Thomas Oppermann, 66, ist tot.

Thomas Oppermann, 66, ist tot. Der SPD-Politiker und Bundestags-Vizepräsident starb überraschend am Sonntag. Zuvor war er in Göttingen kurz vor einer Live-Schaltung in die ZDF-Sendung "Berlin direkt" zusammengebrochen und ins Krankenhaus gebracht worden. Thomas Oppermann war seit 2005 Mitglied des Bundestags, Ende August kündigte er an, 2021 nicht erneut zu kandidieren. Oppermann hinterlässt seine Ehefrau und vier Kinder.
rtl.de, bild.de, presseportal.de (ZDF-Mitteilung)

Bauer: Finanzchef Harald Jessen und Kommunikationschef Arnd Wagner gehen.

Bauer und Finanzchef Harald Jessen (Foto) sowie Kommunikationschef Arnd Wagner gehen getrennte Wege. Verlegerin Yvonne Bauer schreibt an die Belegschaft: "Es ist immer bedauerlich festzustellen, dass die individuellen Wünsche einzelner Mitarbeiter*innen und die aktuellen Bedürfnisse des Unternehmens nicht mehr zusammenpassen." Sie dankt den beiden Führungskräften für ihre Einsätze. Die Bauer-Pressestelle betont den freundschaftlichen Abschied. Für Wagner hatte Bauer vor zwei Jahren den Posten des globalen Kommunikationschefs geschaffen, Harald Jessen war seit 2016 der erste CFO des Verlags. Für beide suche Bauer Nachfolger*innen, einstweilen übernimmt Personalchefin Andrea Mohnsame die Rolle von Kommunikator Wagner, für Jessen springt Sarah Vickery, Finanz- und Strategie-Chefin in Großbritannien, ein.
wuv.de

Burda baut um – und bündelt das Verlagsgeschäft.


Zurück zu den Wurzeln: Burda stellt sich zum Jahreswechsel neu auf und unterscheidet künftig nur noch zwischen dem Verlagsgeschäft und der Digital-Einheit BurdaForward. Die bisherigen Profit-Center BurdaStyle, BurdaNews, BurdaHome, Burda Life und BurdaStudios gehen im neuen Burda Verlag auf. Im Vorstand sollen sich CEO Paul-Bernhard Kallen, Schwerpunkt BurdaForward, und Zeitschriften-Vorstand Philipp Welte (Foto Mitte), Schwerpunkt Verlag, gemeinsam um das publizistische Geschäft kümmern. Die verantwortlichen Köpfe in der Ebene darunter bleiben die gleichen wie bisher, allerdings mit zum Teil neuen Aufgaben: Manuela Kampp-Wirtz (Foto: 4.v.l.) verantwortet als Chief Publishing Officer Fashion, Lifestyle, News, Food und die TV-Magazine. Sie kümmert sich auch um News, die bisher Burkhard Graßmann (Foto: 1.v.l.) verantwortete. Graßmann kümmert sich als CMO um die Vermarktung und Innovation. Kay Labinsky (1.v.r) wirkt als Chief Publishing Officer für Entertainment, Women, Living, Garten und Gesundheit. Elisabeth Varn verantwortet als Chief Financial Officer und Chief Operations Officer technische Themen, den Vertrieb und Kaufmännisches.

Das Unternehmen erhofft sich Synergien durch die Bündelung im neuen Verlag, den "gezielten Ausbau bestehender Geschäfte" und "die Erschließung neuer Geschäftsfelder". Burda-Vorstand Philipp Welte nennt den Schritt einen "neuen Verlag für eine neue Zeit". Um eine Restrukturierungsmaßnahme mit dem Ziel des Stellenabbaus handele es sich nicht. Die Standorte in Offenburg und München bleiben. Einzelne Stellenstreichungen seien unvermeidbar.

Die Online-Arme von "Bunte", "TV Spielfilm" und "Fit for Fun" wandern zur Digitaltochter Burda Forward. Sie agiert weiter eigenständig, verändert aber die Struktur und bildet "crossfunktionale Teams". Die Websites sollen weiter konsequent auf Reichweilte setzen. (Foto: Burda)
clap-club.de, meedia.de, burda.com

Aus dem turi2.tv-Archiv (02/2019): "Print wird leider unterschätzt" – Burkhard Graßmann im Strategie-Gespräch.



Aus dem turi2.tv-Archiv (04/2018): Burda-Vorstand Philipp Welte redet mit allen über alles.



Aus dem turi2.tv-Archiv (11/2018): Manuela Kampp-Wirtz: "Unsere Influencer sitzen in der Redaktion."

Jens Spahn positiv auf Corona getestet.

Gesundheitsminister Jens Spahn ist positiv auf das Coronavirus getestet worden, gibt sein Ministerium bekannt. Er habe sich in häusliche Isolation begeben und zeige bisher nur Erkältungssysmptome. Kontaktpersonen würden informiert. Weil Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten worden seien, muss das Bundeskabinett  nicht gesammelt in Quarantäne, sagt ein Regierungssprecher.
spiegel.de, sueddeutsche.de

US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania sind Corona-positiv.

Viral Office: US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania sind positiv auf Corona getestet worden, teilt Trump bei Twitter mit. Zuvor war Trumps enge Mitarbeiterin Hope Hicks positiv getestet worden. Sie war am Dienstag mit Trump im Präsidenten-Flugzeug Air Force One unterwegs. Mittlerweile heißt es, Trump zeige bislang nur milde Symptome. Vizepräsident Mike Pence wurde indes negativ getestet.
spiegel.de, cnbc.com, cnn.com, spiegel.de (Pence), turi2.de (Background)

Funke lässt Sprecher der Geschäftsführung “rollieren”.


Sprecher wechsel dich: Die Funke Mediengruppe macht ihre drei Geschäftsführer Andreas Schoo (Bild, Mitte), Michael Wüller (Bild, rechts) und Neuzugang Christoph Rüth (Bild, links) künftig abwechselnd zu "Sprechern der Geschäftsführung", berichtet zuerst Ulrike Simon bei Horizont.net. Inzwischen hat Funke das neue Prinzip bestätigt und den Abgang von Zeitungs-Geschäftsführer Ove Saffe, sowie den Eintritt seines Nachfolgers Rüth offiziell gemacht. Unklar ist, wie lange jeder Chef den Sprecher-Hut tragen soll. Geklärt ist dagegen, dass Andreas Schoo beginnt.

Auch die Zuständigkeiten der Geschäftsführer stehen nun fest: Christoph Rüth, der am 1. Oktober in Essen anfängt, übernimmt wie Vorgänger Ove Saffe die Zeitungen und deren Online-Angebote sowie die Vermarktung. Bei Andreas Schoo liegen künftig noch die Zeitschriften und die Reichweiten-Portale (u.a. derwesten.de) sowie Teile der Vermarktung. Michael Wüller verantwortet Logistik, Druck, Personal und Recht.

Laut Pressemitteilung geht Saffe in Essen "im besten gegenseitigen Einvernehmen". Verlegerin Julia Becker verabschiedet den scheidenden Manager mit warmen Worten: Er habe "die Regionalzeitungen unseres Verlages behutsam und immer mit einem Blick auf die Belange der Redaktionen umstrukturiert". Der Verlag sei ihm "zu großem Dank verpflichtet". Saffe war 2015 zu Funke gekommen, zunächst als Geschäftsführer von "Hamburger Abendblatt" und "Berliner Morgenpost". 2018 stieg er in die Konzerngeschäftsführung auf.
horizont.net (Paid), meedia.de, funkemedien.de

Türkisches Gericht verurteilt Deniz Yücel zu zwei Jahren und neun Monaten Haft.


