"Pressefreiheit bedeutet: Unabhängigkeit. Zwischen den Stühlen sitzen, statt auf Applaus und Journalistenpreise schielen. Immer wieder mit den Kolleg:innen in der Redaktion streiten und auch uns selbst hinterfragen... und dann schreiben, was ist – auch wenn es unbequem ist."
Malte Herwig erklärt bei Linked-in, warum er lange überlegt habe, ob er an der Hamburger Woche der Pressefreiheit teilnimmt oder nicht. Als Journalist habe er eine "Allergie gegen Sonntagsreden, Echokammern und Medien-Bubbles". Er habe letztendlich teilgenommen, weil man im Alltag leicht vergesse, dass die Pressefreiheit hierzulande "immer gefährdet war und ist".
linkedin.com
"Ein Magazin, sage ich oft, sollte nie wie ein Fleischsalat sein. Die erste Gabel schmeckt, die zweite auch, aber bei der dritten hat man genug."
"Wirtschaftswoche"-Chefredakteur Horst von Buttlar nervt seine Redaktion manchmal mit Lebensmittel-Vergleichen. Im Interview zur Themenwoche Finanz-Kommunikation gibt er vorab Einblicke in den Relaunch des Online-Angebots wiwo.de, der genau heute in einer Woche live geht.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Man darf nicht davor zurückschrecken, dass man als weniger seriös wahrgenommen werden könnte, wenn man Botschaften ungewohnt aufbereitet."
Als Bereichsleiterin Strategie und Marke der Schufa will Josephine Ackerman junge Menschen davon überzeugen, dass die Auskunftei besser ist als ihr Ruf. In der Themenwoche Finanz-Kommunikation erklärt sie, wie Selbstironie und Slang dabei helfen und warum es ein gutes Zeichen ist, wenn die Zielgruppe lacht.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Es kursiert die verständliche Angst, dass sie mit zu viel Witz ein PR-Desaster auslösen könnten. In Wirklichkeit ist nicht der Humor das Problem, sondern die falsche Art von Humor. Hinzu kommt, dass die politische und wirtschaftliche Lage schwieriger geworden ist – auch das ermutigt Unternehmen nicht unbedingt zu einem unbeschwerten Ton."
Werber Andrew Robertson, früherer CEO und heute Chairman von BBDO Worldwide, appelliert im "Horizont"-Interview an Unternehmen und Agenturen, in Kampagnen mehr Humor einzusetzen. "Wir haben vergessen, wie mächtig positive Gefühle sein können", sagt er.
horizont.net (€)
(Foto: BBDO)
"Es ist kein Automatismus, dass eine Zielgruppe über einem bestimmten Alter es nicht gut findet, wenn wir über Diskriminierung schreiben."
Chefredakteurin Julia Rotherbl sagt der "taz", dass bei ihrer "Apotheken Umschau" "mit der Reichweite eine gewisse Verantwortung" einhergeht. Ihrzufolge wird "auch eine ältere Zielgruppe immer sensibler" für das Thema Diskriminierung.
taz.de
"Ich empfinde mich als Vermittlerin zwischen den Welten. Man bedient Medien und den Kapitalmarkt zugleich."
Monika Schaller kommuniziert seit 2023 für den deutschen Software-Konzern SAP. Im Interview mit Heike Turi für die Themenwoche Finanz-Kommunikation spricht sie über das Hantieren mit Zahlen und Tabellen und die Zusammenarbeit mit Medienschaffenden.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Ich habe gelebt für Social Media. Mein ganzer Tag wurde so gestaltet, dass ich Content produzieren kann. Ich habe nicht das gemacht, worauf ich Lust habe, sondern das, womit ich Content produzieren kann."
Bianca Heinicke, früher bekannt als Influencerin "Bibi", spricht in der ZDFneo-Sendung "Neo Ragazzi" über ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit. "Ich war an einem Punkt, wo ich gesagt habe, ich hasse Menschen." Es habe sie "irgendwann fertig gemacht", dass ihre Follower glaubten, sie durch ihre Videos persönlich zu kennen.
bild.de, zdf.de (48-Min-Video, Gespräch ab 37 Min)
(Foto: Screenshot ZDFneo)
"Wer soll für Medienvielfalt sorgen? Die Nutzer:innen tun es mit ihren Rundfunkbeiträgen und Abozahlungen bereits. Jetzt sind vor allem die Werbetreibenden gefragt."
