Zitat: Pressefreiheit bedeutet, “zwischen den Stühlen sitzen, statt auf Applaus und Journalistenpreise schielen”, sagt Malte Herwig.


"Pressefreiheit bedeutet: Unabhängigkeit. Zwischen den Stühlen sitzen, statt auf Applaus und Journalistenpreise schielen. Immer wieder mit den Kolleg:innen in der Redaktion streiten und auch uns selbst hinterfragen... und dann schreiben, was ist – auch wenn es unbequem ist."

Malte Herwig erklärt bei Linked-in, warum er lange überlegt habe, ob er an der Hamburger Woche der Pressefreiheit teilnimmt oder nicht. Als Journalist habe er eine "Allergie gegen Sonntagsreden, Echokammern und Medien-Bubbles". Er habe letztendlich teilgenommen, weil man im Alltag leicht vergesse, dass die Pressefreiheit hierzulande "immer gefährdet war und ist".
linkedin.com

Zitat: Warum für Horst von Buttlar Magazine nicht wie Fleischsalat sein dürfen.


"Ein Magazin, sage ich oft, sollte nie wie ein Fleischsalat sein. Die erste Gabel schmeckt, die zweite auch, aber bei der dritten hat man genug."

"Wirtschaftswoche"-Chefredakteur Horst von Buttlar nervt seine Redaktion manchmal mit Lebensmittel-Vergleichen. Im Interview zur Themenwoche Finanz-Kommunikation gibt er vorab Einblicke in den Relaunch des Online-Angebots wiwo.de, der genau heute in einer Woche live geht.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Zitat: Josephine Ackerman hat keine Angst vor Cringe.


"Man darf nicht davor zurückschrecken, dass man als weniger seriös wahrgenommen werden könnte, wenn man Botschaften ungewohnt aufbereitet."

Als Bereichsleiterin Strategie und Marke der Schufa will Josephine Ackerman junge Menschen davon überzeugen, dass die Auskunftei besser ist als ihr Ruf. In der Themenwoche Finanz-Kommunikation erklärt sie, wie Selbstironie und Slang dabei helfen und warum es ein gutes Zeichen ist, wenn die Zielgruppe lacht.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Zitat: Ex-BBDO-Chef Andrew Robertson wünscht sich wieder mehr Humor in der Werbung.


"Es kursiert die verständliche Angst, dass sie mit zu viel Witz ein PR-Desaster auslösen könnten. In Wirklichkeit ist nicht der Humor das Problem, sondern die falsche Art von Humor. Hinzu kommt, dass die politische und wirtschaftliche Lage schwieriger geworden ist – auch das ermutigt Unternehmen nicht unbedingt zu einem unbeschwerten Ton."

Werber Andrew Robertson, früherer CEO und heute Chairman von BBDO Worldwide, appelliert im "Horizont"-Interview an Unternehmen und Agenturen, in Kampagnen mehr Humor einzusetzen. "Wir haben vergessen, wie mächtig positive Gefühle sein können", sagt er.
horizont.net (€)

(Foto: BBDO)

Zitat: Diskriminierung muss kein kontroverses Thema sein, sagt Julia Rot­herbl.

"Es ist kein Automatismus, dass eine Ziel­gruppe über einem bestimmten Alter es nicht gut findet, wenn wir über Diskri­minierung schreiben."

Chefre­dakteurin Julia Rot­herbl sagt der "taz", dass bei ihrer "Apo­theken Umschau" "mit der Reich­weite eine gewisse Verant­wortung" einher­geht. Ihr­zufolge wird "auch eine ältere Ziel­gruppe immer sensibler" für das Thema Diskri­minierung.
taz.de

Zitat: Monika Schaller macht Geschichten aus Zahlen und Tabellen.

"Ich empfinde mich als Vermittlerin zwischen den Welten. Man bedient Medien und den Kapitalmarkt zugleich."

Monika Schaller kommuniziert seit 2023 für den deutschen Software-Konzern SAP. Im Interview mit Heike Turi für die Themenwoche Finanz-Kommunikation spricht sie über das Hantieren mit Zahlen und Tabellen und die Zusammenarbeit mit Medienschaffenden.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Zitat: Bianca Heinicke hat es fertig gemacht, dass Follower dachten, sie persönlich zu kennen.


"Ich habe gelebt für Social Media. Mein ganzer Tag wurde so gestaltet, dass ich Content produzieren kann. Ich habe nicht das gemacht, worauf ich Lust habe, sondern das, womit ich Content produzieren kann."

