PR-Schall: Das "PR Magazin" vom Verlag Rommerskirchen zeichnet SAP-Kommunikationschefin Monika Schaller als "PR-Managerin des Jahres 2024" aus. Seit ihrem Einstieg im August 2023 habe sie die Kommunikationsstrategie des Dax-Konzerns neu aufgestellt und maßgeblich "zur starken Positionierung von SAP als europäischem Tech-Leader" im Bereich KI beigetragen. Mit ihrer klaren, proaktiven Kommunikation habe Schaller CEO Christian Klein als "Gesicht der digitalen Transformation" etabliert und seine Wahrnehmung "auf ein neues Niveau gehoben".
prmagazin.de
(Foto: SAP)
Guten Abend statt Guten Morgen: Journalistin Romy Hiller wird neue Sprecherin der "Tagesschau"-Hauptausgabe um 20 Uhr. Ihren ersten Einsatz hat sie voraussichtlich am 14. Juni. Hiller kam 2018 von RTL Nord zum NDR. Sie moderiert u.a. bei Tagesschau24 und präsentiert die Nacht- und die 9-Uhr-Ausgaben der "Tagesschau" sowie die regionale Nachrichtensendung "NDR Info".
presseportal.de
Gutschein-Kauf: TV-Konzern ProSiebenSat.1 übernimmt das Gutschein- und Erlebnis-Geschäft von Jochen Schweizer Mydays komplett. Nach dem Einstieg von P7S1 im Jahr 2017 hielt Gründer und Namensgeber Jochen Schweizer zuletzt noch 10,1 % am Unternehmen. Nun hat der Konzern eine vertraglich vereinbarte Ankaufsoption gezogen und erhofft sich durch die vollständige Übernahme "weitere Flexibilität für die künftige Ausrichtung". Die beiden Marken sollen eigenständig fortgeführt werden.
P7S1-Finanzvorstand Martin Mildner dankt Schweizer "für die vertrauensvolle Zusammenarbeit" und würde sich "sehr darüber freuen", wenn dieser künftig als Berater fürs Erlebnisgeschäft "zur Verfügung stehen würde". Schweizer dagegen teilt mit, für ihn beginne mit dem Ausstieg "eine neue Phase des unternehmerischen Wirkens". Er wolle sich auf den Ausbau seiner "Jochen Schweizer Arena" konzentrieren und sich zunehmend als Mentor betätigen.
meedia.de, dwdl.de, prosiebensat1.com
Angenähert uneinig: Die siebte Tarifrunde zwischen Verleger-Verband BDZV und den Gewerkschaften DJV und Verdi endet nach neunstündiger Verhandlung erneut ohne Einigung. Der BDZV sagt, man habe ein "deutlich verbessertes Angebot" vorgelegt und sei "bis an die Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen". Der DJV nennt die Gespräche "konstruktiv", auf beiden Seiten habe es eine "deutliche Annäherung" gegeben. "Die Tarifrunde biegt in die richtige Spur ein", sagt auch Verdi. Die Tageszeitungs-Verleger bieten über alle Tarifgruppen hinweg eine durchschnittliche Erhöhung um 7,2 % bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Die Gewerkschaften fordern ein Plus von 10,5 %.
bdzv.de, djv.de, verdi.de
turi2 am Morgen: Journalismus-Podcast, Thilo Mischke, Deutsche Welle.
Streaming-Tipp: Der MDR stellt heute Abend die Highlights seines Programms 2025 vor. Sissy Metzschke und Lars Sänger führen durch die Live-Show mit Promi-Gesprächen, Einspielfilmen und einer Band. Der MDR überträgt die Programmvorstellung ab 18 Uhr auf mdr.de und in der ARD Mediathek sowie bei YouTube und Linked-in.
