelie von Blazekovic und Anna Ernst.

Synergie: Die Folgen der Übernahme von Gruner + Jahr durch RTL beginnen sich jetzt erst abzuzeichnen, schreiben die Journalistinnen Aurelie von Blazekovic (Foto) und Anna Ernst in der "Süddeutschen Zeitung". Bereits vor der Fusion seien die "glanzvollen Jahre" der G+J-Titel vorbei gewesen. Nun stelle sich die Frage, was vom Traditionshaus G+J journalistisch bleibt. Das Wort Synergie ist letztlich eine Beschönigung für kanalübergreifende Eigenwerbung, Inhalts-Recycling und Gewinnmaximierung, schreiben die Autorinnen.
sueddeutsche.de (Paid)

Lese-Tipp: Kathrin Hollmer kritisiert Diversitäts-Checklisten bei TV-Produktionen.

Lese-Tipp: Diversitäts-Checklisten bei Fernseh­produktionen tragen dazu bei, dass bestimmte Gruppen halbherzig und "nur symbolisch abgebildet" werden, schreibt Kathrin Hollmer in einer Übermedien-Kolumne. Die Vielfalt der in Deutschland lebenden Menschen werde trotzdem nicht abgebildet. Hollmer kritisiert zudem, Produktionen, die sich mit dem "Label Diversity" schmücken, laufen oft spät in der Nacht oder auf einem Spartensender.
uebermedien.de (Paid)

Debatte: Barbara Vorsamer hat Vorher-Nachher-Vergleiche in Werbe-Posts auf sozialen Netzwerken satt.

Schlechter Vergleich: "Süddeutsche"-Journalistin Barbara Vorsamer hat Vorher-Nachher-Vergleiche in Werbe-Posts auf sozialen Netzwerken satt. Sie kritisiert, dass unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit bekannte Produkte wie z.B. Waschlappen als Mehrweg-Reinigungspads neu vermarktet werden. Zwischen den "old me - new me"-"Selbstverbesserungs­botschaften" würden zudem sinnvolle Tipps untergehen.
sueddeutsche.de

Debatte: Andrij Melnyk spricht “erfrischendes Klartext-Deutsch”, findet Ulf Poschardt.

Einer spricht Klartext: Die Argumentation des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk ist "erfrischend unmissverständlich" und "diskussions­anregend bis in die Polarisierung", schreibt "Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt. Melnyk durchschaue die "Solidaritätslyrik" von Olaf Scholz und Frank-Walter Steinmeier und konzentriere sich auf die "harten Fakten".
welt.de (Paid)

Debatte: Daten müssen zugänglich sein, damit Deutschland in der “digitalen Dekade” mitspielt, sagt Volker Wissing.

Datenzugang: Er will sich für "den freien Austausch von Daten über Grenzen" hinaus stark machen, schreibt Digital- und Verkehrsminister Volker Wissing im "Handelsblatt". Eine "bessere Verfügbarkeit" von Daten sei für Deutschland Voraussetzung, um in der "digitalen Dekade in erster Liga" zuspielen. Wissing schreibt außerdem, er will Anreize fürs Datenerheben und -teilen schaffen.
"Handelsblatt", S. 64

Debatte: Nico Fried begrüßt das Ende der Debatte um Frank-Walter Steinmeiers Ukraine­reise.

Ukraine-Reise: "SZ"-Parlamentsredaktionsleiter Nico Fried freut sich über die Einladung vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an Frank-Walter Steinmeier und die Bundesregierung. Er "begrüßt", dass die "diplomatische Irritation" nach Steinmeiers Ausladung aus dem Weg geräumt wurde. Besuche hätten eine gewisse symbolische Bedeutung, jedoch sei es "für den Ausgang des Krieges zweitrangig", welche Politikerin nun zuerst reist.
zeitung.sueddeutsche.de (Paid)

Debatte: Intellektuelle plädieren in einem offenem Brief an Olaf Scholz für Waffenlieferungen.

Schriftlicher Konter: Intellektuelle, Autoren und Wissenschaftler widersprechen dem Appell von u.a. Alice Schwarzer. In dem in der "Zeit" erschienen offenen Brief fordern u.a. Marie von den Benken (Foto), Mathias Döpfner und Deniz Yücel eine "kontinuierliche Lieferung von Waffen" und die "Ausweitung" von Sanktionen gegen Russland. Keine Waffenlieferungen würden den "Kreml zu weiteren Aggressionen ermutigen". Zudem lege es im Interesse Deutschlands, "einen Erfolg des russischen Angriffskriegs zu verhindern".
zeit.de, welt.de

Debatte: Werbeeinschränkungen sind “extrem gefährlich”, sagt Claus Grewenig.