Bianca Heinicke, früher bekannt als Influencerin "Bibi", spricht in der ZDFneo-Sendung "Neo Ragazzi" über ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit. "Ich war an einem Punkt, wo ich gesagt habe, ich hasse Menschen." Es habe sie "irgendwann fertig gemacht", dass ihre Follower glaubten, sie durch ihre Videos persönlich zu kennen.
bild.de, zdf.de (48-Min-Video, Gespräch ab 37 Min)

(Foto: Screenshot ZDFneo)

Zitat: Andrea Malgara appelliert an die Verantwortung der Werbetreibenden für Medienvielfalt.


"Wer soll für Medien­viel­falt sorgen? Die Nutzer:innen tun es mit ihren Rund­funk­beiträgen und Abo­zahlungen bereits. Jetzt sind vor allem die Werbe­treibenden gefragt."

Andrea Malgara, Geschäfts­führer der Mediaplus Gruppe, erinnert in einem Gast­beitrag auf wuv.de die werbe­treibenden Unter­nehmen an ihre Ver­ant­wortung für Medien­viel­falt. Er sieht eine "Abwärts­spirale", weil die Mehr­heit der weltweiten Werbe-Investitionen bei Google, Meta, Amazon und Co landen.
wuv.de

Zitat: Für Nadine Bilke sind Unterhaltung und Information kein Gegenteil.


"Das Gegenteil von Unter­haltung ist übrigens nicht Information, sondern Langeweile – insofern gilt: Wir wollen unser Publikum unterhalten, in jedem Genre."

ZDF-Programm­direktorin Nadine Bilke verteidigt im "DWDL-Interview Unterhaltung als öffentlich-rechtlichen Auftrag. Werte würden "durch Emotionen genauso geprägt wie durch Informationen".
dwdl.de

(Foto: ZDF / Tim Thiel)

Zitat: Wie die Audio-Vermarkter Stefan Mölling und Sven Thölen anderen Medien-Gattungen das Werbegeld abluchsen wollen.


"Wir glauben, dass für die Gattung Audio noch viel mehr zu holen ist als bisher. Das will ich aber nicht dem neuen ARD-Media-Chef Ralf Hape abluchsen, sondern lieber anderen Gattungen."

Radio-Ver­markter Stefan Mölling sieht im Doppel-Interview mit Sven Thölen bei "Horizont" Reichweiten­probleme bei Print und TV. Die Chefs von RMS glauben, dass auch aus den Digital-Budgets was fürs Radio zu holen ist.
horizont.net (€)

Zitat: Kommunikation bleibt Arbeit für Menschen, auch in KI-Zeiten, findet Björn Korschinowski.


"Kommunikation bleibt Arbeit mit und für Menschen – die direkte mensch­liche Inter­aktion wird noch wichtiger werden. Sich blind ver­stehen, sich riechen können – Ver­trauen ent­steht durch alle Sinne."

Björn Korschinowski, Kommunikations­chef der Deka Bank, spricht im "PR Report"-Frage­bogen über die Branchen-Ver­änderungen durch KI. Am 14. November wird er in Berlin zu Gast sein beim PR Report Camp der turi2-Schwester­marke.
prreport.de

(Foto: Deka Bank)

Zitat: Tchoko Souga hält die PR-Branche für anpassungsfähig.


"Wie viele PR- und Kommunikations­profis umschulen müssen, hängt davon ab, wie wand­lungs- und anpassungs­fähig wir sind. Ich traue unserer Branche in Sachen Anpassungs­fähig­keit in jedem Fall einiges zu."

Tchoko Souga, Partnerin bei Klenk & Hoursch spricht im Karriere-Fragebogen des "PR Report" über die Konsequenzen aus dem KI-Boom. Mitte November ist sie zu Gast beim PR Report Camp des Schwester­titels von turi2.
prreport.de

(Foto: Klenk & Hoursch)

Zitat: Ex-RTL-Chef Helmut Thoma glaubt nicht an Erfolg von Raab.


"Raab zurück­zuholen, war ein Verzweiflungs­akt von RTL. Der Typ wird schneller vergessen sein, als RTL schauen kann. Der Über­raschungs­effekt ist doch schon jetzt verpufft."