Andrea Malgara, Geschäftsführer der Mediaplus Gruppe, erinnert in einem Gastbeitrag auf wuv.de die werbetreibenden Unternehmen an ihre Verantwortung für Medienvielfalt. Er sieht eine "Abwärtsspirale", weil die Mehrheit der weltweiten Werbe-Investitionen bei Google, Meta, Amazon und Co landen.
wuv.de
"Das Gegenteil von Unterhaltung ist übrigens nicht Information, sondern Langeweile – insofern gilt: Wir wollen unser Publikum unterhalten, in jedem Genre."
ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke verteidigt im "DWDL-Interview Unterhaltung als öffentlich-rechtlichen Auftrag. Werte würden "durch Emotionen genauso geprägt wie durch Informationen".
dwdl.de
(Foto: ZDF / Tim Thiel)
"Wir glauben, dass für die Gattung Audio noch viel mehr zu holen ist als bisher. Das will ich aber nicht dem neuen ARD-Media-Chef Ralf Hape abluchsen, sondern lieber anderen Gattungen."
Radio-Vermarkter Stefan Mölling sieht im Doppel-Interview mit Sven Thölen bei "Horizont" Reichweitenprobleme bei Print und TV. Die Chefs von RMS glauben, dass auch aus den Digital-Budgets was fürs Radio zu holen ist.
horizont.net (€)
"Kommunikation bleibt Arbeit mit und für Menschen – die direkte menschliche Interaktion wird noch wichtiger werden. Sich blind verstehen, sich riechen können – Vertrauen entsteht durch alle Sinne."
Björn Korschinowski, Kommunikationschef der Deka Bank, spricht im "PR Report"-Fragebogen über die Branchen-Veränderungen durch KI. Am 14. November wird er in Berlin zu Gast sein beim PR Report Camp der turi2-Schwestermarke.
prreport.de
(Foto: Deka Bank)
"Wie viele PR- und Kommunikationsprofis umschulen müssen, hängt davon ab, wie wandlungs- und anpassungsfähig wir sind. Ich traue unserer Branche in Sachen Anpassungsfähigkeit in jedem Fall einiges zu."
Tchoko Souga, Partnerin bei Klenk & Hoursch spricht im Karriere-Fragebogen des "PR Report" über die Konsequenzen aus dem KI-Boom. Mitte November ist sie zu Gast beim PR Report Camp des Schwestertitels von turi2.
prreport.de
(Foto: Klenk & Hoursch)
"Raab zurückzuholen, war ein Verzweiflungsakt von RTL. Der Typ wird schneller vergessen sein, als RTL schauen kann. Der Überraschungseffekt ist doch schon jetzt verpufft."
Der frühere RTL-Chef Helmut Thoma glaubt im "T-Online"-Interview nicht daran, dass das Comeback von Stefan Raab bei RTL dauerhaft von Erfolg gekrönt ist. Für ihn sei Raab nur "zweite oder dritte Wahl". Der aktuelle Wirbel um ihn überschatte die realistische Einschätzung.
t-online.de
(Foto: IMAGO / K.Piles)
"Wenn mein 80-Jähriges Ich mich eines Tages fragt: Was haben wir damals gemacht, als unsere Heimat in Flammen stand? Dann möchte ich sagen können: Wir waren klar und haben gehandelt."
Niddal Salah-Eldin, scheidende Vorständin Talent- und Culture bei Springer, erklärt in einem emotionalen Linked-in-Post, warum sie sich künftig für Frieden in ihrem Heimatland Sudan einsetzen will und den aktuellen Umbau des Vorstands nutzt, um bei Springer auszusteigen.
linkedin.com via kress.de
(Foto: Springer)
"Tödlich ist das Wall-Street-Geld vor allem dann, wenn man es nicht hat."
Pioneer-Gründer Gabor Steingart kommentiert in seinem "Morning Briefing" die Aufspaltung seines Aktionärs Springer. Finanz-Investor KKR habe sich nicht als "Totengräber des Journalismus" erwiesen, sondern habe Springer "ein zweites Leben eingehaucht", während Gruner + Jahr ohne Investoren-Geld gestorben sei.
thepioneer.de
(Foto: Holger Talinski für turi2)
Zitat: Arno Frank sieht Rückkehr von Stefan Raab als Gegenentwurf zu Unterhaltungen für guten Zweck.