Werbale Unterstützung: Werbeeinschränkungen bei Lebensmitteln und Energie sind "extrem gefährlich", sagt Vaunet-Vorstandschef Claus Grewenig im Interview mit der "Welt". Wer für Werbeverbote plädiert, legt eine "Axt an die Refinanzierung freier Medien" und "verhindert Wettbewerb und Vielfalt", urteilt Grewenig mit Blick auf die Sicherung der Finanzierungsgrundlagen privater Medien.
welt.de, turi2.de (Background)

Debatte: Paul Ronzheimer findet es absurd, dass ihm Embedded Journalism vorgeworfen wird.

Kriegsnahe Berichterstattung: "Bild"-Vize Paul Ronzheimer findet es "absurd", dass er für Embedded Journalism kritisiert wird, sagt er im BDZV-Talk. Dank seiner Kontakte zu den Klitschko-Brüdern und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist Ronzheimer nah am Kriegsgeschehen. Das "tangiert" jedoch "nicht die journalistische Unabhängigkeit", sagt ZDF-Reporterin Katrin Egendorf.
horizont.net (Paid), youtube.com (70-Min-Video)

Debatte: Viele Menschen in Deutschland haben das Gefühl für Mehrheiten verloren, sagt Renate Köcher.

"Laute Minderheiten": Viele Menschen in Deutschland haben das Gefühl für Mehrheiten verloren, sagt Renate Köcher. Sie ist der Meinung, dass manche Gruppen in der Gesellschaft sehr aktiv sind und "in den Medien weit überproportional Beachtung finden". Die "quantitative Bedeutung" von Gruppierungen, die stark im Netz aktiv sind, werde überschätzt. Köcher geht davon aus, dass es mehr "stille Mehrheiten" und mehr "laute Minderheiten" als früher gibt.
landtag-bw.de

Debatte: Musk Authentifizierungspflicht auf Twitter gefährdet unsere Daten, sagt Patrick Breyer.

Anonymität schützt: Die von Musk geplante Authentifizierungspflicht auf Twitter bedroht "die Sicherheit unserer Daten", kritisiert Patrick Breyer von der Piratenpartei. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Daten durch Hacks oder Leaks in kriminelle Hände gelangen. Zudem sagt er, die Abschaffung anonymer Twitteraccounts gefährdet u.a. Whistleblowerinnen und Stalkingopfer. Nur Anonymität schütze "wirksam" u.a. vor "Hacking, Bedrohung und Stalking im Netz".
patrick-breyer.de

Debatte: Boris Rosenkranz analysiert die Symbiose von Paparazzi und Klatschpresse.

Stalking als Storygarant: Autor Boris Rosenkranz beschreibt am Beispiel eines Fotografen, der Helene Fischer obsessiv verfolgt und die Bilder meistbietend verkauft hat, die perfide Symbiose von Paparazzi und Klatschpresse. Klatschblätter aus Verlagen, "die sich als ehrliche, bodenständige Unternehmen geben und sich für seriöse journalistische Produkte feiern" beschäftigen professionelle Stalker, die Promis das Leben zur Hölle machten. Die Yellow Press konstruiere daraus Skandal-Berichte oder zynische Geschichten über Promis in der Stalking-Falle.
uebermedien.de (Paid)

Debatte: Mediaagenturen entziehen sich ihrer Verantwortung für die Medienvielfalt.

Es wird politisch: Wenn es um die gesellschafts­politische Komponente ihrer Arbeit geht, duckten sich Mediaagenturen bisher lieber weg. Die Omnicom-Manager Holger Thalheimer und Manfred Kluge räumen damit jetzt auf und ziehen die Agenturen in die Verantwortung für Medienvielfalt. Sie müssen überlegen, was ihnen "wichtiger" ist - die "Fokussierung auf günstigere Tausend-Kontakt-Preis" oder "der Erhalt einer Vielzahl von Medien", sagt Kluge. Zudem sei es wichtig, Diskussionen über die womöglich gefährliche Abhängigkeit von US-Plattformen anzuregen.
Horizont 16-17/2022, S.1, 10f.

Debatte: Björn Staschen plädiert für die Unabhängigkeit von Social-Media-Plattformen.

Auf dem Weg zur Digitalen Diktatur? Journalist Björn Staschen kritisiert die Meinungs­monopole der wenigen reichen, weißen Männer, die über Inhalte auf sozialen Netzwerken entscheiden. Nutzerinnen würden die Abhängigkeit hinnehmen, dabei seien freie Informationen "das Rohöl einer lebendigen Demokratie". Er plädiert dafür, die Meinungsvielfalt in der digitalen Medienwelt wie in der linearen Welt zu schützen. Das verhindere das Erstarken der großen Plattformen und eine "Digitale Diktatur".
bjoernsta.de

Debatte: Der Rückzug vom russischen Markt ist kompliziert.