Urteil in Abwesenheit: Ein Gericht in Istanbul verurteilt den "Welt"-Journalisten und früheren Türkei-Korrespondenten Deniz Yücel zu zwei Jahren und neun Monaten Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgeworfen. Vom Vorwurf der Volksverhetzung und der Propaganda für die Gülen-Bewegung ist er dagegen freigesprochen worden. Yücel selbst war bei der Verkündung des Urteils nicht anwesend. Von Februar 2017 bis Februar 2018 saß er insgesamt 367 Tage ohne Anklage in türkischer Haft. Seine Inhaftierung hatte die deutsch-türkischen Beziehungen schwer belastet. Der damalige Außenminister Sigmar Gabriel hatte sich im direkten Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Erdogan für Yücels Freilassung eingesetzt.

Erst nach seiner Freilassung und der Ausreise nach Deutschland hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Yücel erhoben. Als Belege dienten Artikel von ihm in der "Welt", darunter ein Witz über das Verhältnis von Kurden und Türken. In einem Kommentar bei Welt.de nennt Yücel die Entscheidung "ein politisches Urteil, wie die ganze Geschichte meiner Verhaftung politisch motiviert war". Dass die Richter sich entschieden hätten, "lieber das Verfassungsgericht bloßzustellen als den Staatspräsidenten" zeige einmal mehr, "wie es um die Rechtsstaatlichkeit in diesem Land bestellt ist: erbärmlich".

Der DJV spricht von einem "Willkürurteil, das kritische und unabhängige Berichterstattung dauerhaft kriminalisiert". Der DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall fordert das Auswärtige Amt zu diplomatischen Konsequenzen gegenüber der Türkei auf. Die Bundesvorsitzende der DJU in Verdi, Tina Groll, sieht in der Entscheidung einen "Abgesang auf die Rechtsstaatlichkeit in der Türkei". Der Geschäftsführer der Organisation Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, kommentiert: "Dass die türkische Justiz an dem absurden Vorwurf der Terrorpropaganda festhält und Yücel zu fast drei Jahren Haft verurteilt, zeigt, wie politisiert und willkürlich diese ist." (Foto: picture alliance / Sven Simon)
sueddeutsche.de, spiegel.de, welt.de (Kommentar Yücel), djv.de, dju.verdi.de, reporter-ohne-grenzen.de

Dmexco findet 2020 doch nur digital statt.


Die Messe ist gelesen: 2020 wird es keine klassische Dmexco geben. Die Organisatoren teilen mit, dass die für den 23. und 24. September geplante Messe nur digital stattfinden wird. "Viele Aussteller sind aus Sorge um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und Kunden und angesichts der Reiserestriktionen einzelner Länder und Unternehmen noch nicht bereit für eine Messe vor Ort", begründet Christoph Werner von der Koelnmesse die Absage und den Kurswechsel. Auch die aktuellen Nachrichten um neue Infektionsfälle in Nordrhein-Westfalen hätten eine Rolle gespielt. Neben der Dmecxo sagt die Koelnmesse auch alle weiteren eigenen Veranstaltungen bis Ende Oktober ab. Das betrifft die Gartenmesse spoga+gafa, die Messe für Baybausstattung Kind + Jugend, die Arbeitswelten-Messe Orgatec und die Kaffee-Messe Euvend & Coffeena.

Erst vergangene Woche hatten die Verantwortlichen ihr Hygienekonzept für die Durchführung der Messe vorgestellt. Das Konzept sah unter anderem eine angepasste Hallenplanung mit gezielter Wegeführung vor. Außerdem sollte ein Großteil des Programms und der Ausstellungen auch oder nur digital stattfinden. Dieser als "Dmexco @home" bezeichnete Part bleibt nun als einziges von der diesjährigen Dmexco übrig.
wuv.de, koelnmesse.de, turi2.de

Seehofer verzichtet auf Strafanzeige gegen “taz”-Autor*in.


Reden statt klagen: Innenminister Horst Seehofer verzichtet nun doch auf eine Strafanzeige gegen "taz"-Autor*in Hengameh Yaghoobifarah. Stattdessen will der Politiker die Chefredaktion der Zeitung um ein Gespräch bitten, schreibt Seehofer in einer Pressemitteilung. Zudem will sich der Minister an den Presserat wenden. Es gehe ihm nicht um die "Strafverfolgung einer Person und schon gar nicht um einen Eingriff in die Pressefreiheit", sondern um eine Diskussion darüber "wie wir in dieser Gesellschaft miteinander umgehen und wo die Grenzen einer Auseinandersetzung sind". Seehofer glaubt, dass durch die "menschenverachtende Wortwahl" in Yaghoobifarahs Text "auch Straftatbestände erfüllt werden". Diese würden durch bereits vorliegende Strafanzeigen von der Staatsanwaltschaft geprüft.

In ihrer Polizei-Satire hatte Yaghoobifarah laut darüber nachgedacht, die Polizei auf der Müllhalde entsorgen zu wollen. Der Text hatte für scharfe Kritik u.a. der Polizeigewerkschaft gesorgt, die auch Strafanzeige stellte. "taz"-Chefredakteurin Barbara Junge hatte sich öffentlich für den Text entschuldigt. Seehofers Absicht, Yaghoobifarah anzuzeigen wurde ebenfalls scharf kritisiert, u.a. von Jan Böhmermann und BuzzFeed-Chefredakteur Daniel Drepper.
spiegel.de, bmi.bund.de, turi2.de (Böhmermann, Drepper) turi2.de (Junge)

DFL erlöst mit Medienrechten ab der Saison 2021/22 erstmals weniger als bisher.


Corona-K(n)ick: Die DFL vergibt die Übertragungsrechte für die Bundesliga neu und erlöst damit umgerechnet 1,1 Mrd Euro pro Saison - ein Rückgang um 60 Mio Euro pro Spielzeit. Den Gesamterlös für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 beziffert die DFL auf 4,4 Mrd Euro. Zum Vergleich: Der Gesamterlös für die vier Spielzeiten von 2017/18 bis 2020/21 betrug Höhe 4,64 Mrd Euro, also durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Saison. Die Pay-Rechte sichern sich Sky und Dazn. Sky überträgt alle Einzelspiele am Samstag, das Top-Spiel und die Konferenz ebenso wie alle Begegnungen der 2. Bundesliga. Streamingdienst Dazn bekommt die Rechte für die Freitags- und Sonntagsspiele. Ein überraschendes Platz-Comeback feiert Sat.1. Der Sender kauft Free-TV-Rechte für insgesamt neun Spiele, darunter die Auftaktmatches der 1. und 2. Bundesliga, den Supercup und die Relegation. Sport1 zeigt die neu am Samstagabend um 20:30 Uhr angesetzten Begegnungen in der 2. Liga.

Bei den Zusammenfassungsrechten schlagen wie bisher ARD und ZDF zu. Die ARD bekommt die Rechte diesmal auch für die Zusammenfassung der Freitags- und Sonntagsspiele der 2. Bundesliga; dieses Material will sie voraussichtlich beim Sender One vermarkten. Auch Axel Springer mischt mit: Der Medienkonzern erwirbt die Pay-Rechte, direkt nach Abpfiff alle Begegnungen beider Ligen zusammenzufassen. Zudem kauft Springer das zum ersten Mal ausgeschriebene "Out-of-Home"-Paket. Es berechtigt dazu, Bewegtbilder der Spiele auf Flächen für Außenwerbung zu nutzen.
dfl.de, presseportal.de, turi2.de (Background)

Kontaktbeschränkungen werden bis zum 5. Juni verlängert, aber leicht abgeschwächt.