Der frühere RTL-Chef Helmut Thoma glaubt im "T-Online"-Interview nicht daran, dass das Comeback von Stefan Raab bei RTL dauer­haft von Erfolg gekrönt ist. Für ihn sei Raab nur "zweite oder dritte Wahl". Der aktuelle Wirbel um ihn über­schatte die realistische Ein­schätzung.
t-online.de

(Foto: IMAGO / K.Piles)

Zitat: Niddal Salah-Eldin erklärt, warum sie sich für den Sudan einsetzt und dafür bei Springer aufhört.


"Wenn mein 80-Jähriges Ich mich eines Tages fragt: Was haben wir damals gemacht, als unsere Heimat in Flammen stand? Dann möchte ich sagen können: Wir waren klar und haben gehandelt."

Niddal Salah-Eldin, scheidende Vorständin Talent- und Culture bei Springer, erklärt in einem emotionalen Linked-in-Post, warum sie sich künftig für Frieden in ihrem Heimat­land Sudan ein­setzen will und den aktuellen Umbau des Vorstands nutzt, um bei Springer aus­zu­steigen.
linkedin.com via kress.de

(Foto: Springer)

Zitat: Gabor Steingart bejubelt Finanzinvestor KKR.


"Tödlich ist das Wall-Street-Geld vor allem dann, wenn man es nicht hat."

Pioneer-Gründer Gabor Steingart kommentiert in seinem "Morning Briefing" die Aufspaltung seines Aktionärs Springer. Finanz-Investor KKR habe sich nicht als "Totengräber des Journalismus" erwiesen, sondern habe Springer "ein zweites Leben eingehaucht", während Gruner + Jahr ohne Investoren-Geld gestorben sei.
thepioneer.de

(Foto: Holger Talinski für turi2)

Zitat: Arno Frank sieht Rückkehr von Stefan Raab als Gegenentwurf zu Unterhaltungen für guten Zweck.


"Raab kehrt zurück in eine TV-Landschaft, die er zwar geprägt, die sich aber in einem entscheidenden Punkt gewandelt hat. Unterhaltung ist nicht mehr sinnfreier um ihrer selbst Willen. Unterhaltung ist Mittel zum guten Zweck."

Für "Spiegel"-Autor Arno Frank ist die Rückkehr von Stefan Raab eine Wette darauf, dass neben Unterhaltung mit Haltung wie von Jan Böhmermann im TV für "das Derbe, Gemeine und Freidrehende auch noch ein Plätzchen frei ist".
spiegel.de (€)

(Foto: Anna Weise / SZ-Photo / picturedesk.com)

Zitat: Arno Balzer hadert mit der deutschen Wirtschaftspresse.


"Leider ist die Art von Journalis­mus, den wir praktiziert haben – mit intensiver Recherche und origineller Sprache –, heute nicht mehr so gefragt am Markt."

Journalist und Berater Arno Balzer, bis 2019 Her­aus­geber des Wirtschafts­magazins "Bilanz", hadert im Inter­view mit "Kresspro" mit der deutschen Wirt­schafts­presse – auch mit Blick auf den Wire­card-Skandal.
"Kresspro" 7/2024, S. 82 (€, Oberauer-Shop)

(Foto: AC Asset Control AG)

Zitat: Carina Müller von Mediaplus sieht deutsche Kunden bei Retail Media noch zurückhaltender.

"Während in den USA Retail Media als integraler Bestand­teil des Marketing-Mix betrachtet wird, erkennen in Europa erst 68 Prozent der Marken das volle Potenzial."

Carina Müller, bei Mediaplus für Retail Media verantwortlich, sagt im "Meedia"-Interview, dass es bei dem Thema "einen deutlichen Unter­schied in der Reife und Akzeptanz zwischen den USA und Europa gibt".
meedia.de (€)

Zitat: Lars Haider glaubt der Politik ihre Pressefreiheitsreden nicht.

"Es mag vielleicht hart klingen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Politiker zwar gern betonen, wie wichtig ihnen die Pressefreiheit und die lokale Berichterstattung sind. Tatsächlich ist es einigen aber mindestens gleichgültig, wenn Medien verschwinden."

Lars Haider, Chefredakteur des "Hamburger Abendblatt", sagt im Interview zur Themenwoche Zeitungen, dass es in Hamburg wichtige Politiker gebe, "die es eigentlich ganz komfortabel finden", dass es in der Hansestadt neben dem "Abendblatt" und dem NDR keine großen regionalen Medien mehr gibt.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Zitat: SEO-Laustärke führt zu Medienverweigerung, beobachtet Jens Lönneker.