Kein leichtes Geschäft: Lebensmittel­hersteller wie Dr. Oetker, Heineken und Carlsberg haben den komplizierten Rückzug aus Russland clever gelöst, schreibt das "Handelsblatt". Das russische Geschäfts aufzugeben, sei nicht nur ein langwieriger Prozess, sondern auch mit Folgen für das Unternehmen und die Mitarbeitenden verbunden, wie z.B. Vertragsstrafen und Enteignungen. Mit dem Verkauf der russischen Werke an das lokale Management können die Unternehmen den Markt "gesichtswahrend verlassen".
handelsblatt.com

Debatte: In Mediatheken kann der Zuschauer nicht der Gegenwart entfliehen, sagt Elmar Krekeler.

Früher war mehr Lametta: In den Mediatheken ist "alles Gegenwart, egal in welcher Geschichte man sich auch befindet", schreibt "Welt"-Journalist Elmar Krekeler. Er kritisiert, dass neue Filme und Serien "immer bunter" sein müssen als die Wirklichkeit. So u.a. in der Serie "Bridgerton", in der "keine Grenzen der Hautfarbe mehr existieren", aber sonst alles nach Manier des 19.Jahrhunderts laufe.
welt.de

Debatte: Harald Staun findet Ronzheimers Kritik an Medien paradox.

Widerspruch: "FAS"_Medienredakteur Harald Staun findet "paradox", wie Bild-Vize Paul Ronzheimer die eigenen Bericht­erstattung als einzigartig ausgibt und "gleichzeitig keine Gelegenheit" auslässt, Kollegen zu kritisieren. Ronzheimer stört sich u.a. am Begriff "mutmaßlich", wenn es um russische Kriegsverbrechen geht. Journalisten tragen jedoch nicht "zur Relativierung der Gräueltaten bei", wenn sie eine "unabhängige Untersuchung der Verbrechen" für nötig halten und "sich nicht auf eine 'Bild'-Reportage" verlassen, schreibt Staun.
zeitung.faz.net (Paid)

Debatte: Digitalkonzerne sichern ihre Marktmacht, sagt Martin Andree.

Unfairer Wettbewerb: Medienwissenschaftler Martin Andree kritisiert im "FAZ"-Interview die "marktbeherrschende Position der Digitalkonzerne". Während das Kartellamt Zusammenschlüsse von Lokalzeitungen überprüfe, fehle eine Kontrolle der digitalen Medien. Andree appelliert, die Bedeutung von Onlinemedien nicht zu unterschätzen.
zeitung.faz.net (Paid)

Debatte: Der Mut junger Journalistinnen ist inspirierend, sagt Isabell Beer.

Generationenwandel: Jüngere Journalistinnen sehen sich nicht mehr als "einsamen Wolf, der da reingeht und selbst eine Geschichte macht", freut sich Investigativ-Journalistin Isabell Beer. Im "Journalist"-Interview erzählt sie, dass junge Kolleginnen, die Missstände ansprechen, einen Mut mitbrächten, den sie "damals nicht hatte". Beer sieht jedoch die Gefahr, dass Jüngere wegen steigender Social-Media-Präsenz Hasskommentaren zum Opfer fallen könnten.
journalist.de

Debatte: Die Experimentierfreude an Podcasts geht verloren, sagt Benjamin Knödler.

Mono-Ton: Der Podcast-Landschaft "droht der Einheitsbrei an 'erprobten Formaten'", schreibt Benjamin Knödler im "Freitag". Das Nachahmen von Trends innerhalb kurzer Zeit "macht ein vormals buntes Experimentierfeld platt". Knödler befürchtet, dass kleine, erfinderische Formate gegen Medienkonzerne nicht mehr standhalten könnten.
freitag.de

Waldemar Hartmann plädiert für sprachliche Nähe aber weniger political correctness.

Auf Du und Du: "Duz-Maschine" Waldemar Hartmann beklagt im SZ-Interview mit Philipp Crone, man müsse heute "auf jedes Wort achten", dürfe "aber jeden duzen". Der ehemalige Sportmoderator erzählt, dass er das Duzen in der eigenen Kneipe und in den Bergen gelernt hat und wie er in der strengsten Sie-Zeit das "Du" im Fernsehen salonfähig gemacht hat. Von Sportlern, die man nur für ein Interview plötzlich sieze, hätte "Weizen-Waldi" laut eigener Aussage nichts Neues erfahren. Der Vorwurf mangelnder Distanz und Anbiederei sei immer an ihm abgeperlt, auch weil er ausschließlich von Journalisten kam. Bei anderen sprachlichen Förmlichkeiten ist Hartmann, der privat übrigens immer erstmal siezt, dagegen weniger locker: Bei der "Denglisierung" habe er zwar aufgegeben, das Gendern wolle er aber "nicht kampflos hinnehmen".
sueddeutsche.de (Paid)

Debatte: Das “Z”-Symbol ist schon längst strafbar, sagt Uwe Murmann.