Lockdown-Lockerungen: Die Kontaktbeschränkungen bleiben zunächst bis zum 5. Juni bestehen, legen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs in ihrem Corona-Kabinett fest. Künftig dürfen sich jedoch auch Angehörige von zwei Haushalten treffen. Für weitere Lockerungen sollen die einzelnen Bundesländer die Verantwortung übernehmen. Steigt die Zahl der Neuinfektionen über 50 pro 100.000 in Landkreisen oder kreisfreien Städten, müssen die Einschränkungen wieder verstärkt werden.

Zur Unterstützung von Restaurants und Cafés soll ab 1. Juli für ein Jahr der Mehrwertsteuersatz für Speisen von 19 auf 7 % reduziert werden. Außerdem werden Zuschüsse, mit denen Arbeitgeber das Kurzarbeitergeld aufstocken, größtenteils steuerfrei. Das Finanzministerium kalkuliert für 2020 und 2021 rund 2,7 Mrd Euro weniger Steuereinnahmen.
rtl.de

Früherer Arbeitsminister Norbert Blüm, 84, ist tot.

Norbert Blüm, 84, ist tot, Details nennt die Familie nicht. Seit 2019 war er nach einer Blutvergiftung an Armen und Beinen gelähmt. Norbert Blüm war von 1982 bis 1998 Bundesarbeits- und Sozialminister. 1995 führte er die Pflegeversicherung ein. In Erinnerung bleibt Blüms Spruch "Die Rente ist sicher", basierend auf einer Werbe-Slogan der Bundesregierung, der eigentlich lautete: "Denn eins ist sicher – die Rente".
zeit.de, sueddeutsche.de

Deutschland-Verlagschef Sven Dams verlässt Bauer.

Bauer und Deutschland-Verlagschef Sven Dams (Foto) gehen getrennte Wege. Dams, der den Job als Leiter der Business Unit Publishing Deutschland erst Anfang 2019 angetreten hat, geht "auf eigenen Wunsch". Der bisherige Vize Ingo Klinge übernimmt. Dams' Posten als Co-Chef für die weltweiten Publishing-Aktivitäten wird nicht nachbesetzt, Rob Munro-Hall ist künftig als "Präsident" allein verantwortlich. Außerdem "pausiert" Bauer die "Business Development-Aktivitäten im Bereich Publishing" als Folge der Corona-Krise. Leiterin Stefanie Hauer verlässt Bauer aber nicht nur vorübergehend.
horizont.net

ProSiebenSat.1: Max Conze muss gehen, Finanzvorstand Rainer Beaujean übernimmt.


Flaute in Unterföhring: ProSiebenSat.1 trennt sich von Vorstandschef Max Conze (Foto, links) nach nicht mal zwei Jahren. Conze verlasse das Unternehmen "mit sofortiger Wirkung", teilt der Konzern zu später Stunde am Donnerstagabend mit. Finanzvorstand Rainer Beaujean wirkt nun zusätzlich als Sprecher des Vorstandes, er war 2019 vom Verpackungshersteller Gerresheimer zu dem TV-Konzern gewechselt. Neu im Vorstand sind Wolfgang Link, Chef der deutschen P7S1-Sender, und Personalchefin Christine Scheffler.

Conze war 2018 vom Staubsauger-Hersteller Dyson nach Unterföhring gewechselt und hatte die gesamte Konzernspitze ausgetauscht. Zuletzt musste Vize-Chef Conrad Albert gehen. Zuvor hatte er das Personalkarussell im Konzern kritisiert. Conze stand wegen seines Führungsstils vielfach in der Kritik. Schon 2019 schrieb das "manager magazin" von "Auflösungserscheinungen". In seinem Abschiedsstatement bedankt sich Aufsichtsratschef Werner Brandt für Conzes Einsatz in "einer schwierigen Zeit" und unterstreicht sein Vertrauen in den neuen Vorstand.

Unter der neuen Führung soll sich der Konzern wieder mehr auf das Unterhaltungsgeschäft konzentrieren – mit einem Schwerpunkt auf Lokalem und Live-Formaten. Die Digital-Geschäfte neben dem TV unter dem Dach von NuCom sollen fit für den Verkauf gemacht werden. Damit suchen u.a. die Kuppel-Plattform Parship, das Vergleichs-Portal Verivox, der Event-Vermittler Jochen Schweizer und der Parfum-Shop Flaconi neue Besitzer.
presseportal.de

Mitarbeit: Markus Trantow

Aus dem turi2.tv-Archiv: Wolfgang Link erfindet ProSiebenSat.1 neu (Archiv Oktober 2019):

Japan will die Olympischen Spiele auf 2021 verschieben.

Olympia 2021: Japan will die Olympischen Sommerspiele 2020 um ein Jahr verschieben. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sagt dem Sender NHK, er habe IOC-Präsident Thomas Bach in einem Telefonat gebeten, das Sport-Event auf den Sommer 2021 zu verlegen. Der Schritt sei angesichts der Corona-Pandemie unvermeidlich, da die Wettkämpfe unter den gegebenen Umständen nicht vollständig ausgetragen werden könnten.

Zuletzt hatte das IOC am Termin im Sommer 2020 festgehalten und wollte erst nach einer vierwöchigen Bedenkzeit entscheiden. Von Athleten und nationalen Sport-Verbänden kam zunehmend Kritik. Am Montag hatte Abe nach langem Hinhalten erstmals von einer möglichen Verschiebung gesprochen. Es ist die erste Verschiebung Olympischer Spiele nach dem Zweiten Weltkrieg.
spiegel.de, welt.de, tokio.sportschau.de turi2.de (Background)

Joe Kaeser geht zu Siemens Energy, Siemens-Vizechef Roland Busch wird Nachfolger.


Altersteilzeit: Siemens beendet die monatelangen Diskussionen um Konzernchef Joe Kaeser, 62, und befördert dessen Vize und Cochef Roland Busch (rechts) spätestens ab Februar 2021 zum Nachfolger. Kaeser, seit August 2013 CEO von Siemens und als twitternder, politisierender Chef nicht unumstritten, bleibt aber im Konzern. Er wird Aufsichtsratschef der von ihm selbst geschaffenen Abspaltung Siemens Energy. Kaeser liegt im Clinch mit Energy-CEO Michael Sen, weshalb der mitsamt Finanzvorstand Klaus Patzak das Haus verlässt. Nachfolger von Sen bei Siemens Energy wird Christian Bruch, der von Linde kommt.

Kaeser habe den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er keine Verlängerung seines bis Anfang 2021 laufenden Mandates anstrebt. Busch, seit Oktober 2019 Kaesers Vize, ist seit 2011 im Siemens-Vorstand und verantwortet u.a. die Bereiche Technologie und Unternehmensentwicklung. Im Hintergrund schwelt ein Streit über die weitere Strategie, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Sen habe für die Zeit nach dem geplanten Börsengang ein möglichst eigenständiges Energieunternehmen angestrebt.
spiegel.de, dgap.de (Pressemitteilung), faz.net, "Süddeutsche Zeitung", S. 15 (Paid)

Mitarbeit: Peter Turi

Aus dem turi2.tv-Archiv: Joe Kaeser spricht im Juni 2019 über seine AfD-Kritik:

Uefa verschiebt die Fußball-EM auf Sommer 2021, turi2 edition #11 Fußball kommt pünktlich.