"Raab kehrt zurück in eine TV-Landschaft, die er zwar geprägt, die sich aber in einem entscheidenden Punkt gewandelt hat. Unterhaltung ist nicht mehr sinnfreier um ihrer selbst Willen. Unterhaltung ist Mittel zum guten Zweck."
Für "Spiegel"-Autor Arno Frank ist die Rückkehr von Stefan Raab eine Wette darauf, dass neben Unterhaltung mit Haltung wie von Jan Böhmermann im TV für "das Derbe, Gemeine und Freidrehende auch noch ein Plätzchen frei ist".
spiegel.de (€)
(Foto: Anna Weise / SZ-Photo / picturedesk.com)
"Leider ist die Art von Journalismus, den wir praktiziert haben – mit intensiver Recherche und origineller Sprache –, heute nicht mehr so gefragt am Markt."
Journalist und Berater Arno Balzer, bis 2019 Herausgeber des Wirtschaftsmagazins "Bilanz", hadert im Interview mit "Kresspro" mit der deutschen Wirtschaftspresse – auch mit Blick auf den Wirecard-Skandal.
"Kresspro" 7/2024, S. 82 (€, Oberauer-Shop)
(Foto: AC Asset Control AG)
"Während in den USA Retail Media als integraler Bestandteil des Marketing-Mix betrachtet wird, erkennen in Europa erst 68 Prozent der Marken das volle Potenzial."
Carina Müller, bei Mediaplus für Retail Media verantwortlich, sagt im "Meedia"-Interview, dass es bei dem Thema "einen deutlichen Unterschied in der Reife und Akzeptanz zwischen den USA und Europa gibt".
meedia.de (€)
"Es mag vielleicht hart klingen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Politiker zwar gern betonen, wie wichtig ihnen die Pressefreiheit und die lokale Berichterstattung sind. Tatsächlich ist es einigen aber mindestens gleichgültig, wenn Medien verschwinden."
Lars Haider, Chefredakteur des "Hamburger Abendblatt", sagt im Interview zur Themenwoche Zeitungen, dass es in Hamburg wichtige Politiker gebe, "die es eigentlich ganz komfortabel finden", dass es in der Hansestadt neben dem "Abendblatt" und dem NDR keine großen regionalen Medien mehr gibt.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Immer mehr Medienangebote konkurrieren mit immer größerer SEO-Lautstärke um die Aufmerksamkeit - ein Teil der Menschen reagiert mit Medienverweigerung."
Jens Lönneker, Gründer und Geschäftsführer des Markt- und Meinungsforschers Rheingold Salon, spricht im Interview zur Themenwoche Zeitungen über die Ergebnisse seiner Studie "Medien zwischen Achtung & Ächtung".
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Lokale Medien sind das Rückgrat unserer Medienlandschaft. In vielen Regionen sind sie sogar die einzige unabhängige Quelle für lokale Nachrichten. Und diese lokalen Nachrichten bewegen die Bürgerinnen und Bürger oft mindestens genauso stark wie die große Politik."
Beim BDZV-Kongress stellt Bundeskanzler Olaf Scholz der erneut gescheiterten Presseförderung mal wieder eine Sonntagsrede über den Wert der freien Presse entgegen.
presseportal.de
"Der einzige Niedergang, den wir sehen, ist der der Print-Auflage. Während die Print-Kurve nach unten geht, geht aber die der Digital-Abos nach oben."
Lars Haider, Chefredakteur des "Hamburger Abendblatt" ist sich sicher, dass es seine Zeitung auch in 40 Jahren noch gegen wird. Im Interview zur Themenwoche Zeitungen sagt er, dass sich die Redaktion allein über die Digital-Erlöse finanzieren könnte, er aber dennoch weiter drucken will.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Am Ende ist es der Journalismus, der uns in die Zukunft führt, und nicht der Ausspielkanal."
In der Themenwoche Zeitungen berichtet Denni Klein, bei Madsack zuständig für Editorial Developement, von den Erfahrungen bei der Umstellung von der Print-Zustellung des "Prignitz-Kurier" auf ein reines Digitalprodukt. 64 % der Abonnenten seien den Weg ins Digitale mitgegangen.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Zeitungen)
"Was nützt mir schon ein Pulitzer-Preis, wenn mir mein Publikum nicht mehr traut."