mdr.de/mdr2025
Meistgeklickter Kopf gestern nach Jan Böhmermann war Barbara Junge. Die "taz"-Chefredakteurin hat beim Medien Camp in Berlin zur Frage, wie viel persönliche Agenda journalistische Arbeit erlaubt, Rede und Antwort gestanden. Mitdiskutiert hat u.a. Bayer-Kommunikator Christian Maertin, der im Ranking folgt.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 14.4.2025)
(Foto: Jens Kalaene / dpa / picturedesk.com)
Hier spielt die Musik: JvM-Tochter White Horse Music und die Produktionsfirma Skill Music tun sich für die Gründung der neuen Musikagentur JvM Music zusammen. Diese soll am JvM-Hauptsitz in Hamburg "Musikstrategie, Soundproduktion und KI-Technologie für innovative Markenkampagnen" verbinden. Die neue Einheit führen Nadin Lefkeli, Geschäftsführerin White Horse Music, sowie die Skill-Music-Co-Founder Torben Brüggemann (Foto links, Musikproduktion & Studio) und Alex Henke (Strategie & Marketing).
meedia.de
(Foto: JvM Music)
Zum Zehnjährigen erweitert HitchOn-Gründerin Sarah Kübler die Geschäftsführung ihrer Social-Media-Agentur um eine dritte Person: Moritz Meyer, seit 2020 Teil des Teams. Zuletzt leitete er als Director Broadcast die Teams für Analytics & Innovation und Visual Creation. Verstärkung kann Kübler gebrauchen: Mit NextGen Innovators hat sie kürzlich ein neues Startup gegründet, das sich dem "wachsenden Feld der Creator Economy" annimmt.
pr-journal.de
Deckel drauf: In der neuen Joyn-Realityshow "Deep Down – Die Vergrabenen" lassen sich sechs Online-Stars, darunter Knossi und Fibii, für 100 Stunden lebendig begraben. In 16 Folgen kann das Publikum ab dem 4. Mai mitverfolgen, wie die Influencer es "allein, in völliger Isolation" aushalten. Was soll da schon schiefgehen? Also, außer dass die Views unterirdisch werden.
meedia.de, presseportal.de
(Foto: Joyn)
Hört, hört: Audio-Streamer Spotify steigt am Dienstag auch hierzulande ins Hörbuch-Geschäft ein, meldet der "Spiegel" vorab. "Nahezu alle Verlage" seien mit von der Partie, heißt es. Das Vergütungsmodell sei unter den Verlagen jedoch umstritten: Zwischen 20 und 40 Cent sollen pro Hörstunde ausgezahlt werden, je nach Hördauer würden die Erlöse somit deutlich unter denen von Print-Büchern liegen. Dem Vernehmen nach sollen Neuheiten daher erst mit zeitlichem Abstand als Hörbuch abrufbar sein.
spiegel.de (€)
Ausgegoogelt: Head of Creative Works Central Europe, Oliver Rosenthal, verlässt Google überraschend nach elf Jahren, erfährt "Campaign Germany". Noch im April steige er als Partner bei der Management- und Unternehmensberatung Anxo Consulting ein. Seine Schwerpunkte dort sollen u.a. auf Brand-Building und KI-Strategien im Marketingumfeld liegen. Zu den Gründen seines Google-Weggangs will sich Rosenthal nicht konkret äußern.
campaigngermany.de (€)
(Foto: Raimar von Wienskowski)
Zahl des Tages: Insgesamt 98 tätliche Übergriffe auf Journalisten hat es 2024 gegeben, sagt die Studie "Feindbild Journalist:in" des ECPMF – so viele wie seit Beginn der Langzeitstudie 2015 nicht. 2023 wurden 69 Attacken registriert, im Jahr davor 56. Allein 57 Fälle haben sich auf pro-palästinensische Demos ereignet. ROG hatte für vergangenes Jahr 89 Angriffe auf Medienschaffende gezählt.
ecpmf.de via medien.epd.de (€), mdr.de
(Symbolfoto: Christian Ohde / ChromOrange / picturedesk.com)
Video-Tipp: "Der Jauch macht's auch" – mit diesem augenzwinkernden Claim bewirbt Günther Jauch den Streamingdienst RTL+ seines Haus- und Hofsenders. "Alles, was RTL kann, kann RTL+ noch besser", macht er dem Publikum Vorteile wie etwa das nachträgliche Schauen von verpassten Sendungen schmackhaft. Es ist die erste Auftragsarbeit der Agentur Twentyrising für den Kölner Sender.