Spielverlagerung: Die Uefa sagt erwartungsgemäß die Fußball-EM für 2020 ab und verschiebt das Turnier wegen der Corona-Pandemie auf Sommer 2021. Die EM soll vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2021 stattfinden, schreibt zuerst der norwegische Fußball-Verband bei Twitter. Die Verschiebung verschafft den Vereinen in der Bundesliga Luft bis zum 30. Juni, um die aktuell ausgesetzte Saison doch noch zu Ende zu spielen. DFL-Chef Christian Seifert hatte am Montag gesagt, dass nur eine Bundesliga mit Geisterspielen Vereine vor dem Ruin retten könne.

Die turi2 edition #11 über Fußball als Spielfeld für Medien und Marken wird trotz erschwerter Bedingungen am 15. Mai erscheinen. Das Buch will mit 10.000 individualisierten Ausgaben unter dem Motto #TeamHoffnung ein Zeichen dafür setzen, dass das Leben in Sport, Medien und Marketing trotz der Krise weitergeht.
zeit.de, bild.de, horizont.net, turi2.de (Background), turi2.de/edition11

Mitarbeit: Peter Turi

Kurt Kister verlässt die “Süddeutsche Zeitung” – Judith Wittwer wird neue Co-Chefredakteurin.


Friedensmaßnahme? Die "Süddeutsche Zeitung" und Chefredakteur Kurt Kister gehen getrennte Wege, meldet Kress.de. Kister gehe "auf eigenen Wunsch", wie der Verlag mitteilt. Er war seit 1983 bei der "SZ" in unterschiedlichen Rollen, seit zehn Jahren als Chefredakteur, gemeinsam mit Wolfgang Krach. Kister soll noch als Autor bleiben. Für ihn übernimmt Judith Wittwer, die vom Schweizer "Tages-Anzeiger" zur "Süddeutschen" wechselt. Bei dem Tamedia-Blatt wirkt Wittwer mit Unterbrechungen seit 2002, seit 2018 ist sie Chefredakteurin. Gemeinsam mit dem bisherigen Co-Chefredakteur Krach soll sie Online- und Print-Redaktion "integriert" führen. Die Zusammenarbeit von Print und Online war in den vergangenen Jahren die große Sollbruchstelle in der Redaktion. Zuletzt hatte Online-Chefin Julia Bönisch das Blatt im Streit verlassen.
kress.de, meedia.de

Aus dem Archiv von turi2.tv (05/2018): SZ.de-Chefin Julia Bönisch verabschiedet sich vom Reichweitenrennen.

Bascha Mika verlässt die “Frankfurter Rundschau” “altersbedingt”.


Virtueller Abschied: Bascha Mika, 66, seit sechs Jahren Chefredakteurin der "Frankfurter Rundschau", verlässt das Ippen-Blatt "altersbedingt", berichtet Ulrike Simon bei Horizont.net. Mika hat ihrem Team den Abschied am Dienstag in einer Video-Schaltkonferenz mitgeteilt – Corona-bedingt. Sie war 2014 in schweren Zeiten zu der Zeitung gekommen, die von der Frankfurter Societät gerade vor der Insolvenz gerettet worden war. Mika hat das Layout der Zeitung umgebaut und viele beachtete Serien ins Blatt gehoben und das Wochenend-Magazin "FR7" gestartet. Geführt hat sie die "FR" immer in Doppelspitze, erst mit Arnd Festerling, seit einem Jahr gemeinsam mit Thomas Kaspar, der nun alleiniger Chefredakteur wird.

Mikas Position wird direkt nicht nachbesetzt. An Kaspars Seite wirken künftig zwei Vize-Chefs: Michael Bayer, bisher Mitglied der Chefredaktion, und Karin Dalka, Leiterin des Politikressorts, steigen auf. Bascha Mika soll dem Blatt als Autorin erhalten bleiben.
horizont.net

Aus dem Archiv von turi2.tv: Bascha Mika im Porträt von Silke Burmester. (12/2015)

DFL stellt den Spielbetrieb in der Bundesliga ein.


Der Ball rollt nicht: Die DFL hat den heute eigentlich beginnenden 26. Spieltag der 1. und 2. Fußball-Bundesliga abgesagt. Mehrere Vereine hätten inzwischen Corona-Verdachtsfälle gemeldet. In der 2. Bundesliga ist nach Hannover 96 nun auch die Mannschaft des 1. FC Nürnberg geschlossen in Quarantäne. Der am Montag tagenden Mitgliederversammlung schlägt der DFL vor, den Spielbetrieb bis zum 2. April auszusetzen.

Unterdessen hat sich auch die Uefa dem allgemeinen Trend angeschlossen und wegen des Corona-Virus alle Europapokal-Spiele für die kommende Woche abgesagt. Betroffen sind die verbleibenden Achtelfinal-Partien in Champions und Europa League. Auch die für den 20. März angesetzte Auslosung der Viertelfinale verschiebt sich dadurch.

Auch die Premier League, oberste britische Fußball-Liga, stellt ihren Spielbetrieb wegen des Corona-Virus vorerst bis 3. April ein. Sowohl beim FC Chelsea als auch beim FC Arsenal sind Corona-Fälle aufgetreten. Auch 2. bis 4. Liga sowie der Frauenfußball schließen sich der Entscheidung des Verbands an.
dfl.de, tz.de (Uefa), rtl.de (Premier League)

“Horizont”: Chefredakteur Matthias Thieme verlässt die “Berliner Zeitung”.

Verlagseigentum verpflichtet kündigt: Der Berliner Verlag und sein Chefredakteur Matthias Thieme gehen nach vier Wochen schon wieder getrennte Wege, schreibt Ulrike Simon bei "Horizont". Am heutigen Sonntag habe Thieme, bisher Chefredakteur von "Berliner Zeitung" und "Berliner Kurier", ein Gespräch mit dem Verlegerpaar Friedrich geführt. Als Grund für Thiemes Abgang werde "redaktionsintern eine komplexe Gemengelage angegeben". Unterschiedliche Auffassungen soll es u.a. bei der inhaltlichen Ausrichtung geben.

Es sei schwer, "mit Botschaften bei den Friedrichs durchzudringen", hört Simon auf den Fluren der Berliner Redaktion. Thieme habe mit seiner Kündigung die Konsequenz gezogen. Die Neu-Verleger Friedrichs wollten demnach u.a. neue technische Systeme bei der Zeitungsproduktion einführen, die aus Sicht von Thieme im Redaktionsalltag wenig zielführend seien. Erst vor knapp einem Monat verließen die Ex-Chefredakteure Jochen Arntz und Elmar Jehn die "Berliner Zeitung" und den "Berliner Kurier".
horizont.net (Paid)

Michaela Tod verlässt ProSiebenSat.1.

ProSiebenSat.1 verliert Michaela Tod, Co-Chefin neben Wolfgang Link für die deutschen TV-Sender und Digital-Inhalte. Sie verlasse das Unternehmen zum 31. Juli "aus privaten Gründen". Die Entscheidung sei ihr "alles andere als leicht gefallen" – ihr Ziel ist nicht bekannt. Michaela Tod war erst im April 2019 zu ProSiebenSat.1 gekommen. Sie war ProSiebenSat.1-Chef Max Conze vom Staubsaugerhersteller Dyson nach Unterföhring gefolgt.
prosiebensat1.com


Aus dem Archiv von turi2.tv: Michaela Tod und Wolfgang Link erfinden ProSiebenSat.1 neu.

Arist von Harpe übernimmt die “Hamburger Morgenpost” von DuMont.