"Immer mehr Medien­angebote konkurrieren mit immer größerer SEO-Laut­stärke um die Aufmerksamkeit - ein Teil der Menschen reagiert mit Medien­verweigerung."

Jens Lönneker, Gründer und Geschäfts­führer des Markt- und Meinungs­­forschers Rheingold Salon, spricht im Interview zur Themenwoche Zeitungen über die Ergebnisse seiner Studie "Medien zwischen Achtung & Ächtung".
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Zitat: Olaf Scholz singt ein Loblied auf die Lokalpresse – ganz ohne Presseförderung.

"Lokale Medien sind das Rückgrat unserer Medienlandschaft. In vielen Regionen sind sie sogar die einzige unabhängige Quelle für lokale Nachrichten. Und diese lokalen Nachrichten bewegen die Bürgerinnen und Bürger oft mindestens genauso stark wie die große Politik."

Beim BDZV-Kongress stellt Bundeskanzler Olaf Scholz der erneut gescheiterten Presseförderung mal wieder eine Sonntagsrede über den Wert der freien Presse entgegen.
presseportal.de

Zitat: “Abendblatt”-Chefredakteur Lars Haider ist sich sicher, dass es seine Zeitung auch in 40 Jahren noch geben wird.

"Der einzige Niedergang, den wir sehen, ist der der Print-Auflage. Während die Print-Kurve nach unten geht, geht aber die der Digital-Abos nach oben."

Lars Haider, Chefredakteur des "Hamburger Abendblatt" ist sich sicher, dass es seine Zeitung auch in 40 Jahren noch gegen wird. Im Interview zur Themenwoche Zeitungen sagt er, dass sich die Redaktion allein über die Digital-Erlöse finanzieren könnte, er aber dennoch weiter drucken will.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Zitat: Nicht der Ausspielkanal führt in die Zukunft, sondern der Journalismus, findet Denni Klein.

"Am Ende ist es der Journalismus, der uns in die Zukunft führt, und nicht der Ausspielkanal."

In der Themenwoche Zeitungen berichtet Denni Klein, bei Madsack zuständig für Editorial Developement, von den Erfahrungen bei der Umstellung von der Print-Zustellung des "Prignitz-Kurier" auf ein reines Digitalprodukt. 64 % der Abonnenten seien den Weg ins Digitale mitgegangen.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Zeitungen)

Zitat: Carsten Dorn appeliert an die Verantwortung von Werbenden für den Journalismus.

"Für die Branche wünsche ich mir, dass ein Ruck durch alle Beteiligten geht. Wir alle haben hier Verantwortung. Media­agenturen und Werbung­treibende können ihren Beitrag leisten, indem sie Teile ihrer Media­budgets von der ein oder anderen sozialen Platt­form abziehen und in nationale Medien geben."

Carsten Dorn, Geschäftsführer von Score Media, spricht im Inter­view für die turi2 Themenwoche Zeitungen über die Verantwortung der Wirtschaft für die Gesellschaft und den Journalismus.
turi2.de (ganzes Interview)

Zitat: Bastian Pastewka kritisiert die Erwartbarkeit der TV-Programmierung.

"Nach wie vor stört mich vor allem die Erwartbarkeit der Programmierung. Also dass ich immer weiß: Heute kommt wieder ein Krimi, heute kommt wieder ein seichter Familienfilm, heute kommt wieder eine Schlagershow, heute kommt wieder eine Castingshow."

Bastian Pastewka teilt im Interview mit "TV Wunsch­liste" seinen Glauben, dass das TV-Publikum neben linearer Verlässlichkeit "auch mal ein bisschen was Neues ausprobieren möchte".
wunschliste.de

Zitat: Ulf Poschardt holt nach Böhermann-Beitrag in der “Zeit” zum Gegenschlag aus.

"Eine plurali­stische Gesellschaft kommt im Ideal ohne Gräben aus, vor allem deswegen, weil sie Differenz als Bereicherung und nicht als Bedrohung versteht."

"Welt"-Chefreda­kteur Ulf Poschardt schreibt für die "Zeit" ein "Plädoyer für das Ende aller Grabenkämpfe" – und reagiert damit auf einen "Zeit"-Gastbeitrag von Jan Böhmermann, der in der vergangenen Woche hohe Wellen geschlagen hatte: "Die Idee des neuen Menschen ist eher eine alte als eine neue", schreibt Poschardt.
zeit.de (€), zeit.de (Böhmermann-Text), turi2.de (Background)

Zitat: Das bisherige Pressevertriebssystem ist “nicht mehr finanzierbar und nicht zukunftsfähig”, mahnt Philipp Welte.