campaigngermany.de (nach Anmeldung frei, mit 40-Sek-Video)
Aufarbeitung: Nach der Causa Thilo Mischke verändert die ARD die Zuständigkeiten für "ttt", meldet "DWDL". Für die nächsten zwei Jahre liegt die Federführung demnach einzig beim MDR – bisher hatten fünf weitere Anstalten das Kulturmagazin jeweils im wöchentlichen Wechsel verantwortet. So wolle man "Entscheidungsprozesse bündeln und Verantwortlichkeiten eindeutig regeln", heißt es. Die "bewährte Zusammenarbeit" der ARD-Häuser habe 2024 "einen kritischen Punkt erreicht, den wir sehr bedauern".
dwdl.de, turi2.de (Background)
(Foto: Marc Rehbeck / ARD)
Deutsche Welle: Ab 2026 ist Mathias Stamm neuer Chefredakteur des Auslandssenders. Manuela Kasper-Claridge, seit Mai 2020 an der Spitze der Redaktion, geht nach mehr als 30 Jahren beim Sender in den Ruhestand. Bis Ende des Jahres bleibt sie im Amt, "um einen reibungslosen Wechsel zu gewährleisten". Stamm übernimmt bereits Mitte Oktober das Tagesgeschäft. Er leitet seit März den strategischen Umbau der DW-Ressorts und der Chefredaktion.
corporate.dw.com
(Foto: Boris Geilert/DW)
Geht von Bord: Media-Pioneer-CEO Marc Schumacher verlässt das Medien-Startup von Gabor Steingart Ende Juni schon wieder, offiziell "auf eigenen Wunsch" und "aus persönlichen Gründen". Der ehemalige Chef der Brand-Experience-Agentur Avantgarde Group trat sein Amt erst Anfang des Jahres an und folgte damals auf Ingo Rieper, der nach sechs Jahren ging. Vorläufig führt CFO Paul Horlacher die Vorstandsgeschäfte alleine.
meedia.de
(Foto: Media Pioneer)
Kliemannsdoku: Die ARD hat den Influencer Fynn Kliemann mehrere Monate lang bei seinem Comeback-Versuch begleitet. "Ich hoffe, ihr vermisst mich" erscheint am Donnerstag in der Mediathek und soll "ein intimes Psychogramm" zeigen. Im Mai 2022 hatte Kliemann nach Maskenbetrugs-Vorwürfen von Jan Böhmermann etliche Geschäfts- und Werbepartner verloren, die Ermittlungen wurden jedoch eingestellt. Damals hatte Kliemann mächtig gegen die Medien ausgeteilt, später aber versöhnlichere Töne angeschlagen.
presseportal.de, turi2.de (Background)
(Foto: HR)
turi2 am Morgen: Jan Böhmermann, Medien Camp, Spiegel.
Meistgeklickter Kopf gestern war Jan Böhmermann. Der ZDF-Satiriker übt starke Kritik an dem neuen ARD-Reportageformat "Klar". Ihm folgt im Ranking TUI-Cruises-Chefin Wybcke Meier, die der "Zeit" ein Interview gibt. Bahn-Vorständin Evelyn Palla komplettiert die Runde.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 13.4.2025)
(Foto: IMAGO / Horst Galuschka)
Tierischer Irrsinn: Kater Moritz aus Baden-Württemberg hat Post vom Beitragsservice bekommen. Er sollte klären, ob er Rundfunkbeitrag zahlen muss. Grund für die Panne ist eine von einem Dienstleister erworbene Adresse: Der hatte den Namen "Moritz Günter Hübschen" offenbar einer Katzen-Fanseite des Besitzers entnommen. Natürlich muss die Fellnase jetzt nicht zahlen. Alles andere wäre ja auch ein Katzenjammer.