Journalist Richard Gutjahr spricht beim DJV-Kongress "Besser Online" darüber, dass Vertrauen die "Währung der Zukunft" sei in Zeiten potentieller Manipulation von Medieninhalten.
newsroom.de
"Für die Branche wünsche ich mir, dass ein Ruck durch alle Beteiligten geht. Wir alle haben hier Verantwortung. Mediaagenturen und Werbungtreibende können ihren Beitrag leisten, indem sie Teile ihrer Mediabudgets von der ein oder anderen sozialen Plattform abziehen und in nationale Medien geben."
Carsten Dorn, Geschäftsführer von Score Media, spricht im Interview für die turi2 Themenwoche Zeitungen über die Verantwortung der Wirtschaft für die Gesellschaft und den Journalismus.
turi2.de (ganzes Interview)
"Nach wie vor stört mich vor allem die Erwartbarkeit der Programmierung. Also dass ich immer weiß: Heute kommt wieder ein Krimi, heute kommt wieder ein seichter Familienfilm, heute kommt wieder eine Schlagershow, heute kommt wieder eine Castingshow."
Bastian Pastewka teilt im Interview mit "TV Wunschliste" seinen Glauben, dass das TV-Publikum neben linearer Verlässlichkeit "auch mal ein bisschen was Neues ausprobieren möchte".
wunschliste.de
"Eine pluralistische Gesellschaft kommt im Ideal ohne Gräben aus, vor allem deswegen, weil sie Differenz als Bereicherung und nicht als Bedrohung versteht."
"Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt schreibt für die "Zeit" ein "Plädoyer für das Ende aller Grabenkämpfe" – und reagiert damit auf einen "Zeit"-Gastbeitrag von Jan Böhmermann, der in der vergangenen Woche hohe Wellen geschlagen hatte: "Die Idee des neuen Menschen ist eher eine alte als eine neue", schreibt Poschardt.
zeit.de (€), zeit.de (Böhmermann-Text), turi2.de (Background)
"Der Pressevertrieb ist angesichts der massiven Veränderungen im Medienmarkt und angesichts insgesamt sinkender Umsätze in seiner jetzigen Form nicht mehr finanzierbar und nicht zukunftsfähig."
Auch der MVFP-Vorstandsvorsitzende Philipp Welte spricht sich auf dem "Distribution Summit" des Verbands für eine Reform des Grosso-Systems aus. Wegen "unveränderten Kostenstrukturen und erwarteten Volumenrückgängen" würden die Verlage mit einem "stark steigenden Anteil der Stückkosten im Grosso" kämpfen.
mvfp.de, meedia.de, turi2.de (Background)
"Wir haben in den vergangenen zwei Jahren ganz viel gehört zu Fake News und Fake Medien. Mir persönlich macht eine KI, die in der Lage ist, reale Geschehnisse derart zu verdrehen mehr Angst, als eine, die etwas erfindet."
Digitalberater Thomas Knüwer kritisiert in seinem Blog den Umgang von Axel Springer mit Generativer KI. Am Beispiel einer "Bild"-Polizeimeldung wirft er dem Medienkonzern vor, deren KI würde die Geschehnisse so "verdrehen, dass in der Bevölkerung ein Gefühl der Angst und Verunsicherung entsteht und die Gesellschaft destabilisiert wird".
indiskretionehrensache.de
"Wir sollten nicht primär das Sparen im Kopf haben. Wenn man immer gleich ans Sparen denkt, dann verhindert das, alle Optionen offen zu diskutieren. Wir müssen frei sein in der Denke. Und deshalb ist das tatsächlich ein Prozess gewesen, bei dem kein Sparbetrag am Anfang gestanden hatte."
Tamedia-CEO Jessica Peppel-Schulz sagt im "Persönlich"-Interview, es gehe ihr bei der geplanten Umstrukturierung des Schweizer Medienkonzerns darum, "eine sinnvolle und wirtschaftlich nachhaltige Organisation aufzubauen". Aus Kommentaren einer Mitarbeiter-Befragung habe sie herausgelesen, "dass man nicht ewig das Gleiche mit weniger Ressourcen machen kann".
persoenlich.com, turi2.de (Background)
(Foto: Christian Beutler / Keystone / Picture Alliance)
"Inzwischen werde ich nicht mehr gefragt, warum das Format schon abgesetzt wurde, sondern warum es noch drin ist."