"Der Pressever­trieb ist ange­sichts der massiven Veränderungen im Medienmarkt und angesichts insgesamt sinkender Umsätze in seiner jetzigen Form nicht mehr finanzierbar und nicht zukunftsfähig."

Auch der MVFP-Vorstandsvorsitzende Philipp Welte spricht sich auf dem "Distribution Summit" des Verbands für eine Reform des Grosso-Systems aus. Wegen "unveränderten Kosten­strukturen und erwarteten Volumenrückgängen" würden die Verlage mit einem "stark steigenden Anteil der Stückkosten im Grosso" kämpfen.
mvfp.de, meedia.de, turi2.de (Background)

Zitat: Thomas Knüwer macht eine KI, die “reale Geschehnisse” verdreht, mehr Angst, “als eine, die etwas erfindet”.

"Wir haben in den vergangenen zwei Jahren ganz viel gehört zu Fake News und Fake Medien. Mir persönlich macht eine KI, die in der Lage ist, reale Geschehnisse derart zu verdrehen mehr Angst, als eine, die etwas erfindet."

Digitalberater Thomas Knüwer kritisiert in seinem Blog den Umgang von Axel Springer mit Generativer KI. Am Beispiel einer "Bild"-Polizeimeldung wirft er dem Medienkonzern vor, deren KI würde die Geschehnisse so "verdrehen, dass in der Bevölkerung ein Gefühl der Angst und Verunsicherung entsteht und die Gesellschaft destabilisiert wird".
indiskretionehrensache.de

Zitat: Für Jessica Peppel-Schulz stand bei Tamedia-Umbau Sparen nicht am Anfang.

"Wir sollten nicht primär das Sparen im Kopf haben. Wenn man immer gleich ans Sparen denkt, dann verhindert das, alle Optionen offen zu diskutieren. Wir müssen frei sein in der Denke. Und deshalb ist das tatsächlich ein Prozess gewesen, bei dem kein Sparbetrag am Anfang gestanden hatte."

Tamedia-CEO Jessica Peppel-Schulz sagt im "Persönlich"-Interview, es gehe ihr bei der geplanten Umstrukturierung des Schweizer Medienkonzerns darum, "eine sinnvolle und wirtschaftlich nachhaltige Organisation aufzubauen". Aus Kommentaren einer Mitarbeiter-Befragung habe sie herausgelesen, "dass man nicht ewig das Gleiche mit weniger Ressourcen machen kann".
persoenlich.com, turi2.de (Background)

(Foto: Christian Beutler / Keystone / Picture Alliance)

Zitat: Sat.1-Chef Marc Rasmus hat Rückendeckung von CEO Bert Habets.

"Inzwischen werde ich nicht mehr gefragt, warum das Format schon abgesetzt wurde, sondern warum es noch drin ist."

Sat.1-Chef Marc Rasmus sagt im "Süddeutsche"-Interview, er habe Rückendeckung von ProSiebenSat.1-CEO Bert Habets. Er erinnere sich "an eine Zeit, in der bei neuen täglichen Formaten bereits nach einer Woche der Stecker gezogen wurde". Heute ändere man Dinge "mit viel ruhigerer Hand".
sueddeutsche.de (€)

Zitat: Sandra Maischberger beobachtet großen Mitteilungsdrang bei Leni Riefenstahl.

"Ich hatte das Gefühl, dem ersten Instagram-Star überhaupt begegnet zu sein. Einer Frau, die von Anfang an sich selbst als Objekt in den Mittelpunkt stellte. Anfangs lässt sie sich noch von Fremden fotografieren und filmen, später geht sie dazu über, sich selbst in Szene zu setzen, noch später lässt sie sich in allen möglichen persönlichen und privaten Situationen durch ihren verlängerten Arm, den Lebensgefährten Horst Kettner, filmen."

Journalistin Sandra Maischberger hat für einen Dokumentarfilm den Nachlass von NS-Propaganda-Regisseurin Leni Riefenstahl ausgewertet. Im "Zeit"-Interview sagt Maischberger, Riefenstahl habe "offensichtlich einen solchen Mitteilungsdrang" gehabt, dass sie selbst ihre Schwächen dokumentiert habe. Der Film hat beim Filmfest in Venedig Premiere und kommt am 31. Oktober in Deutschland ins Kino.
zeit.de (€, Interview), youtube.com (Trailer, 2-Min-Video)

(Foto: Imago / HMB Media / Uwe Koch)

Zitat: Dunja Hayali bedauert, dass Erkenntnisgewinn oft “zur lästigen Nebensache” wird.