Morgenstund hat Gold im Mund: Xing-Manager Arist von Harpe übernimmt das Boulevardblatt von DuMont, berichtet Ulrike Simon. Von Harpe wolle den Titel "neu aufstellen und ihm eine langfristige Perspektive geben", schreibt der Verlag. Neu-Verleger von Harpe erwirbt nicht nur Printtitel und Mopo.de, sondern auch den Medienvermarkter Hamburg First , die Corporate Publishing Agentur DuMont Media sowie die Beteiligung an Radio Hamburg. Über den Kaufpreis haben beiden Parteien Stillschweigen vereinbar. Die "taz" berichtet jedoch von einem negativen Kaufpreis, wonach von Harpe eine "Mitgift in einstelliger Mio-Höhe" erhalte. Die Belegschaft soll größtenteils übernommen werden, in Chefredaktion und Geschäftsführung könnte es aber zu einem Stühlerücken kommen, schreibt die "taz" weiter.

Arist von Harpe ist Geschäftsführer von Xing Marketing Solutions, zuvor war er in gleicher Position bei der Adtech-Firma Facelift, die inzwischen zu 75 % DuMont gehört. DuMont habe mit dem Verkauf der "Hamburger Morgenpost" den Prüfprozess seiner Regionalmedien abgeschlossen. Zuvor mussten bereits Berliner Verlag und "Mitteldeutschen Zeitung" das Portfolio verlassen. DuMont wolle sich nun auf seine Marken "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express" konzentrieren.
horizont.net, dumont.de, taz.de, turi2.de (Background)

Chefredakteur Georg Löwisch verlässt die “taz” und wechselt zur “Zeit”.

taz-Chefredakteur Georg Löwisch verlässt die linksalternative Zeitung Ende April. Ab dem Sommer leitet er die Redaktion "Christ & Welt" der "Zeit". Über die Nachfolge will die "taz" "mit der gebotenen Sorgfalt" beraten und sieht sich nicht unter Zeitdruck, da mit Katrin Gottschalk und Barbara Junge zwei Stellvertreterinnen vorhanden seien. Löwisch ist seit September 2015 "taz"-Chefredakteur, kam damals vom Debattenmagazin "Cicero".
zeit-verlagsgruppe.de, turi2.de (Background)

Aus dem Archiv von turi2.tv: Chefredakteur Georg Löwisch zeigt die neue "taz".

Richard Gutjahr heuert bei Gabor Steingarts Media Pioneers an.


Gabor gabelt Gutjahr: Richard Gutjahr arbeitet künftig für Gabor Steingarts Medien-Startup Media Pioneer. Dort soll er gemeinsam mit Daniel Fiene das Tech-Briefing verantworten. In dem Podcast wird Gutjahr als Experte auftreten und über große Tech-Konzerne berichten. Ferner wird er Berater für Videoinhalte der Redaktion. Zuletzt hatte Gutjahr nach 22 Jahren als fester freier Mitarbeiter dem Bayerischen Rundfunk den Rücken gekehrt und kritisiert, die Anstalt habe ihn und seine Familie mit "Hass und Hetze" allein gelassen.

Media Pioneer meldet zudem zwei weitere Neuzugänge. Rasmus Buchsteiner wird ab Mai neuer Chefkorrespondent. Er kommt vom Redaktionsnetzwerk Deutschland. Alev Dogan kommt im April von der "Rheinischen Post" und wird Chefreporterin. Mit ihr will Media Pioneer künftig auch Diversity-Themen besetzten.
mediapioneer.com, turi2.de (Fiene), turi2.de (Gutjahr)

“FAZ”: Carsten Knop ersetzt ab April Werner D’Inka als Herausgeber.

FAZ: Herausgeber Werner D'Inka (Foto) geht Ende März in den Ruhestand. Als sein Nachfolger rückt Digitalchef Carsten Knop in das vierköpfige Gremium, das weiter reine Männerdomäne bleibt. D'Inka ist seit 2005 zuständiger Herausgeber für die Rhein-Main-Zeitung. Carsten Knop galt bereits bei der Nachfolge von Holger Steltzner als aussichtsreicher Kandidat für einen Posten im Herausgeber-Gremium. Statt ihn erhielt jedoch Gerald Braunberger einen Platz im Gremium, dem ferner Jürgen Kaube und Berthold Kohler angehören.
faz.net, turi2.de (Background)

Condé Nast holt Joko Winterscheidt und macht André Pollmann zum “GQ”-Chef.


GQ goes JWD: Condé Nast stellt das neue Führungsteam der "GQ" vor. Dazu zählt auch Joko Winterscheidt (3.v.l) als Chief Curiosity Officer - Condé Nasts Umschreibung für Magazin-Maskottchen. Winterscheidt soll laut Pressemitteilung "die Neugierde in die Themen und Aktivitäten von GQ einbringen". Markenchef der Zeitschrift wird André Pollmann (2.v.l.), der in Personalunion Inhalt und Geschäfte verantworten soll. Pollmann ist aktuell übergreifender Publisher für "Vogue", "Glamour" und "GQ". Sein Stellvertreter wird Michalis Pantelouris (4.v.l.), der bei Gruner + Jahr bereits mit Winterscheidt zusammengearbeitet hat und Redaktionschef von dessen Zeitschrift "JWD" war. Johannes Patzig (1.v.l.), derzeit Digitalchef bei "GQ", wird Redaktionsleiter.

"Jetzt bin ich also CCO – das ist sicherlich ein Titel, der beschreibt, dass meine Neugierde bei GQ ein Zuhause gefunden hat. Und vor allem ist es auch ein passender Titel für jemanden wie mich, der in kein Organigramm passt", sagt Joko Winterscheidt. Und Jessica Peppel-Schulz, Chef von Condé Nast Deutschland, sagt: "Wir bauen mit Condé Nast Germany eine neue strategische Organisation, die nicht vergleichbar ist mit den Organisationen der klassischen Verlage." Der bisherige "GQ"-Chefredakteur Tom Junkersdorf hatte das Magazin im Rahmen der geplanten Umstrukturierungen 2019 verlassen.
gq-magazin.de, turi2.de (turi2.tv-Gespräch mit Peppel-Schulz), turi2.de (Junckersdorf)

Aus dem Archiv von turi2.tv: Michalis Pantelouris stellt Joko Winterscheidts Magazin "JWD" vor. (03/18)

Springer und Funke beenden ihr Vermarktungs-Joint-Venture Media Impact im August.


Der Funke springert nicht mehr über: Springer und Funke beenden ihr Vermarktungs-Joint-Venture Media Impact zum 31. August. Auf Mandatsebene werde die Zusammenarbeit jedoch fortgesetzt. Springer teilt mit, der Schritt erfolge "einvernehmlich". "Beide Medienhäuser wollen sich nach mehr als fünf Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit künftig stärker auf ihre jeweils eigenen vermarktungsstrategischen Schwerpunkte konzentrieren", heißt es in der Pressemitteilung. Springer will an Media Impact festhalten und das Unternehmen künftig auf die crossmediale Vermarktung des Zeitungs- und Digitalportfolios von Springer und einzelner Mandanten ausrichten. Dazu zählt auch Funke. Media Impact wird Funkes Regionalzeitungen und im Rahmen der Kooperation mit der Ad Alliance auch die Digitalportfolios von Funke vermarkten.