rp-online.de
(Symbolbild: IMAGO / imagebroker)
Satz mit X? Das ZDF legt in Terra X History anhand von fragwürdigen Google-Trends-Daten nahe, Russland könnte hinter Anschlägen in Deutschland stecken, kritisiert "Übermedien"-Gründer Stefan Niggemeier. Der BND habe dem Sender "schon weit im Vorfeld der Ausstrahlung dringend davon abgeraten", Google-Trends-Ergebnisse heranzuziehen, weil sie "nicht valide einsetzbar" seien. Das ZDF beteuert, dass die "gefundenen Auffälligkeiten, wie in der Berichterstattung dargestellt, keine Beweise, sondern Hinweise" darstellten.
uebermedien.de (€)
(Foto: Screenshot ZDF)
Lob und Tadel: Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen nimmt die AfD-Berichterstattung des "Spiegel" im "Spiegel" unter die Lupe. Einerseits lobt er ein "hohes Maß an sprachlicher Sensibilität" sowie ein "breites, umfassendes und zugleich maximal konkretes Bild" der Partei. Andererseits bemängelt er das Fehlen "erprobter Formen der Dilemma-Debatte", die den Dialog mit den Lesern stärker fördern könnten. Pörksen schlägt Formate wie "Die digitale Publikumskonferenz" oder ein Streitgespräch von zwei "Spiegel"-Redakteuren über den "Spiegel" vor.
spiegel.de (€)
(Foto: IMAGO / epd)
Zahl des Tages: Rund 36 % der Deutschen haben schon einmal aus Angst vor dem Telefonieren notwendige Anrufe aufgeschoben, sagt eine Bitkom-Umfrage. Bei den 16- bis 29-Jährigen liegt der Wert sogar bei 44 %. Ein Drittel aller Befragten gibt an, Termine für Dienstleistungen lieber via Mail oder einer Buchungsplattform zu vereinbaren, statt anzurufen. Genauso viele wünschen sich eine vorherige Ankündigung von Telefonaten.
bitkom.org
(Symbolfoto: IMAGO / Panthermedia)
"Wir sind durch unseren Partner RTL gezwungen, an die Quote zu denken."
Marc Neller, "stern"-Ressortleiter Recherche, Report & Crime, erklärt beim Medien Camp 2025 in Berlin, wie "stern" und RTL versuchen, großen Recherchen auf besondere Weise crossmedial aufzuziehen, um ein breites Publikum zu erreichen.
turi2 vor Ort
(Foto: Gisela Gürtler)
Causa Gelbhaar: Der Berliner Senat wirft dem RBB vor, mit einer Personalentscheidung nach dem Fall Gelbhaar gegen den Staatsvertrag verstoßen zu haben. Es sei "höchst kritisch", dass Ex-Chefredakteur David Biesinger noch vor Abschluss einer externen Untersuchung eine neue Position erhielt. Intendantin Ulrike Demmer habe dabei Ausschreibungspflichten missachtet und den Verwaltungsrat übergangen, heißt es in einem Schreiben. "Was wir gemacht haben, war richtig und im besten Interesse des RBB", verteidigt sich Demmer. "Wir lehnen alle Versuche, Herrn Biesinger als Chefredakteur wieder einzusetzen, ebenso ab, wie auch alle Versuche, ihn aus dem Haus zu jagen", sagt ein Sendersprecher zu "Bild".
rbb24.de, bild.de, turi2.de (Background)
(Foto: rbb/Gundula Krause)
Zwischen Haltung und Aktivismus: Zur Frage "Wie viel persönliche Agenda erlaubt journalistische Arbeit?" haben "taz"-Chefredakteurin Barbara Junge, Bayer-Kommunikator Christian Maertin und Table-Mitherausgeberin Antje Sirleschtov am Freitag beim Medien Camp in Berlin diskutiert. Maertin fordert "objektiv" zu sein, was für ihn bedeute, "das gleiche, aufrichtige und unvoreingenommene Interesse an den Positionen aller zu haben". Mit der "taz" habe er einen solchen Austausch in acht Jahren bei Bayer noch nicht gehabt, beklagt er. Junge widerspricht. Zuvor hatte sie Objektivität als "Phantom" bezeichnet. Ausgewogenheit berge u.a. die Gefahr, "false balance" entstehen zu lassen. Sirleschtov will sich nicht am Wort "Objektivität" aufhängen. Sie spricht sich dafür aus, dass Journalisten die unterschiedlichen Sichtweisen der Beteiligten einer Geschichte aufnehmen und danach streben, mehr zu wissen. Die Diskussion unter der Leitung von turi2-Chefredakteur Markus Trantow erscheint im Laufe dieser Woche auch als Podcast bei turi2.