"Wir leben in einer Welt der Empörungs­spiralen. Erst ist die Aufregung groß, und drei Tage später stürzen sich alle auf den nächsten vermeintlichen Skandal. Aber kaum einer hat irgend­etwas gelernt, verstanden oder mitgenommen, außer 7.000 Likes für einen billigen Kommentar auf X, wo man die eigene Bubble bespaßt."

Journalistin Dunja Hayali bedauert im "Teleschau"-Interview, dass Erkenntnis­gewinn und Kontext in Debatten oft "zur lästigen Neben­sache" werden. Fürs ZDF hat sie eine Presenter-Reportage über die neue Protest­kultur gemacht, die morgen im TV läuft und schon vorab in der Mediathek steht.
showcase.teleschau.de (Interview), zdf.de (44-Min-Video)

Zitat: Linda Zervakis sieht KI als Hilfe zur Politikvermittlung.

"KI kann bei der Politik­vermittlung helfen, indem KI-gesteuerte, im Netz abrufbare Tools für jeden zugängliche Erklärungen bieten, etwa dazu, was die Kernthemen einer Bundestags­debatte sind oder was in einem Gesetzes­entwurf steht. Das ist meine Hoffnung, und es gibt ja bereits brauchbare Ansätze."

Moderatorin Linda Zervakis hat für eine Reportage bei ProSieben einen KI-Avatar von sich erstellen lassen. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" glaubt sie, dass KI helfen kann, die Demokratie zu stärken und zu verteidigen.
sueddeutsche.de (€), prosieben.de (Info zur Sendung)

Zitat: DFL-Chef Steffen Merkel übt sich in Bezug auf den Medienrechte-Streit in Optimismus.

"Ist es auch ein Zeichen für die ungebrochene Popularität, dass Medienpartner und Sender schwer darum kämpfen, den Zuschlag für das Paket zu bekommen, ja sogar vor ein Schiedsgericht zu ziehen? Ich würde sagen, man kann so argumentieren."

DFL-Chef Steffen Merkel versucht, in dem Rechte-Zoff um die Bundesliga 2025-2029, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Bei einer PK am Rande des Supercups sagt er laut "DWDL", man werde eine Lösung dafür in einem Zeitrahmen finden, "der für die Vereine akzeptabel ist" und ihnen "keinen Ärger und keine Probleme bereitet".
dwdl.de, turi2.de (Background)

Zitat: Nancy Faeser sieht in der Teil-Aufhebung des “Compact”-Verbots einen “ganz normalen Vorgang”.

"Es ist ein ganz normaler Vorgang in einem Rechts­staat, dass man vor Gericht mal bestätigt wird. Jetzt haben wir in Teilen mal verloren."

Innen­ministerin Nancy Faeser verteidigt bei einem Termin ihr Vorgehen im Fall "Compact". Es sei "schon mal gut", dass das Gericht das Vereins­verbot als mögliches Instrument gegen die "gesichert rechts­extremistisch einge­stufte Organisation" anerkannt habe.
erzbistum-paderborn.de, turi2.de (Background)

Zitat: Ann-Kathrin Büüsker kritisiert festgefahrene Strukturen im ÖRR, die Innovationen bremsen.

"Man muss sich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt ein wenig wie das enorme Container­schiff 'Ever Given' im Suez­kanal vorstellen. Kurs­änderungen auf der engen Strecke: schwierig, und wenns schiefläuft, bleibt man stecken."

Ann-Kathrin Büüsker, Freie Korrespondentin im Haupt­stadt­studio vom Deutschland­funk, bedauert in der "Süddeutschen Zeitung", dass Innovationen im ÖRR oft an bestehenden Strukturen scheitern, die für Neues keinen Raum lassen. Die Zukunft solle "quasi nebenbei gestaltet werden".
sueddeutsche.de (€)

(Foto: IMAGO / Jürgen Heinrich)

Zitat: Verena Bentele will Sport über mehr privates Sponsoring gefördert wissen.

"Es kann natürlich auch nicht ohne Geld vom Bund gehen, aber es muss auch mehr Unterstützung von Sponsoren geben, gerade auch für Sportarten, die nicht immer im Rampenlicht stehen."