Zeitschriften wird Media Impact künftig nicht mehr vermarkten. Das betrifft sowohl die Funke-Titel, als auch die Magazine von Springer. Springers Auto-, Computer und Sport-Zeitschriften vermarktet ab dem 1. Mai B&M Marketing. Das Unternehmen trat bislang nur als exklusiver Vermarkterder Auto-Titel auf. Wie es mit Funkes Zeitschriften weitergeht, will der Verlag in Kürze bekannt geben. Roland Pimpl mutmaßt, dass Burda deren Vermarktung ab September übernehmen könnte.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, das Joint Venture von Springer und Funke stehe vor dem Aus. Seinen Anfang nahm es rund um den Verkauf von Springers Regionalzeitschriften wie dem "Hamburger Abendblatt" an Funke. Springer hält am Gemeinschaftsunternehmen derzeit 74,9 %, Funke die übrigen 25,1 %.
axelspringer.com, horizont.net, turi2.de (Background)

“Horizont”: Markenchef Hans-Christian Schwingen verlässt die Telekom.


Erleben, was sich ändert: Telekom-Markenchef Hans-Christian Schwingen, 53, links im Bild, verlässt den Konzern, bestätigt die Telekom einen "Horizont"-Bericht. Schwingen will sich nun "neuen Aufgaben widmen", und "gehen, wenns am schönsten ist". Er kam 2007 von Audi und launchte den konzernweiten Claim "Erleben, was verbindet".

Sein Nachfolger wird Ulrich Klenke, 48, Ex-Deutschlandchef von Ogilvy. Er hat zuletzt Volkswagen bei der Einführung der Elektroauto-Marke ID beraten. Klenke setzt nun auf "agile Markenführung" und will "digitalen Optimismus etablieren".
horizont.net

Aus dem Archiv von turi2.tv: Hans-Christian Schwingen kritisiert niveaulose TV-Werbung. (1/2017)

Alexandra Würzbach übernimmt Chefredaktion der “Bild am Sonntag”, Marion Horn geht.

Bild am Sonntag: Alexandra Würzbach (links im Bild), 51, wird neue Chefredakteurin, Marion Horn, 53, geht. Würzbach ist bisher Vize von Julian Reichelt und wird auch Mitglied der Chefredaktion der Bild-Gruppe. Horn sagt in der Springer-Pressemitteilung, die ihren Abgang bestätigt: "Eine eigenständige Redaktion ist eine wichtige Basis für meine Art des Journalismus. Ich gehe deshalb auf eigenen Wunsch." Über Horns Abgang gab es seit Wochen Gerüchte. Horn und Reichelt gelten nicht als beste Freunde.
axelspringer.com, turi2.de (Background)

Marion Horn verlässt “Bild am Sonntag”.

Abschied mit Ansage: Chefredakteurin Marion Horn gibt an diesem Dienstag ihren Abschied von "Bild am Sonntag" bekannt, meldet Kress.de. Demnach ist für 12.45 Uhr eine Mitteilung an die Mitarbeiter über den Abgang der Chefredakteurin angesetzt. Darüber, dass Horn "BamS" verlässt, war bereits spekuliert worden. Grund ist die Zusammenlegung der "BamS"-Redaktion mit den Machern der täglichen Ausgabe. Zuletzt schrieb Ulrike Simon, dass Horn über ihren Abschied verhandelt. Sie ist seit 2001 bei Springer, seit 2013 führt sie die "BamS".
kress.de, turi2.de (Background)

Update: Springer bestätigt den Abgang von Marion Horn bei "Bild am Sonntag".
axelspringer.com, turi2.de

Aus dem Archiv von turi2.tv: Marion Horn will bei "BamS" weniger Krawall-Berichterstattung. (11/2015)

Chefredakteurin Anne Meyer-Minnemann verlässt “Gala” nach 20 Jahren, wird Diversity-Beauftragte.


Ausgeklatscht: Anne Meyer-Minnemann, seit 20 Jahren bei "Gala", davon die vergangenen fünf als Chefredakteurin, verlässt das Promi-Magazin von Gruner + Jahr. Sie bleibt aber im Verlag. Meyer-Minnemann wird zum 1. Dezember Diversity-Beauftragte der Geschäftsführung von G+J. Ihre Aufgaben bei "Gala" übernimmt vorläufig Vize Hans-Peter Junker. Wer langfristig auf Meyer-Minnemann folgt, will der Verlag zu einem späteren Zeitpunkt kommunizieren.

Meyer-Minnemann hat als Volontärin bei "Gala" angefangen, war Unterhaltungschefin, Society-Chefin und übernahm 2014 die Chefredaktion des Klatschblatts von Christian Krug. Die verkaufte Auflage des Magazins liegt heute laut IVW bei knapp 215.000 Heften, vor fünf Jahren waren es noch knapp 322.000.
guj.de

Aus dem Archiv von turi2.tv: "Heute ist mehr Lametta": Anne Meyer-Minnemann über die Promi-Inszenierungen in Zeiten von Social Media. (12/2018)

Gruner + Jahr startet das Paid-Content-Angebot stern Plus.


Funkelnde "stern"-Taler: Gruner + Jahr startet heute das digitale Bezahl-Angebot für den "stern". Der Verlag bezeichnet stern Plus als "drittes Publizistisches Angebot" neben dem Magazin und der werbefinanzierten News-Seite. Für 13,99 Euro im Monat bekommen Abonnenten das e-Paper des Magazins sowie weitere Lesestücke, ausgewählte Beiträge als Audio-Storys und multimediale Reportagen. Auch ein direkter Austausch mit der Redaktion sei Teil des Angebots, etwa durch Video-Fragestunden und Umfragen. Im Abo ist auch der "stern Crime"-Podcast "Wahre Verbrechen" enthalten.

Für einen Aufpreis von 10 Euro gibt es den gedruckten "stern" dazu. Googles Digital News Initiative hat eine Anschubfinanzierung für die technischen Plattform des Bezahlangebots in nicht genannter Höhe dazugegeben. Gruner + Jahr hat bei seiner Kernmarke "stern" online lange allein auf Reichweitenvermarktung gesetzt. Den Schwenk, zusätzlich ein Bezahlangebot zu schaffen, hatte der Verlag vor einiger Zeit angekündigt. Anfang Oktober startete mit stern Crime Plus ein erster Testballon.
presseportal.de, turi2.de (Background)

Claas Relotius geht juristisch gegen das Buch von Juan Moreno vor.


Gelogene Lügen? Claas Relotius geht gegen Juan Moreno und dessen Buch "Tausend Zeilen Lüge. Das System Relotius und der deutsche Journalismus" vor, berichtet die "Zeit". Das Werk enthalte "erhebliche Unwahrheiten und Falschdarstellungen" so Medienanwalt Christian Schertz, der Relotius vertritt. Die "Zeit" berichtet, sie sei den Anschuldigungen nachgegangen und habe tatsächlich Ungereimtheiten im Buch entdeckt.

Insgesamt verweist Schertz auf 22 Textstellen und fordert Moreno und dessen Verlag Rowohlt auf, die entsprechenden Darstellungen nicht weiter zu behaupten oder zu verbreiten. Die "Zeit" zitiert Relotius: "Ich muss keine unwahren Interpretationen und Falschbehauptungen von Juan Moreno hinnehmen. Ohne mich persönlich zu kennen oder mit Menschen aus meinem näheren Umfeld gesprochen zu haben, konstruiert Moreno eine Figur."

Seiner "großen Schuld" sei er sich "heute sehr bewusst" und er wolle durch die Auseinandersetzung mit dem Buch nicht davon ablenken. Hinter seinem Handeln stünde jedoch nicht eigensinniges Kalkül, sondern krankhafter Realitätsverlust. Moreno wiederum widerspricht in einer Stellungnahme dem Verdacht, unsauber gearbeitet zu haben. Er beschreibt am Ende des Buches eine Szene, wonach Relotius offenbar auch nach seiner Entlarvung noch gelogen habe, da er in Hamburg gewesen sei und nicht wie angegeben in Behandlung in Süddeutschland. Dafür gebe es laut "Zeit" aber keine hinreichenden Belege.