turi2 vor Ort, newsroom.de, mediendienst.kna.de (€)
Hör-Tipp: Bei ProSiebenSat.1 "scheint seit einiger Zeit nicht alles rund zu laufen", analysiert "DWDL"-Chefreporter Torsten Zarges bei "BR24 Medien". Viele Schlagzeilen würden sich nicht mehr um das Programm drehen, sondern um das, "was hinter den Kulissen schiefläuft": "Ob es das Stehlen von Inhalten der Öffentlich-Rechtlichen ist und vieles andere mehr." Die Idee von MFE, einen europäischen Unterhaltungskonzern zu formen, sei "keine ganz falsche", sagt Zarges mit Blick auf mögliche Synergien, etwa durch die gemeinsame Nutzung von Plattformen.
ardaudiothek.de (28-Min-Audio), turi2.de (Background ÖRR-Einbettung)
(Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
"Journalismus ist (k)eine Plattform."
Peter Schink, Chefredakteur der "Berliner Morgenpost", ruft beim Medien Camp 2025 in Berlin dazu auf, den Journalismus "jetzt erst recht" neu zu denken und sich u.a. die Frage zu stellen, womit klassische Medien in Zeiten des "Info-Überflusses und News Avoidance" Aufmerksamkeit erzeugen können.
turi2 vor Ort
(Foto: Funke)
Gaza-Krieg: Die israelitische Kultusgemeinde reicht bei der Medienbehörde KommAustria Beschwerde gegen den ORF wegen einer Weltjournal-Sendung von September ein. Die IKG wirft dem ORF vor, Hamas-Lügen zu verbreiten sowie zu einer "judenfeindlichen Stimmung" in Österreich beizutragen. 200 Privatpersonen aus der jüdischen Community haben sich der Beschwerde angeschlossen. Ziel sei die Löschung des Beitrags. Der Sender sagt, man habe die zugekaufte Sendung sorgfältig überprüft.
profil.at (€) via derstandard.at
(Foto: IMAGO / SEPA.Media)
Schlappe vor Gericht: Das Landgericht Köln gibt dem Rammstein-Frontsänger Till Lindemann im Rechtsstreit mit dem KiWi-Verlag recht. Demnach habe im Juni 2023 kein Kündigungsgrund bestanden, weil dem Verlag Lindemanns "künstlerische Ausdrucksweise" mit bewussten Grenzüberschreitungen bekannt gewesen sei. Zudem verweist das Gericht darauf, dass Ermittlungen wegen Machtmissbrauchs-Vorwürfen inzwischen eingestellt sind.
faz.net (€), spiegel.de, turi2.de (Background)
(Foto: Malte Krudewig / dpa / picturedesk.com)
Klare Kritik: Jan Böhmermann kritisiert im ZDF Magazin Royale das neue Reportage-Format "Klar" von NDR und BR, ohne es beim Namen zu nennen. Er habe einen Tipp, "wie man rechtspopulistischen Quatsch als seriösen Journalismus" verkaufen könne – dazu müsse man nur den Satz "Was jetzt kommt, wird vielleicht nicht jedem gefallen" voranstellen. So hatte Moderatorin Julia Ruhs die Sendung angeteasert, die erste Ausgabe heißt "Migration: was falsch läuft".