DOSB-Vize­präsidentin Verena Bentele wünscht sich im Interview mit RBB24 Inforadio mehr Unterstützung aus der Wirtschaft für Athletinnen.
inforadio.de (8-Min-Audio)

Zitat: Polizei sollte Herkunft von Verdächtigen nicht nennen, sagt Thomas Hestermann.

"Die Wirkung einer Pressemitteilung über einen zu Unrecht Beschuldigten, die kann niemand zurückholen."

Thomas Hestermann, Journalismus-Professor an der Hochschule Macromedia, sagt im "Spiegel"-Interview, dass er "keine ernstzunehmende Studie" kenne, "die Kriminalität mit der Nationalität erklärt". Er widerspricht der zuletzt von NRW-Innen­minister Herbert Reul aufgestellten Forderung, die Polizei solle die Herkunft von mutmaßlichen Tätern grundsätzlich nennen.
spiegel.de, turi2.de (Background Reul)

Zitat: “Höhle der Löwen” weitet den Blick auf andere Karrierewege, sagt Frank Thelen.

"Einige Menschen sind vielleicht sogar erst durch die Show zu der Erkenntnis gekommen, dass ein eigenes Unter­nehmen ebenso ein Karriere­weg sein kann, wie die Anstellung in einem Konzern. Denn darüber wird in deutschen Schulen und Aus­bildungs­zentren viel zu wenig gesprochen."

Investor Frank Thelen kehrt zur zehnten Staffel für eine Sendung in die "Höhle der Löwen" zurück. Bei Focus Online schreibt er, dass die Show es geschafft habe, die Themen Startups und Unter­nehmertum in die Öffentlichkeit zu tragen.
focus.de, turi2.de (Background)

Zitat: Harald Schmidt nennt das “Weltwoche”-Foto “ikonisch”.

"Das war ein ikonisches Foto, das fast in der Trump-Liga spielt."

Der frühere Late-Night-Talker Harald Schmidt sagt bei Deutschland­funk Kultur, nach dem viel diskutierten Foto von ihm auf einer Sommerparty der rechten "Weltwoche" habe es in manchen Sendern Disku­ssionen gegeben, ob man ihn noch einladen dürfe: "Die Schlagzeile 'NDR feuert Harald Schmidt wegen Foto' wäre die Kirsche auf der Sahne gewesen."
mediendienst.kna.de (€), deutschlandfunkkultur.de (43-Min-Audio), turi2.de (Background)

Zitat: Werbungtreibende sollten sich nach der Cookie-Kehrtwende von Google nicht zurücklehnen, sagt Maike Abel.

"Die Frage ist auch, muss man den Konsumenten so im Detail stalken – und ich verwende diese Formulierung bewusst, wie wir das jetzt in der Vergangenheit getan haben?"

Nestlé-Marketingchefin Maike Abel sagt im "Horizont"-Interview, sie finde es trotz des Cookie-Comebacks von Google weiterhin wichtig, Alternativen im Blick zu haben und "nicht den Druck aus der Pipeline rauszulassen, nur weil Google jetzt mehr oder weniger aufgegeben hat": Werbungtreibende sollten sich "auch nicht zurücklehnen".
horizont.net (€), turi2.de (Background)

Zitat: Bei Vogel kümmern sich auch Führungskräfte ums operative Geschäft, erzählt CEO Matthias Bauer.

"Reine Führungsjobs gibt es nicht mehr. Jede Führungskraft kümmert sich in der Regel bis zu 80 % seiner Arbeitszeit um operatives Geschäft, das gilt auch für mich. Dadurch bekommen wir mehr Geschwindigkeit ins Unternehmen."

Matthias Bauer, CEO der Vogel Communications Group, erzählt im "Horizont"-Interview, wie sich das Unternehmen vom Fachverlag zum Dienstleister für B2B-Kommunikation gewandelt hat – dazu gehören auch flachere Hierarchien.
horizont.net (€)

Zitat: Regina Ziegler kritisiert “immer weniger Vielfalt” bei ARD und ZDF.

"Programme für Minderheiten wurden, nicht offiziell, aber faktisch, auf späte Zeiten oder in die Spartenkanäle verschoben."