Sat.1-Chef Marc Rasmus sagt im "Süddeutsche"-Interview, er habe Rückendeckung von ProSiebenSat.1-CEO Bert Habets. Er erinnere sich "an eine Zeit, in der bei neuen täglichen Formaten bereits nach einer Woche der Stecker gezogen wurde". Heute ändere man Dinge "mit viel ruhigerer Hand".
sueddeutsche.de (€)
"Ich hatte das Gefühl, dem ersten Instagram-Star überhaupt begegnet zu sein. Einer Frau, die von Anfang an sich selbst als Objekt in den Mittelpunkt stellte. Anfangs lässt sie sich noch von Fremden fotografieren und filmen, später geht sie dazu über, sich selbst in Szene zu setzen, noch später lässt sie sich in allen möglichen persönlichen und privaten Situationen durch ihren verlängerten Arm, den Lebensgefährten Horst Kettner, filmen."
Journalistin Sandra Maischberger hat für einen Dokumentarfilm den Nachlass von NS-Propaganda-Regisseurin Leni Riefenstahl ausgewertet. Im "Zeit"-Interview sagt Maischberger, Riefenstahl habe "offensichtlich einen solchen Mitteilungsdrang" gehabt, dass sie selbst ihre Schwächen dokumentiert habe. Der Film hat beim Filmfest in Venedig Premiere und kommt am 31. Oktober in Deutschland ins Kino.
zeit.de (€, Interview), youtube.com (Trailer, 2-Min-Video)
(Foto: Imago / HMB Media / Uwe Koch)
"Wir leben in einer Welt der Empörungsspiralen. Erst ist die Aufregung groß, und drei Tage später stürzen sich alle auf den nächsten vermeintlichen Skandal. Aber kaum einer hat irgendetwas gelernt, verstanden oder mitgenommen, außer 7.000 Likes für einen billigen Kommentar auf X, wo man die eigene Bubble bespaßt."
Journalistin Dunja Hayali bedauert im "Teleschau"-Interview, dass Erkenntnisgewinn und Kontext in Debatten oft "zur lästigen Nebensache" werden. Fürs ZDF hat sie eine Presenter-Reportage über die neue Protestkultur gemacht, die morgen im TV läuft und schon vorab in der Mediathek steht.
showcase.teleschau.de (Interview), zdf.de (44-Min-Video)
"KI kann bei der Politikvermittlung helfen, indem KI-gesteuerte, im Netz abrufbare Tools für jeden zugängliche Erklärungen bieten, etwa dazu, was die Kernthemen einer Bundestagsdebatte sind oder was in einem Gesetzesentwurf steht. Das ist meine Hoffnung, und es gibt ja bereits brauchbare Ansätze."
Moderatorin Linda Zervakis hat für eine Reportage bei ProSieben einen KI-Avatar von sich erstellen lassen. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" glaubt sie, dass KI helfen kann, die Demokratie zu stärken und zu verteidigen.
sueddeutsche.de (€), prosieben.de (Info zur Sendung)
"Ist es auch ein Zeichen für die ungebrochene Popularität, dass Medienpartner und Sender schwer darum kämpfen, den Zuschlag für das Paket zu bekommen, ja sogar vor ein Schiedsgericht zu ziehen? Ich würde sagen, man kann so argumentieren."
DFL-Chef Steffen Merkel versucht, in dem Rechte-Zoff um die Bundesliga 2025-2029, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Bei einer PK am Rande des Supercups sagt er laut "DWDL", man werde eine Lösung dafür in einem Zeitrahmen finden, "der für die Vereine akzeptabel ist" und ihnen "keinen Ärger und keine Probleme bereitet".
dwdl.de, turi2.de (Background)
Zitat: Nancy Faeser sieht in der Teil-Aufhebung des “Compact”-Verbots einen “ganz normalen Vorgang”.
"Es ist ein ganz normaler Vorgang in einem Rechtsstaat, dass man vor Gericht mal bestätigt wird. Jetzt haben wir in Teilen mal verloren."