Ruhs verteidigt sich auf X auch gegen die Kritik von u.a. "taz", "Spiegel" und "Übermedien": Wer die genannten Medien und Böhmermann "ebenfalls öfter sehr fragwürdig findet, ist bei uns dagegen sehr richtig!" Zudem erschließe man "hier gerade für den ÖRR sehr engagiert eine verlorene Zielgruppe". Die NGO Neue deutschen Medienmacher:innen nennt die Sendung "migrationsfeindlich" und ruft dazu auf, den Redaktionen Beschwerde-Mails zu schreiben. Ruhs schreibt, das habe ein "Geschmäckle".
welt.de, dwdl.de, x.com, berliner-zeitung.de, ardmediathek.de (1. Folge "Klar", 46-Min-Video), turi2.de (Background)
Böhmi mag unser neues Format #Klar nicht. Er findet, wir verkaufen den rechtspopulistischen Quatsch in unserer Birne als seriösen Journalismus 🤭. Uns würden Schweinereien durch die Rübe gehen, sagt er. Was meint ihr?Öffentlich-rechtliche Grüße ans ZDF 🥰 #Böhmermann pic.twitter.com/z5SQjDlgCi
— Julia Ruhs (@juliaruhs) April 12, 2025
(Foto: IMAGO / Horst Galuschka, NDR/BR/Markus Konvalin, Montage: turi2)
Social Mainz: Ein vom Verwaltungsrat in Auftrag gegebenes Gutachten empfiehlt dem ZDF, eine "digitale Gemeinwohl-Plattform" als Alternative zu Instagram, TikTok und Co aufzubauen. Der Fokus solle auf Barrierefreiheit, Datenschutz und demokratische Diskursförderung liegen. Zunächst würden dafür kurzfristig Kommentar- und Feedback-Funktionen eingeführt. Für die Finanzierung schlägt die Studie einen Zukunftsfonds vor, der "zweckgebundenen, aber flexibel nutzbar" und nicht aus dem Rundfunkbeitrag gespeist werden solle. Zudem müsse die Medienpolitik einen Auftrag hierzu formulieren. ZDF-Intendant Norbert Himmler sagt, das Gutachten ermutige den Sender, geschützte Kommunikationsräume zu schaffen.
medien.epd.de (€), faz.net (€)
turi2 am Abend: Dennis Ballwieser, Christian Schertz, NDR.
"Meine Erwartung an Journalismus ist, dass er objektiv ist. Objektiv heißt, das gleiche aufrichtige und unvoreingenommene Interesse an den Positionen aller zu haben, die Gegenstand einer Recherche sind."
Christian Maertin, Pressesprecher von Bayer, teilt beim Medien Camp 2025 in Berlin seine Sicht auf die Medienbranche.
turi2 vor Ort
ZDF-Verwaltungsrat legt Gutachten zu "Perspektiven für Digitalen Public Value im ZDF" vor. presseportal.zdf.de
Stephanie Müller-Spirra hat am Samstag Premiere als Moderatorin der "Sportschau". digitalfernsehen.de
Mitja Lafere verstärkt Kings-League-Team von RTL+. media.rtl.com
Landesregierung Brandenburg hat zwischen 2019 und 2024 rund 12 Mio Euro für Werbemaßnahmen ausgegeben. tagesspiegel.de
Neue Rolle: Der frühere NDR-Moderator Gerrit Derkowski, 55, geht in die Politik. Für die Wahl zum Oberbürgermeister von Kiel am 16. November soll er als Spitzenkandidat für die CDU ins Rennen gehen. Über den Vorschlag des CDU-Kreisverbands muss noch der Kreisparteitag abstimmen. Derkowski, der u.a. das "Schleswig-Holstein Magazin" und die "Tagesschau moderiert hat, hatte sich Anfang März nach 27 Jahren vom NDR verabschiedet.