Auch bei Morenos Beschreibung, wonach Relotius angegeben habe, seine Schwester sei an Krebs erkrankt, fand die "Zeit" Widersprüche. Ferner habe Relotius nur 19 Preise und zwei Auszeichnungen erhalten und nicht 40, wie Moreno behauptet. Andere Streitfragen beträfen unter anderem, ob Relotius mit Praktikanten im selben Büro saß und wie häufig er mit Kollegen zum Mittagessen ging und wirkten eher kleinlich. "Zeit"-Autor Christof Siemes schließt seinen Bericht mit den Worten: "Vor der Ansteckungsgefahr, die offenbar vom Morbus Relotius ausgeht, scheint selbst Juan Moreno nicht ganz gefeit zu sein, jener Mann, der sich zutraute, die Diagnose zu stellen."
zeit.de

Springer stellt “Welt Kompakt” und “Bilanz” ein und spart bei “B.Z.” und weiteren Titeln.


Springer spart: Springer stellt sein erwartetes Sparprogramm vor. Der Verlag stellt die Werktags-Ausgabe der "Welt kompakt" ein, ebenso den Hamburger Regionalteil der "Welt". Auch das Wirtschaftsmagazin "Bilanz" verschwindet und soll redaktionell in die "Welt" integriert werden. Bei "Auto Bild" und "Computer Bild" soll es nur noch die Haupttitel sowie Spezialmagazine geben. In Berlin verteil Springer die Aufgaben seiner Boulevard-Titel: Die "B.Z." ist für die regionalen Inhalte zuständig, die sie auch der "Bild" liefert, andersherum steuert die "Bild"-Redaktion die überregionalen Geschichten für die "B.Z." bei. Wie bereits bekannt sollen zudem "Bild" und "Bild am Sonntag" zusammenwachsen. Insgesamt will Springer bei seinen deutschen Nachrichtenmedien 50 Mio Euro sparen.

Die Einsparungen gehen wie erwartet einher mit einem nicht genau bezifferten Personalabbau in Verlag, Redaktion sowie der Vermarktung. Neben Vorruhestandsregelungen will Springer freiwillige Abspringer durch Abfindungs-Angebote finden. Neben den Sparmaßnahmen gibt es auch Investitionen: In den kommenden drei Jahren will Springer insgesamt 100 Mio Euro investieren, insbesondere in Live-Videos.
axelspringer.com, turi2.de (Background)

Horizont.net: Reichelt fusioniert “Bild” und “Bild am Sonntag”, Horn geht wohl.


Bild Dir Deine "BamS": Springer beendet die Eigenständigkeit von "Bild" und "Bild am Sonntag". Die beiden Marken fusionieren unter der Führung von Gesamt-Chefredakteur Julian Reichelt (links), berichtet Ulrike Simon bei Horizont.net. Es liegt nahe, so Simon, dass "BamS"-Chefin Marion Horn geht. Bereits am Mittwoch twitterte sie "Heute vor sechs Jahren, am 25.9.2013, bin ich bei 'Bild am Sonntag' als Chefredakteurin gestartet. Danke für sechs Jahre harte Arbeit und sechs Jahre extrem viel Spaß". Simon sieht das nicht nur als Jubiläums-, sondern auch als Abschieds-Tweet. Horn verhandle dem Vernehmen nach bereits mit dem Vorstand über ihr Ausscheiden.

Am Montag will der Verlag umfangreiche Sparmaßnahmen verkünden, schreibt Horizont.net. Die Einschnitte bei "Bild" werden die gravierendsten sein. Springer wolle in Wachstum investieren, im schrumpfenden Print-Bereich aber Personal abbauen. Das betreffe auch die Strukturen bei "Bild" mit ihren zahlreichen Stellvertretern und Vize-Chefredakteuren. Die "BamS" solle zwar weiter unterscheidbar bleiben, wäre aber – ähnlich wie bei "Welt" und "WamS" – darauf angewiesen, was die "Bild"-Redaktion beisteuern könne.
horizont.net, twitter.com (Horn-Tweet), turi2.de (Background)

Mitarbeit: Markus Trantow

DuMont verkauft Berliner Verlag an Silke und Holger Friedrich.


Raus aus Berlin: DuMont findet einen Exit aus Berlin. Die Kölner verkaufen ihren Berliner Verlag mit "Berliner Zeitung" und "Berliner Kurier" an die Holding der Berliner Geschäftsleute Silke und Holger Friedrich. Neu-Verleger Holger Friedrich hat 2003 seine Software-Firma an SAP verkauft und als Partner bei McKinsey gearbeitet. Seit 2009 ist der Gründer und Managing Director der Core SE, einem Technologie-Think-Tank. Friedrichs Ehefrau Silke leitet die private Berlin Metropolitan School und steht hinter der Veranstaltungs-Location E-Werk in Berlin.

"Wir möchten das Profil des Berliner Verlags stärken und mit einer versachlichten, faktenbasierten Berichterstattung den politischen und gesellschaftlichen Diskurs für Berlin und aus Berlin heraus bereichern", zitiert die DuMont-Pressemitteilung Holger Friedrich. "Wir freuen uns, den Verlag jetzt in die Hände von Berlinern zu übergeben", sagt DuMont-Aufsichtsratschef Christian DuMont Schütte. Zum Kaufpreis sagen die Beteiligten nichts, der Deal muss noch vom Kartellamt genehmigt werden.

DuMont sucht seit Jahresbeginn einen Exit aus dem Zeitungsgeschäft. In Berlin sind die Kölner nun fündig geworden, an anderen Standorten herrscht weiter Unsicherheit. In Hamburg etwa fürchtet der Betriebsrat der "Morgenpost" eine Einstellung der Print-Ausgabe, sollte DuMont keinen Käufer für das Boulevardblatt finden.
dumont.de, meedia.de (Hamburg), horizont.net

Urteil: EuGH verbietet deutsches Leistungsschutzrecht.


EuGH erbringt Rechtsstutzleistung: Der Europäische Gerichtshof beurteilt das deutsche Leistungsschutzrecht als nicht anwendbar. Da es sich um eine "technische Vorschrift" handele, hätte die Bundesregierung die EU vorab informieren müssen. BDZV, VDZ und VDL, die deutschen Lobbyverbände der Zeitungen, Zeitschriften und Lokalzeitungen, fordern nun eine schnelle Umsetzung in deutsches Recht des europäischen Leistungsschutzrechts, auch bekannt als Artikel 11 der EU-Urheberrechtsreform.

Die VG Media verlangt basierend auf der Regelung zum deutschen Leistungsschutzrecht von Google rückwirkend von August 2013 bis Ende 2018 1,24 Mrd Euro - die nun wohl hinfällig sind. Die IT-Lobby Bitkom jubiliert über die Abfuhr für den "Bremsklotz für den freien Informationsfluss und die Medienvielfalt im Internet". Der VG Media, dem Verwerter der Verlage für das Leistungsschutzrecht, drohen nun Prozesskosten in Höhe von rund 10 Mio Euro.
tagesspiegel.de, wuv.de

“Horizont”: Funke trennt sich von Zeitungsgeschäft-Chef Ove Saffe.

Funke trennt sich von Geschäftsführer Ove Saffe, schreibt Roland Pimpl. Statt eines Dementis lässt Gesellschafterin und Aufsichtsratschefin Julia Becker ausrichten, Funke wolle "auf jeden Fall den Vertrag von Herrn Saffe erfüllen".