Innenministerin Nancy Faeser verteidigt bei einem Termin ihr Vorgehen im Fall "Compact". Es sei "schon mal gut", dass das Gericht das Vereinsverbot als mögliches Instrument gegen die "gesichert rechtsextremistisch eingestufte Organisation" anerkannt habe.
erzbistum-paderborn.de, turi2.de (Background)
"Man muss sich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt ein wenig wie das enorme Containerschiff 'Ever Given' im Suezkanal vorstellen. Kursänderungen auf der engen Strecke: schwierig, und wenns schiefläuft, bleibt man stecken."
Ann-Kathrin Büüsker, Freie Korrespondentin im Hauptstadtstudio vom Deutschlandfunk, bedauert in der "Süddeutschen Zeitung", dass Innovationen im ÖRR oft an bestehenden Strukturen scheitern, die für Neues keinen Raum lassen. Die Zukunft solle "quasi nebenbei gestaltet werden".
sueddeutsche.de (€)
(Foto: IMAGO / Jürgen Heinrich)
"Es kann natürlich auch nicht ohne Geld vom Bund gehen, aber es muss auch mehr Unterstützung von Sponsoren geben, gerade auch für Sportarten, die nicht immer im Rampenlicht stehen."
DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele wünscht sich im Interview mit RBB24 Inforadio mehr Unterstützung aus der Wirtschaft für Athletinnen.
inforadio.de (8-Min-Audio)
"Die Wirkung einer Pressemitteilung über einen zu Unrecht Beschuldigten, die kann niemand zurückholen."
Thomas Hestermann, Journalismus-Professor an der Hochschule Macromedia, sagt im "Spiegel"-Interview, dass er "keine ernstzunehmende Studie" kenne, "die Kriminalität mit der Nationalität erklärt". Er widerspricht der zuletzt von NRW-Innenminister Herbert Reul aufgestellten Forderung, die Polizei solle die Herkunft von mutmaßlichen Tätern grundsätzlich nennen.
spiegel.de, turi2.de (Background Reul)
"Einige Menschen sind vielleicht sogar erst durch die Show zu der Erkenntnis gekommen, dass ein eigenes Unternehmen ebenso ein Karriereweg sein kann, wie die Anstellung in einem Konzern. Denn darüber wird in deutschen Schulen und Ausbildungszentren viel zu wenig gesprochen."
Investor Frank Thelen kehrt zur zehnten Staffel für eine Sendung in die "Höhle der Löwen" zurück. Bei Focus Online schreibt er, dass die Show es geschafft habe, die Themen Startups und Unternehmertum in die Öffentlichkeit zu tragen.
focus.de, turi2.de (Background)
"Das war ein ikonisches Foto, das fast in der Trump-Liga spielt."
Der frühere Late-Night-Talker Harald Schmidt sagt bei Deutschlandfunk Kultur, nach dem viel diskutierten Foto von ihm auf einer Sommerparty der rechten "Weltwoche" habe es in manchen Sendern Diskussionen gegeben, ob man ihn noch einladen dürfe: "Die Schlagzeile 'NDR feuert Harald Schmidt wegen Foto' wäre die Kirsche auf der Sahne gewesen."
mediendienst.kna.de (€), deutschlandfunkkultur.de (43-Min-Audio), turi2.de (Background)
"Die Frage ist auch, muss man den Konsumenten so im Detail stalken – und ich verwende diese Formulierung bewusst, wie wir das jetzt in der Vergangenheit getan haben?"
Nestlé-Marketingchefin Maike Abel sagt im "Horizont"-Interview, sie finde es trotz des Cookie-Comebacks von Google weiterhin wichtig, Alternativen im Blick zu haben und "nicht den Druck aus der Pipeline rauszulassen, nur weil Google jetzt mehr oder weniger aufgegeben hat": Werbungtreibende sollten sich "auch nicht zurücklehnen".
horizont.net (€), turi2.de (Background)
"Reine Führungsjobs gibt es nicht mehr. Jede Führungskraft kümmert sich in der Regel bis zu 80 % seiner Arbeitszeit um operatives Geschäft, das gilt auch für mich. Dadurch bekommen wir mehr Geschwindigkeit ins Unternehmen."