dwdl.de, bild.de
(Bild: Screenshot NDR Schleswig-Holstein Magazin)
Land unter: Medienanwalt Christian Schertz fordert "Titanic" per Abmahnung auf, die Verbreitung einer Abo-Werbung mit seinem Gesicht und einem ausgedachten Zitat im April-Heft zu unterlassen. Schertz sieht sein allgemeines Persönlichkeitsrecht verletzt und moniert eine gezielte Bewerbung des Magazins mit seinem Bild. "Titanic"-Chefredakteurin Julia Mateus gibt sich "etwas verwundert" und sieht keine "Werbung im eigentlichen Sinne". Die Anzeige gebe es in jeder Ausgabe mit wechselnden Promis und Zitaten. Schertz befindet sich bereits im Rechtsstreit mit dem Satire-Magazin – als Anwalt von Christian Lindner und Franca Lehfeldt, die auf dem Cover der Januar-Ausgabe gelandet waren.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
(Foto: Till Brönner / Schertz Bergmann)
Wieder da: Das ZDF macht Frauke Pieper-Heintz zur Stellvertretenden Justitiarin. Sie kommt vom SWR, wo sie seit Ende 2022 Juristische Direktorin ist. Pieper-Heintz war vor diesem Engagement bereits 21 Jahre für das ZDF tätig, zuletzt als Datenschutzbeauftragte. Künftig soll sie u.a. einen Schwerpunkt beim Thema Auftragsproduktionen haben.
presseportal.de
(Foto: ZDF / Maximilian von Lachner)
Ab in die Anstalt: Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg macht Simone Brannahl zur Abteilungsleiterin Kommunikation und Pressesprecherin. Sie kommt von Unicef Deutschland, wo sie Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit war. Zuvor hat sie als Journalistin u.a. für das ARD-Politikmagazin "Kontraste" gearbeitet.
mabb.de
(Foto: Melanie Wenzl / mabb)
K.O. per KI? Der Chefredakteur der "Apotheken-Umschau", Dennis Ballwieser, sieht in der KI-Strategie von Google eine Bedrohung für den Journalismus: "Gemini von Google wird uns praktisch zerstören", sagte der Journalist am Freitag in einem Vortrag beim Medien Camp des Oberauer-Verlags, zu dem auch turi2 gehört. Schon jetzt sei wahrnehmbar, dass Google die Angebote von Medien in den Suchergebnissen heruntergestuft habe, so Ballwieser. "Portale, die auf Reichweite abzielen, sind tot. Das wird spätestens in ein bis drei Jahren überhaupt kein Geld mehr abwerfen", führt er aus. Die "Apotheken-Umschau" und andere Redaktionen des Wort & Bild Verlags, zu dem das Gesundheitsmagazin gehört, müssten sich demnach überlegen, was man anbieten könne, das große KI-Sprachmodelle nicht liefern könnten.
Texte, für die die "Apotheken-Umschau" einmal viel Geld investiere, haben sich Ballwieser zufolge nur gelohnt, weil sie über mehrere Jahre hinweg Traffic ansammeln könnten. "Dieses Geschäftsmodell, das jetzt seit 20 Jahren funktioniert hat, ist zu Ende." Dennoch werde Special-Interest-Journalismus, vor allem auch im Gesundheitsbereich, weiter gebraucht, so Ballwieser: "Wir beschäftigen uns im Moment zum Beispiel intensiv mit dem Thema Frauengesundheit. Das sind Themen, die über Jahrzehnte hinweg hinten runtergefallen sind. Aber das Interesse daran ist enorm." (Eine Meldung des KNA-Mediendienstes)
mediendienst.kna.de (€)
(Foto: Florian Peljak / SZ-Photo / picturedesk.com )
Same but different: Bei "Zeit Online" verabschiedet sich Jakob Simmank von der Leitung des Ressorts Gesundheit, das er seit dessen Gründung 2021 mit Claudia Wüstenhagen geführt hat. Stattdessen werde er als Chefreporter Gesundheit "wieder mehr Zeit für eigene Geschichten haben", teilt er auf X mit. Er war 2018 als Teil des Wissensressorts zu "Zeit Online" gestoßen.
kress.de
Freund und Helfer: Chatbot-Krösus ChatGPT von Open AI bekommt eine Erinnerungsfunktion. Damit soll er Details aus vergangenen Chats heranziehen können, um "personalisiertere Antworten zu geben". Wer das KI-Helferlein also mehrfach mit derselben Frage nervt, kriegt bald vielleicht ein schnippisches "s. oben" als Antwort.
businessinsider.de
"Ich möchte nicht rausfinden müssen, was die Leute sehen wollen und das dann bedienen. Das würde mich langweilen. Mir geht es darum, etwas Neues zu erschaffen, was mich interessiert und dann zu hoffen, dass es genügend Menschen gibt, die das ähnlich sehen."