Unnötige Ankündigung: Der Göttinger Straf­rechts­professor Uwe Murmann ist irritiert von Landes­regierungen, die ein Verbot des "Z" als russisches Propaganda-Symbol ankündigen. "Die Gesetzes­norm existiert bereits", sagt er gegenüber der "FAZ". Laut Straf­gesetzbuch ist eine öffentliche Billigung eines Angriffs­krieges verboten – und damit auch das Zurschaustellen des "Z" in der Öffentlichkeit.
faz.net, turi2.de (Background)

Debatte: Deutsch-Pop-Boom im Radio bekommt eine Delle.

Neue Deutsche Delle: Der einstige Boom des Deutsch-Pops im Radio ebbt ab, erfährt Manuel Weis. Radio-Hamburg-Musikchefin Tanja Ötvös (Foto) sieht einen Grund dafür in starker Polarisierung deutscher Songs und fehlender Innovation, weil "heute vieles eher nach einem alten Schema produziert" werde. Niklas Gruse von Radio FFN nennt als Problem den oft fließenden Übergang zu deutschem Schlager: "Beide Musik­stile sind nicht miteinander kompatibel." FFH-Musikchef Matthias Weber beobachtet, dass sich Menschen an deutschen Songs schneller satt hören.
dwdl.de

Debatte: Ralf Schuler sieht im Kampf gegen Putin “politische Tritt­brett­fahrer”.

Nur noch kurz die Welt retten: "Selbst ein Krieg schreckt politische Tritt­brett­fahrer nicht davon ab, ihre Laden­hüter noch einmal mit neuem Anstrich ins Schau­fenster zu stellen", ärgert sich Ralf Schuler. Der Leiter des "Bild"-Parlaments­büros findet es "anmaßend", dass grüne Vorstöße zum Tempo­limit und Veggie-Day, die "gestern mangels Mehr­heiten" noch gescheitert seien, die Welt nun "putinfrei" machen sollen.
bild.de

Debatte: Identitätspolitik dient nur der moralischen Selbstoptimierung.

Keine woke Brille: Der Gastarbeiter-Sohn Marco Cristalli vermutet hinter dem Trend zum "woken" Sprechen neoliberale Selbstoptimierung. "Die Selbstinzenierung über materielle Güter will man nicht mehr", sagt er im Interview mit der "Welt". An deren Stelle trete die Moral. Das Problem: "Terminologie, die inkludieren soll, exkludiert jene, die sie nicht beherrschen" – und verstelle den Blick auf die Realität: "Selbst 65 Jahre nach der Ankunft der ersten Gastarbeiter bleibt der Migrant vor allem für das bildungsbürgerliche Milieu ein Fremdkörper."
welt.de

Debatte: Die Ohrfeige erlebt ein Comeback, schreibt Arno Frank.

Klatschen-Kritik: Die "Verschulhofisierung der Öffentlichkeit" schreitet voran, schreibt "Spiegel"-Redakteur Arno Frank mit Blick auf die jüngsten Ohrfeigen für Chris Rock und Oliver Pocher. Im "Zeitalter der Kameras allüberall" sei die Ohrfeige offenbar das "aktuelle Mittel der Wahl, Meinungsverschiedenheiten endgültig beizulegen". Sie sei zudem "in der Regel eine Männersache". Dabei schien die Ohrfeige bis vor Kurzem noch, ähnlich wie der Angriffskrieg, "eigentlich aus der Mode gekommen" zu sein.
spiegel.de

Debatte: Ermittlerinnen sind den rechtsextremen Strukturen nicht gewachsen, kritisiert Jan Böhmermann.

Justiz-Schelte: Ermittlerinnen haben nicht die analytischen Fähigkeiten, um die Strukturen der Rechtsextremen aufzudecken, kritisiert Jan Böhmermann im Prozess gegen den mutmaßlichen Urheber der Drohschreiben von NSU 2.0. In Online-Foren könnten "dissoziale Typen" vermeintliche Wertschätzung erfahren, indem sie Informationen über politische Feinde liefern. Nutzerinnen solcher Plattformen seien "nicht nur Täter, sondern auch Opfer", weil die Organisatorinnen dahinter die Userinnen missbrauchen und verachten würden.
faz.net, deutschlandfunk.de