Matthias Bauer, CEO der Vogel Communications Group, erzählt im "Horizont"-Interview, wie sich das Unternehmen vom Fachverlag zum Dienstleister für B2B-Kommunikation gewandelt hat – dazu gehören auch flachere Hierarchien.
horizont.net (€)
"Programme für Minderheiten wurden, nicht offiziell, aber faktisch, auf späte Zeiten oder in die Spartenkanäle verschoben."
Film-Produzentin Regina Ziegler wirft ARD und ZDF in ihrem "Süddeutsche"-Gastbeitrag eine Quotenfixierung vor. Im Programm gebe es "immer weniger Vielfalt, immer mehr vom Gleichen". Sie wünscht sich "Formate, die sich Streamer nicht leisten können". Der ÖRR leiste trotz all seiner Schwächen jedoch immer noch "Aufklärung über jede Art von Extremismus und falsche politische Autoritäten".
sueddeutsche.de (€)
"Wir müssen weg von dem verzerrenden Verständnis von Objektivität als Mitte zwischen zwei Positionen, sonst bewegen wir uns immer weiter nach rechts."
Historikerin und Journalistin Annika Brockschmidt sieht es im "Journalist-Interview als Aufgabe der Medien, zu benennen, "wenn eine Seite den Rahmen der Demokratie verlassen hat". Die Vorstellung, dass Journalisten Rechtsextreme in Interviews enttarnen könnten, sei "meistens eine Fehlannahme".
journalist.de
"Was mich beunruhigt, sind die Argumentationsmuster, die sich seit Jahren wiederholen: Quotenfixierung und Instrumentalisierung der Jugend für die Abschaffung vermeintlich zu komplexer Formate."
Schriftstellerin und RBB-Rundfunkrätin Kathrin Röggla kritisiert in der "Süddeutschen Zeitung", dass Kunst in der ARD "nichts mehr mit Können und mit Wissen zu tun haben" dürfe, sondern "jeden gleichermaßen jederzeit 'abholen'" müsse.
sueddeutsche.de (€)
"Die Medienbranche neigt dazu, sich gegenseitig zu bestätigen – und dann bist du ganz schnell bei diesen berühmten Filterblasen."
ZDF-Talker Markus Lanz spricht im Podcast von Paul Ronzheimer über den Umgang der Medien mit dem desolaten Gesundheitszustand von US-Präsident Joe Biden. Er glaubt, es habe ein "nicht abgesprochenes, nicht offizielles Abkommen" gegeben: "Wir machen das Alter nicht zum Thema, weil wir nicht diskriminierend sein wollen – und das ist in dem Fall natürlich fatal."
bild.de, open.spotify.com (73-Min-Audio)
"Ich glaube, dass Kreativität das Kleingeld der Innovation ist. Statt in großen Scheinen zu denken (Innovation), empfehle ich in Münzen (Kreativität) zu denken. So entstehen viele kleine Impulse und Ideen."
Dirk von Gehlen, Director Think Tank am SZ-Institut, rät Medienunternehmen im BDZV-Interview, bei der Transformation "kleiner" zu denken. Wer viele kleine kreative Teams habe, sei "automatisch ein innovatives Unternehmen".
bdzv.de
"Woran es uns Deutschen offenbar mangelt, ist die Fähigkeit zu guter Unterhaltung, für die man sich nicht schämen muss. Diesen Teil des Filmgeschehens überlassen wir weiterhin den Amerikanern, ohne die es die großen Kinohäuser in unseren Städten nicht mehr gäbe."
Filmproduzent Günter Rohrbach, 95, findet, dass der deutsche Film "keine zusätzliche Kulturförderung" braucht: "Er ist jetzt schon mehr Kultur, als der Markt überhaupt aufnehmen kann", schreibt er in seinem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung".
sueddeutsche.de (€)
"Mal schmückt man sich mit der Traute 'Bei uns darf Satire alles.' Wenn es aber was kosten könnte, demonstriert man eine moralisch rigide Haltung."
Friedrich Küppersbusch kommentiert in seinem "Wochenrückblick" den Rausschmiss von Sebastian Hotz beim RBB und erinnert daran, dass der Titel Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt von Danger Dan beim RBB 2021 noch "Bester Song des Jahres" war.
youtube.com (90-Sek-Ausschnitt)