Film-Produzentin Regina Ziegler wirft ARD und ZDF in ihrem "Süddeutsche"-Gastbeitrag eine Quotenfixierung vor. Im Programm gebe es "immer weniger Vielfalt, immer mehr vom Gleichen". Sie wünscht sich "Formate, die sich Streamer nicht leisten können". Der ÖRR leiste trotz all seiner Schwächen jedoch immer noch "Aufklärung über jede Art von Extremismus und falsche politische Autoritäten".
sueddeutsche.de (€)

Zitat: Annika Brockschmidt warnt vor Objektivität als Mitte zwischen zwei Positionen.

"Wir müssen weg von dem verzerrenden Verständnis von Objektivität als Mitte zwischen zwei Positionen, sonst bewegen wir uns immer weiter nach rechts."

Historikerin und Journalistin Annika Brockschmidt sieht es im "Journalist-Interview als Aufgabe der Medien, zu benennen, "wenn eine Seite den Rahmen der Demokratie verlassen hat". Die Vorstellung, dass Journalisten Rechtsextreme in Interviews enttarnen könnten, sei "meistens eine Fehlannahme".
journalist.de

Zitat: RBB-Rundfunkrätin Kathrin Röggla kritisiert Kunst-Verständnis der ARD.

"Was mich beunruhigt, sind die Argumentations­muster, die sich seit Jahren wiederholen: Quoten­fixierung und Instrumentalisierung der Jugend für die Abschaffung vermeintlich zu komplexer Formate."

Schrift­stellerin und RBB-Rundfunkrätin Kathrin Röggla kritisiert in der "Süddeutschen Zeitung", dass Kunst in der ARD "nichts mehr mit Können und mit Wissen zu tun haben" dürfe, sondern "jeden gleichermaßen jederzeit 'abholen'" müsse.
sueddeutsche.de (€)

Zitat: Markus Lanz glaubt bei Biden-Berichterstattung an ein “nicht abgesprochenes, nicht offizielles Abkommen”.

"Die Medien­branche neigt dazu, sich gegenseitig zu bestätigen – und dann bist du ganz schnell bei diesen berühmten Filterblasen."

ZDF-Talker Markus Lanz spricht im Podcast von Paul Ronzheimer über den Umgang der Medien mit dem desolaten Gesundheitszustand von US-Präsident Joe Biden. Er glaubt, es habe ein "nicht abgesprochenes, nicht offizielles Abkommen" gegeben: "Wir machen das Alter nicht zum Thema, weil wir nicht diskriminierend sein wollen – und das ist in dem Fall natürlich fatal."
bild.de, open.spotify.com (73-Min-Audio)

Zitat: Für Dirk von Gehlen ist Kreativität das Kleingeld der Innovation.

"Ich glaube, dass Kreativität das Kleingeld der Innovation ist. Statt in großen Scheinen zu denken (Innovation), empfehle ich in Münzen (Kreativität) zu denken. So entstehen viele kleine Impulse und Ideen."

Dirk von Gehlen, Director Think Tank am SZ-Institut, rät Medienunternehmen im BDZV-Interview, bei der Transformation "kleiner" zu denken. Wer viele kleine kreative Teams habe, sei "automatisch ein innovatives Unternehmen".
bdzv.de

Zitat: “Der deutsche Film braucht keine zusätzliche Kulturförderung”, schreibt Günter Rohrbach.

"Woran es uns Deutschen offenbar mangelt, ist die Fähigkeit zu guter Unter­haltung, für die man sich nicht schämen muss. Diesen Teil des Filmge­schehens überlassen wir weiterhin den Amerikanern, ohne die es die großen Kinohäuser in unseren Städten nicht mehr gäbe."

Filmproduzent Günter Rohrbach, 95, findet, dass der deutsche Film "keine zusätzliche Kulturförderung" braucht: "Er ist jetzt schon mehr Kultur, als der Markt überhaupt aufnehmen kann", schreibt er in seinem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung".
sueddeutsche.de (€)

Zitat: Friedrich Küppersbusch kommentiert den Umgang mit der Satire-Freiheit bei der ARD.

"Mal schmückt man sich mit der Traute 'Bei uns darf Satire alles.' Wenn es aber was kosten könnte, demonstriert man eine moralisch rigide Haltung."

Friedrich Küppersbusch kommentiert in seinem "Wochenrückblick" den Rausschmiss von Sebastian Hotz beim RBB und erinnert daran, dass der Titel Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt von Danger Dan beim RBB 2021 noch "Bester Song des Jahres" war.
youtube.com (90-Sek-Ausschnitt)