Als Grund vermutet Pimpl Kompetenz-Überschneidungen im Management und "miserable Zahlen im Zeitungsgeschäft". Andreas Schoo, ohnehin der maßgebliche Geschäftsführer bei Funke, sei angesichts der Situation "eher pragmatisch als übertrieben gefühlig", Saffe dagegen eher geduldig und besonnen – und deshalb nun offenbar nicht mehr gefragt.
horizont.net

G+J stellt Joko-Magazin “JWD” ein.


Jetzt wirklich definitiv: Gruner + Jahr wird zu Jokos Yoko und beendet das Männer-Maskottchen-Magazin "JWD" mit Joko Winterscheidt, berichtet Gregory Lipinski bei Meedia. Das Heft, 2018 als eine Art männliche "Barbara" gestartet, habe zuletzt rund 50.000 Exemplare verkauft.

Gruner-Sprecher Frank Thomsen verkauft das Aus im Interview als "Staffelfinale". Gruner + Jahr lasse sich die Option offen, das Heft später zu exhumieren, schreibt Lipinski.
meedia.de

Burda übernimmt NetDoktor.de von Holtzbrinck.

Gesundes Wachstum: Burda schluckt das Gesundheitsportal NetDoktor.de von Holtzbrinck Digital – und unterstreicht damit seine Ambitionen im Gesundheitsmarkt. NetDoktor bezeichnet sich als reichweitenstärkstes Online-Gesundheitsportal im deutschsprachigen Raum, die Seite meldet 21 Mio Visits und 40 Mio Page Impressions. Burda macht mit der Übernahme insbesondere Druck auf die traditionsreiche "Apotheken Umschau".

Burdas Konkurrenz-Blatt "My Life" liegt seit April in tausenden Apotheken aus. NetDoktor soll Teil dieser Initiative mit der Apotheker-Genossenschaft Noweda werden. BurdaLife-Chef Kay Labinsky spricht die Konkurrenz direkt an und sagt, NetDoktor "lässt die direkten Mitbewerber von Apotheken Umschau Online und Onmeda.de weit hinter sich". Burda verfolgt weitere digitale Ambitionen im Gesundheitsmarkt und investiert gerade auch in die Ärzte-Plattform Jameda.
burda.com

Burda löst Redaktion der TV-Zeitschriften auf – Funke übernimmt Produktion.


Film-Riss: Burda trennt sich von den Redaktionen seiner Programmzeitschriften. Der Verlag behält zwar die redaktionelle Verantwortung, lagert die Produktion der Hefte "TV Spielfilm", "TV Today" und "TV Schlau" aber an Funke aus. Die Redaktion in Hamburg mit 53 Mitarbeitern wird aufgelöst, auch Chefredakteur Lutz Carstens (Foto) geht, er leitet das Blatt seit 1999. Für ihn übernimmt Philipp Schulze, Chefredakteur von "Cinema".

Grund für den Einschnitt ist wohl die wirtschaftliche Lage. Horizont.net zitiert Burkhard Graßmann, Chef von BurdaNews, mit den Worten: "Es muss gelingen, qualitativ hochwertige Magazine auch unter völlig veränderten Marktbedingungen marktwirtschaftlich zu produzieren ... Deshalb haben wir uns entschieden, im TV-Segment mit Funke neue Wege in der Zusammenarbeit zu gehen." Graßmann bedauere aufrichtig, "dass damit im Fall von 'TV Spielfilm' der Verlust von Arbeitsplätzen verbunden ist".

Zuletzt hatte es Gerüchte über einen Verkauf der Programmies an Funke gegeben. Mit der Auslagerung der Produktion umgeht Burda eine Kartellprüfung, die ein solcher Deal wohl nicht überstanden hätte. Burdas Zeitschriften-Vorstand Philipp Welte beklagt heute im "Tagesspiegel" die Erosion des "marktwirtschaftlichen Fundaments für freien und unabhängigen Journalismus". Das Überleben sei für Verlage "keine Selbstverständlichkeit mehr". (Foto: Burda, dpa, Montage: turi2)
horizont.net, tagesspiegel.de (Background Welte)

Aus dem Archiv von turi2.tv: "Fernsehen wird wieder besser." Lutz Carstens und Philipp Schulze blättern durch ihr "Serien Magazin". (April 2018)

Kommunikationschef Christian Garrels verlässt den ADAC.


Umparken beim Autoclub: Der ADAC stellt seine Kommunikation neu auf. Nach der Zeitschrift "Motorwelt" verlässt auch Kommunikationschef Christian Garrels die Zentrale. Der Marken-, Marketing- und Kommunikationsleiter habe um die Auflösung seines bestehenden Vertrags gebeten. Garrels kam 2012 aus der Springer-Kommunikation zum ADAC.

Beim ADAC ist kommunikativ viel in Bewegung: Das Magazin "Motorwelt" entsteht künftig in deutlich kleinerer Auflage bei Burda, die externe Agentur Storyboard übernimmt die Redaktion. Der Club selbst konzentriert sich auf die Onlineangebote. Garrels will "nach erfolgreichem Abschluss des strategischen und strukturellen Umbaus" der ADAC-Kommunikation "neue berufliche Herausforderungen" suchen.
presseportal.de, turi2.de (Background "Motorwelt")

Chefredakteur Jochen Kalka verlässt “W&V”, Holger Schellkopf übernimmt.


Wechseln & Verlaufen: Das Fachblatt "Werben & Verkaufen" verliert seinen langjährigen Chefredakteur Jochen Kalka (Foto links). Die Trennung erfolge "in freundschaftlichem Einvernehmen". Digital-Chefredakteur Holger Schellkopf übernimmt von Kalka, in der Redaktion entstehen neben "W&V" auch Lead Digital und der inzwischen ausschließlich digitale "Kontakter". Teil der neuen Chefredaktion werden die Redaktionsmitglieder Verena Gründel, Stefan Lara Torres und Rolf Schröter.

Der Verlag Werben & Verkaufen ist Teil des Süddeutschen Verlages und mitten in einem Umbruch: Die Zeitschrift "W&V" erscheint seit 2019 15 mal im Jahr statt wöchentlich, online startete das Paid-Content-Modell W&V+. Anfang des Jahres verabschiedete sich bereits Online-Redaktionsleiter Frank Zimmer in die Selbstständigkeit. Unter der journalistischen Führung von Schellkopf sollen nun Produkt- und Content-Teams entstehen – der Verlag will sich besonders dem Audience Development und Audience Engagement widmen. Ob die neue Chefredaktion eine Dauerlösung ist, bleibt angesichts der vielen Veränderungen im Haus abzuwarten.
wuv.de

Renner: “Spiegel” beerdigt die Marke “Spiegel Online”, Judith Mohr wird Creative Director.


"Spiegel" ohne Online: Spiegel Online hat als Marke ab 2020 ausgedient – nach 25 Jahren, schreibt Kai-Hinrich Renner in seiner Funke-Medienkolumne. Zum Jahreswechsel will das Nachrichten-Magazin gedruckt wie digital unter der Marke "Der Spiegel" auftreten und damit die Integration von Print und Digital auch nach außen zeigen. Eine externe Agentur entwickelt aktuell einen neuen, einheitlichen Look.

Schon im Herbst bekommt der "Spiegel" wieder einen Art Director: Steffen Klusmann holt seine Weggefährtin Judith Mohr (Foto), derzeit Creative Directorin beim "manager magazin", in die gleiche Position beim "Spiegel". Die beiden haben bereits von 2008 bis 2012 bei der "Financial Times Deutschland" zusammengearbeitet.
abendblatt.de