"Stromberg"-Autor Ralf Husmann sagt im "DWDL"-Interview, dass er "nicht für Zielgruppen" schreibe und Marktforschung "immer schon bescheuert" fand. Er glaubt, dass der neue "Stromberg"-Film, der im Dezember erst ins Kino kommt und dann bei Prime Video und ProSieben läuft, "auch diesmal 20-Jährige erreicht".
dwdl.de
(Foto: IMAGO / Future Image)
Schlag den Realitystar: Produktionsfirma Banijay Media geht eine strategische Partnerschaft mit Innovation Media ein und wagt sich ins Kampfsport-Geschäft. Den Auftakt macht das Event "The Ultimate Hype" am 4. Oktober in Oberhausen, bei dem Reality-Stars und Content-Creator in mehreren Kampfsportdisziplinen wie Boxen, MMA, oder Wrestling gegeneinander antreten. Geplant ist auch ein eigener Kampfsport-Streamingdienst.
dwdl.de
(Bild: Banijay Media)
Hör-Tipp: Sportjournalistin und TV-Moderatorin Lena Cassel erzählt im "Frauen. Fußball. Podcast." von FUMS ihrem Einstieg in die Sportmedienshy;welt, die weiterhin eine Männerdomäne ist. Gerne nehme sie auch die Rolle als Gästin ein, um in Talks und Diskussionen ihre Meinung kundzutun und damit Sichtweisen abzubilden, die normalerweise nicht gehört werden. Dem Frauenfußball rät sie, Männerfußball nicht "als das Nonplusultra zu glorifizieren".
open.spotify.com (60-Min-Audio)
(Foto: IMAGO / RHR-Foto)
Kampf der Werbemittel: TV-Sender RTL Zwei bewirbt seine Show "Kampf der Realitystars" mit einer großen, crossmedialen Kampagne. Ab Montag gibt es Out-Of-Home-Werbung in mehreren Städten, zudem laufen Trailer auf Bildschirmen in McDonald's-Filialen der zehn größten Städte Deutschlands. Social-Media-Werbemittel sind bei Instagram, YouTube, TikTok, Facebook und Snapchat gebucht. Print-Anzeigen erscheinen u. a. in "Bild", "TV Movie", "Freundin" und "InTouch", dazu laufen Spots im Radio und in Podcasts. Im TV zeigen neben RTL Zwei auch die Schwester-Sender RTL und Vox Trailer.
presseportal.de
(Bild: RTL Zwei)
Überfällig: Der Verein ProQuote Medien appelliert an den NDR-Verwaltungsrat, nach der gescheiterten Wahl von Sandra Harzer-Kux zur Intendantin eine "historische Chance nicht verstreichen zu lassen". Sie wäre die erste Frau an der Spitze des Senders gewesen. In der engeren Auswahl waren sonst noch zwei Männer. Sollte sich der Verwaltungsrat für einen der beiden entscheiden, sei dies nach Ansicht von Rebekka Gorges, Vize von ProQuote Medien, "ein deutliches Zeichen nach außen, dass Geschlechtergerechtigkeit für diese NDR-Spitzenposition offenbar keine wichtige Rolle spielt".
per Mail, turi2.de (Background)
Foto: NDR/Ralf Pleßmann
turi2 am Morgen: Deutsche Welle, Carsten Fiedler, Zeitungsstreik.
Julian Aue wird Executive Creative Director bei Otto-Agentur c/o Setzkorn. campaigngermany.de (nach Anmeldung frei)
ProSieben legt Format "Crash Games" neu auf. dwdl.de
Open AI reicht Gegenklage gegen Elon Musk ein. horizont.at
Whistleblowerin beschuldigt Meta, gezielt Werbung an emotional angeschlagene Teenager gerichtet zu haben. t3n.de